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88 PAPIER-ZEITUNG Nr. 5/1917 bei den in Wasser gelagerten Probestreifen früher als bei den lufttrockenen (wie angeliefert). In Tab. 6 sind zunächst für die luftrockenen Proben aus ihren gesamten und elastischen Dehnungen bei den einzelnen Laststufen (s. Tab. 5) die Werte des Elastizitätsmoduls berechnet. Die hiernach in Abb. 3 aufgetragenen Schaulinien lassen erkennen, daß der Elastizitätsmodul mit wachsender Zugspannung stetig abnimmt, also keine ausgeprägte Proportionalität zwischen Zugspannung und Dehnung besteht, und daß der Modul für gleiche Zugspannungen in der Reihenfolge Rohr a, c, b, d. h. mit ab nehmender Wandstärke ebenfalls abnimmt, wie es sich auch für die Bruchspannung ergeben hatte. Durch die Wasserlagerung sind die Dehnungen nach Tab. 5 für die gleichen Belastungen oder Zugspannungen ganz erheblich gesteigert, und dementsprechend sind die Werte für den Elasti zitätsmodul (s. Tab'. 6) bei den wassergelagerten Proben wesent lich geringer als bei den lufttrocken geprüften Probestreifen 1 ). Für die 43- bis 47-stündige Wasserlagerung sind die Werte für den Elastizitätsmodul in Tab. 6 berechnet und zu den Werten der lufttrockenen Proben ins Verhältnis gesetzt. Die Verhältniszahlen lehren, daß der Einfluß gleich langer Wasserlagerung auf die Dehnbarkeit mit abnehmender Probendicke (Wandstärke der Rohre) erheblich zunahm, ebenso mit wach sender Belastung und die Gesamtdehunngen in stärkerem Maße steigerte als die elastischen. In Tab. ’ 7 sind die Mittelwerte für die Aenderungen der Ab messungen und des Gewichtes der Proben infolge der Wasser lagerung gegenübergestellt. Aus ihnen ergibt sich im Vergleich mit Tab. 5 und 6, daß die Zunahme der Dehnung in unmittel barer Beziehung zu der Wasseraufnahme steht. Mit Zunahme der Lagerdauer über 43 bezw. 47 Stunden hinaus wuchs die Wasser- aufnahme und zugleich auch die Dehnbarkeit (s. Tab. 5). Hieraus folgt, daß der oben genannte stärkere Einfluß bei den dünneren Proben nicht in verschiedenartigen Eigenschaften des Materials, sondern darin begründet ist, daß die stärkeren Proben bei gleicher Lagerdauer in geringerem Grade durchfeuchtet waren. Aus Tab. 7 ergibt sich weiter, daß die Breite und Länge der Proben bei der Wasserlagerung sich nur wenig oder gar nicht änderten. Nennenswert war aber das Quellen der Proben in Rich tung der Dicke und zwar war es besonders stark am Rande. Dies beweist, daß das Wasser von den Schnittflächen aus, in denen die einzelnen von der Erzeugung der Rohre herstammenden Schichten bloßgelegt waren, in das Material eingedrungen ist. Bei den vollen Rohren ist ein derartiger Eintritt des Wassers 1) Die Werte des Elastizitätsmoduls sind auch für die wasser gelagerten Proben mit deren ursprünglichem Querschnitt berechnet. n. die Rohrwandungen nicht möglich, oder allenfalls von den Stirnflächen aus. Daher muß darauf besonders hingewiesen werden, daß die beobachteten Einflüsse der Wasserlagerung nicht ohne weiteres für die vollen Rohre gelten. Letztere dürften sich gegen Bild 3. Werte des Zugelastizitätsmoduls mit wachsender Zugspannung. —— berechnet aus der Gesamtdehnung „ „ „ elastischen Dehnung. den Einfluß von Wasser wesentlich günstiger verhalten, und zur Aufklärung wären weitere Wasserlagerungsversuche mit ganzen Rohren angebracht. 2. Die Ergebnisse der Druckversuche zeigt Tab. 8. Unter sucht sind nur zwei Proben von etwa 80 mm äußerem und 76 mm innerem Durchmesser, entsprechend 2 mm Wandstärke und zwar im Zustande ihrer Einlieferung, lufttrocken. Die Proben hatten 1000 mm Gesamtlänge und standen beim Versuch mit den senkrecht zur Achse eben bearbeiteten Stirnflächen unmittelbar auf den beiden Druckplatten der Festig keitsprobiermaschine auf. Die Belastung wurde, mit 500 kg Anfangsbelastung = 1 kg, qmm Druckspannung beginnend, unter mehrfachem Entlasten stufenweise gesteigert und die Verkürzung bei den einzelnen Laststufen auf 60 mm Länge mit Martensschen Spiegelapparaten gemessen. Tabelle 6. Werte des Zug-Elastizitätsmoduls, berechnet^aus den gesamten und elastischen Dehnungen Material Proben Nr. Wand stärke mm Zustand Elastizitätsmodul in kg qmm, berechnet aus der Dehnung für die Zugspannungen bei Material a) 1,45 b) 1,12 c) 1.08 2,90 1,87 1,63 4,85 3,72 2,72 5,80 5,60 3,81 7,25 7,45 4,89 a 1—8 2,22 wie gesamt elastisch 1680 1710 1690 1720 1640 1700 1610 1660 1560 1620 b 7-8 1,75 angeliefert (lufttrocken) gesamt elastisch ■ — 1250 1280 1230 1270 1190 1220 1060 1140 c 13-15 1,21 gesamt elastisch — 980 1020 940 .980 900 950 830 940 a 4 und 5 2,22 43 bis 47 gesamt, elastisch 1120 1200 1040 1110 970 1070 870 1000 — b 10—12 1,75 Stunden in Wasser gesamt • elastisch — 715 820 590 710 — c 16 1,21 gelagert gesamt elastisch 340 370 — — — a V erhältnisz ahlen, die Werte für die lufttrockenen Proben = 100 gesetzt gesamt elastisch 67 70 62 65 59 63 54 60 — b gesamt elastisch — 57 64 48 56 — — c gesamt elastisch — 35 36 — — —