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W.-B. S. 678) gewonnen und in einem Verdampfapparat ge reinigt. Es gleicht in allen wesentlichen Eigenschaften gutem normalem F-Harz, vor welchem es den Vorzug ■völligen Freiseins von Unreinigkeiten (es führt nur 0,02 v. H. Asche) hat. Der Kienöl geruch verschwindet im Papier völlig. Niederösterreichisches Harz. P.-Z. 38, 406 (1913) Nr. 12. Das in der Umgebung von Wiener Neustadt in dortigen Kiefern wäldern gewonnene Harz ist infolge seiner dunklen Farbe nicht für Papiermacherzwecke geeignet. Die Herstellung hellen Harzes wird jetzt in Angriff genommen. Otto Kreß und R. T. Struthers, Die Chemie der Harzleimung von Papier. Paper XI Nr. 5 (1913) S. 17. Im Anschluß an die Arbeit von Neugebauer haben die Autoren Fällungen von Harzseifenlösungen wechselnder Konzentration mit wechselnden Mengen von Tonerdesulfatlösungen vorgenommen. Zur Trennung von Aluminiumresinat und Freiharz erwies sich der schon von Neugebauer empfohlene Alkohol vom spezifischen Gewicht 0,877 als am geeignetsten. Mit zunehmendem Basengehalt der Harz lösung steigt die Menge des vorhandenen Resinats. Das Resinat war bei 230° C. noch nicht geschmolzen. Wahrscheinlich ist das leimende Agens das Freiharz, das Resinat hat nur geringe leimende Kraft. Emil Heuser, Die Harzleimung. P.-Z. 38, 700, 740, 855 (1913); W.-B. 44, 1312, 1394, 1507, 1583, 1688 (1913) Nr. 15, 16, 17, 18, 19. Kritische Besprechnung früherer Arbeiten von Wurster, Remington, Neugebauer, Schwalbe und Robsahm, Nachprüfung der Umsetzung zwischen äquivalenten Mengen von harzsaurem Natrium und schwefelsaurer Tonerde, bei Abwesenheit von Zell stoff. Ausziehen des getrockneten Niederschlags mit Alkohol er gibt, daß man bis zu 58 v. H. seines Gewichtes Harz entziehen kann, aber nicht mehr. Weder freies Tonerdehydrat, noch basische Aluminiumsulfate entstehen. Studien über die Kolloide. Moniteur de la papeterie franaise 35, 19, 102, 165, 257, 405. Es werden recht ausführlich und lesbar besprochen: Gelose, Gelatine, Dextrin, Norgine und Kasein. G. Sommer, Leimen von Papierstoff. DRP 257816 vom 22. 8. 11. Nach Chem.-Ztg. Repertorium 1913, 195 Nr. 41; W.-B. 44, 1328 (1913) Nr. 15; P.-F. 11, 434 (1913) Nr. 15. Harz wird zur Emulsion verrieben; es löst sich dann kalt in stark verdünnten Basenlösungen oder basischen Salzen. Harz und Chemikalien sind in dissoziiertem Zustande; bei Verwendung von Wasserglas wird keine, die Siebe verstopfende Kieselsäure aus geschieden. Leimschwierigkeiten. P.-Z. 38, 2557 (1913) Nr. 69 Röscher, splittriger Holzschliff aus altem harzarmem Holz eignet sich nicht zur Erzielung gut leimfester Papiere, dagegen gut frischer, schmierig gemahlener Holzschliff von harzreichen Fichten oder Kiefern. Leimschwierigkeiten. P.-Z. 38, 3239 (1913) Nr. 88. Das Papier muß noch feucht sein, wenn es hohen Wärmegrad erlangt, sonst sintern nur die Harzteilchen der Außenschichten des Papierblattes und die Leimung geht beim Lagern zurück. Rückgang der Tintenfestigkeit von Papier. P.-Z. 38, 165 (1913) Nr. 6. Der Rückgang ist meist durch zu großen Alaunüberschuß vei- schuldet. Besonders schädlich wirkt dieser, wenn das Papier in ge feuchtetem Zustande vor dem Glätten lagert. Auch das Glätten selbst ist, besonders bei Verwendung freiharzreicher Leime, schäd lich. Nachleimung mit Tierleim wirkt günstig, ist aber teuer und kann zur Veränderung der Farbe führen. Nachleimung von Papier. P.-Z. 38, 409—410 (1913) Nr. 12. Tierischer Leim wird am häufigsten in 2 — 5-, auch höher prozentigen Lösungen verwendet. Vor der Verwendung wird dem Leim Alaunlösung (Kali-Alaun) oder Formalin zugesetzt, jedoch nur so viel, daß der Leim nicht gerinnt. Alaunlösung wird 5 prozentig benutzt, Formalinlösung muß schwächer sein. Die Nachleimung erfolgt bei 35 — 40° C. Lufttrocknung ist vorteilhaft. Die Leim lösung läßt sich durch Zusatz von Salicylsäure vor dem Verderben bewahren. Mißlingt die Nachleimung, so hilft oft eine Nachtränkung mit Formalinlösung. H. Frederking, Geber den Einfluß der Papierleimung auf die Widerstandsfähigkeit von Schriftzügen gegen mechanische und chemische Entfernungsmittel. Mitteilungen d. Kgl. Material prüfungsamtes 31, 195—197 (1913) Nr. 4; W.-B. 44, 3341 (1913) Nr. 35; P.-F. 11, 1038 (1913) Nr. 35; P.