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Papier-Vereins in Leipzig zu entsenden, um die dort gleich zeitig stattfindende Ausstellung zu besichtigen. Die Hauptversammlung des Deutschen Papier-Vereins findet vom 21. bis 23. Mai in Leipzig statt. Als Orts-Ausschuß für die Vorbereitung sind folgende Leipziger Firmen zusammen getreten: Conrad Glaser, F. W. Richter, Herr They i. Fa. Poensgen & Heyer, E. Birkner. Zum Besuch der Ausstellung sind für die Mitglieder Einlaß karten für obige 3 Tage zum Gesamtpreise von 1 M. zu haben. Schluß der Sitzung 11 1 Uhr. Carl Arenstedt, Schriftführer Verein der Schreibwarenhändler für Magdeburg und Umgegend Am Mittwoch, 25. März 1914, abends 8% Uhr, findet in unserem Vereinslokale „Würzburger Bürgerbräu” ein Vortrag des Herrn Dr. Adrian Mohr, Berlin statt über Bekämpfung der Schundliteratur und die Stellungy gen. Herrn in diesem Kampfe Anschließend hieran freie Aussprache. Die Mitglieder des hiesigen Prüfungs-Ausschusses für Jugend literatur sowie alle hiesigen Papierhändler sind hierzu eingeladen. Darauf Vereins- Versammlung mit folgender Tagesordnung: 1. Verlesen des letzten Protokolls. 2. Bericht der Kassenprüfer. 3. Bericht über Vereinheitlichung der Zeichenblöcke an höheren Lehranstalten. 4. Reklamezettel-Verteilung an den Fortbildungsschulen. 5. Antwort der Verleger von Zeichenblöcken auf unsere Zuschriften. In Anbetracht der verschiedenen wichtigen Punkte,wird um pünktliches und zahlreiches Erscheinen ersucht. Der Vorstand Heinrich Seidel Wilh. Dammeier Vorsitzender Schriftführer Die deutsche Schreibwarenindustrie und die Buchgewerbeausstellung Von Kommerzienrat Friedrich Soennecken, Bonn Die verhältnismäßig noch junge Industrie, die sich mit der Herstellung von Schreibwaren und Büroeinrichtungen befaßt, ist innerhalb der letzten Jahrzehnte zu großer Bedeutung gelangt. Der unermeßliche Gewinn an Zeit und Geld, der durch die neu zeitlichen Schreibwaren und Büroeinrichtungen erzielt worden ist, wird am besten veranschaulicht, wenn man sich im Geiste ein Jahr hundert zurückdenkt und in den damaligen Betrieb eines Kauf manns blickt. Welch großer Unterschied zwischen jener Zeit der Postkutsche und des Fuhrwerkverkehrs und unserer Zeit desTelegraphs, Fern sprechers und des schnellen Land- und Seefrachtverkehrs! Welche Hindernisse gab es vor 100 Jahren für den Kaufmann allein nur in bezug auf die Technik des Schreibens! Er mußte sich die Tinte selbst zubereiten, aus dem Federkiel mußte er sich mühsam seine Schreibfeder zuschneiden, von jedem Brief, von jeder Rechnung mußte eine Abschrift gemacht werden. In große, unhandliche Bücher wurden die Geschäftsvorfälle eingetragen, der Geschäfts brief mußte hierauf gefaltet und gesiegelt werden und wurde dann dem reitenden Postjäger oder dem Schwager Postillon zur Be förderung übergeben. Wie lange dauerte es aber, ehe die Antwort eintraf, denn nicht jeden Tag verkehrte eine regelmäßige Post, und diese selbst war damals noch besonders abhängig von den Witterungsverhältnissen, so daß ungewünschte Verzögerungen Handel und Verkehr zuweilen schwer schädigen konnten. Und nun hundert Jahre später! Wie ganz anders geht es jetzt in einem Büro zu, das mit allen neuzeitlichen Hilfsmitteln aus gestattet ist und das sich alle betriebstechnischen Hilfsmittel zu eigen gemacht hat. Der Gänsekiel ist längst aus den Büros verbannt. Maschinen liefern in einer Minute zahlreiche Briefabschriften. Auch die geringste schematische Tätigkeit wird durch Maschinen und Maschinchen ersetzt. Briefumschläge werden mechanisch ge schlossen, Marken automatisch aufgeklebt. Innerhalb des Geschäfts hauses übermitteln zahlreiche Haustelephone den Verkehr und machen die früheren vielen Botengänge unnötig. Rohrpostanlagen regeln den Verkehr zwischen den verschiedenen Abteilungen des Geschäfts. Schreibmaschinen und Parlographen ermöglichen eine intensive Ausnutzung der Zeit. Alles in allem genommen: Die deutsche Schreibwarenindustrie ist zu einem Kulturfaktor geworden, da sie durch ihre Erzeugnisse den Kontorbetrieb vereinfacht und ordnet und es dadurch den großen Betrieben unserer Zeit erst er möglicht, die zu