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898 PAPIER-ZEITUNG Nr. 26/1914 an lohnenden Druckaufträgen verstimmte namentlich die inlän dische Kundschaft. Die Erzeugung von Künstlerschriften, die von einzelnen Schriftgießereien im Uebermaß betrieben wurde, konnte das Geschäft auf die Dauer nicht beleben. Die Käufer fanden bei der Verwendung solcher Neuheiten nicht immer ihre Rechnung und hielten schließlich unter dem Druck der Zeit mit Anschaffungen überhaupt zurück. Die Einwirkung der Balkanwirren machte sich in bedeutendem Umfange in Oesterreich-Ungarn geltend, das unter der Abschwächung der Erwerbstätigkeit, dem schlechten Geld eingang und der lahmgelegten Ausfuhr nach dem Orient besonders schwer zu leiden hatte. Der gegen Jahresschluß ausgebrochene Ausstand der österreichischen Buchdruckergehilfen trug dazu bei, die ungünstige Lage im dortigen graphischen Gewerbe weiter zu ver schlechtern. In Rußland haben sich die Absatzverhältnisse infolge des verschärften Wettbewerbes ungünstiger gestaltet. Das Geschäft im Süden — namentlich im Kaukasus — und in Sibirien litt unter vermehrten Zahlungseinstellungen, auch solchen böswilliger Art, gegen welche die bestehenden Gesetze leider keine Handhabe bieten. Mit Rücksicht hierauf werden dem Delkredere-Konto weitere 50000 M. zugewiesen. Bedauerlich ist auch, daß der gesetzliche Schutz für gra phische Erzeugnisse in Rußland nur gering ist, was von einzelnen Gießereien in recht unlauterer Weise ausgenutzt wird. Die Uebersee- Verhältnisse lagen für die Ausfuhr Deutschlands nicht vorteilhaft. Die Preise für die von der Gesellschaft verarbeiteten Metalle, Kupfer, Zinn und Antimon, hatten einen mäßigen Rückgang zu verzeichnen, während die Notierung für Blei sich auf der Höhe des Vorjahres hielt. Die im Druckgewerbe durch das Tiefdruckverfahreri und den sogenannten Offsetdruck hervorgerufenen Veränderungen haben sich der Schriftgießerei nicht förderlich erwiesen. Um die Leistungs fähigkeit der Betriebe weiter zu steigern, sind sowohl für den Schnitt als auch für den Guß der Typen eine Reihe neuer Maschinen auf gestellt. Bisher ist die Gesellschaft in allen Betriebsstätten befrie digend beschäftigt, so daß der Vorstand glaubt, unter normalen Verhältnissen auch für das laufende Jahr ein angemessenes Er trägnis in Aussicht stellen zu können. (Berl. Börs.-Ztg.) Dem Geschäftsbericht der Hanseatischen Druck- und Verlags- Anstalt e. G. m. b. H. in Hamburg über das Jahr 1913 entnehmen wir folgendes:. Der Warenumsatz stieg von rund 297 000 M. auf 359 000 M. Der Ausdehnung unseres Platzgeschäftes verdankten wir etwa die Hälfte des Mehrumsatzes. Die Aussichten für 1914 sind ebenfalls günstig. Durch die Vermehrung des Umsatzes erhöhte sich die Zahl der Angestellten auf etwa 90 Personen. Wir mieteten in einem be nachbarten Grundstücke vorübergehend weitere Räume, um unsere Buchbinderei unterzubringen, deren bisherige Stätte mit neuen Druckmaschinen besetzt wurde. Ende 1913 wurde ein anschließender Neubau für die Buchbinderei errichtet. Die Geschäftsstelle bezieht neue Räume, die in Verbindung mit der Buchdruckerei stehen. Außer mehreren kleineren Pressen stellten wir in der ersten Hälfte des Berichtsjahres eine Schnellpresse auf, die uns die Verarbeitung von Papierbogen in der Größe von 107x136 ermöglicht. Eine zweite derartige Maschine bestellten wir um die Jahreswende. Beide Ma schinen sind mit selbsttätiger Bogenzuführung versehen. Im Sommer 1913 brachten wir die Halbmonatsschrift ,,Bühne und Welt" in unseren Besitz. Das Darniederliegen des Geldmarktes beeinflußte unsere übrigen Zeitschriftenunternehmungen, deren Einnahmen hauptsächlich auf den Anzeigenteil angewiesen sind. Die ,,Kälte industrie" konnte trotzdem ihren Umfang aufrecht erhalten, doch mußten zur Belebung des Anzeigengeschäftes erhebliche Aufwen dungen gemacht werden. Dennoch gelang es uns einen Rohgewinn von über 2200 M. zu erzielen. Das Ende 1912 von uns gegründete Blatt „Internationaler Neuheiten-Markt" konnte sich nicht genü gend einführen, so daß wir es vorzogen, das Erscheinen wieder ein zustellen. Das Werk „Die Kält-Maschinen und ihre Anlage" 5. Auf lage ist bis zur Hälfte fertiggestellt. Von dem Rohgewinn von 50 021 Mark beantragen wir ausgiebige Abschreibungen. Zur Ausschüttung an unsere Genossen kommen wie in den Vorjahren 6 v. H., und 251 M. fallen der satzungsmäßigen Rücklage zu. t In Mayen (Rheinpr.) starb am 22. März der Buchhändler und Buchdruckereibesitzer, Verleger