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Pfändung der Hgenten-Provision Für uns ist ein Agent provisionsweise tätig. Er erhielt eine Zeit lang 8 v. H. Provision vom Umsatz, dann 50 M. im Monat fest, 6 M. im Tag Reisezuschuß und 2 v. H. vom Umsatz. Infolge un genügenden Erfolges hoben wir das feste Gehalt auf, und er erhielt vom Umsatz 10 v. H., mußte aber sämtliche Reisekosten (Bahn, Fuhrwerk und Lebensunterhalt) und Spesen selbst tragen. Während er festes Gehalt erhielt, war sein Vorschuß auf 280 M. angelaufen. Da pfändete eine K.er Firma seine künftige Provision von 2 v. H. in Größe ihrer Forderung von rund 100 M. nach Abzahlung unseres Vorschusses von etwa 280 M., womit wir uns einverstanden er klärten. Seine Provision betrug 70 bis 80 M. die Woche. Um das Reisen zu ermöglichen, mußten wir ihm Reisevorschüsse in Beträgen von 20 bis 40 M. einsenden, meist telegraphisch, damit er seine Hotelrechnungen bezahlen und weiterfahren konnte. Er hatte nur unsere Vertretung, war aber in seinen Reisen unabhängig, hätte auch andere Vertretungen übernehmen können, da wir ihn nur als Provisions-Agenten beschäftigten. Seine verdiente Provision deckte aber meistens die Reisevorschüsse nicht, so daß von dem ursprünglichen Vorschuß von 280 M. noch immer 170 M. Rest sind. Sind wir verpflichtet, die von der K.er Firma geforderten 100 M. zu zahlen ? Sobald wir keine Reisevorschüsse sandten, war dem Agenten doch jede Möglichkeit weiter zu reisen genommen. Die Firma, welche gepfändet hat, stellt sich auf den Standpunkt, daß wir neue Reisevorschüsse nicht zahlen dürften. Ein Einspruch gegen die Pfändung der Provision, weil der Be treffende davon mit Mühe und Not seinen Lebensunterhalt be streitet, wurde vom Gericht zurückgewiesen, weil Provisionen pfändbar sind. Buchdruckerei Man muß auseinandernaiten, in welcher Reihenfolge die Forderungen an den Agenten entstanden sind. In erster Reihe stehen die 280 M., welche die anfragende Firma als Vorschuß geleistet hat, in zweiter Linie sind die gepfändeten 100 M. zu be friedigen. Wenn die anfragende Firma nach Erhalt des Pfändungs beschlusses weitere Vorschüsse gewährt hat, so kommen sie erst nach den 100 M. Es ist also zu berechnen, welche Summe an Provisionen der Agent seit der Pfändung verdient hat. Die jenige Summe, welche den Betrag von 280 M. übersteigt, ge bührt der Firma, welche gepfändet hat, bis zur Höhe von 100 M. Erst wenn diese 100 M. gedeckt sind, kann die Fragestellerin wieder zu eigenen Gunsten Abzüge machen. Daß der Agent ohne Vorschüsse nicht reisen kann, ändert hieran nichts, es ist auch zulässig, weitere Vorschüsse zu senden, aber die Ansprüche der Firma, die gepfändet hat, werden davon nicht berührt. Mit Glacepapier beklebte Braunholzpappe Zu Nr. 10 S. 311, siehe auch Nr. 13 S. 423 Aus Holland Das Gelbwerden des Beklebepapiers rührt meiner Meinung nach daher, daß die Pappe oder das Beklebepapier nicht trocken ist. Gute trockene Pappe verschießt nicht leicht. Joh. Dr. Büchertisch Ratschläge für den Ankauf von Motor-Wagen und -Rädern. Wolfgang Vogel. Zweite, bedeutend erweiterte Auflage. Preis gebunden 4 M. 50 Pf., geheftet 3 M. 75 Pf. Phönix-Verlag, G. m. b. H. in Charlottenburg bei Berlin, Dernburgstr. 