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Nr. 23/1914 PAPIER-ZEITUNG 801 Geschäfts-Machrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von Jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Dem Geschäftsbericht der Kostheimer Cellulose- und Papier- jabrik Aktiengesellschaft in Mainz-Kostheim für das Geschäftsjahr 1913 entnehmen wir folgendes: Die im Laufe der Jahre vorgenommenen Neu- und Umbauten können als beendet angesehen werden. Unsere Leistungsfähigkeit im Jahre 1913 ist entsprechend größer geworden, die volle Aus- nützung war uns aber nicht möglich, da die Abrufe auf bestehende Verkaufsabschlüsse, namentlich im zweiten Halbjahr und ganz besonders in den letzten Monaten des Berichtsjahres sehr schleppend waren. Aus diesem Grunde fand unsere Erzeugung nicht den schlanken Absatz wie in früheren Jahren, obgleich wir im Verhältnis zu unserer Leistungsfähigkeit erheblich mehr verkauft hatten. Es bestand keinerlei Möglichkeit, den Absatz zu heben, umsoweniger als durch den vergrößerten Wettbewerb dem geringeren Verbrauch wesentliche Uebererzeugung gegenüberstand. Zudem wurden von den Wettbewerbern Angebote zu unglaublich billigen Preisen an den Markt gebracht, die weit unter die Herstellungskosten selbst der besteingerichteten Fabriken gingen. Wir mußten im Berichts jahre allein für erhöhte Holz- und Kohlenpreise etwa 110 000 M. mehr aufwendn, ungeachtet wesentlicher Mehrausgaben bei anderen Posten, während der Rückgang des Verkaufsdurchschnittspreises gegenüber dem Vorjahre uns einen Ausfall von etwa 60 000 M. brachte. Angesichts der schon erwähnten Uebererzeugung und mit Rücksicht auf die allgemeine ungünstige Marktlage, haben wir uns eine Einschränkung in der Erzeugung auferlegen müssen, wo durch allein in der Papierfabrikation ein Ausfall von etwa einer Million Kilo Papier entstanden ist. Wenn keine Wendung in der ungünstigen Marktlage eintritt und keine Möglichkeit gefunden wird, die allgemein zu niedrigen Verkaufspreise wesentlich zu erhöhen, wird sich das Ergebnis für die Folge kaum bessern können. Die Erzeugung an Zellstoff beträgt im Jahre 1913 15 492 200 kg, gegen 1912 mehr 144 547 kg. Die Erzeugung an Papier beträgt im Jahre 1913 17 419 782 kg, gegen 1912 mehr 897 471 kg. Der Gesamt verkauf an Papier und Zellstoff im Jahre 1913 beziffert sich auf 4 048 086 M., gegen 1912 mehr 78 643 M. Auf den russischen Wald besitz wurden wieder 20 263M.abgeschrieben, währenddem Delkredere konto 6971 M. für Verluste entnommen werden mußten. Unter Auflösung des Neubaukontos und infolge der vorgenommenen Erweiterungen erhöhten sich das Grundstückkonto um 6430 M., das Gebäudekonto um 40 396 M., das Maschinenkonto um 303 550 Mark und das Werkzeug- und Gerätekonto um 11 120 M., während auf Neubaukonto 9384 M. auf das laufende Jahr vorgetragen werden. Der für 1913 erzielte Gewinn beträgt einschließlich 34 539 M. Vortrag aus 1912 440 077 M. Die Verwendung desselben wird wie folgt vorgeschlagen: Abschreibungen 232 617 M., Gratifikationen 6128 M., zum Dispositionsfonds 2440 M., Zuweisung auf Talon steuer-Konto 5000 M., vertragsmäßige Tantiemen 15 897 M., Tantiemen an den Aufsichtsrat 4935 M., Dividendenkonto 5 v. H. (i. V. 11 v. H.) 137 500 M., Vortrag auf neue Rechnung 35 561 M. Hauptzahlen der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Grundstück 