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Maschinen nicht als Zubehör der fraglichen Fabrik ansieht. Dieser Beweis wird nicht schon dadurch erbracht, daß der all gemeine Verkehr, derartige Maschinen im Betriebe solcher Fabriken nicht kennt (vgl. RG in Jur. Wochenschrift 1909 S. 70 Nr. 2), also auch nicht dadurch, daß derartige Maschinen in Papierfabriken selten gebraucht werden und nur einem Neben zweige der Fabrikation dienen. Da der vom Reichsgericht er forderte Beweis sonach vorliegend kaum zu führen ist, wird die Zubehöreigenschaft der fraglichen Maschinen zu bejahen und demgemäß anzunehmen sein, daß sie nicht zur Konkursmasse gehören, sondern der abgesonderten Befriedigung der Hypotheken gläubiger zu dienen haben. Stoffleimung mit Tierleim Die tierische Stoffleimung soll bei mehreren Papierarten Schaum bildung auf der Papiermaschine veranlassen. Die Schaumbildung ist bei einem unserer Kunden zuweilen derart, daß von der tierischen Leimung gewisser Papiersorten abgesehen werden muß. Beruht die Schaumbildung auf mechanischen oder auf chemischen Ursachen, und wie könnte man der unangenehmen Erscheinung mit Erfolg entgegentreten ? Leimfabrik Das Schäumen entsteht, wenn klebrige Stoffe in der Flüssig keit enthalten sind, und in diese Luft gepeitscht wird. Die klebrigen Stoffe ermöglichen die Bildung von Blasen mit dünner Haut, die nicht sofort platzen, während bei Abwesenheit klebriger Stoffe die Luft sofort aus der Flüssigkeit entweicht. In Form von Tierleim kommt Klebstoff in die Papiermasse, und man muß dann, um die Schaumbildung zu verhüten, dafür sorgen, daß möglichst wenig Luft in die Masse gelangt. Man muß also den Stoff erst leimen, wenn er fertig gemahlen ist, damit er in geleimtem Zustand nicht mehr oft unter die Holländermesser gelangt. Auch muß man verhindern, daß der Stoff auf seinem Wege zur Papiermaschine kleine Wasserfälle macht und Stellen passiert, wo Wirbel entstehen, er also mit viel Luft in Berührung kommen muß. In Buntpapierstreichereien, die mit Lederleim arbeiten, vermeidet man das Schäumen der Streichmasse da durch, daß man ihr Magermilch in ziemlicher Menge zufügt. Wahrscheinlich werden auch in Papierfabriken schon Versuche mit diesem Schaumverhinderungsmittel gemacht worden sein. Wir bitten um Mitteilung von Erfahrungen. Feuerschutz für Papierholzlager (Nach einem amerikanischen Fachblatt für Feuerversicherung) Papierholz bedeckt in manchen Papierstoffabriken große Flächen und ist gewöhnlich 16 bis 20 m hoch, manchmal auch bedeutend höher aufgeschichtet. In den fortgeschrittensten Fabriken dieser Art werden zum Aufschichten besondere Arten von Laufkränen verwendet. Einige dieser Kräne sind über 35 m lang und entweder starr gebaut oder in einer vertikalen Ebene verstellbar. Sie ruhen auf Radgestellen und können demzufolge an beliebige Stellen des Holzplatzes gefahren werden. Sie werden elektrisch betrieben, und ein Förderband am Kran schleppt das Papierholz auf beliebige Höhe innerhalb der Reichweite der Vorrichtung. Ein Papierstoff fabrikant hat bei Anlage eines neuen Holzplatzes vorgeschlagen, besseren Feuerschutz für das Holzlager dadurch einzuführen, daß man statt Schlauchleitungen, die von der Fläche des Hofes ausgehen, ein Rohr von 10 cm Durchmesser ständig an dem Laufkran befestigen