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310 PAPIER-ZEITUNG Nr. 15/1917 C Wirkung der dazu berufenen Behörden im neugeschaffenen Meß amt stempelt diese Einrichtung damit zu einem Reichsunter nehmen, dem die geplanten gleichgearteten Unternehmungen unserer Feinde keinen Abbruch tun werden. Deutsche Schreibwaren sind unentbehrlich! Dies ergibt sich aus einer Mitteilung in der englischen Tageszeitung „ Bull”, deren Herausgeber Horatio Bottomley in lautes Klagen darüber ausbricht, daß in den Schreibstuben der Londoner Nationalen Kriegs sparbank Stempelkissen benützt werden, die die Aufschrift „Pelikan- Dauerstempelkissen” tragen, und auf den Flaschen, die die Stempel tinte enthalten, die Aufschrift steht: „Giftfrei, daher auch für Fleisch beschauer verwendbar”. (Nach der Rheinisch-Westfälischen Zeitung.) Schreibstift Erich König in Uroßhesselohe'^). München und Max Ippenberger in München erhielten das DRP 292690 vom 5. Mai 1915 ab in Kl. 70 a auf einen Schreibstift mit verschiebbarer Mine und zurück schraubbarem, in sich federndem Minenführungsrohr. Die Bleimine m ist in dem in sich selbst federnden Metall- rohr c dichtsitzend gelagert und geführt. Das Rohr c ist mit seinem hinteren Ende an einem Schieber / befestigt, der in einem mit der Halterspitze a fest verbundenen Rohr g verschiebbar und mit zwei Nasen f1 in einem Schlitz g 1 desselben geradlinig geführt ist. Die Nasen f greifen außerdem noch in das steile Mutterge- An die Kundschaft der Großbuchbindereien! Der Krieg ist wohl die Zeiterscheinung, die auf alles wirkt: zuweilen fördernd, meistens hemmend. Auch die Betriebe der Groß buchbindereien haben den hemmenden Einfluß deutlich zu spüren bekommen. Die Beschaffung und Versendung der Rohstoffe ist außerordentlich erschwert, die Betriebe lassen sich nur mit knapper Not aufrecht erhalten, da die leistungsfähigen Mitarbeiter zum größten Teil zum Heeresdienste eingezogen sind, und die Arbeit mit ungeübten Kräften erledigt werden muß. Daß unter diesen Umständen und bei dem erheblich eingeschränkten Post- und Frachtgutverkehr Ver zögerungen in der Erledigung der Briefe und in der Herstellung und Versendung, der Aufträge notwendig vorkommen müssen, dagegen wird sich kein einsichtiger Mensch verschließen können. Deshalb möge auch die Kundschaft der Großbuchbindereien in freundlichem Entgegenkommen dieser Notlage Rechnung tragen und in dieser schweren Zeit treu zu ihren alten Lieferanten halten! X. Probenschau Briefpapier für Heimat und Feld von Ernst Mayer in Heil bronn. Die Firma hat eine ganze Reihe neuer Packungen auf den Markt gebracht, die sich sämtlich durch zweckmäßige Einfachheit bei gefälligem Aussehen auszeichnen. „Für das Feld” heißt eine kleine Mappe in braunem Umschlag mit farbigem Aufdruck. Sie ist 17 x 11 cm groß und enthält 20 Feldpostkartenbriefe und ebensoviele Feldpostkarten, einen Kalender und einen Blei stift. Diese Mappe ist also für die Bedürfnisse des Soldaten voll ständig und kann ohne weitere Zutat ins Feld gesandt werden.. Bei einer anderen Mappe in der Größe von 19 X 14 cm sind 25 Feldpostkartenb riefe auf einer Pappunterlage geblockt, so; daß der Schreiber im Felde auch ohne Tisch eine feste Unterlage zum Schreiben findet. Ein Kalendarium ist auf der inneren Seite des Umschlags aufgedruckt. Mit dem Aufdruck „Feines Brief- papier" ist eine Tasche aus grünem Steifpapier in der Größe 19 X 14 cm versehen, welche 20 Bogen feingeripptes weißes Brief- papier und ebensoviele Umschläge mit blauem Innendruck um faßt. Eine gleiche Tasche ist auch in etwas größerem Format mit gleichem Inhalt vorhanden. Unter der Bezeichnung „Bürger briefe” wird ein feines weißes Leinenpapier in drei Formaten und Packungen angeboten. Die kleinste Mappe enthält je 20 Bogen 17 X 13 cm groß und Umschläge mit schwarzem Seidenpapier ¬ winde b der Halterhülse b 1 , welche durch einen am hinteren Ende des Rohres g angeordneten Rand gegen Loslösen von der Spitze a gesichert ist. Im Schieber / ist der vorn lose im Rohr c geführte Minenvorschubstift d mit seinem Gewinde eingeschraubt, dessen beliebig unrundes Querstück d 1 in Längsschlitzen oder Nuten e eines mit Vollschaft e1 versehenen Bolzens e° geradlinig geführt ist. Indem die Hülse b l mit Nasen