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größere Käufe machten, so waren diese doch nicht ausschlag gebend. Das Papier-Ausfuhrgeschäft nach Japan ist sehr ruhig. Uebrigens wird in diesem Lande immer mehr Papier europäischer Art her gestellt, allerdings aus Zellstoff und Holzschliff europäischer Herkunft. Ueber Australien und Südafrika läßt sich nichts Günstiges berichten. Hiesige Kaufleute sagen, daß nach ihrer Erfahrung Besserung im Papier-Ausfuhrgeschäft vor der zweiten Hälfte dieses Jahres nicht stattfinden könne, alle Anzeichen sprächen dafür. Es bleibt nur zu hoffen, daß dann die Besserung so kräftig ausfällt, daß die Marktpreise steigen können, denn bei den jetzt geltenden Preisen für Druck- und Einwickelpapiere werden noch so viele Aufträge • den Fabrikanten keine Kräftigung bringen. B. Marktlage in Mexiko Eigenbericht Die politische Lage ist unverändert schlecht, uno Handel und Wandel leiden sehr unter diesen Zuständen. Besonders nachteilig für den Einfuhrhandel sind: der gegenwärtig tiefe Kursstand mexikanischen Geldes, welches heute nur 1 M. 50 Pf. für den Mexikan. Dollar beträgt, während der Kurs in normalen Zeiten 2 M. für den Mexikan. Dollar ist, ferner verschiedene Zollerhöhungen der mexikanischen Regierung, die rund 65 v. H. über den Zolltarif betragen. Die Revolution beschränkt sich in der'Hauptsache auf die Nord- und Oststaaten und hindert den mexikanischen Innenhandel. Besondere Bedeutung haben die Beziehungen Mexikos zu den Ver einigten Staaten. Sobald diese sich bessern werden, wird Friede und Wohlstand in Mexiko wieder einkehren. Dazu ist jedoch nötig, daß Mexiko sich dem Willen der Vereinigten Staaten unterordnet und sozusagen seine Selbstbestimmung aufgibt. Wann dies geschehen wird, läßt sich schwer voraussagen, bislang bäumt sich der nationale Stolz der Mexikaner dagegen. Die Geschäfte in Mexiko liegen brach, doch hat sich trotz der schlechten Zeiten und der vielfachen Verluste der Handel sehr gut gehalten, und es sind bis jetzt (außer in den Revolutionsgebieten) keine Zusammenbrüche von Bedeutung vorgekommen. E. H. Schaum auf der Pappenmaschine Wir erzeugen graue Pappen aus gemischten Papierabfällen und haben mit dem Uebelstand zu kämpfen, daß der Stoff auf der Maschine (Rundsiebmaschine) sehr stark schäumt. Wir benutzen das Siebwasser zur Füllung des Holländers wieder. Gibt es ein Mittel diese Schaumbildung zu verhüten? Wie läßt sich der Schaum am besten niederschlagen und unschädlich machen ? Pappenmacher Schaum entsteht bei der Pappenfabrikation auf Rundsieb maschinen besonders dann sehr leicht, wenn man stark geleimte Papierabfälle benutzt, die vor der Verarbeitung in Kochern gedämpft oder warm geweicht oder warm gekollert wurden. Ferner bildet sich Schaum, wenn man mit Zu wenig Frisch wasser arbeitet, also zu viel Abwasser wieder verwendet, und wenn der Stoff von der Bütte her bis zum Zylinderkasten mit zu viel Gefälle läuft, wobei er mehrere Male stürzen muß, wobei . Wirbel entstehen, welche viel Luft mit in den Stoff reißen. Zum Vermeiden des Schaumes möge man also das Alt papier kalt aufschließen, nicht zu viel Siebwasser wieder ver wenden, und den Stoff so zum Zylinder führen, daß er mit wenig Gefälle dorthin gelangt und keine Strudel und Fälle bildet. Wenn dennoch Schaum entsteht, so kann man diesen durch Wasserstrahlen zerstören, indem man an den Stellen, wo er am meisten auftritt, ein schwingendes Spritzrohr anordnet, dessen Wasserstrahlen fast senkrecht nach oben spritzen. Beim Zurück fallen der Wassertropfen fällt der Schaum in sich zusammen. Die Spritzstrahlen sollen kräftig streuen und etwa 20 bis 30 cm hoch spritzen. Sie sollen nur aus reinem Frischwasser bestehen und unter gleichbleibendem, genügend starkem Druck stehen. Wenn das Spritzrohr pendelt, arbeitet es besser als wenn es stillsteht. Man erzielt das Pendeln durch seitlichen Exzenter antrieb des aufgehängten Rohres. Man kann auch durch sogen. Lechlersche Streu- und Spritzdüsen Frischwasser unter hohem Druck sehr fein zu Wasserstaub verteilt von oben her in den Schaum schicken, diese Düsen finden aber, weil teurer, meist nur bei Papier Anwendung. Man kann dem Schaum auch dadurch teilweise vorbeugen, daß man dem Stoff im Holländer Del oder Petroleum zusetzt. Jedoch vertragen nicht alle Pappen solchen Zusatz, und dann verteuert er sie zu sehr. Man sollte ferner den Holländer nicht zu dick beschicken, denn der Stoff wird sonst zu schmierig, und