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Den Verlauf der beobachteten Längenänderung mit wach sender Belastung zeigen die bei a beginnenden Schaulinien, Abb. 4, und zwar stellen die voll ausgezogenen Linien die Gesamtver kürzungen, die gestrichelten Linien die elastischen oder federnden Verkürzungen dar. Die Länge der wagerechten Verbindungen zwischen den beiden Beobachtungen für dieselbe Belastung entspricht der Zunahme der Verkürzung beim wiederholten Belasten. Aus der ersten und letzten Beobachtung der gesamten und elastischen Verkürzung für dieselbe Laststufe (s. Tab-. 8) sind die zugehörigen Werte für den Elastizitätsmodul berechnet (s. Tab. 8 unten) und nach den Mittelwerten die Schaulinien B, Abb. 4 aufgetragen. Sie lassen erkennen, daß der Elastizitäts modul mit wachsender Belastung stetig abnimmt, daß also ebenso wie bei den Zugversuchen mit den Probestreifen oberhalb 500 kg Belastung keine Proportionalität zwischen Belastung und Ver kürzung besteht. Die Werte für den Elastizitätsmodul gehen zwi schen 500 und 2000 kg Belastung oder zwischen 1 und 4 kg/qmm Druckspannung von 823 auf 702 kg/qmm und von 934 auf 821 kg/qmm zurück, je nachdem sie aus der gesamten oder ela stischen Verkürzung berechnet wurden'. Bei 4,6 und 4,67 kg/qmm Druckspannung wurden die Rohre zerstört, indem das Material an den Enden der Rohre sich an stauchte. Bei späteren Versuchen empfiehlt es sich, die Rohr enden fest einzuspannen, indem sie über kurze, gut passende Dorne geschoben und außen mit Ringen oder Drahtumwicklung umgeben werden. Die Länge der Ringe oder Umwicklungen wird zweckmäßig etwas größer gewählt als die Länge der innen eingeführten Dorne. Die Wandstärke der auf Druck geprüften Rohre entspricht annähernd der Dicke der Zugproben a Tab. 6. Vergleicht man nun für beide die bei annähernd gleich großen Spannungen er- haltenen Werte des Elastizitätsmoduls, so gelangt man zu fol genden Verhältnissen: Zugspannungen kg/qmm Druckspannungen. ....... ,, Elastizitäts- ) Zug: Ez ,, modul J Druck: Ed • ■ • >> Verhältnis: E*/Ed • ,, Der Elastizitätsmodul, berechnet aus den Gesamtform ¬ 1,45 2,9 4.35 1,6 2.8 4,0 1680 1690 1640 823 756 702 2.04 2.24 2,34 änderungen, ist demnach bei den in Vergleich gestellten Proben für Zug über doppelt so groß als für Druck, und zwar ändert sich das Verhältnis zu ungunsten des Druckelastizitätsmoduls mit wachsender Spannung. Schluß folgt. Isolierkraft von Papier Zu Nr. 2. S. 26. Herr Paul Ernst Altmann, Papierchemiker in Dresden, schreibt uns, daß sich eine besondere Sorte seines Tagleims zum Isolierendmachen von Preßspan für Rohre und Scheiben eignet, da es dessen Widerstand gegen elektrische Ströme nach einem Gutachten des Oberingenieurs Felix Tschöpe in Zwickau wesent lich erhöht. Zeitschriftenschau Papiernot. Neben anderen buchgewerblichen Fachblättern befaßt sich auch der „Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker und Schriftgießer” in seiner Nr. 145 unter dem Titel „Nach der Entschleierung der Papiernot” mit dieser Angelegenheit. Der Aufsatz verweist auf die erfolgte Errichtung einer Reichsstelle für Papicrholz. Es heißt u. a.: Durch diese Verordnung wurde den Papierverbrau chern im Zeitungsgewerbe merklich der Nacken gesteift, und es sei nicht ausgeschlossen, daß durch die Versorgung mit Rohstoffen von Reichs wegen trotz allem Entgegenwirken der Fabrikanten doch ein Preisrückgang eintritt. Z. Wie wird man Faktor? Typographische Jahrbücher, Heft 12, 1916. In einem von sachkundiger Hand geschriebenen Aufsatz wird die Frage des Faktorwerdens in recht zutreffender Weise behandelt. Der Verfasser verweist einleitend auf die