-Z. 38, 2405 (1913) Nr. 65. Je kräftiger die Oberflächenleimung, je geschlossener das Papierblatt, umso leichter läßt sich die Schrift entfernen. Für Papiere, die beschrieben möglichst vor Fälschung bewahrt bleiben sollen, empfiehlt sich schwache Leimung. D. Richard, Stärke und Stärkeprodukte bei der Leimung. Paper 11, 19 Nr. 8 (1913). Stärke sollte auf Feuchtigkeit (nicht mehr als 17 v. H.; Durch schnitt 12—14 v. H.), auf Asche (0,3 bis 0,7 v. H.), auf Alkali (bis etwa 0,5 v. H.) geprüft werden. Verfälschungen mit 10 v. H. und mehr Füllstoff (Kaolin u. a. m.) kommen vor. Die Gelatinierfähig keit wird in 5 prozentiger Lösung festgestellt; man erhitzt bis zum Platzen (Aufquellen) der Stärkekörner und beurteilt die Steifig keit der Gallerte gegenüber einem guten Muster. Stärke kann so wohl roh als gequollen angewendet werden. Im ersteren Falle ist zu bedenken, daß durchaus nicht alle Stärkekörner etwa auf dem Trockenzylinder noch zur Quellung kommen. Präparierte Stärken (lösliche usw.) sollten auf ihre Film bilden den Eigenschaften untersucht werden. Man übergießt Glasplatten mit der Lösung und läßt eintrocknen. Der Film darf nicht (durch Gehalt an Traubenzucker) klebrig sein. Empfehlenswert ist Selbst bereitung von präparierter Stärke durch Einwirkung von Malz. Die gequollene Stärke wird so lange mit Malz bei 60 — 70° erwärmt, bis der gewünschte Flüssigkeitsgrad der Masse in etwa 20 Minuten erreicht ist. Darauf wird zur Zerstörung der Diastase (dem aktiven Prinzip des Malzes) einige Minuten lang zum Sieden erhitzt. Hans Wrede, Die Anwendung von Maisstärken in der Papier fabrikation. W.-B. 44, 835—841 (1913); P.-Z. 38, 995, 1027 (1913) Nr. 27 und 28. Der Verfasser empfiehlt die gemeinsame Verwendung von Wasserglas und Stärke. (Man vergleiche diese Auszüge 1912). Ernst Fues, Die Anwendung von Stärke in der Papier fabrikation. W.-B. 44 1223 (1913) Nr. 14. Der Verfasser hat das von Wrede beschriebene Verfahren im Dezember 1910 zum Patent angemeldet. Kochen von Wasserglas mit Stärke ist nicht nötig; Ausfällung erfolgt auch, wenn man ge löste Stärke und Wasserglas dem Stoff getrennt zuteilt. P. Klemm, Die Anwendung von Stärke in der Papier fabrikation. W.-B. 44, 1320 (1913) Nr. 15. Entgegnung an Wrede. E. Mahler, Die Anwendung von Stärke in der Papier fabrikation. W.-B. 44, 2078 (1913) Nr.' 23. Mahler bestreitet, daß Wrede mit dem Ersatz von Harzleim durch Stärke in den Feinpapierfabriken der Vereinigten Staaten Erfolg gehabt habe. H. Wrede, Die Anwendung von Stärke in der Papier/abrikation. W.-B. 44, 2077—2078 (1913) Nr. 23; 2406—2407 (1913) Nr. 25. Entgegnung an E. Fues und P. Klemm. Entgegnung an E. Mahler. Casein Company of America, Behandlung von Stärke für die Papierfüllung. Franz. Pat. 454546. vom 17. 2. 13. Chemiker- Zeitung 1913, Repertorium S. 576, Nr. 125. Stärke wird mit Oxalsäurelösung geknetet und im Vakuum bei 125° getrocknet, dann mit Ammoniak neutralisiert. Die Papier füllmasse wird durch Verkleisterung dieses Produkts und Zu mischung von Kaolin erhalten. Chemische Fabrik ,,Norgine” Dr. Victor Stein, Verfahren zur Leimung von Papier mit Hilfe von aus Seetang hergestellten, in Wasser löslichen Kolloiden. DRP 257948 vom 30. 5. 12, Kl. 55 c. W.-B. 44. 1516 (1913) Nr. 17; P.-Z. 38, 1018 (1913) Nr. 27; P.-F. 11, 649 (1913) Nr. 22 Seetange (jedoch nicht die zur Carragheenmoosbereitung dienen den Fucus-Arten) werden mit Hilfe von Alkalikarbonat, Alkali phosphat, Ammoniak gelöst, mit Leimgallerte, Pflanzenleim oder Harzleim und Seife gemischt, eventuell eingedampft. Dem Papier- brei wird von diesem Leim zugemischt; er wird mittels schwefel saurer Tonerde selbst noch in sehr starker Verdünnung als un lösliche Kolloidsubstanz (tangsaures Aluminium) ausgefällt. 0. E. Tingsberg, Füllen und Leimen von Papier, Karton, Pappe u. dgl. DRP 258866 vom 27. 2. 12. Nach Chern. Ztg. Repertorium 1913, 274, Nr. 59; W.-B. 44, 1602 (1913) Nr. 18; P.-F. 11, 496 (1913) Nr. 17; P.-Z. 38, 1170 (1913) Nr. 31. Als Füll- und Bindemittel soll Aetzkalk oder Aetzkalk mit anderen Leim- und Füllstoffen dienen. Der Aetzkalk geht allmählich in kohlensauren Kalk über, verliert seine ätzenden Eigenschaften; die Papiere büßen daher auch bei längerem Lagern nichts an Festig keit ein. Fortsetzung folgt.