323 100 M„ Gebäude 905 100 M., Maschinen 2 144 900 M., Werk zeug und Geräte 44 200 M., Neubau 9400 M., russischer Waldbesitz 235 500 M., Anzahlungen auf Holzkäufe 227 100 M., Holz 1 823 900 Mark, Kohlen, Schwefel und Kalk 105 800 M., Materialien 67 500 M., fertiges und halbfertiges Fabrikat 339 900 M., Betriebsmaterial und Reserveteile 135 400 M., Forderungen 1031 100 M., Bargeld 2500 M., Wechsel 121 400 M. Passiva: Aktienkapital 2 750 000 M., Obligationen 1300 000 Mark, Obligationszinsen 7100 M., Reservefonds I 1 475 300 M., Reservefonds II 20 000 M., Delkrederekonto 37 300 M., Dispositions fonds 25 000 M., nicht eingelöste Dividenden 800 M., Verbindlich keiten 1524 400 M., Akzepte 183 100 M„ Tantieme 20 800 M„ Dividende 137 500 M., Gewinnvortrag 1914 35 600 M. Gewinn- und Verlustkonto. Soll: Handlungsunkosten 204 500 Mark, Zinsen und Provisionen 78 000 M., laufende Unterhaltung der gesamten Fabrikanlagen 255 300 M., Abschreibungen 232 600 M., Gratifikationen 6100 M., Zuweisung zum Dispositionsfonds 2400 M., Zuweisung zur Talonsteuer 5000 M., Reingewinn 193 900 M. 943 0ben: Gewinnvortrag 1912 34 500 M., Fabrikationsgewinn Die Norddeutsche Cellulosefabrik A.-G. in Königsberg schüttet wiederum eine Dividende von 15 v. H. auf das um 1 000 000 M. erhöhte Kapital aus. In der ordentlichen Generalversammlung vom 14. März derHolzstoff- Papierfabrik zu Schlema bei Schneeberg in Niederschlema wurde die Verteilung einer Dividende von 15 v. H. einstimmig genehmigt. Friedrich Schulte & Söhne, G. m. b. H., Papierfabrik in Eus- srcnen. ■ Die Vertretungsbefugnis des Fabrikdirektors Friedrich 1 c . .tist beendigt, und an seiner Stelle ist der bisherige Pro- urist Rudolf Schulte zum Geschäftsführer ernannt worden. K. Chromo-Papier- und Cartonfabrik vorm. Gustav Najork Act.- Ges. in Leipzig-Plagwitz. Die am 13. März abgehaltene ordent liche Generalversammlung genehmigte einstimmig und ohne Er örterung Geschäftsbericht nebst Abschluß und erteilte dem Aufsichtsrate wie Vorstand Entlastung. Im weiteren stimmte die Versammlung der vorgeschlagenen Gewinnverteilung zu, wonach von dem 144 939 M. betragenden Reingewinn eine Dividende von 8 v. H. (10 v. H. i. V.) verteilt wird. Nach Mitteilung der Verwaltung ist das Unternehmen im neuen Jahre gut beschäftigt, und die Aussichten für 1914 dürften nicht ungünstig sein. pk. Göttling & Söhne, Buntpapierfabrik in Stuttgart. Die Firma wurde ab 1. März wieder in eine offene Handelsgesellschaft umgewandelt. Gesellschafter sind die Herren Gustav Göttling, bisheriger Alleininhaber, und Emil Scheeder, Kaufmann in Stuttgart. Dem Mitarbeiter Herrn Alfred Scheeder, Kaufmann, wurde Einzelprokura erteilt. Infolge von Zahlungsschwierigkeiten des Pächters hat der bisherige Besitzer der Fabrik A. Ulrich senior den vollen Betrieb der Pappenfabrik Lauratal-Ravensburg übernommen. Die Firma lautet: A. Ulrich, senior, Filterwasser- und Pappenfabrik Ravensburg-Lauratal. Robert Friedrich, Kartonnagenfabrik in Annaberg (Erzgeb.) Die Herren Oskar Kurt Schreiber und Horst Friedrich sind als persönlich haftende Gesellschafter in das Geschäft eingetreten. K. M. Neemann, Papierwarenfabrik in Leer, Ostfriesland. Herr Willi Eggerking ist in die Gesellschaft als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. K. Julius Guttfeld