Bresche, die der Krieg in den Faktorenstand geschlagen hat, indem mancher tüchtige Faktor seinen Posten aufgeben mußte, um von einem anderen Fachgenossen vertreten zu werden, wenn sein Platz nicht unbesetzt blieb, was sehr häufig der Fall sein dürfte. Sei die Nachfrage nach Faktoren zurzeit auch nicht allzu groß, so dürfte sich dies nach Friedensschluß bald ändern, und es stände dann mancher jüngeren Kraft der Weg zum Faktorposten offen. Um einen Faktorposten halten zu können, be dürfe cs umfassendster Vorbereitungen, da nach dem Kriege gestei gerte Anforderungen die Regel bilden werden. Wer als Setzer nicht viel verstehe, möge nicht versuchen Faktor zu werden, denn eine baldige Rückkehr zum Kasten sei mehr als wahrscheinlich. Der kenntnisreiche, erfahrene Fachmann sei in der Regel bescheidener im Auftreten als der Nichtwisser, allzugroßc Bescheidenheit schlage aber nicht immer zum Guten aus, denn den Allzubescheidenen ver lassen die Götter. Es werden dann Hinweise gegeben, wie man einen Faktorenposten am besten erlangen kann. Ferner beschreibt der Aufsatz die Obliegenheiten des Faktors, die Anforderungen, die an ihn gestellt werden und die besonderen Charaktereigenschaften, die von ihm gefordert werden. Z. Büchertisch Hermann Wandrowsky: „Wasserdichtmachen von Papier“. 31 Seiten, Preis 1 Mark. Dieses Buch wird in der Fachzeitung „Packerei-Bedarf” in Berlin, wie folgt gewürdigt (s. auch „Papiergewebe wasserdicht machen“ auf S. 91 dieser Nummer): Neuerdings ist im Verlag der Papier-Zeitung das obige Buch er schienen. das besonders lesenswert ist. Der Verfasser bespricht kurz und sachlich die zur Wasserdichtmachung von Papier Anwendung findenden Verfahren, die sich zur Hauptsache in drei Methoden zerlegen lassen: erstens, indem man die Oberfläche des Papiers mit einem dichten, in Wasser unlöslichen Ueberzug versieht, zweitens, indem die Poren des Papiers mit undurchlässigen Stoffen ausgefüllt werden und drittens, daß man die Faser des Papiers mit Stoffen um hüllt, die das Wasser nicht durchlassen. Die Broschüre behandelt die einzelnen Methoden klar und aus führlich, gibt Aufschluß über die chemische Zusammensetzung der Anwendung findenden Dichtungsstoffe und bespricht auch die Verwendung der imprägnierten Papiere. Paraffin-, Wachs- und Oelpapiere lassen manches zu wünschen übrig. Die weichen Seiten des paraffinierten Papiers können da Anwendung finden, wo die zu verpackenden Gegenstände nicht durch das Paraffin leiden können. Beim Papier mit Paraffin von niedrigem Härtegrad wird das Paraffin oft schon bei geringer Erhitzung, wie beispielsweise durch Anfassen mit warmen Händen schmelzen und dann Fettflecke verursachen. Zum Verpacken von Nahrungsmitteln und anderen geruchempfind lichen Waren darf nur geruchloses Paraffin angewandt werden. Ebenso findet auch das mit reinem Bienenwachs getränkte Papier für geruchempfindliche Waren beschränkte Anwendung. Weiter wird auch das Tränken mit Alluminiumacetat und unlöslich gemachten Klebstoffen, sowie die Anwendung von Seife besprochen. Unter den Klebstoffen eignet sich ein Gemisch von Tierleim und Formaldehyd seiner Einfachheit und Billigkeit wegen besonders für Packpapier und wasserfeste Papiersäcke. Die durch Tränken mit gewissen Zellstoff-Lösungsmitteln gewonnenen wasserdichten Papiere sind auch nur beschränkt verwendungsfähig, da die angewandten Metall- Verbindungen giftig sind. Für Nahrungsmittel und Gebrauchs gegenstände eignet es sich nicht. Dadurch, daß der Verfasser nicht nur über die einzelnen Ver fahren referiert, sondern auch ihre Anwendung in verständlicher Weise klarlegt, macht sich das Buch besonders wertvoll.