ungeheurem Umfange angewachsene Schreibarbeit zu bewältigen. Es ist selbstverständlich, daß sich die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig besonders eingehend mit der Schrift beschäftigen muß. Buchgewerbe und Graphik sind beide aus dem gemeinsamen Boden der Schrift hervorgegangen. Ehe das gedruckte Buch in seiner heutigen Gestalt entstand, war ihm das geschriebene Buch vorausgegangen, und die ersten ge druckten Bücher sollten ja den geschriebenen aufs Haar gleichen. Deshalb schnitt man nach Erfindung der Buchdruckerkunst die ersten Typen genau nach den damals gebräuchlichen geschriebenen Schriftzeichen. Die kulturgeschichtliche Abteilung der Welt ausstellung für Buchgewerbe und Graphik wird die Schrift haupt sächlich als Ergebnis des Schreibens zur Darstellung bringen, während die Industriegruppe mehr auf die Schreibgeräte eingehen wird. Alles was unmittelbar und mittelbar zur Technik des Schreibens gehört, wird in dieser Gruppe, die Papierwaren, Schreibwesen, Malfarben und Büroindustrie umfaßt, eingehend zur Darstellung gelangen, Federn, Bleistifte, Farben und Tinten sowie alle nur möglichen und gebräuchlichen Papiere, mit einem Wort: alles Schreibmaterial, von der kleinen, unscheinbaren Feder bis zum prunkhaftesten Büromöbel kommt zur Ausstellung. Die Besucher der Ausstellung werden darum in dieser Gruppe zum erstenmal einen vollständigen Ueberblick über die Entwicklung und dem gegenwärtigen Stand der deutschen Schreibwarenindustrie erhalten. In unserem deutschen Vaterlande, dem Lande der Denker und Forscher, ist die Schreibwarenindustrie zu ganz besonderer Blüte gekommen, denn sie hat ihren Ausgangspunkt in der Er forschung des Schreibwesens, sie ist also auf wissenschaftlicher Grundlage entstanden. Zuerst waren es die unmittelbar zum Schreiben notwendigen Gerätschaften, wie Schreibfedern, Feder halter, Tintenfässer, Schreibunterlagen u. dgl., die zweckmäßig gestaltet wurden. Dann griff die Schreibwarenindustrie auf das nächstliegende Gebiet, auf die Schaffung von Einrichtungen zur Sichtung der Geschäftskorrespondenz, zur Vereinfachung und Aus gestaltung der Registratur, die wiederum weiterführte zur Her stellung von geeigneten Registraturschränken und damit zur Schreibmöbelfabrikation im allgemeinen. Bei allen Bestrebungen, nur wirklich Brauchbares, Praktisches und Arbeitserleichterndes zu schaffen, ist die deutsche Schreibmöbelindustrie auch den An forderungen an Schönheit in weitestem Maße gerecht geworden. Auch die großen Vorteile des maschinellen Kopierens sind in ihrer Bedeutung und Wichtigkeit in Deutschland erkannt worden. Die deutschen Kopiermaschinen, Meisterwerke der Technik, beherrschen allein den Weltmarkt. Es gibt also heute keine Büroartikel mehr, keine Büro-Ein richtung und keine Büromaschine, die nicht vom deutschen Markt aus den Ruf deutscher Intelligenz, deutschen Fleißes und deutschen Unternehmergeistes in alle Weltteile tragen. Probenschau Wachs-Schablone für Rotationsmaschinen (Fau-Fau-Platte) von Dr. Krueger in Berlin-Wilmersdorf, DRP 261693 (Kl. 15)- Von der Schablone (Wachspapier mit Hilfsbogen) wird nach dem Einspannen in die Schreibmaschine der obere Rand abgetrennt. Eine beim Schreiben gleichzeitig entstehende Kopie des Schablo- nentextes wird sogleich sichtbar. Der Text kann mit der Vorlage ohne Schwierigkeiten verglichen, unterlaufene Fehler können haarscharf auf der Zeile ohne Verletzung der Typenschutzdecke verbessert werden. Die Textkopie ist herausziehbar und kann dem Geschäftsherrn vorgelegt werden, während die Schablone für nach trägliche Korrekturen in der Schreibmaschine verbleibt. Auf dieser Kopie ist ungleicher Typenanschlag erkennbar und kann sogleich ausgeglichen werden. An der Schablone sind Befesti gungsvorrichtungen angebracht, womit sie auf allen Rotations vervielfältigern befestigt werden kann. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen (s. Nr. 93 von 1913, S. 3472). Verschiedene Ausführungsformen sind durch Gebrauchsmuster besonders ge schützt. Alleinige Fabrikanten von Dr. Krügers Fau-Fau-Platten DRP 261693 sind Dr. Dannenberg & Co., Bochum i. W., Fabrik: für Schreibmaschinen-Zubehör.