sen., Papiergroßhandlung in Berlin SW 11, Königgrätzer Straße 81. Frau Tina Abraham, geb. Slotowski in Berlin ist in das Geschäft als persönlich haftende Gesellschaf terin eingetreten. K. Dem Mitarbeiter Herrn Gustav Mayer-Voigt wurde für die Firma Ferd. Emil Jagenberg, Maschinenfabrik in Düsseldorf derart Gesamt-Prokura erteilt, daß er berechtigt ist, mit einem der anderen Prokuristen, den Herrn Arthur Steinmetz und Paul Koch, die Firma rechtsverbindlich zu zeichnen. Walter Kellner, Maschinenfabrik in Barmen. Herrn Emil Weller wurde derart Prokura erteilt, daß er berechtigt ist, die Firma mit einem anderen Prokuristen zu zeichnen. E. Miihlthalers Buch- und Kunstdruckerei A.-G. in München. Nach dem Bericht des Vorstandes war die Gesellschaft im Jahre 1913 mäßig beschäftigt; erst gegen Ende des Jahres trat ein Auf schwung ein, der bis in das neue Jahr herüberdauerte und zurzeit der Berichterstattung noch anhält. Nach Abschreibungen auf Gebäude von 12 331 M. (i. V. 6531 M.) und einschließlich 15 502 M. (14 862 M.) Vortrag beträgt der Reingewinn 105 557 M. (121 351 M.). Es sollen 48 000 M. (63 000 M.) zu Rücklagen und Zuweisungen, 37 500 M. (wie i. V.) zur Zahlung von wieder 5 v. H. Dividende und 14 852 M. zum Vortrag auf neue Rechnung verwendet werden. Die längst beabsichtigte Zusammenlegung einiger verstreuter Be triebszweige in einen bisher vermieteten Flügelbau des Anwesens erforderte umfangreiche Einbauten, die in den letzten Monaten des Berichtsjahres ausgeführt wurden. Soweit die baulichen Aende- rungen als Immobilien-Zuwachs betrachtet werden konnten, wurden die hierfür aufgewendeten Kosten von 5788 M. auf Immobilien konto verrechnet, gleichzeitig aber zuzüglich der ordentlichen Ab schreibung von 6542 M. auf ImmobilienAbschreibungskonto wieder abgebucht. Die weiteren Baukosten sind dem Baureservekonto entnommen und dieses dadurch aufgelöst worden. Gebäude stehen jetzt mit 609 040 M. (614 406 M.), Grundstücke mit 1 100 000 M. (wie i. V.), Einrichtungen mit 892 739 M. (883 711 M.) zu Buch. Die Hypothekschuld beträgt unverändert 1 320 000 M. An Gläubiger wurden 29 441 M. (61 558 M.) geschuldet, während bei Schuldnern (einschließlich Bankguthaben) 94 811 M. (125 725 M.) ausstanden. Vorräte sind mit 16 216 M. (15 118 M.), Halbfabrikate mit 19 618 M. (7757 M.) bewertet. In bar und Wertpapieren werden 3298 M. (3402 M.) ausgewiesen. M. (M. N. N.) Moritz Prescher Nachfolger, Aktiengesellschaft, Steindruckerei in Leutzsch-Leipzig. Der Abschluß des Unternehmens verzeichnet einen Gewinn auf Warenkonto von 351 688 M. (384 325 M. i. V.). Die Abschreibungen wurden auf 49 156 M. (75 952 M.) bemessen. Der Reingewinn stellt sich einschließlich Vortrag auf 91 153 M. (105 294 M.). Hieraus sollen 6% v. H. (i. V. 8 v. H. Dividende) verteilt werden. Zu dem Ergebnis bemerkt der Bericht des Vorstandes, daß das Unternehmen zwar den Betrieb fast immer voll aufrechterhalten und den vorjährigen Umsatz erreichen konnte, aber die Aufträge infolge des großen Wettbewerbs oft nur zu gedrückten Preisen zu erhalten waren. Dadurch gestaltete sich das Ergebnis weniger gut als das des Vorjahres. In der Bilanz werden ausgewiesen: Bankguthaben mit 37 087 M. (38 362 M.), Forderungen mit 242 778 M. (241 986 M.), Rohstoffe und Fabrikate mit 417 867 M. (408 725 M.), Gläubiger haben