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554 PAPIER-ZEITUNG Nr. 26/1917 Verwendung des Reingewinnes vor: 50 000 M. für die Sonderrück lage, 2000 M. für die Talonsteuerrücklage, 1000 M. für die Gebühren- äquivalent-Rücklage, 80 000 M. für erste 4 v. H. Dividende, 55 229 M. für Vergütung an den Aufsichtsrat, 200 000 M. für 10 v. H. weitere Dividende, 196 000 M. für Bonus von 100 M. auf die Aktie in 5 v. H. Kriegsanleihe, 303 524 M. für Vortrag auf neue Rechnung. Der erhebliche Zugang auf Wertpapier- und Beteiligungskonto entstand durch Erwerbung weiterer Kriegsanleihe, deren Bestand sich nunmehr auf 1 500 000 M. beläuft. Unter den Gläubigem sind die Rücklagen für die Kriegssteuer enthalten. Die Kriegsunterstützungen an Beamte und Arbeiter wurden, entgegen der bisherigen Gepflogenheit in diesem Jahr auf General unkosten verbucht. Von einer erneuten Zuweisung an den Unter- stützungs- und Wohlfahrtsfonds haben wir diesmal Abstand genom men, da wir die Kriegsunterstützungen auch fernerhin aus laufenden Mitteln decken wollen. Die Sonderrücklage wurde mit 50 000 M. bedacht und erreicht damit den Betrag von 500 000 M. Wir hatten im vergangenen Jahr unter den Einwirkungen des Kriegs zu leiden. Die Schwierigkeiten mit Beschaffung der Rohstoffe und Arbeitskräfte haben sich verschärft, so daß wir uns veranlaßt sahen, wenn zunächst auch nur in beschränktem Umfange, uns mit der Herstellung von Heeresartikeln zu befassen. Wir sind gegen wärtig im Begriffe, diese Fabrikationszweige zu erweitern. Hauptzahlen der Jahresrechnung (abgerundet). Soll: Grund stücke, Wasserkräfte und Gebäude in München, Stockdorf, Grub- mühle, Nürnberg, Fürth, Berneck 1 803 500 M., Maschinen 371 500 M., Rohstoffe, Waren, und Materialien 328 500 M., Forderungen ein schließlich Bankguthaben 610 300 M., Wertpapiere und Beteiligungen 1 880 200 M., Bargeld 12 400 M., Wechsel 36 100 M. Haben: Aktienkapital 2 000 000M., Hypotheken 686 300 M., Verbindlichkeiten 511 200 M., Rücklage 200 000 M., Sonderrücklage 450 000 M., Delkrederefonds 100 000 M., Talonsteuerrücklage 11 000 Mark, Gebührenäquivalentrücklage 6000 M., Unterstützungs- und Wohlfahrts-Fonds 189 900 M., Reingewinn 887 750 M. Die H. Berthold Messinglinienfabrik und Schriftgießerei Akt-.Ges. in Berlin erzielte im Geschäftsjahre 1916 einschließlich des Vortrages von 98 649 M. (1915: 96 334) ein Roherträgnis von 825 205 M. (859 159) Es bleibt nach Abzug der Abschreibungen von 63 667 M. (68 365) und der Unkosten ein Ueberschuß von 286 759 M. (330 783), aus dem eine Dividende von wieder 4 v. H. zur Ausschüttung vorgeschlagen wird. Die Tantieme erfordert 22 573 M. (22 133), und der Rest von 104 186 M. (98 649) wird auf neue Rechnung vorgetragen. Im Ge schäftsbericht teilt die Verwaltung mit, daß die lange Dauer des Krieges weitere Erschwerungen sowohl in der Erzeugung als im Um satz bewirkte. In Oesterreich lag das Geschäft besser, doch wurde das dortige Erträgnis für die Gesellschaft durch den Rückgang der Kronenwährung nachteilig beeinflußt. Ueber die russischen Nieder lassungen ist das Unternehmen immer noch ohne bestimmte Nach richten, daher konnten die dortigen Vorräte, Forderungen und Guthaben nur schätzungsweise bewertet werden. In der Bilanz erscheinen Wertpapiere mit 314 652 M. (197 500), Waren mit 994 519 Mark, (1 132 136). Schuldner mit 1 758 251 M. (1 244 517). Ein Bank guthaben ist mit 573 641 M. (654 106) ausgewiesen. Gläubiger fordern 204 163 M. (190 618). Moritz Prescher Nachf. A.