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712 PAPIER-ZEITUNG Nr. 21/1914 P. Rohland, Die Bedeutung der Kolloidtone für die Reinigung industrieller Abwässer. P.-Z. 38, 2111 (1913) Nr. 57. Vortrag in Dresden vor dem Verein. Aussprache über diesen Vortrag. Weitere Bemerkungen von Rohland über dies Thema: Papier-Fabrikant 11, 1154-1155 (1913) Nr. 39. P. Rohland, Das Kolloidtonreinigungsverfahren für Abwässer. Chem.-Ztg. 37, 754 (1913). Die adsorbierenden Tone sind durchaus nicht immer stark plastisch, sie adsorbieren kolloidgelöste Abwasserbestandteile und Farbstoffe mit Ausnahme des Farbstoffes der Sulfitablauge, der vielleicht, weil aus Holz stammend, dem Chlorophyll nahesteht. Talk vermag Oele und Fette aufzunehmen, er kann mit Kolloid ton zusammen zur Verwendung kommen. P. Rohland, Das Kolloidtonreinigungsverfahren für die Ab wässer der Färbereien. Färber-Ztg. 24, 234—236 (1913). Zusammenfassung der Eigenschaften der Tone, die für die Abwasserreinigung in Betracht kommen: Adsorption von Farb stoffen, kolloidgelösten Stoffen organischer und anorganischer Natur, von Gerüchen, von Salzbestandteilen, von ungesättigten Kohlenwasserstoffen, Oelen, Maschinenölen und Fetten. Hinweis auf das preußische Wassergesetz. G. Stein, Zur Abwässerfrage der Färbereien. Färber-Ztg. 24 322—323 (1913) Nr. 15. Der Verfasser stellt fest, daß bei dem Abwässerreinigungs- verfahren von Röckner-Rothe schon mit Tonzusätzen gearbeitet wurde. H. Polz, Das Kolloidtonreinigungsverfahren für Färberei abwässer. Färber-Ztg. 24, 395—396 (1913) Nr. 18; P.-Z. 38, 3064 (1913) Nr. 83; W.-B. 44 4070 (1913) Nr. 43; P.-F. 11, 1267 (1913) Nr. 43. Tonzusatz allein nach Rohland genügt nicht, es muß unbedingt Kalkmilch zugesetzt werden. Völlige Entfärbung, wie sie das Preibisch-Verfahren bewirkt, ist mit dem Ton-Kalkmilchzusatz nicht erreichbar. Im übrigen ist das Rohlandsche Kolloidton-Ver fahren aus wirtschaftlichen Gründen völlig undurchführbar. Die Kosten stellen sich für die Abwässer einer großen Färberei im Tage höher, als Rohland für das ganze Jahr (200 — 300 M.) angegeben hatte. Außerdem aber machen die kolossalen Schlammengen Anwendung des Verfahrens unmöglich. Empfehlenswert erscheint eine Kombination des Babrowski- schen Abwasserfilters mit dem Preibischschen Schlackenfiltrations verfahren. G. Stein, Beitrag zur Färberei-Abwässerfrage. Färber-Ztg. 24 416 (1913) Nr. 19. Verfasser bestätigt die Ausführungen von Polz. P. Rohland, Das Kolloidtonreinigungsverfahren für die Ab wässer der Textilfabriken und die Abwässer frage. Färber-Ztg. 24, 461 (1913) Nr. 21. Verfasser wendet sich gegen die Kritik seines Verfahrens durch Polz. Fortsetzung folgt Papierfabrikation in Argentinien Die argentinische Papierfabrikation konnte unter dem Schutze besonders hoher spezifischer Zollsätze (Packpapier 8 Cts. o/s = 32 Pf. für das Kilo, Zeitungspapier 2 Cts. = 8 Pf., Werkpapier 4 Cts. = 16 Pf.) nach bestimmten Richtungen sich entwickeln. Die Statistik 1910 weist 12 Fabriken, davon 6 Ausländern gehörig, aus, welche mit einem Kapital von 14 Millionen M. eine Jahres erzeugung im Verkaufswerte von 10 Millionen M. hervorbrachten. Hierzu bezogen sie Rohstoffe für 2 Millionen M. aus dem Auslande (vorzüglich Holzstoffe, auch Kaolin), aus dem Inlande nur solche im Werte von 600 000 M., fast durchgehends Abfälle). Die Betriebs kraft wurde auf 4733 PS (davon 533 Dampf, 533 Petroleum und 833 Elektrizität), die Arbeiteranzahl auf 1405 beziffert. Die bedeutendsten dieser Betriebe sind folgende: „La Argentina" in Zärate (deutsches Kapital), Büro in Buenos Aires; sie erzeugt vornehmlich Packpapiere, auch farbige Sorten, Druckpapiere Und Karton sowie mindere Sorten satinierter Druckpapiere für die in Buenos Aires erscheinenden illustrierten Blätter. Tageserzeugung rund 20 000 kg. Die Firma Pablo Denti (italienisch) besitzt zwei Fabriken, eine in Campana und eine in Vincente Lopez und erzeugt vornehmlich Werkpapiere. Tageserzeugung etwa die Hälfte der „La Argentina“. Das Handelsmuseum Papierfabrikation in Hongkong In Hongkong besteht eine Papierfabrik, die Tai Shing Paper Manufacturing Co. Ltd., deren Anlagen sich auf der Südseite der Insel Hongkong in dem Dorfe Aberdeen befinden; sie stellt ganz gewöhnliche Papiere für rein chinesischen Bedarf her. (Aus einem Bericht des Kaiserl. Konsulats in Hongkong) Heizung des Papierlagers Zu Nr. 18 S. 606 Wir haben in unserem vor zwei Jahren errichteten neuen Ge schäftshause für sämtliche 6 Stockwerke des