würde, mit einer geeigneten Ausflußöffnung am oberen Ende und einer Verbindung am unteren Ende mit Hilfe eines siamesischen Schlauches, der das Rohr mit dem nächsten Hydranten verbindet. Die Ausflußöffnung des Rohres auf dem Kran soll so beschaffen sein, daß man sie vom Hofe aus derart verstellen kann, wie es die Richtung und die Größe des zum Löschen erforderlichen Wasser strahles nötig macht. Fabrikanten von Feuerlöschgeräten haben erklärt, daß der Gedanke durchführbar ist und nur mäßige Kosten erfordern würde. Das Rohr soll innen verzinkt sein und außen doppelten Anstrich erhalten. Hydranten für diesen Zweck müßten dichter beisammen stehen als sonst oder einen Dreiweg-Hahn er halten, welcher ermöglicht, daß sie außer mit dem Rohr am Kran auch mit Schlauchleitungen verbunden werden können für die' Zeit, bis zu welcher die Düse auf dem Kran in Tätigkeit gebracht werden kann. Die Düse brauchte gegen die Witterungseinflüsse nicht geschützt zu werden, sollte aber gewöhnlich nach unten gerichtet sein, besonders im Winter, damit sie nicht von Schnee und Eis voll gestopft wird. Allerdings wird besonders in nordischen Gegenden im Winter selten Feuer am Holzplatz ausbrechen, weil das Papier holz oft so zusammenfriert, daß es in manchen Fabriken mit Dynamit auseinandergesprengt werden muß. Waldverjüngung in Norwegen. Endlich nach vielen Jahren ist in Norwegen wieder ein Samenjahr für den Nadelwald gekommen, besonders reich für Fichten, so daß wohl kein Fleck in der Nähe von samengebendem Wald unbefruchtet bleibt. Wer jetzt voraus schauend gewesen ist und das Feld dazu vorbereitete, hat auf die beste und billigste Weise für Verjüngung seines Waldes gesorgt. bg. („Tidsskrift f. Skogbruk") Eindampfen von Zellstoff-Ablaugen in Dampf kesseln mit Unterwasserfeuerung nach Brünier Geh. Oberregierungsrat Jäger beschreibt in Heft 2 der Zeitschrift für Dampfkessel- und Maschinenbetrieb von 1914 die Dampferzeugung in Kesseln nach der Bauart des Ingenieurs O. Brünier. Danach wird ein Gemisch von zerstäubtem Teeröl und Preßluft in einem Stahlzylinder verbrannt, welcher so weit mit Wasser gefüllt ist, daß die nach unten gehende Flamme kegelförmig in das Wasser hineinreicht. Dabei soll außerordent lich rasche Verdampfung stattfinden und die Wärme voll aus genützt werden. Geheimrat Jäger weist darauf hin, daß es be sonders zweckmäßig wäre, derart gebaute Dampfkessel in Fabriken zu verwenden, die Ablaugen verarbeiten oder beseitigen müssen, denn das Eindampfen derartiger Ablaugen ist auf anderm Wege zu kostspielig, während es in den erwähnten Kesseln mit Unter wasserfeuerung unter vollständiger Ausnützung des Brennstoffes, also billig vor sich ginge und dabei noch Kraft gewonnen würde. Papiermache Wir beabsichtigen, aus Papierabfällen „Papiermache" herzu stellen und wären Ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns die Art der Herstellung bekanntgeben könnten. Papierfabrik Papiermache besteht aus einem Gemisch von Papierfasern und einer plastischen Masse (Gips- oder Zementmasse), die nach dem Trocknen hart wird. Entweder werden diese feuchten plasti schen Massen mit erweichten Papierfasern gemischt und in Formen gepreßt, oder man weicht Papierblätter ein und schlägt oder preßt sie in die Rundungen und Höhlungen einer Form. Keinesfalls