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besondere wird es uns möglich sein, wissenschaftliche Vereins leistungen noch mehr als bisher fördern zu können. Vorsitzender: Das Wort wird zu dem Bericht des Herrn Schatzmeister nicht gewünscht. Ich möchte daher zunächst die Herren Kassenprüfer bitten, ihren Bericht zu geben. Dr. Hans Hojmann: Herr Dalen und meine Wenigkeit haben am 3. Dezember die Kasse geprüft und folgendes Protokoll daraufhin festgestellt: Hiermit bestätigen wir, daß wir heute die Bücher des Vereins der Zellstoff- und Papier-Chemiker geprüft und in Ordnung gefunden haben. Der Kapitalbestand bei der Bank für Handel und Industrie betrug am 29. November 1913 7 916,64 M. die wir in Uebereinstimmung mit der Aufgabe der Bank für Handel und Industrie vom 29. November 1913 vorgefunden haben. Berlin, 3. Dezember 1913 . 0. Dalen Dr. Hans Hofmann Nachdem wir also die Kasse in Ordnung befunden haben, bitten wir, dem Herrn Säckelwart Entlastung zu erteilen. Vorsitzender: Ich frage die Versammlung, ob jemand gegen die Entlastungserteilung das Wort zu nehmen wünscht ? Das ist nicht der Fall. Die Entlastung ist damit erteilt. Ich habe nun nur noch die angenehme Pflicht, Herrn Dr. Cassirer unsern herzlichen Dank zu sagen für die aufopfernde Arbeit, mit der er trotz seiner großen geschäftlichen Inanspruch nahme sich den Kassengeschäften im Vereinsinteresse gewidmet hat. Es ist sehr erfreulich,, daß wir in unserem Herrn Säckel wart einen Vorsteher für die Kasse gefunden haben, der sich mit soviel Lust und Liebe der Sache widmet, wie unser Herr Dr. Cassirer. Wir danken Ihnen dafür verbindlichst. (Lebhaftes Bravo!) Wir kommen zum nächsten Punkt der Tagesordnung: „Wahlen in den Vorstand.“ Satzungsgemäß scheiden aus dem Vorstand aus die Herren: Dr. Erwin Cassirer, Dr. Hans Clemm, L. J. Dorenfeldt, S. Ferenczi, Prof. J. Hübner, Prof. P. Klason, Dr. Max Müller, Dr. von Possanner, Willi Schacht. Herr Professor Klason ist zum Ehrenmitglied ernannt worden und deswegen ausgeschieden. Ich frage, ob hierzu das Wort gewünscht wird. (Zuruf: Wiederwahl!) Es ist Wieder wahl beantragt worden. Werden noch Anträge gestellt ? Das ist nicht der Fall. Ist jemand gegen die Wiederwahl der bis herigen Vorstandsmitglieder? Das ist auch nicht der Fall. Die genannten Herren sind damit wiedergewählt. Der Vorstand schlägt Ihnen vor, an Stelle des ausgeschiedenen Herrn Professor Dr. Klason Herrn Direktor Stählnacke in Bergvik als schwedischen Vertreter in den Vorstand zu wählen. (Zustimmung.) Wider spruch erfolgt nicht. Herr Direktor Stahlnacke ist hiermit in den Vorstand gewählt. Wir kommen zu den „Wahlen in den Fachausschuß.“ Satzungsgemäß scheiden aus die Herren Direktor Ottomar’ Heigis, Professor W. Herzberg, Dr. Paul Klemm, Dr. von Possanner, Dr. Max Renker. (Zuruf: Wiederwahl!) Es wird auch hier Wiederwahl beantragt. Ich frage, ob Widerspruch gegen die Wiederwahl erhoben wird. Das ist nicht der Fall, und die ausgeschiedenen Fachausschußmitglieder sind wiedergewählt. Von Seiten des Fachausschusses wird Ihnen vorgeschlagen, Herrn Walter Sembritzki in Voitsberg als Mitglied des österreichisch ungarischen Zweigvereins wieder in den Fachausschuß zu wählen. Der Vorstand schließt sich dem Anträge einstimmig an, und ich frage Sie, ob Sie der Wiederwahl des Herrn Sembritzki zustimmen. Da sich kein Widerspruch erhebt, ist Herr Sembritzki gewählt. Ich frage die anwesenden Vorstandsmitglieder und Mit glieder des Fachausschusses, die heute gewählt sind, ob sie die Wahl annehmen ? (Die anwesenden Herren nehmen sämtlich an.) Fortsetzung folgt. Gelochtes Bandeisen zur Ballenpackung So mancher Ballen Pappe und Papier wird jahraus jahrein