Volltext Seite (XML)
hydrat in 1 Liter Wasser und fügt 400 g trocknen Leim hinzu Nach 48 stündigem Stehen ist der flüssige Leim fertiggesteilt. 4. Werden 450 Pfund Leder- oder Knochenleim mit 120 Pfund naphthalinsulfosaurem Natrium und 480 Pfund Wasser bis zur Lö sung erwärmt, so erhält man einen sehr brauchbaren flüssigen Leim. Alan muß die Herstellungsweise nach den besonderen Eigenschaften und dem Verwendungszweck der herzustellenden flüssigen Leime wählen, und es ist für Neulinge auf diesem Gebiet zweckmäßig, sich den Rat und die Mitarbeit erfahrener Fachleute zu verschaffen. J. F. Ausdauer bringt Erfolg Ein Fabrikant von Sägewerken, der jahrelang in Fachblättern anzeigte, faßt seine Erfahrungen im Anzeigen dahin zusammen: Der Gelegenheits anzeiger verliert und der Daueranzeiger gewinnt. Vor etwa 10 Jahren, als unser Geschäftszweig sehr still lag, beschloß unsere Firma, die Betriebskosten her abzusetzen durch starke Einschrän kung der Anzeigen. Das Anzeigen von Sägewerken in den Blättern des Bau- und Nutzholzfaches wurde eingestellt. Etwa sechs bis acht Wochen liefen die Aufträge weiter wie gewöhnlich. Einen Monat später hatte die Beschäftigung merklich nachge lassen. In einigen Fällen ergab sich, daß andere bisher nicht beachtete Fir men die Aufträge erhalten hatten. Ein beunruhigter Ver treter des Hauses stellte Nachfor schungen an und erhielt u. a. vom In haber eines Holz- geschäfts folgende Antwort: „Ich dach te, Sie hätten die Herstellung von Sägewerken aufge geben. Als wir vor kurzem eine neue Säge in Auftrag geben wollten, sahen wir alle Fachblätter durch nach Ihren Anzeigen, schon der Anschrift wegen, aber wir konnten sie nicht finden. Da Sie völlig verschwunden waren, mußten wir an- nehmen, daß Sie diesen Geschäftszweig aufgegeben hätten. Wir ver gaben den Auftrag anderweitig, wo uns ein vorteilhaftes Angebot gemacht wurde.” Diese und ähnliche Auskünfte veranlaßten den Fabrikanten, seine Anzeigen wieder erscheinen zu lassen und besser an anderer Stelle zu sparen. Ihm war vieles klar geworden von der Eigenart der Fachblattanzeige. (Presse, Buch, Papier) Zeitschriftenschau Etappendruckereien und Hilfsdienst. Unter diesem Titel bringt die Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker in ihrer Nr. 9 einen Aufsatz, der sich mit der im Laufe der Kriegszeit immer größer gewordenen Zahl der sogenannten Etappendruckereien befaßt. Die Zahl der dort hergestellten Kriegszeitungen soll bereits über 100 gestiegen sein, und es ist nicht abzusehen, wie sich bei der langen Dauer des Krieges diese Zahl noch vergrößert, während nach den neuesten Feststellungen des Kaiserlichen Postamtes nicht weniger als 1430 Zeitungen als vorläufig nicht erscheinend in der Preisliste aufgeführt werden. Rechnet man noch die im Heimatlande allerorten her gestellten privaten Kriegsblätter, die den Mitarbeitern der betref fenden Firmen zugestellt zu werden pflegen, so ergibt sich, daß eine stattliche Zahl von Arbeitskräften mit der Herstellung von Arbeiten beschäftigt werden, deren Notwendigkeit zweifelhaft erscheint, während andererseits das Gewerbe unter dem Mangel an Leuten ge radezu notleidet. Die „Chemnitzer Allgemeine Zeitung” hat die Angelegenheit letzthin eingehender erörtert, und jetzt hat sich der Deutsche Buchdrucker-Verein derselben auch angenommen, indem er an das Kriegsamt in Berlin eine dringende Eingabe richtete, um Belassung und Beschaffung des notwendigen Arbeiterstammes für die Buchdruckereibetriebe. Es wird in der Eingabe nachgewiesen, daß das gesamte Buchgewerbe, soweit es noch aufrecht erhalten werden kann, im