eignet sich die Herstellung von Papiermache für eine Papierfabrik,. sie wird in der Regel als Hausindustrie betrieben. Stilblüten In einem Bewerbungsschreiben auf eine in Ihrem Blatt aus geschriebene Stelle sagt ein Bewerber, er sei verheiratet mit 2 Kindern. Ein anderer gibt an, er sei ein guter Korrespondent und Organist (wahrscheinlich wollte er Organisator sagen). In der „sehr ergebenen" Besuchsanzeige einer Papiergroß handlung heißt es u. a.: „Seine (des Besuchenden) fachliche Routine und seine marktliche Orientiertheit werden gewiß Ihrem Vorteile in hohem Maße zu dienen vermögen. Er wird ebensowohl mit aus gesucht feinen Sonderheiten für allererste Qualitätsansprüche, wie auch für Lieferung und Anfertigung einfacher Papierstoffe Ihnen Vorzugsanstellung zu machen in der Lage sein. Reich haltigste Auswahl in Post- und Hartpoststoffen usw. bilden die unerreichte Stärke meines Hauses.“ Kaufmannsdeutsch Vor einigen Wochen schrieb ich einer Papierfabrik folgendes: Im Besitze Ihrer Bestätigungsliste vom 5 bitte ich Sie, unter Bezugnahme auf meinen Brief vom 1. Juli 1912, im all gemeinen Interesse die Bezeichnung „Ballen" für „Päcke" doch nicht mehr anwenden zu wollen. Ich sagte Ihnen schon damals, daß Papier- Fachleute allerwärts unter einem „Ballen" Papier die Menge von 10 Ries verstehen, wogegen ein „Pack" keine bestimmte Menge bezeichnet. Wenn auch der Laie das Wort „Ballen" anders braucht, so soll es doch unter Fachleuten nicht mehr geschehen. Zu der Bestätigung selbst, die natürlich (wie die vieler anderer Fabriken) wieder von Plano- und Foliopapier spricht, für die wir die guten deutschen Wörter flachliegend und gefalzt haben, be merke ich, daß das flachliegende Papier 50 x 76 cm in Päcken zu (nicht a!) 20 Ries geliefert werden soll. Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir, Ihnen die neueste Nummer der Deutschen Sprachzeitung mit einem sehr beachtenswerten Mahn ruf an den deutschen Kaufmann zu übersenden, mit der Bitte, ihn allen Ihren Angestellten zum Durchlesen zu empfehlen, und werde mich sehr freuen, wenn Sie sich den Bestrebungen des Vereins an schließen. Die Zeitschrift ist es wert, daß jede Nummer von Anfang bis zu Ende aufmerksam gelesen wird. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß durch Sie, bez. Ihre Herren Angestellten weitere neue Mit glieder gewonnen werden. Wenigstens möchte ich die Bitte aus sprechen, daß Sie sich an der Werbetätigkeit ifrig beteiligen. N Ich erhielt mit der nächsten Post folgende Antwort: Von dem Inhalt Ihres Briefes vom 8. ds. haben wir in allen Teilen mit Interesse und verbindlichstem Dank Kenntnis genommen und uns Ihre Vorschriften wegen der Verpackungsart vorgemerkt. Ihrem Wunsche, uns den Bestrebungen des Allgemeinen Deut schen Sprachvereins anzuschließen, werden wir gern entsprechen. Vielleicht haben Sie die Güte, uns mitzuteilen, durch wen wir die Mitgliedschaft zu dem genannten Verein erlangen können. X & Z Die Papier-Zeitung hat von Anfang an bahnbrechend in Be seitigung von unrichtigen und fremdsprachlichen Bezeichnungen gewirkt, ebenso wie der geehrte Einsender, dem wir manche Anregung verdanken. Unser Herausgeber hat u. a. die Zählung nach 1000 Bogen vorgeschlagen, die sich allgemein eingeführt hat und Zählung nach Ries und Ballen entbehrlich macht.