-G., Steindruckerei in Leutzsch bei Leipzig. Das Unternehmen verdiente in 1916 343 889 (306 120) M. Nach Berücksichtigung der Lasten sowie Vornahme der Abschrei bungen von 62 655 (53 838) 'M. ergibt sich zuzüglich Vortrag ein Reingewinn von 118 895 (94 686) M. Hieraus sollen für Wohlfahrts zwecke 10 500 (10 000) M. aufgewendet und eine Dividende von 8 v. H. (6 v. H.) ausgeschüttet werden. Auf neue Rechnung kommen 13 209 (12 543) M. Zu dem Ergebnis wird im Vorstandsbericht mitgeteilt, daß das Geschäft für die Gesellschaft trotz gesteigerter Schwierigkeiten, wie Beschaffung und Teuerung von Rohstoffen und Materialien, Arbeitermangel usw. nicht ungünstig war. Die Verwaltung hat die Fabrikation den gegenwärtigen Bedürfnissen des Inlandsmarktes angepaßt, um den großen Ausfall in der Ausfuhr auszugleichen. Wegen der infolge der langen Kriegsdauer immer ungewisser werdenden Aussicht auf glatte Abwicklung des Aus landsgeschäftes hat es die Verwaltung für richtig gehalten, die For derungen soweit abzuschreiben, daß sie nunmehr durch die Kriegs rücklage von 20 000 M. gedeckt sein dürften. In der Bilanz werden u. a. ausgewiesen Forderungen mit 155 361 (225 747) M., Bestände mit 324 008 (327 453) M. und Verbindlichkeiten mit 21 376 (20 353) Mark. pk. Bock & Füßl, Papierwarenfabrik in Halle, Saale. Inhaberin ist jetzt Frau Rixtine Füßl. K. Johannes Moll, Kartonnagenfabrik in Lübeck. Herrn Otto Heinrich August Pierstorff wurde Prokura erteilt. K Carl Nagel, Buchdruckerei und Papiergroßhandlung in Gmünd, Schwäbisch. Frau Maria Lang in Gmünd wurde Prokura erteilt. K. Die Firma Halbach & Co. G. m. b. H., Kartonnagenfabrik und Prägeanstalt in Dresden, verlegte am 19. März ihre Geschäftsräume nach Lindenaustr. 11 und ernannte gleichzeitig Herrn H. Schirr meister zu ihrem Geschäftsführer. Paal’s Druckerei Alexander Paal und Paal’s Packpressen-Fabrik Alexander Paal in Osnabrück. Herrn Peter Korn wurde für beide Firmen Prokura erteilt. Stuttgarter Buchdruckereigesellschaft vorm. Chr. Fried. Cottäs Erben A.-G. in Stuttgart. Die Gesellschaft erzielte in dem am 31. De zember abgelaufenen Geschäftsjahre einen Rohgewinn von 63 193 M. Nach Abzug von 13 508 M. für Unkosten, 11 673 M. für Abschrei bungen und 200 M. Rückstellung auf neue Zinsscheine bleibt ein Reingewinn von 37 812 M. Das Aktienkapital beträgt 210 000 M. Max Seeger, Lithographische Kunstanstalt in Stuttgart. Der bis herige Inhaber Herr Max Seeger ist gestorben. Das Geschäft wird von dessen Erben weitergeführt. Die Einzelprckura des Herrn Stefan Hagmann bleibt bestehen. Herrn Karl Seiferheld wurde Einzelprokura erteilt. K- E. Mühlthaler's Buch- und Kunstdruckerei A.