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612 PAPIER-ZEITUNG Nr. 18/1914 ergibt 4,9 fache Zunahme der Transparenz durch d. Lack I. Blattzahl vor dem Lackieren 7, nach dem Lackieren 34, und zwar für am durchsichtigsten, das Papier Nr. III, also die holzschliffreichste und beschwerteste Qualität, sowie die reine Hadernqualität Nr. V gleich weniger günstig, die beiden Qualitäten Nr. I und II am un günstigsten; es verhalten sich somit die verschiedenen Qualitäten in bezug auf ihren Lackverbrauch und ihre Lichtdurchlässigkeit nach dem Lackieren IV : III : V : II : I = 14,7 : 9 : 8,3 : 6,5 : 6. Da es aber bei den Fensterbriefumschlägen nicht allein auf die größere Lichtdurchlässigkeit nach dem Lackieren, sondern auch auf möglichste Billigkeit der Herstellung, also auf möglichst geringe Papier- und Lackkosten und auf möglichste Undurchsichtigkeit des nicht lackierten Briefumschlagteils ankommt, so ist unter allen Schlußfolgerung : Der spezifische, auf das Quadratmetergewicht des Papiers vor wie nach dem Lackieren bezogene, prozentuale Berst festigkeitsabfall ist annähernd proportional der prozentualen Reiß längenverminderung, was ja ohne weiteres logisch ist und sich aus dem Vergleich der unter G und D, 2. Absatz, angeführten Daten ergibt. H. Einfluß des Lackes auf die Lichtdurchlässigkeit der Papiere festgestellt mit Hilfe des Klemmschen Diaphanometer durch die Anzahl der Papierblätter, die aufeinandergelegt sowohl unlackiert als auch lackiert vollkommene Undurchsichtigkeit ergeben. Wahl des Papiers für Fenster-Briefumschläge Einfluß des Lackes bei Herstellung von Fensterkuverts auf die technologischen Eigenschaften des Papiers Von Paul Wagner, Dipl. Fabrik-Ingenieur Schluß zu Nr. 16 G. Einfluß des Lackierens auf die Berstfähigkeit bestimmt mittels, eines Southworthschen Berstprüfers, Durchmesser des Einspannkreises 57 mm, Durchmesser des zentral drückenden Berstkolbens 28,5 mm. Der Druck ausgedrückt in engl. Pfd. per lediglich auf Wahrscheinlich- Schlußfolgerung: Die Zunahme der Durchsichtigkeit wächst im allgemeinen proportional dem Grade der Lackaufnahmefähigkeit, steht also bei Zellulose- und Hadernpapieren (IV : V) wieder im Verhältnis von 2 : 3 und ist bei einem naturfarbigen (also unge färbten) stärker beschwerten, holzschliffhaltigen Papier wie Nr. III am größten. Um aber obige Ziffern einzeln mit einander besser vergleichen zu können und den Durchsichtigkeitsgrad der verschiedenen Stoff arten festzustellen — es handelt sich dabei um rohe Zellulose, Holz Beschwerung a = 0,5145 rohe Zellulose Cr = 0,1088 Holzschliff h 0,2238 gebl. Zellulose Cg = 0,1699 gebl. Hadernhalbstoff 1 = 0,1700 Durch Einsetzen dieser Werte in 5 neue Zustandsgleichungen unter Berücksichtigung des Verhältnisses der Lackaufnahme zum übrigen Stoffgehalt sowie des Lichtdurchlässigkeitsgrades nach dem Lackieren z. B. wie tigkeitsgrad der einzelnen Stoffe zu ermitteln, lassen sich aus den auf das gleiche Maß zurückgeführten Tabellen mit Rücksicht auf den Lichtdurchlässigkeits- grad vor und nach dem Lackieren und die prozentuale Zusammen setzung der Papiere verschiedene Zustandsgleichungen aufstellen und zwar für Nr. I, 11 und III drei derartige Gleichungen, aus denen der Durchsichtigkeitsgrad für rohe Zellulose, Holzschliff und Beschwerung errechnet werden kann, ferner durch Einsetzen des für die Beschwerung gefundenen Wertes eine Zustandsgleichung IV, die den Durchsichtig keitsgrad für gebleichte Zellulose und in gleicher Weise eine Zustandsgleichung V, die den Durchsichtigkeitsgrad für ge bleichten Hadernhalbstoff ergibt. Es wurden dadurch folgende, engl. Quadratzoll. verwendeten Qualitäten die Sorte Nr. HI. also die 35 v. H. holz- I. Druck