46. Dieses Buch beantwortet jede Frage, welche den Ankauf eines Motorfahrzeuges betrifft. Es sind sowohl die Motorzwei- und Drei räder, als auch die jetzt so beliebten kleinen Motorwagen, sowie die Cyclecars, ferner die Privatfahrzeuge bis zu den größten Arten beschrieben. Eingehend wurden auch die Geschäftsautomobile, die Lastautomobile, die Autodroschken, die Omnibusse, ja selbst die Lastzüge, die Feuerwehrautomobile und die zur Straßenreinigung dienenden Autos besprochen. Besonders ausführlich ist die jetzt am meisten verlangte mittlere Automobilgattung erörtert, welche Fahrzeuge unter der Bezeichnung „Aerzte- Wagen" oder auch „Gebrauchsautomobile“ bekannt sind. Sehr viele Käufer eines Motorfahrzeuges sind durch ihre Fahrzeuge enttäuscht worden, weil sie Schlecht beraten waren. Die „Ratschläge“ geben genau an, für welche Zwecke sich die verschiedenen Fahrzeuge bewähren und für welche nicht. Sie erklären dem Arzt, dem Kaufmann, dem Sportsmann, dem Notar, dem Fuhrunternehmer usw., wie ein für seine Zwecke geeignetes Fahrzeug beschaffen sein muß. Das Buch nennt unparteiisch jede Bauart, schildert die guten und warnt vor den schlechten. Es gibt ferner genaue Kostenberechnungen sowohl für Privatfahrzeuge als auch für Lastwagen, Omnibusse usw. an. Verf. macht seine Angaben auf Grund 14 jähriger Erfahrungen. Die Entstehung einer Schrift von Heinrich Hoffmeister in Frank furt a. M. Monographien des Buchgewerbes. VIII. Band . Verlag des Deutschen Buchgewerbevereins in Leipzig. Preis geheftet 60 Pf. Der Verfasser, welcher selbst als ausgezeichneter Fachmann der Schriftgießerei bekannt ist, schildert in diesem etwa 60 Seiten starken Heftchen die Herstellung der Buchdrucktypen von der Anfertigung der Zeichnung bis zum fertigen Erzeugnis der Komplett- Gießmaschine. Etwa 15 zweckmäßig ausgewählte Bilder schildern die Entwicklung vom alten Handgießinstrument bis zur modernen selbsttätig arbeitenden Gießmaschine. Die Buchornamentik im XV. und XVI. Jahrhundert von Hans Wolff in Leipzig. Deutschland II. Monographien des Buchgewerbes, V. Band. Verlag des Deutschen Buchgewerbevereins in Leipzig. Preis geheftet 1 M. 50 Pf. Diese über 100 Seiten starke kleine Schrift mit zahlreichen Abbildungen und einer Beilage ist die Ergänzung zu dem früher erschienenen Teil von Band V desselben Verfassers, der die Straß burger, Ulmer und Augsburger Buchornamentik behandelt. In dem nun herausgegebenen zweiten Teil ist die Baseler und Wittenberger Ornamentik unter Zuhilfenahme von 63 zum Teil ganz neuen Ab bildungen dargestellt. Die Originale dieser Bilder sind zum über wiegenden Teil der Bibliothek des Börsenvereins der deutschen Buchhändler entnommen, und Text sowie Bilder sind vom Juni 1911 ab im Archiv für Buchgewerbe erschienen. Die Ausstattung ist einfach aber gut. Oeldruck, Bromöldruck von Alfred Streißler. Mit 19 Ab bildungen und 15 Tafeln. Ed. Liesegangs Verlag, M. Eger in Leipzig. Preis geheftet 2 M. 50 Pf., gebunden 3 M. Diese etwa 130 Seiten umfassende Schrift lehrt unter dem im Titel angegebenen Namen ein Kopierverfahren, das zwar schon bekannt und auch im Ausland ziemlich verbreitet ist, aber in Deutschland bei weitem noch nicht die Würdigung findet, die ihm nach den damit erzielten Bildern zukommt. Sowohl der Oel- wie der Bromöldruck lassen sich in ziemlich hohem Grade je nach Wunsch und Neigung beeinflussen, so daß bei den verschiedenen Lieb habern recht mannigfaltige Wege und Kniffe zur Erzielung des bestmöglichen Bildes angewandt wurden. Diesen Umstand hat der Verfasser nach Möglichkeit berücksichtigt, indem er alle wichtigeren einschlägigen Veröffentlichungen des In- und Auslandes im Zusammenhänge behandelte. Da der Oeldruck ziemlich aus führlich dargestellt ist, konnte die Beschreibung des Bromöldruckes etwas kürzer gefaßt werden, weil der erstere auch einen Teil des Bromöldruckes darstellt. Verfasser hat daher in diesem Abschnitt des Buches auf die entsprechenden Stellen verwiesen. Die Aus stattung des Buches ist sorgfältig. GÜNTHER VAGNER Für das Ostergeschäff Farben, Farbkasten Flüssige Tuschen Radiergummis Pinsel, Pastelle usw.