-G. in München. Die Gesellschaft erzielte in dem am 31. Dezember abgelaufenen Geschäftsjahr einen Fabrikationserlös von 303 919 M., wozu noch 11 010 M. Vortrag treten. Nach Abzug aller Unkosten und Ab schreibungen bleibt ein Reingewinn von 25 540 M. Eine Dividende wird nicht verteilt. H. G. Rahtgens, Buchdruckerei in Lübeck. Herr Otto Alwin Rahtgens ist aus der Gesellschaft geschieden. K- Gebr. Junghanss, Buchdruckerei in Leipzig. Herr Eugen Curt Junghanss ist gestorben. An seiner Stelle ist Herr Franz Otto Jung hanss in Johannisberg (Rheingau) in die Gesellschaft eingetreten. K. Leipziger Kunstverlag Max Scholz in Leipzig. Herr Max Hugo Rudolf Scholz ist gestorben. Seine Erben: Charlctte Elisabeth, Wilhelm Friedrich und Max Bernhard minderjährige Geschwister Scholz sämtlich in Leipzig, sind Inhaber. Sie werden durch ihren gerichtlich bestellten Beistand und Pfleger Oberpostassistent Ernst Arthur Förster in Leipzig vertreten. Kurt Wolff Verlag in Leipzig. Dem Verlagsbuchhändler Herrn Paul August Bruno Jacobi wurde Prokura erteilt. Allgemeine Verlags-Gesellschaft m. b. H. in Berlin. Herr Verlags buchhändler Gustav Kreienbrink in Berlin-Steglitz ist nicht mehr Geschäftsführer. Prokuristin ist Fräulein Margarete Hartmann in Berlin-Westend. Sie ist ermächtigt, in Gemeinschaft mit einem anderen Prokuristen die Gesellschaft zu vertreten. ,,Die neue Türkei” G. m. b. H. in Berlin. Gegenstand des Unter nehmens ist Herausgabe und Verbreitung der Zeitung „Die neue Türkei”. Das Stammkapital beträgt 50 000 M. Geschäftsführer ist Herr Dr. jur. Mehmed Saadi Bey in Charlottenburg. ,,Olga Verlag G. m. b. H.” in Schwerin i. M. Gegenstand des Unternehmens ist Betrieb von Verlagswerken für die Olgastiftung zugunsten der Säuglings- und Kleinkinderfürsorge in Schwerin i. M. Das Stammkapital beträgt 20 000 M. Zum Geschäftsführer ist der Verleger und Hofbuchdruckereibesitzer Hellmuth Dietzsch in Schwerin bestellt. Papierspinnerei Unter der Firma Genossenschaft Deutscher Papiergarn- Indu strieller, E. G. m. b. H. ist mit dem Sitze in Berlin W 8, Unter der Linden 32, eine Genossenschaft gegründet worden. Die Genossen schaft, deren Mitglieder sich aus einer Anzahl größerer Papiergarn- Webereien zusammensetzen, bezweckt durch gemeinschaftliches; Zusammenarbeiten die einzelnen Mitglieder der Genossenschaft beim Einkauf von Rohstoffen und Verkauf von Fertigfabrikaten wirtschaftlich zu fördern. Textilosewerke und Kunstweberei Claviez Aktiengesellschaft in Adorf i. V. Laut Jahresrechnung vom 31. Dezember 1916 erzielte die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Ertrag von 5 331 385 M., wozu noch 28 927 M. Vortrag treten. Nach Abzug von 3 397 525 M. Generalunkosten, 637 052 M. Abschreibungen auf die Anlage, 125 000 M. Abschreibungen auf Beteiligungen, 104 000 M. Zuweisung auf Rücklage I und 200 000 M. Zuweisung auf den Be amten- und Arbeiterunterstützungsfonds bleibt ein Reingewinn von 896 735 M. Hieraus werden 30 v. H. Dividende für die alten Aktien und 15 v. H. für die neuen Aktien verteilt. Das Aktienkapital beträgt 2 000 000 M. Mechanische Treibriemenweberei und Seilfabrik Akt.-Ges. vorm. Gustav Kunz in Treuen i. Sa. In der Generalversammlung wurde die Dividende auf 15 v. H. festgesetzt. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, daß der bisherige Geschäftsgang im neuen Geschäftsjahre befrie digend gewesen sei. Den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm Paul Kucht in Leipzig. (Die Gesellschaft verarbeitet viel Papiergarn.)