Dienste des vaterländischen Hilfsdienstes steht, und ersucht Anordnungen zu treffen, daß die Militärdruckereien in den besetzten Gebieten nach Möglichkeit eingeschränkt und an gewiesen werden, nur die Drucksachen herzusteilen, die aus dring lichen Gründen an Heimatsbetriebe nicht übertragen werden können, damit eine Anzahl Facharbeiter aus den Militärdruckereien frei gemacht und zur Aufrechterhaltung der Heimatbetriebe verwendet werden können. Das Kriegsamt versprach Erhebungen anzustellen. Z. Krieg und gewerblicher Nachwuchs. Die „Zeitschrift für Deutsch lands Buchdrucker” berichtet in ihrer Nr. 9/10 über einen Vortrag, den Herr Hans Derlien im Darmstädter Ortsverein des Deutschen Buchdrucker-Vereins über obiges Thema erstattet hat. Der Referent wies einleitend auf die Schwierigkeiten hin, die durch den Krieg mit der Ein stellung und der Ausbildung des ge werblichen Nach wuchses verknüpft sind. Durch Schlie ßung zahlreicher Kleinbetriebe im Buchdruckgewerbe (etwa 1500) allein mangelt es an einer großen Zahl Lehr stellen, in denen die Lehrlinge fast immer eine gute handwerk liche Ausbildung er fuhren. Dennoch müsse der ausrei chenden Lehrlings einstellung und fach gemäßen Ausbildung die größte Aufmerk samkeit zugewandt werden, soll das Buchdruckgewerbe nach dem Kriege nicht Mangel an guten Arbeitskräften leiden. Es müsse den Eltern der Lehr linge ausreichend klar gemacht wer den, daß die Kriegs lehrzeit im Buch druckgewerbe durch weg die gleichen Aus bildungsmöglichkei ten bietet wie in Friedenszeiten, da eine Umstellung des selben auf Heereslieferungen, wie sie bei anderen Berufszweigen erfolgt sei, nicht angängig war. Es wird im weiteren darauf hingewiesen, daß das Buchgewerbe einen zukunftsreichen. Spielraum bietet für die Betätigung und das Emporarbeiten tüchtiger Kräfte. Der Vortrag streift noch die Lohnverhältnisse, die Organi sation im Buchgewerbe und andere einschlägige Fragen. Z. Das Liebhaber-Antiquariat. In Nr. 51 des Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel wird eine Angelegenheit behandelt, die auch das Buchgewerbe berührt, da ihm aus den sogenannten Lieb haberausgaben eine Arbeitsgattung erwachsen ist, die bis zu einem gewissen Grade einen Ersatz für die früher häutigen Prachtausgaben bildet. In dem genannten Aufsatz werden die aus den buchkünst lerischen Bestrebungen herausgewachsenen Liebhaberausgaben und bibliophilen Druckwerke an sich nicht bekämpft, wohl aber die geschäftliche Spekulation, die mit diesen sich vor Tag zu Tag mehren den Veröffentlichungen getrieben wird, und für welche oft ganz unangemessene Preise verlangt und bezahlt werden. Der buch händlerische Brauch „nur” 25, 50, 100, 500, 1000 und schließlich gar „nur” 1500 Exemplare herzustellen, mutet nachgerade eigenartig an, und es ist nicht zu verwundern, wenn verfehlte Luxus- oder Liebhaberausgaben schon bald nach Erscheinen im Antiquariat zu büligen Preisen zu haben sind. Der Krieg hat auch auf dieses Gebiet eingewirkt, und es ist Tatsache, daß gerade während der Kriegszeit eine ganze Reihe von Leuten luxusbedürftig geworden sind und sich mit Luxusbänden bzw. Ausgaben versehen. Einen Teil des Vorteils dieser eigenartigen Erscheinung des buchhändlerischen Unternehmungsgeistes genießt der Buchdruck, da die mit diesen Arbeiten verknüpften technischen und sonstigen Schwierigkeiten bei der Berechnung der Herstellungskosten gebührend in Rücksicht gezogen werden müssen, was nicht immer der Fall sein dürfte. Z. Fabrikansicht der „Hermes“-Papier-Industrie-Gesellschaft m. b. H., in Halle a. S. (Zu „50 Jahre Ferd. Asheim“ in dieser Nummer)