der „Mayener Zeitung" (Amtliches Kreisblatt), Herr Louis Schreder, 57 Jahre alt. t In Leipzig starb am 21. März der Musikaliendruckerei besitzer Herr Otto Benicke. Ci. t Am 22. März starb Herr August Hermann Gerhardt, Be gründer der Firma Gebrüder Gerhardt, Buch- und Steindruckerei in Leipzig, 79 Jahre alt. CI. t Herr Buchdruckereibesitzer Friedrich Riemann in Lehe im 44. Lebensjahre. (Provinzial-Ztg., Geestemünde) t Herr Buchbindermeister Friedrich Laue in Sondershausen im 65. Lebensjahre. (Der Deutsche, Sondershausen) Vertretungen. Die Papierfabrik Sacrau G. m. b. H. in Breslau hat an Stelle ihres im Dezember 1913 verstorbenen Herrn August Alexander mit ihrer Vertretung für Leipzig Herrn Hermann Kleinert in Leipzig, Kreuzstr. 17, betraut, der seit 25 Jahren ihrem Hause angehört. Herr Weirich legte Ende März seine provisorische Vertretung nieder und kehrte in das Hauptgeschäft nach Breslau zurück. Die Fabrik gestrichener Papiere von Claudel-Krantz in Lana, Frankreich, hat den Vertrieb ihrer Papiere für Paris der Firma Louis Müller & Fils in Paris, 38, Rue de Flandre, übertragen. Jubelfeste. Herr Ernst Harms in Flensburg feiert am 1. April sein 50 jähriges Dienstjubelfest als Buchhalter im Papierfach. Er war in verschiedenen Papierfabriken tätig; in seiner jetzigen Stellung befindet er sich ununterbrochen 38 Jahre und zwar seit 1. Juli 1909 bei der inzwischen erloschenen Firma C. F. Walther und seitdem bei der Firma Papierfabrik Reisholz, Akt.-Ges. in Düsseldorf, Fabrik in Flensburg. Am 1. April feiert der Prokurist der Firma Julius Neuberg, Schreibwarengroßhandlung in Hannover, Herr Heinrich Müller, sein 25 jähriges Geschäftsjubelfest in diesem Hause. Herr David Heymann in Berlin, Bochumer Str. 16, kann am 1. April seine 40jährige ununterbrochene Tätigkeit im Hause der Papiergroßhandlung Maaß & Rohmann, Berlin, feiern, in welche er als Lehrling eingetreten ist. Am 28. März waren es 50 Jahre, daß der Obermaschinenmeister der Firma Gebrüder Gotthelft in Cassel, Herr A. M. Fritsche, die Buchdruckerkunst erlernte. Er ist seit 31 Jahren bei der oben ge nannten Firma als Leiter des Maschinenpersonals tätig und begeht dies seltene Berufsjubelfest in voller geistiger und körperlicher Frische. B. Anerkennung treuer Mitarbeit. Herr Heinrich Müller, Druck meister bei der Firma Wilh. Stern & Go. in Fürth, erhielt vom bay rischen industriellen Verbände die goldene Medaille mit Ehren diplom für 44 jährige Dienstzeit. Vom Sächsischen Ministerium des Innern wurde dem seit 5. Juni 1883 ununterbrochen in der Papier- und Pappenfabrik von F. M. Weber in Leipzig, Querstr. 3, beschäftigten Obermarkthelfer Louis Schreyeriin und der seit 7. Januar 1883 daselbst tätigen Arbeiterin Friederike verw. Körner je das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen, sowie dem seit 15. März 1889 bei gleicher Firma ununterbrochen in Diensten stehenden Kutscher Georg Müller durch die Königliche Kreishauptmannschaft Leipzig eine Belobigungs urkunde ausgestellt. Im Anschluß hieran fand im Hauptkontor eine kleine Nachfeier statt, wobei jedem der Ausgezeichneten durch den einen der Inhaber der Firma Herm Preller mit besten Glück wünschen ein Geldgeschenk überreicht wurde. Ehrenamt. Herr Fritz Berliner, in Firma Maaß & Röhmann in Berlin, wurde zum königlichen Handelsrichter beim Land gericht Berlin I ernannt. Brand. In der Papier-, Karton- und Chromopapierfabrik Aktie- bolaget Papyrus in Mölndal, Schweden, entstand am 23. März in Haufen von Abfallpapier Feuer, dessen man nach zwei Stunden Herr wurde. .Mehrere Maschinen und ein Teil des Papierlagers sind durch Feuer und Wasser beschädigt, bg. Unfall. In der Papierfabrik in Kopenhagen- Valby geriet der Ar beiter Carl Larsen in die Papiermaschine. Mit Quetschungen an Kopf, Schulter und Hüfte wurde er ins Krankenhaus geschafft, bg. Beilage. Dieser Nummer liegt eine Beilage der Firma Oskar Krieger, G. m. b. H., Fabrik für Transport-Geräte in Dresden- Friedrichstadt. bei. ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ Bi “5 || Pauly & Pinner || Berlin SO 16, Köpenicker Strasse 32 a : ■ ■ c-sg ■■■■■■■■!■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■"* «0 Fabrik von ■ Papptellern, Spitzenpapieren 3 : aller Art, Tortenschachteln, 3 ■ Bonbonkapseln, Kartonnagen, Jj ; Attrappen und Bonbonnieren t ■ Grösste Leistungsfähigkeit! 2: ! ■ Für Grossisten billigste Preise 3: bei bester Qualität! 78008 :::::::::: k nnussnnssuanasznzunnn:5n5äz:55”