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dienstgesetz zweifellos stark eingeschränkt wird, ja eins Reihe von Betrieben zum Erliegen kommen werden. | Im Auftrage des Vorstandes des Vereins sächsischer Pappenfabrikanten e. V. Die Geschäftsführung: Hnltzhausen Chemnitz den 3. Januar 1917. Nächste freie Versammlung: Mittwoch, 7. Februar 1917, Kriegsbilanzen der deutschen Papier- und Papierstoff-Erzeugung In einem Aufsatz gleichnamiger Ueberschrift in Nr. 75 der Papier- Zeitung vom 17. September 1916 behandelten wir die Bi- lenzen der Aktiengesellschaften der Papier- und Papierstoff- Industrie, welche zu Ende des Jahres abschließen, und erbrachten damit den Nachweis, daß die Unternehmungen in den Kriegs jahren 1914 und 1915 sehr ungünstig arbeiteten. Gleichzeitig wurde, aber darauf hingewiesen, daß die Abschlüsse der Aktien gesellschaften zum 30. Juni 1916 ein wesentlich freundlicheres Bild zeigten. Letzteres hat sich nunmehr voll bestätigt, den nachdem jetzt die Bilanzen der 29 Gesellschaften der Papier- und Papierstoff-Industrie vorliegen, welche zu Mitte des Jahres abschließen, und die zusammen über ein Aktienkapital von 42 599 300 M. verfügen, bilanzieren zum 30. Juni 1916 nach Berücksichtigung der Abschreibungen auf Anlagekonten 28 Gesell schaften mit einem Reingewinn von 5 996 025 M. und nur eine Gesellschaft mit einem Verlust von 46 295 M. Von denselben Unternehmungen schlossen gleichfalls- nach Berücksichtigung der Abschreibungen ab. a) zum 30. Juni 1914: 16 Gesellschaften mit einem Reingewinn von 13 Gesellschaften mit einem Verlust von . . b) zum 30. Juni 1915: 13 Gesellschaften mit einem Reingewinn von 16 Gesellschaften mit einem Verlust von . . Es betrugen bilanzmäßig: Zum Zum 30. Juni 1914 a) Abschreibungen auf Anlage ¬ konten. . . . 3 753 441 M. b) die Inventur ¬ bestände ... 20 124 170 ,, c) die Außenstände 14 453 106 ., d) die laufenden Schulden. . . 26 330 083 ,, 30. Juni 1915 3 434 593 M. 16 787 814 „ 13 249 836 „ 24 726 816 ., 4 398 974 M. 2 192 123 ,. 1 432 394 M. 4 138 577 „ Zum 30. Juni 1916 4 576 642 M. 18 429 721 „ 18 768 871 „ 22 679 579 „ Auf Grund der Ergebnisse der wurden zu Dividenden verteilt: Bilanzen zum 30. Juni 1916 . . Gesell- von 14 schäften mit 19 405 300 Aktien- „ M. kapital 0 V H. = „ 3 4 150 000 4 .. „ = 166 000 ,. 1 200 000 5 .. „ = 10 000 ,, 1 500 000 6 .. „ = 30 000 „1 1 250 000 8 .. „ = 100 000 2 8 000 000 .. 10 .. ,, = 800 000 .. 3 5 270 000 12 .. „ = 632 400 „ 2 1 658 000 14 „ — 232 120 .. 1 516 000 . 18 .. , •= 92 880 „ 1 1 650 000 „ ,, 26 „ „ = 429 000 29 S«, mit 42 596 300 M. kapital dende = 2 492 400 M. Es beträgt zum 30. Juni 1916 der Reingewinn des Gesamt- Aktienkapitals durchschnittlich 13,967 vom Hundert, dagegen die Durchschnittsdividende 5 851 vom Hundert. Wenn man die völlig ungenügenden Durchschnittsergebnisse der behandelten 29 Gesellschaften in den vorangegangenen beiden Bilanzjahren zum 30. Juni 1914 und 30. Juni 1915 berücksichtigt, dann ist den Fabriken der ersichtliche Aufschwung zum 30. Juni 1916 sehr wohl zu gönnen, zumal außer dem Aktienkapital auch noch die im Laufe der Jahre geschaffenen Reservefonds von zum Teil erheblichen Beträgen ohne Verzinsung mitarbeiteten, ebenso die Hypothekengelder zu den üblichen festen Zinssätzen. —e. Kriegs Maschinenfett Alle jetzt lieferbaren ,,konsistenten” Maschinenfette haben den Nachteil, daß sie beim Gebrauch nicht derb bleiben, viele werden sogar schnell flüssig. Die Folge ist ungemein rasche Entleerung der. Schmierbüchsen, und es bleibt nichts anderes übrig, als in kurzen, regelmäßigen Zwischenräumen nachzufüllen, um Warmlaufen der Lager zu vermeiden. Der Verbrauch des Fettes wird dadurch sehr groß und teuer. Jedermann kann aber dieses heutige „Ersatz- Maschinenfett” so verbessern, daß es dauernd derb und mithin spar sam im Verbrauch bleibt. Die zuständigen Stellen geben Unschlitt abfälle zu diesem Zwecke frei. — Man nehme dem Gewicht nach etwa auf 3—6 Teile bezogenen „Maschinenfettes” einen Teil