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Nr. 15/1917 PAPIER-ZEITUNG 303 Sparsames Schmieren Schluß zu Nr. 13, S. 254 6. Auffangen des abfließenden Oeles. Bewegte Maschinenteile sind nach Möglichkeit einzukapseln, um abtropfendes cder abge schleudertes Oel zu sammeln. Dem gleichen Zweck dienen Tropf schalen, Fangbleche und Oelrinnen; die letzteren werden vorteilhaft mit Sammelbehältern verbunden, aus denen das Oel von Zeit zu Zeit entnommen, gereinigt und in die Oelkästen zurückgefüllt wird. Für das Entleeren der Tropfschalen ist rechtzeitig zu sorgen; dies soll nicht durch Auswischen mit Putzwolle, sondern durch Absaugen mit einer Spritze erfolgen. Für große Anlagen empfehlen sich Sammelleitungen, die zu einem Behälter im Maschinenkeller führen. Dabei ist zu be achten, daß die verschiedenen Oelsorten getrennt gesammelt werden, , da grundsätzlich anzuordnen ist, daß aufgefangenes Oel nach der Reinigung zu den gleichen Zwecken wieder verwendet wird wie frisches (vgl. Abschnitt 8). 7. Abdampfentölung. Verhältnismäßig geringer Wert wurde vor dem Kriege auf die Wiedergewinnung des Oeles aus dem Abdampf gelegt. Man wandte Abdampfentöler meist nur an, um reines Kendens- wasser zu erhalten, und nutzte das abfließende Oelwasser nicht aus. Die darin liegende Vergeudung des Oeles ist jetzt unbedingt zu vermeiden. Es sollte angestrebt werden, daß zu jeder Dampfmaschine ein Abdampfentöler vorhanden ist. Dieser dient bei Auspuffmaschinen gleichzeitig als Schalldämpfer und verhindert zudem das Verschmutzen der Umgebung. Auch bei Kondensationsmaschinen ist trotz des häufig sehr beengten Raumes der Einbau von Abdampfentölern meist ohne Schwierigkeiten möglich. In vielen Anlagen enthält auch das aus Kühltürmen abfließende Wasser noch so viel Oel,. daß das Ab schöpfen lohnt. Das so gewonnene Oel ist zunächst von Wasser zu befreien. Hierzu eignen sich größere Sammelbehälter, die durch Zwischen wände in einzelne Abteilungen zu zerlegen sind. Das Wasser tritt langsam durch diese Behälter hindurch, so daß das Oel an die Ober fläche steigt und abgefüllt werden kann. Durch Reinigung kann es dann wieder gebrauchsfähig gemacht werden. Durch die Entölung von Abdampf und Kondenswasser lassen sich im allgemeinen 50 v. H. des zugeführten Oeles wiedergewinnen. Dieses Ergebnis kann nicht nur an Dampfmaschinen, sondern auch bei der Entölung verdichteter Gase an Kcmpressoren chne Schwierig- • keit erzielt werden. 8. Reinigung des wiedergewonnenen Oeles. Häufig wird das wiedergewonnene Oel als „Abfallöl” bezeichnet und entsprechend behandelt. Demgegenüber ist grundsätzlich anzustreben, daß dieses Oel nicht für untergeordnete Zwecke, sondern für die gleichen Zwecke wie frisches Oel verwendet wird. Im allgemeinen soll dabei nicht einmal der Zusatz frischen Oeles erferderlich sein. Zu diesem Zwecke ist das gebrauchte Oel, falls es verunreinigt ist, gründlich zu reinigen. Diese Reinigung erfolgt vorteilhaft durch Filter oder durch Schleudereinrichtungen, die sich auch für Zylinder öl gut eignen. Gute Einrichtungen für die Oelreinigung werden zahl reich angekoten. Für Lageröl kann man sich selbst einen kleinen Apparat mit ein fachen Mitteln herstellen: man verwendet dazu zwei Gefäße, von denen man das eine mit ungereinigtem Oel füllt; durch Ecchte, die über den Rand dieses Gefäßes gelegt werden und dann wie Heber wirken, tropft das Oel in das darunter gestellte zweite Gefäß. Hierbei bleiben Wasser und andere Unreinigkeiten in dem oberen Gefäß, während das gereinigte Oel sich in dem unteren Gefäß ansammelt. In der Abhandlung von Schmid über die wirtschaftliche Verwendung der Schmiermittel, S. 16 und 17, sind derartige sowie weitere ein fache Reinigungseinrichtungen beschrieben und abgebildet. 