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Nr. 26/1917 PAPIER-ZEITUNG 545 des Sikkativs rasches Oxydieren oder wenigstens Stumpf- und Braunwerden der Bronzen eintritt, besonders bei gewöhnlichen und billigen Bronzen. Ebenso wirkt das gewöhnliche Maler- sikkativ. I. M. Nachdunkeln der Steindruckfarben Nachdruck verboten Das Nachdunkeln der Buntdruckfarben ist auf äußere Ein flüsse zurückzuführen, denen die in dünner Schicht ver druckten Farben durch starke Rauchgase, Qualm, säuerliche, feucht warme und unreine Luft stark ausgesetzt werden. Be sonders die bleihaltigen Farben wie Chromgelb, Orange, Chromrot usw. neigen ungemein stark zum Nachdunkeln, wenn diese Farben ursprünglich mit Kreide, Schwerspat und sonstigen leicht vom Licht beeinflußten Zusätzen versetzt sind, oder wenn nicht völlig einwandfreie Firnisse und Oele verwendet werden. Ferner kann das Nachdunkeln der besten unverschnittenen trockenen Blei farben sehr rasch eintreten, wenn sie mit entgegengesetzten verursacht ebenfalls das Nachdunkeln der Blei- und Zinkfarben, wogegen das reine Drucksikkativ, in bescheidenem Maße ange wendet, keinen merklichen Einfluß ausübt. Werden die Farben selbst gerieben, so muß die Farbmühle gut gereinigt sein, wenn nach bleihaltigen Farben die zinkhaltigen Farben gerieben werden, und so verhält es sich auch mit den Farbläufern und Farbsteinen, damit die pulverförmigen Reste gänzlich entfernt werden. J. M. Papier-Notgeld Siehe Nr. 21 S. 429 Die Geraer Kunstanstalt für Lithographie und Druckerei Ernst Günther G. m. b. H. in Gera-I^. sandte uns entwertete Muster von 5-, 10-, 25- und 50-Pfennig- Scheinen der Stadt Gera. Entwurf, Lithographie, Druck sowie Prägearbeiten sind in ihrer litho graphischen Anstalt in musterhafter und zweckmäßiger Weise hergestellt worden. Das Papier trägt Wasserzeichenmuster. Farbenwahl und Strichelung erschweren den Fälschern das Geschäft. Richard Asheim Paul Asheim (Zu „50 Jahre Ferd. Asheim“ in dieser Nummer) Ferd. Jockusch Leutnant der Landwehr, z. Zt. im Felde trockenen Farbkörpern vermischt werden, mit denen sie sich nicht vertragen z. B. Zinkweiß oder anderen schwefelhaltigen Farbstoffen. Die pulverförmigen Farben müssen getrennt mit Firnis gründlich gemischt und fein gerieben werden, erst dann kann das Zusammenmischen ohne Nachteil vor sich gehen. Die in Firnis- oder Teigform bezogenen Farben unterliegen weit weniger der Zersetzung und dem Verfärben und Nachdunkeln, weil sie in den Fabriken so fein als möglich und mit Firnis vermischt, ge rieben werden, so daß nicht das geringste Farbkörnchen vorhanden ist, während das in vielen Druckereien übliche Farbreibeverfahren mitunter zu oberflächlich durchgeführt wird. Auch die Mineral- und Harzölzusätze zu den Firnissen tragen zum Nachdunkeln wesentlich bei, dagegen verhindert man dieses Uebel bei vielen Streichpapieren mit ungünstiger Streichschicht durch Vorfirnissen oder Grundieren und wenn alle Farben möglichst kompakt und mit wenig Firnis verdruckt werden. Das allzuschnelle Hintereinanderdrucken von Farbe auf Farbe ist nicht anzuraten, weil die folgenden Farben auf gut ausgetrockneten Farbflächen sich weit weniger verändern können, selbst wenn sie sich nicht miteinander vertragen. Sind die Druckarbeiten zu lackieren, so soll das nur mit bestem Spirituslack geschehen, weil billige Lacke schädliche Stoffe enthalten, die auf bleihaltigen Farben Nachdunkeln ver ursachen, wie man auch bei den mit billigsten Bronzen gedruckten und lackierten Arbeiten häufig beobachten kann. Unreines und nicht genügend entfettetes flüssiges Sikkativ Leimgallerte flüssig erhalten Wie hält man Gelatine flüssig ? Wenn man Gelatine auflöst und. stehen läßt, wird sie dick. Ich möchte gerne einen Zusatz wissen, wodurch sie flüssig bleibt. Plakat-Fabrikant Antwort eines Leimtechnikers (Nachdruck verboten): Um Leimgallerte flüssig zu erhalten, kann man verschiedene Wege einschlagen, jedoch erleidet eine Gallerte, welche derartig bereitet wird, daß sie auch im kalten Zustande flüssig bleibt, stets Ein buße an Bindekraft. Für viele technische Zwecke spielt dies jedoch, keine große Rolle. 1. Man weicht den Leim wie gewöhnlich in kaltem Wasser ein und schmelzt ihn dann in bekannter Weise im Wasserbade. Fügt man zur Leimlösung Salpetersäure, besser jedoch Essigsäure hinzu, so bekommt man „flüssigen Leim”. Am besten nimmt man 100 Teile guten Tischlerleim, 120 ,, Wasser und 5 „ gewöhnliches Scheidewasser. Die Behandlung und die Vorbereitung der Leimflüssigkeit ist bekannt, und der Zusatz von Scheidewasser geschieht in der Wärme. 2. Flüssige Gallerte erhält man auch, indem man auf 100 Teile Gallerte 5—7 Teile Ammoniumsulfocyanat zusetzt. Der Leimstoff wird dabei nicht nachteilig beeinflußt. Gleichzeitig wirkt dieses Salz fäulnishindernd, so daß Schimmelbildung ver hütet wird. 3. Nach einer anderen Vorschrift löst man 250 g Chloral-