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Nr. 14/1917 PAPIER-ZEITUNG 283 Walzendruckmaschine Firma Wwe. A. Deck in Dornach-Mülhausen, Elsaß, erhielt das DRP 290330 (Kl. 8) auf eine für Hochdruck und Tiefdruck benutzbare Walzendruckmaschine. Zum Antrieb der Druckwalzen werden zwei Triebe benutzt, deren einer auf der Antriebswelle fest und deren anderer auf ihr lose drehbar und mit ihr verkuppelbar gelagert ist. Der eine Trieb dient nur zum Antrieb einer oder mehrerer ausrückbarer Reibungswalzen, welche ihre Drehbewegung zunächst auf die Gegendruckwalze und erst durch diese auf die Druckwalzen übertragen, wogegen der andere Trieb nach seiner Verkupplung mit der Antriebswelle zunächst die Druckwalzen und erst durch diese die Gegendruck walze in Drehung versetzt. Hierdurch soll der Vorteil erzielt werden, daß im ersten Falle die Gegendruckwalze nicht durch die Druckwalzen in Um drehung versetzt zu werden braucht, deren erhabene Gravie rungen leicht beschädigt würden. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. Verband der Fachpresse Deutschlands E. V. Geschäftsstelle: Berlin S 42, Oranienstraße 140/142 In der Vorstandssitzung vom 6. Februar 1917 wurden die Vor- .Standsämter wie folgt verteilt: Georg Elsner, Vorsitzender. Dr. C. Salomon, stellvertretender Vorsitzender. Ernst Morgenstern, Schatzmeister. H. Worms, Schriftführer. L. Schottlaender, stellvertretender Schriftführer. Herr Martin Wormser i. Fa. Dreyfuß & Wormser, Frankfurt a. M. wurde als Beisitzer zugewählt. Preßspan wasserdicht machen Auf welche Weise macht man fertige Preßspäne wasserdicht ? Mit Leinölfirnis habe ich es probiert, die Pappen nehmen das Wasser an und ziehen Blasen. Mit Lack dürfen und sollen dia Preßspäne nicht bestrichen werden, n. Preßspan erhält seinen Hochglanz durch Ueberfahren mit dem Achatstein unter Druck. Vor dem Glätten mit dem Stein wird die Oberfläche mit Bienenwachs eingerieben, wodurch die Fläche spiegelblank und fettig wird und Wasser abstößt. Auch ist der Stoff des Preßspans sehr gut geleimt, und da er zu feinen Fäserchen (Fibrillen) aufgelöst ist, wobei ziemlich viel Zellstoff schleim im Holländer entsteht, so füllt dieser Schleim die Poren des Papieres aus, wodurch es bis zu einem gewissen Grad wasser dicht wird. Hat der fertige Preßspan nicht diese Beschaffenheit, so läßt sie sich ihm nachträglich nur schwer geben. Im übrigen verweisen wir auf die Ausführungen in Hofmanns Praktischem Handbuch der Papierfabrikation, 2. Aufl., 2. Bd., sowie auf das Heft „Wasserdichtmachen von Papier” von Hermann Wan- drowsky, Verlag der Papier-Zeitung, Preis 1 M. Mitteilungen ■erfahrener Fachleute über diese Frage sind willkommen. Otto Greiner-Gedächtnisausstellung. Zurzeit findet im Leip ziger Kunstverein eine Ausstellung statt, die jeden Kunstfreund, insbesondere aber das graphische Kunstgewerbe in hohem Maße interessieren dürfte. Es ist dies eine zum Gedächtnis des im Alter von 46 Jahren aus dem Leben geschiedenen Künstlers Otto Greiner vom Leipziger Kunstverein veranstaltete Ausstellung der weitaus größten Zahl von Werken des Künstlers, die durch Darleihung aus IPrivatbesitz, von Museen und durch die in München wohnhafte Witwe Greiners möglich geworden ist. Die Ausstellung enthält neben Gemälden fast das ganze graphische Werk (Studien, Radie rungen, Lithographien) Greiners, der eine ganz außerordentliche Schaffenskraft entwickelt hat. Greiner, der in Leipzig die Litho graphie erlernte, zählte zu den Großen der Kunst, und selbst die- enigen, die seine Werke kannten, konnten beim Besuche der Aus stellung ein Gefühl der Ueberraschung nicht unterdrücken, eine solche Vielfältigkeit und Vollkommenheit der geschaffenen Werke zu finden. Greiner hat sich über alle Kunstströmungen und -Rich tungen hinweggesetzt. Es muß denn auch gesagt werden, daß die Ausstellung nur Schönes und Gründliches aufweist. Von besonderem Interesse sind die bereits vorgeschrittenen Studien zu dem gewaltigen Wandgemälde, das Greiner für die Deutsche Bücherei in Leipzig in Auftrag hatte, und dessen Ausführung nunmehr nicht mehr er- folgen kann. Die Ausstellung, über deren Inhalt ein übersichtlicher Katalog unterrichtet, erfreut sich eines außerordentlich starken Besuches, und es dürfte trotz der hohen Preise, die für die zum Verkaufe stehenden Einzelwerke aus dem Nachlasse angesetzt sind, kaum etwas ohne Liebhaber bleiben. Die Ausstellung bleibt zunächst bis Mitte März geöffnet. Z. Falsches Papiergeld. In den letzten Tagen wurde in Nürnberg eine falsche Reichsbanknote zu 20 M. angehalten. Sie ist datiert vom April 1910 trägt den Buchstaben F und die Nummer 3827851. Von der echten Banknote unterscheidet sie sich durch größere Glätte des Papiers, dessen stärker ausgeprägte Schraffierung und Undeut lichkeit der Zahlen. Vor Annahme und Weitergabe solcher Falsch stücke wird gewarnt. Ha. Zeitschriftenschau Zusammenlegung oder Stillegung von Buchdruckereibetrieben. Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker” berichtet in ihrer Nr. 9/10 über eine zwischen Buchdruckereibesitzern Oberbayerns und Vertretern des Münchener Gewerberates stattgefundene Besprechung über die Möglichkeit der Ersparung von a) Kohlen, b) Arbeitskräften, c) Motoren, d) Fabrikbetriebsräumen, e) Papier, f) Blei, Kupfer, Oelen usw., g) Frachten durch die erfolgende Zusammenlegung oder Stillegung von Buchdruckereien. Das Ergebnis der Besprechung gipfelt darin, daß man feststellte, der Buchdruckereibetrieb erscheine weniger als jeder andere für eine Zusammenlegung geeignet, da er im ganzen schon im Zeichen des Hilfsdienstes steht, teils durch Herstellung der Tageszeitungen, der Zeitschriften, Formulare für Eisenbahn und andere Verkehrsinstitute, Lebensmittelkarten für die Kommunalverbände u. a. m. Zudem seien die Betriebsverhält nisse der Buchdruckereien so verschieden, daß schon aus technischen Gründen zu einer Zusammenlegung, praktisch nicht gut geschritten werden könne. Von Ersparnissen an Fracht und Material könne kaum die Rede sein, da die Buchdruckereien ihre Kundschaft zumeist am Platze haben, und nur etwa 7 v. H. der Betriebe Großbetriebe seien, die in Fabrikräumen untergebracht sind, während sich die meisten Betriebe.in Zimmern oder Wohnräumen befinden. In.kaum einem anderen Gewerbe sei die Kapitalanlage so groß wie im Buch druckgewerbe, und der Schaden durch Stillegung wäre für tausende kleine Existenzen unermeßlich. Ersparnisse ließen sich kaum in nennenswertem Maße erzielen, es müsse das Gewerbe vielmehr auf staatlichen Schutz rechnen, da es durch die Beschlagnahmen, Ent ziehung von Personal und andere Maßnahmen bereits große Opfer bringe und alles daran setze um durchzuhalten. Z. Vaterländischer Hilfsdienst und Unfallgefahr. Die „Buchbinder- Zeitung” weist in ihrer Nr. 7 auf den von der Norddeutschen All gemeinen Zeitung veröffentlichten Erlaß des Reichsversicherungs- ämtes hin, der sich auf die zulässige Einstellung von weiblichen und jugendlichen Personen und von Kriegsbeschädigten in die gewerblichen Betriebe zwecks Verwertung ihrer Arbeitskraft im vaterländischen Interesse bezieht, um ihnen dabei den notwendigen Unfallschutz zu wahren. Es heißt in dem Erlaß u. a.: „Das vater ländische Gebot der Stunde läßt sich mit den Forderungen des Unfall schutzes dadurch in Einklang bringen, daß weibliche und jugendliche Personen zu ihnen bisher unzugänglichen. Arbeiten mit Zustimmung des Vorstandes der Berufsgenossenschaft zugelassen werden, wenn die Betriebsunternehmer ihre Gesuche an den Vorstand durch den Nachweis stützen, daß die Aufrechterhaltung des Betriebes in dem notwendigen Umfang bei dem Mangel an männlichen Arbeitern die Einstellung weiblicher und jugendlicher Arbeiter unabweisbar macht. Voraussetzung der Genehmigung ist ferner, daß durch geeignete Auswahl der den Arbeitern zugewiesenen Tätigkeit, durch ■Verwendung besonderer unfallsicherer Arbeitskleidung bei weiblichen Personen, durch umfassende Ausgestaltung der Betriebseinrichtungen und Schutzvorkehrungen und gewissenhafte Unterweisung in der Benutzung der Maschinen und Apparate dem Arbeiterschutze Rech nung getragen wird. Der Erlaß weist ferner auf die gebotene aus reichende Verwendung Kriegsbeschädigter hin, wobei eine wohl wollende Auslegung der bestehenden Unfallvorschriften in Aussicht gestellt ist. Den Genossenschaftsmitgliedern sollen in Bälde Richt linien bekannt gegeben werden, die sich auf die dargelegten Gesichts punkte beziehen. Z. Büchertisch Haus, Garten und Feld, Franckh’sche Verlagshandliing, Stuttgart. Vierteljährl. 6 Nummern. Zusammen 85 Pf. Wie das 1. Heft des Jahrgangs 1917 zeigt, fährt diese Zeitschrift fort, ein zuverlässiger Ratgeber für Pflanzenfreunde zu sein. Kosmos, Handweiser für Naturfreunde. Jährlich 12 Hefte und 4—5 Buchbeilagen. Geschäftsstelle: Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart. Halbjährlich 2,80 M. Probehefte unberechnet. Das 1. Heft 1917 ist in gewohnter Reichhaltigkeit mit gedie genem, anregendem Stoff und guten Bildern ausgestattet. Aerztlic empfohlen gegen: von Labletten sind in allen Apotheten erhältlich. Gicht Rheuma Ischias Rimberte Hexenschuss Nerven- und Kopfschmerzen Anerkennungen. Togal- Preis ME. 1.40 u. M 3,50