Lagergebäudes Warm wasserheizung eingerichtet, mit Hilfe deren wir die Temperatur auch in den kalten Wintermonaten auf wenigstens 6° R. halten können. Diese Einrichtung hat sich vorzüglich bewährt, denn abgesehen davon, daß unsere Arbeiter nicht genötigt sind, in eiskalten Räumen zu arbeiten, bleiben sämtliche Papiere gleichmäßig temperiert, und welchen Vorteil dieser Umstand für die Druckereien und Buch bindereien bietet, ist ja allbekannt. In dem Neubau unseres Ch.er Geschäftshauses, welcher noch in diesem Monat bezogen werden soll, haben wir auf dem Lager die gleiche Heizungseinrichtung vorgesehen. R. K. & Co. in D. Papierstoffmarkt Göteborg, 4. März 1914 Holzschliff. Der Markt ist still und lustlos; doch wurden uns ein paar größere Verkäufe von trockenem Schliff aus Häfen des Bottnischen Meerbusens zu Preisen von 72 bis 73 Kr. die Tonne netto fob einschließlich Vertreterprovision gemeldet. Zellstoff. Nach der kürzlichen Lebhaftigkeit im Absatz von Sulfitstoff nach Nordamerika und Frankreich scheint eine Pause eingetreten zu sein, aber die Stimmung unter den Herstellern ist hoffnungsvoll, da die Abrufe von Fabriken, welche ihren Stoff über eisfreie Häfen verschiffen können, sehr lebhaft sind. Nur der Sulfatstoffmarkt bleibt noch flau. bg. („,Affärsvärlden") Kristiania, 7. März 1914 Der Holzschliffma.r}ct ist weiter leblos bei schwachen Preisen. Für Sulfitstoff liegen Anfragen vor, aber Verkäufe sind nicht bekannt geworden. Der Sulfatstoffma-rkt ist gleichfalls ruhiger geworden. Die Nach richt im letzten Bericht, daß bleichfähige Ware etwas mehr in starker Nachfrage sei, war irrig; es sollte starkfaseriger Stoff erwähnt werden. Der Sulfatstoffmarkt im ganzen ist leblos. Die in letzter Zeit bekannt gewordenen Ergebnisse norwegischer Zellstoffabriken beweisen, daß die Holzpreise in diesem Lande übermäßig hoch sind, und man nimmt an, daß die Preise unter allen Umständen weichen müssen, wenn die Zellstoffabriken bestehen sollen. In den letzten Tagen wurden 1000 Tonnen bleichfähigen Sulfitstoffes zu einem Preise nach Amerika verkauft, der 150 Kronen netto fob übrig läßt. Dieser Preis kann als der jetzt gültige Marktpreis angesehen werden. London, 6. März 1914 Holzzellstoff. Die Nachfrage für Sulfitstoff ist sehr ruhig. Sulfat stoff wird mehr begehrt, und das Ergebnis ist, daß neue Geschäfte abgeschlossen werden, wobei der Preis nicht fest ist. Holzschliff. Der Markt ist untätig, und der Preis ist unver ändert. Esparto. Der Markt steigt in festen Zonen. Es sind nur wenige Angebote für baldige Lieferungen erhältlich. Verladungen in ferner Zeit werden zu Preisen angeboten, die von den Käufern noch als zu hoch angesehen werden. New York, 25. Februar 1914 Holzschliff. Die Holzschleifer berichten über viel bessere Lage dieses Marktes. Eine Anzahl Abschlüsse seien zu 21 bis 23 Dollar die amerikanische Tonne trocken gedacht, frei Papierfabrik zu stande gekommen. Andauernde Kälte hatte diese Wirkung, den Preis zu steigern. Die Hersteller haben Vertrauen zu weiterer guter Gestaltung des Marktes. Laufende Abschlüsse nähern sich ihrem Ende, und die Papierfabriken werden bald gezwungen sein, reich lich einzukaufen. Gebleichter Sulfitstoff. Zunehmende Nachfragen sollen in letzter Zeit eingegangen und einige neue Abschlüsse zu den laufenden Marktpreisen gemacht worden sein. Etwas Nachfrage für ein heimischen Sulfitstoff bewirkt, daß die Fabrikanten gutes Vertrauen in die Zukunft haben. Einige Einfuhrhäuser kämpfen mit Schwierig keiten bei Ablieferung der abgeschlossenen Mengen an die Papier fabriken, da die Schiffe aus Europa vielfach mit großen Ver spätungen ankommen. Ungebleichter Sulfitstoff. Der Markt ist ziemlich ruhig. In Europa ist der Preis um eine Kleinigkeit gestiegen, aber hier sind die Preise unverändert. Einige neue Abschlüsse sind gemacht worden, und Verladungen auf alte Abschlüsse gehen regelmäßig vor sich. Zahl reiche Anfragen für neue Abschlüsse haben noch zu keinen Käufen geführt. Nach allgemeiner Ansicht wird der Preis rasch steigen, sowie die Nachfrage lebhafter einsetzt. Sulfat- und Kraftstoff waren in guter Nachfrage, besonders für vorrätige Posten, aber für Sulfatstoff wurden einige Abschlüsse gemacht. Im Hafen von New York ist Kraftstoff etwas knapp geworden, und infolgedessen konnten die Einfuhrhäuser ihre Ver bindlichkeiten zu sofortiger Verladung nicht erfüllen; da die Papier fabriken jetzt besser mit Aufträgen versehen sind, hofft man auf Steigerung der Kraftstoffpreise.