9. Reinigung der Putzstoffe. Da mit Putzwolle leichter Oel ver loren geht, sind soweit als möglich Putztücher zu verwenden. Diese werden nach Gebrauch zweckmäßig einer Senderfirma zur Reinigung übergeben. Für kleinere Betriebe empfiehlt sich das Sammeln der gebrauchten Putztücher in Zentralstellen, die sie dann der Entölung zuführen. So sind z.’B.in Baden, Sammelstellen eingerichtet, die die gebrauchten Putzstoffe zu einem festen Preise übernehmen und daraus bedeutende Oelmengen zurückgewinnen. DieReinigung der Putz Stoffe erfolgtvorteilhaft durch Zentrifugen; auch Pressen haben sich hierfür bewährt. Das dabei freiwerdende Oel ist nach Reinigung wieder vollkommen brauchbar. Die Kosten der Reinigung der Putzlappen betragen etwa 0,01 M. für das Stück. Einzelne Firmen übernehmen gleichzeitig mit der Reinigung den Ersatz der unbrauchbar gewordenen Putztücher, wobei sich die Kosten auf etwa 1,90 M. für 100 Stück stellen. Bei der Sammlung gebrauchter Putzlappen und Putzwolle ist darauf zu achten, daß sie nach verschiedenen Oelsorten getrennt werden. Ferner ist eine gewisse Vorsicht bei der Lagerung erforderlich, da sie zur Selbstentzündung neigen; man verwende deshalb stets eiserne Behälter mit gut schließendem Deckel. An einzelnen Stellen hat man auch mit Erfolg die Lagerung der Putzstoffe unter Wasser durchgeführt Neue Entölungsverfahren, bei denen mit Dampf oder Wasser gearbeitet wird, werden demnächst bekannt gegeben werden. 10. Graphitzusatz. Die Ansichten über die Zweckmäßigkeit des Zusatzes von Graphit zum Schmieröl sind geteilt. Während an vielen Stellen damit gute Erfahrungen gemacht und erhebliche Ersparnisse erzielt werden, berichten andere Stellen ungünstig über Graphit schmierung. Als feststehend ist jedoch anzunehmen, daß für rauhe Zapfen und Lagerschalen sowie für das Einlaufen von Maschinen der Zusatz von Graphit zum Oel vorteilhaft ist. Der Graphit muß frei von mineralischen Beimischungen sein. In dieser Form greift er die Flächen nicht an, sondern füllt die vorhandenen kleinen Unregelmäßigkeiten und bildet dadurch einen glatten Ueberzug. Daneben besteht seine Wirkung darin, daß er eine unmittelbare Berührung der gleitenden Teile auch bei hoher Flächenpressung verhindert. Bei Lagern, die zum Heißlaufen neigen, und beim Einlaufen kann daher durch Graphit zusalz viel Oel gespart werden. Durch den Zusatz von Graphit bei Zylinderschmierung scheint ebenfalls eine ziemlich erhebliche Ersparnis möglich zu sein, die nach einzelnen Angaben bis zu 70 v. H. betragen soll. Es ist jedoch vorteil haft, dem Oel nur wenig Graphitzuzusetzen, da der Graphit sich sonst in toten Winkeln ablagert cder Ballen bildet, die zu Störungen Anlaß geben können. Der Graphit kann feingemahlen und geschlämmt oder als Licht bogen-Graphit dem Oel unmittelbar beigemischt werden. Das Ab setzen des Graphites hat man durch Rührwerke oder ähnliche Ein richtungen zu verhindern gesucht. Vorteilhafter ist die Verwendung von Graphit in der Form ven „Emulsicnen". Unter allen Umständen ist Aufmerksamkeit bei der Verwendung angebracht, damit die Schmiernuten des Lagers sich nicht zusetzen und das Lager dann in folge mangelnder Schmierung warm läuft. Bei Verwendung von Graphit sind die Oelleitungen möglichst ohne scharfe Kiümmungen und nicht ansteigend zu verlegen, da sonst Verstopfungen zu befürchten sind. Beachtenswert ist ferner, daß die Ausscheidung von Graphit aus dem Oel erheblich leichter stattfindet, wenn Säure oder Wasser zum Oel hinzutreten. 11. Schmierung mit Starrfetten. In vielen Fällen können durch Verwendung ven Fett statt Oel ganz bedeutende Ersparnisse erreicht werden. Für Zylinderschmierung kommt allerdings die Anwendung des gewöhnlichen starren Fettes nicht in Betracht, weil das Fett unter der Einwirkung der höheren Temperaturen Fettsäure abspaltet, die die Wandungen des Zylinders angreift. Einzelne Fettsorten sollen diesen Nachteil nicht besitzen. In schwierigeren Fällen ist auch für Lager, insbescndere für solche, die zum Fressen neigen, Fett nicht zu empfehlen. P Für die Triebwerksteile ven Dampfmaschinen ist die Anwendung ven Fett in weitem Umfange möglich. Man kommt hierbei im all gemeinen mit gewöhnlichen Staufferbüchsen aus; Ufer (a. a. O. Seite 4) empfiehlt einfache Büchsen mit Gewichtsbelastung. Sehr zuverlässig sind Fettbüchsen, aus denen das Fett durch ein Triebwerk herausge drückt wird. In den Werken der Gutehoffnungshütte sind die Triebwerks und Steuerungsteile der Betriebsmaschinen in weitgehendem Umfange für Fettschmierung eingerichtet worden. Nur für wenige Stellen, a pas konzen Gasqef uine La,_ bis zu 2000 Watt Neue Typen. Osram/liola Gasgefüllte Lampen 25und60Watt Rar das auf dem QlaSballon eindeätzie ~Wort Osmmbür^t für das Fabrikat der Auer^esellscbafl/Berlin 0.17 Ueberall erhältlich!