n in einen Hals h des Schaftes e1 greift, ist dieser mit dem Bolzen e° an der Hülse zwar drehbar, jedoch gegen Herausgehen gesichert. Zum Einsetzen der Bleimine dreht man unter Festhalten der Spitze a die Hülse b 1 nach rechts, wobei das Gewinde b dieser letzteren den Schieber / mit dem Minenrohr c nach vorn schraubt, bis dieses über die Spitze a hinausragt. Dann hält man die Hülse b l fest und dreht den Schaft e1 nach links, so daß der Bolzen e° die Flügel d 1 der Schraubenspindel d mitnimmt, diese im Schieber / zurückschraubt und das Rohr c zur Aufnahme der Bleimine m frei wird. Dadurch daß das Rohr c bei Gebrauch des Stiftes über die Spitze a hinausragt, ist übersichtliche und richtige Füh rung des Stiftes z. B. beim Zeichnen, Retuschieren usw. ermöglicht. Dreht man unter Festhalten der Spitze a die Hülse b 1 nach links, so schraubt das Gewinde b den Schieber / mitsamt dem Rohr c und der Mine m in die Spitze a zurück. Will man zum Gebrauch des Stiftes bei bereits herausgeschraubtem Rohr c die Mine nach stellen, so erfolgt das durch Festhalten der Hülse b 1 und Drehen des Schaftes e1 nach rechts. Patent-Anspruch: Schreibstift mit verschiebbarer Mine und zurückschraubbarem, in sich federndem Minenführungsrohr, da durch gekennzeichnet, daß das Minenführungsrohr (c) in einer ungeschützten Schreibstiftspitze (a) mittels eines fest mit ihm verbundenen Schiebers (/) verschiebbar ist, der als Mutter für eine im Schaft des Stiftes mittels eines Querstückes (d1) geradlinig geführte Schraubenspindel (d) ausgebildet ist, mit deren Hilfe die Bleimine nachgestellt werden kann. Die Lyoner Messe (Foire de Lyon), die im vorigenJahr zum ersten Mal nach Muster der Leipziger Messe abgehalten wurde, sollte Anfang Februar eröffnet werden, wurde aber infolge Kohlenmangels auf unbestimmte Zeit vertagt. Im übrigen war die Beteiligung nach einer Meldung in der „Morgenpost” so spärlich, daß das Unternehmen ohnehin zu einem Fehlschlag geführt hätte. futter, die nächstgrößere Mappe hat ebensoviel 19 X 14 cm große Briefbogen, während dann die Quartgröße 22 X 28 cm folgt. Bei diesem Format ist die Packung so eingerichtet, daß 50 Blätter der angegebenen Größe mit einem Löschblatt geblockt und mit Umschlag versehen wurden, während die dazu gehörigen Umschläge in einer besonderen Tasche Platz fanden. Die neue Art der Packung ist empfehlenswert, sobald es sich nicht um Geschenke handelt, die schon durch ihre Außenseite bestechen sollen. Der Käufer der neuen Packung braucht weniger Platz und hat ■ keine Ausstattung an Bändern usw. zu bezahlen, er erhält aber gutes Schreibpapier in gebrauchsfertiger Form. In der gleichen Packung ist das Briefpapier „Neptun” vorhanden. Dies ist ein feines bläulich oder rötlich getöntes Leinenpapier, und die Umschläge sind entweder mit rotem oder blauem Seiden papier gefüttert. Unter dem Namen „Seeheld” wird ein feingeripp tes Uebersee- Briefpapier mit Wasserzeichen in den Handel ge bracht, dessen Bogen in verschiedensten Formaten geblockt sind. Besonders zweckmäßig erscheint eine Packung von 20 vierseitigen Briefbogen, 17 X 15 cm groß, geblockt mit den entsprechenden Umschlägen. Sowohl die „Neptun-” wie die „Seeheld”-Papiere eignen sich vorzüglich für die Ausfuhr nach Uebersee, trotzdem ist noch eine Papiersorte „Uebersee” vorhanden, die wohl etwas wohlfeiler ist, als die vorher genannten Papiere. Auch dieses Papier hat feine Leinwandprägung, und die Umschläge sind schwarz gefüttert. Bei allen beschriebenen Papieren ist die Umhüllung aus Steif papier auf das notwendige Maß beschränkt und mit gefälligem meist zweifarbigem Aufdruck versehen. Hartpapierdosen von Goetze & Ziller, Kartonnagenfabrik in Zwickau i. Sa. Die Dosen bestehen aus einem röhrenförmigen Teil aus mehreren Lagen aufeinander gewickelten und geklebten Graupapieres, der innen mit Pergamynpapier ausgefüttert ist. und aus zwei Deckeln von lackiertem Blech. Der eine sitzt fest, der andere ist abnehmbar, drückt aber auf das Röhren-Ende derart elastisch, daß der Inhalt nicht ausfließen kann. Zu jeder Dose gehört eine Faltschachtel mit Feldpostadresse. Derartige Dosen sind für den Versand von Mus, Honig und anderen halb flüssigen Stoffen äußerst zweckmäßig. Die Hartpapierwandung ist sehr fest.