dann neigt er zum Schaumbilden. Also dünn eintragen und mit scharfen Messern nur kurze Zeit, etwa 10 bis 20 Minuten, leicht kratzen lassen. Diese Zeit genügt vollkommen zum Mischen und letzten. Ausstreichen des bereits fertigen Stoffes, bevor er auf die Maschine kommt. H. L. Papier mit Tropf mustern Ich übersende Ihnen Muster eines Papiers mit sogenanntem Tropfmuster. Mit welchen Vorrichtungen ist dieses Muster her gestellt ? Meiner Ansicht nach rieselt auf das noch halbfeuchte Papier durch ein gelöchertes Rohr Wasser tropfweise nieder. Durch welche_technischen Vorrichtungen könnte man diese Wirkung er zielen, und ist dem Wasser auch eine Säure beigemengt, die es an den betreffenden Stellen verdünnt ? Das Papier enthält zahlreiche dünne Stellen in ungleich mäßiger Verteilung. Diese kann man dem Papier in der Weise beibringen, daß man auf die noch halbfeuchte Papierbahn (auf der Papiermaschine) Wasser spritzt. Hierzu kann man sich Körtingscher oder Lechlerscher Zerstäuber bedienen, die, ver bunden mit einem Rohr, quer zur Laufrichtung der Papierbahn angebracht werden. Solche Zerstäuber werden auch zum Auf spritzen von Farbstofflösung auf die Papierbahn benutzt, u. a. in den DRP Nr. 202413 und Nr. 248202 der Höchster Farb werke. (Siehe das soeben im Verlag der Papier-Zeitung er schienene Buch: „Das Färben des Papiers auf der Papier maschine” von Professor Dr. Emil Heuser, Seiten 18, 20 und 25.) Um dünne Stellen zu erzielen, sind auch andere Vorrichtungen im Gebrauch: Zum Beispiel kann man mit einer Bürstwalze, die auf der feuchten Papierbahn läuft, dünnere Stellen erzeugen. (S. das DRP 214005 der Höchster Farbwerke.) Aehnliche Wirkungen erreicht man auch, wenn man die Papierbahn auf der Papiermaschine mit Hilfe einer Walze unter Druck verquetscht. Setzt man die so behandelte Papierbahn hohem Druck aus, durch besondere in die Trockenpartie der Papiermaschine ein gebaute Walzen, so erhält man Papier mit glasig durchscheinen den Stellen. (DRP 242499 der Höchster Farbwerke.) h. Russisches Papierholz Moskau, 24./Ö. März Wir lesen in Nr. 1303 des hiesigen „Kommersant": Anläßlich der jetzt vor sich gehenden Vorarbeiten für die im Jahre 1917 ab laufenden Handelsverträge hat sich eine Gruppe von Papier fabrikanten an die Regierung mit einer Eingabe gewandt, in der darauf hingewiesen wird, daß die Preise für Papierholz in Rußland ungemein gestiegen sind. Diese Steigerung ergebe sich daraus, daß statt des früheren Normalpreises von 25 Rubel jetzt 45—48 Rubel für den Kubikfaden bezahlt werden müssen. Hauptursache dieser Verteuerung sei die sich ungemein steigernde Ausfuhr von Zellstoff holz. Dieser, die russische Papiererzeugung so schädigenden Aus fuhr solle man vorbeugen: 1. durch Frachtermäßigung besonders der Holzzufuhren nach den russischen Papierfabriken, 2. durch Erhöhung der Frachttarife für die Ausfuhr von Papierholz nach dem Ausland um 100 v. H., sowie durch Steigerung der Strom abgaben von Flößholz auf 15 v. H. des Wertes statt jetziger Viertel- Kopeke aufs Pud. Außerdem wird verlangt, daß die staatlichen Forstverwaltungen Papierholz gesondert schlagen und bei dessen Verkauf die russischen Papierfabriken besonders bevorzugen. D. Mehrlieferung von Packpapier Einer unserer Abnehmer bestellt uns etwa 700 bis 800 kg Pack papier. Die Fabrik liefert 1034 kg und stellt sich auf den Stand punkt, daß bei einer Menge unter 1000 kg ein Spielraum von 30 v. H. zulässig ist. Sind wir berechtigt, denselben Standpunkt einzu nehmen, obgleich sich der Kunde eine Höchstmenge von 800 kg ausbedungen hat? Großhandlung Die Großhandlung hat die Bestellung des Kunden auf 7—800 kg und die Bezeichnung von 800 kg als Höchstmenge ohne Beanstandung angenommen. Folglich ist sie nicht berechtigt, dem Kunden mehr als 800 kg zu liefern. Wenn die Großhandlung bei der Papierfabrik auf Grund der Verkaufsbedingungen des Vereins Deutscher Papierfabrikanten bestellt hat, so muß sie die Mehrlieferung annehmen, denn nach diesen Verkaufs bedingungen darf die Fabrik 30 v. H. mehr liefern als die mittlere Bestellmenge, falls diese weniger als 1000 kg beträgt. Nach den Geschäftsbedingungen im Handel mit Papier, fest gestellt von der Berliner Handelskammer im Einvernehmen mit Fachverbänden, ist diese Mehrlieferung allerdings auf 20 v. H. beschränkt. (Abzüge dieser Geschäftsbedingungen sind beim Verlag der Papier-Zeitung zu haben. Preis: 5 Pf. das Stück, 1 M. 50 Pf. 50 Stück, 2 M. 50 Pf. 100 Stück.)