Unschlitt. Beides wird auf dem Herd in je einem Gefäß gut geschmolzen. Ge trenntes Schmelzen ist nötig, weil diese Mischteile nicht den gleichen Schmelzpunkt haben. Die flüssigen Massen werden dann zusammen geschüttet und mit 3—4 Gewichtsteilen gut zerriebener, gemahlener Rügener Kreide gleichmäßig vermengt. Nach Erkalten merkt man etwas von dem Kreidezusatz. Das Fett bleibt derb, auch bei langem Verbrauch in Kurbellagern und der Verbrauch ist sehr sparsam. Wer Geld und Aergcr sparen will, probiere es. Es ist monatelang praktisch erprobt und hat sich gut bewährt. („Der Holzmarkt”, Berlin SW 68) Waxin-Papier J. A. de Cew in Montreal, Kanada, und Robert J. Marx in London nahmen britisches Patent Nr. 13588 von 1915 auf die Herstellung einer Art von Wachspapier, das sie „Waxine paper” nennen. Nach Mittei lungen von Robert Marx in Nr. 22 des Londoner „Paper Trade Review” von 1916 besteht das Verfahren in dem Zusatz billigen Wachses geeigneter Art zum Harzleim. Mit dieser Mischung werde das Papier auf gewöhnliche Weise im Holländer geleimt Und gleichzeitig gewachst. Das so erhaltene Papier soll wasserdicht sein. Für die Herstellung der Emulsion aus Wachs und Harz gibt das Patent eine geeignete Ein richtung an. Das so hergestellte Papier soll wochenlang Wässer nicht durchlassen und gegen elektrischen Strom gut schützen, dabei soll es äußerlich von ungewachstem Papier nicht zu unterscheiden sein. Auch Pappen sollen sich nach diesem Verfahren herstellen lassen. Papiermarkt in Polen. Warschau, 28. Dezember 1916. Eigenbericht Der polnische Papiermarkt ist in Deutschland noch nicht ge nügend bekannt und wird von vielen falsch beurteilt, d. h. seine Kauf- und Verbrauchsfähigkeit überschätzt. Der Papierverbrauch in Polen war vor dem Kriege nach westeuro päischen Begriffen sehr gering und auch lange nicht so vielseitig wie in Deutschland. Während des Krieges hat der Verbrauch im all gemeinen bedeutend nachgelassen. Wenn in manchen Sorten, z. B. in Schulheftpapier ein größerer Verbrauch zutage tritt, so ist dies darauf zurückzuführen, daß jetzt eine größere Anzahl von Volks- und anderen Schulen eröffnet worden ist, was die russische Regierung nicht zuließ. Es ist anzunehmen, daß von dieser Papiergattung um 30 v. H. mehr als früher verbraucht werden kann. In Polen (10 Gouvernements) arbeiteten folgende Papierfabriken, die teilweise auch jetzt in Betrieb sind: I. Mirkower Papierfabrik in „Jeziorna” mit 7 Maschinen und einer Jahreserzeugung im Wert von rd. 3 500 000 Rubel. Haupt erzeugnisse : Schreib-, Post-, Zigarettenpapier und Elfenbeinkarton. 2. C. A. Moes in Pilica mit 2 Maschinen und einer Jahreserzeugung von rd. 1 000 000 Rubel Wert. Haupterzeugnisse: Schreib- und Druckpapiere. 3. Steinhagen, Wehr und Co. in Myszköw mit 3 Maschinen und einer Jahreserzeugung von etwa 2 000 000 Rubel. Haupterzeugnisse: Rotationsdruck, Tapetenpapiere, farbig Druck. Eigene Holz schleiferei. 4. R. Sänger in Pabianicc mit 2 Maschinen und einer Jahres erzeugung von etwa 1 12 Millionen Rubel Wert. Mundstück-, Druck- und Packpapiere. Eigene Holzschleiferei. 5. Ginzburg und Cohn in Czenstochau mit 2 Maschinen und einer Jahreserzeugung im Wert von etwa 500 000 Rubel. 6. Klucze in Klucze mit 1 Maschine und einer Jahreserzeugung von rd. 500 000 Rubel Wert. Haupterzeugnisse: Mittelfein Schreib. 7. H. Rogozinski in Warschau mit 1 Maschine und einer Jahres- erzeugung von rd. 500 000 Rubel Wert. Haupterzeugnis: Mittelfein Schreib. 8. Schwarzstein und Co. in Wloclawek mit 1 Maschine und einer Jahreserzcugung von rd. 200 000 Rubel Wert. Haupterzeug nis : Packpapiere. Außerdem einige kleine Papiermühlen, die Büttenpack arbeiten. Es ist anzunehmen, daß die Jahreserzeugung Polens den Wert von rd. 10 000 000 Rubel erreichte, wovon aber ein bedeutender Teil nach Rußland ausgeführt wurde. Vor dem Kriege waren die hiesigen Preise um 50 bis 100 v. H. höher als die Preise in Deutschland, so daß die Jahreserzeugung dem Gewicht nach entsprechend geringer geschätzt werden muß.