vor dem Lackieren 16,7 bzw. 1,174 kg, bezogen auf das qm-Gew. 19 schliffhaltige, mit 13,4 v. H. „ nach 21,5 „ 1,511 „ ,, ,, 17,07, Abnahme 1,93 = 10,1 v H. beschwerte und II. ,, vor >, 21,1 „ 1,483 „ ,, >> ,, „ 22,9 , ganz ungefärbte „ nach », „ 24,3 „ 1,708 „ >. „ „ 18,3 , 4,6 =20,1 ,, Qualität, als re ¬ III. ,, vor „ 14,6 „ 1,026 ,, 15 , lativ am ge- „ nach , > 19,5 „ 1,371 , > „ 14,6 , 0,4 = 2,75 ,, eignetsten und IV. ,, vor 20,9 „ 1,469 „ >, .. „ 16,9 , vorteilhaftesten „ nach , > 24,8 „ 1,743 „ 15,5 , 1,4 - 8,3 ,, zu bezeichnen. V. , vor „ 41,9 ., 2,945 „ .. 29,07, Um nun auch „ nach ,, „ 44 „ 3,093 „ ,, ,, 20 , 9,07 = 32,3 ,, den Durchsich- II. „ „ 10, „ „ 35, , 3,5 „ ,, ,, ,, keit anspruch- III „ 7, „ „ 37, , , 5,3 „ ,, ,, ,, machende IV. „ „ 17 38, , , 2,2 „ ,, ,, ,. Transparenz- V. 10, „ „ 32, , , 3,2 „ ,, ,, ,, werte ermittelt schliff und Beschwerung bei Nr. I, II und III einerseits, um gebleichte Zellulose und Beschwerung bei Nr. IV, um gebleichten Hadernhalb stoff und Beschwerung bei Nr. V andererseits und wurde ferner an genommen, daß bei den Papieren Nr. I bis III nur ungebleichter Holzschliff verwendet wurde — ist es notwendig, die Durchsichtig keitsgrade der einzelnen Qualitäten auf das gleiche Maß, nämlich entweder auf das gleiche mittlere Papiergewicht oder die gleiche mittlere Dicke, auf den unlackierten Zustand des Papieres bezogen, zurückzuführen; es ergeben sich hiernach 1. für das gleiche mittlere Papiergewicht von 76,7 g/qm die Werte I. Blattzahl vor dem Lackieren 5,6, nach dem Lackieren 27,4 H. „ „ „ „ 8,46, „ III. „ „ „ „ 6,24 IV ,, 19,3 V „ 13,2, „ „ 29,5 „ 33,3 „ 43,2 „ 42,3 2. für die gleiche mittlere Papierdicke von 0,78 mm die Werte I. Blattzahl vor dem Lackieren 5,3, nach dem Lackieren 25,7 II. „ 8,3 „ 29,2 III 6,2 - 32,8 IV „ 18,5 „ 41,4 V. „ „ „ „ 14,4, „ ,, 46,0 Aus diesen beiden Tabellen läßt sich zunächst herauslesen, daß •das modefarben gefärbte Papier Nr. I von Hause aus relativ die ge ringste Transparenz aufweist, daß ihm ferner das holzschliffhaltigere und beschwertere naturfarbige Papier hierin nur wenig nachsteht und das reine Zellulosepapier Nr. IV am transparentesten ist. Nach dem Lackieren erscheint unter Berücksichtigung der prozentualen Lackaufnahmefähigkeit das reine Zellulosepapier Nr. IV relativ I. 0,697x5,6 + 30,3 v, H. Lack 27,4 wurden für den Lack, der Reihe nach die Werte L I = 0,7755 L II = 0,7677 L III = 1,1368 L IV = 1,2600 L V = 0,9753 festgestellt; es wird somit der Transparentwert für Lack etwa = 1 anzunehmen sein. Um genaue und übereinstimmende Resultate zu erhalten, ist es jedenfalls notwendig, die jeweiligen Transparentwerte aus syste matischen Versuchsreihen bei Stoffen, die z. B. nur im Holzschliff gehalt oder nur in der Beschwerungsstärke bei gleichbleibendem Beschwerungsmaterial wechseln und übereinstimmende Färbungen zeigen, zu ermitteln. Immerhin läßt sich aus den gewonnenen Resultaten folgende Schlußfolgerung ziehen: 1. Beschwerung vermindert, insoweit es sich um weiße Be schwerungskörper ’ handeln wird, nicht, wie im allgemeinen an genommen wird, die Transparenz, es stimmt dies zum mindesten auch mit der praktisch gemachten Erfahrung überein, daß beschwerte Papiere relativ dünngriffiger werden und schon aus diesem Grunde relativ transparenter werden müssen; 2. Holzschliff macht relativ am undurchsichtigsten, rohe Zellu lose macht etwa 3 mal, gebleichte Zellulose und gebleichter Hadern halbstoff etwa 4 mal durchsichtiger; in ähnlicher Weise ließen sich; Transparenzwerte für alle anderen in der Papierfabrikation ge bräuchlichen Faserstoffe ermitteln, womit ein noch nicht genügend erforschtes Gebiet dem Papiermacher erschlossen und ihm größere