in Bandeisen verpackt, und beim Auspacken wird das Bandeisen meist weggeworfen. Nur selten macht sich der eine oder andere die Arbeit, das Bandeisen zu lochen, um es zum Schließen von Kisten zu verwenden, meist wird es für Spottpreis losgeschlagen, und man hat noch Last, Abnehmer dafür zu finden, ohne nennens werten Erlös zu erzielen. Ich schlage vor, die Papierfabrikanten zu veranlassen, daß sie zur Ballenpackung vorgelochte Bandeisen verwenden. Die Mehrkosten von im Eisenwerk vorgelochtem Bandeisen können nur gering sein, dagegen könnte jeder Empfänger von Ballen das Bandeisen ferner bequem selbst gebrauchen, oder wenn er keine Verwendung dafür hat, es an Kistenschreiner oder Fabriken, welche viel Kistenversand haben, gut verkaufen. -I Jedenfalls würden es die Verbraucher angenehm empfinden, wenn dieser Anregung Folge gegeben würde. Ich glaube nicht, daß es Gründe gibt, welche gegen diese Neuerung sprechen, der Mehr preis kann, wie oben gesagt, nicht so groß sein. Ich bitte Sie, in Ihrer Zeitung, welche schon so manche gute Sache gefördert hat, auch hierfür Raum zu gewähren. Kartonnagen-Fabrikant Ein über diese Anregung befragter Saalmeister äußert sich hierzu wie folgt: Gelochtes Bandeisen stellt sich im Preise wesentlich höher als ungelochtes und hat außerdem verschiedene Nachteile. Einmal sind die eingeschlagenen Löcher am Rande nicht glatt. Würde gelochtes Bandeisen für Ballen verwendet, so würde deshalb die Umhüllung der Ballen beim Zusammenziehen beschädigt oder zerrissen, oder andere Gepäckstücke blieben an den rauhen Rändern haften. Auch könnten sich die Fuhrleute daran leicht verletzen, und die Eisenbahnbehörde könnte deshalb solche Ballen zurück weisen. Gelochtes Bandeisen wird bis jetzt deshalb nicht fertig be zogen, weil die Fabrikanten ein besonderes Lager unterhalten müßten, außerdem aber die Lochung in den verschiedensten Ent fernungen von 5—15 cm am Lager vorrätig sein müßte, um "jeden Kunden sogleich bedienen zu können. Die Unterhaltung eines solchen Lagers kostet aber Geld, und deshalb muß der Preis ent sprechend höher sein, obwohl das Lochen im Eisenwerk verhältnis mäßig wenig kostet. Ferner bricht gelochtes Bandeisen leicht an den gelochten Stellen. Bereits verwendetes Bandeisen wird deshalb für Kisten immer nur in Stücken zu gebrauchen sein, und dann verfehlt es seinen Zweck, Beraubung der Kiste zu verhindern. Das. Bandeisen um die Kiste muß aus einem Stück bestehen, und die Enden müssen gut übereinander reichen, sonst ist das Bandeisen schnell entfernt und die Kiste leicht beraubt. Wenn gebrauchtes Bandeisen wieder verwendet werden soll, so muß es gerichtet, d. h. gerade geklopft werden. Diese Arbeit ist umständlich und zeitraubend und steht in keinem Verhältnis zum Preise des ungelochten Bandeisens. Es muß deshalb abgeraten werden, gelochtes Bandeisen .für Ballen zu verwenden. Wer viel Bandeisen von Ballen besitzt, soll es vorsichtig zu sammenschlagen lassen und den Fabrikanten oder Händlern an bieten, welche das Bandeisen zu einem guten Preise kaufen werden. Kistenschreiner oder Fabriken, welche viel Ausfuhr (für diese wird Bandeisen besonders gebraucht) haben, werden gebrauchtes Band eisen, selbst wenn es gelocht ist, nicht gern kaufen, denn Band eisen soll den langen Transport aushalten, der Kistenschreiner darf aber zu neuen Kisten kein gebrauchtes Bandeisen verwenden, niemand würde solche Kisten kaufen. Ungelochtes Bandeisen hält sicher zwei Versendungen aus und kann deshalb zweckmäßig zu Ballenpackungen verwendet werden. Soll jedoch eine Kiste verschlossen werden, so ist besondere Lochung nicht notwendig. Das Bandeisen wird um den Kistenrand gelegt und in den gewünschten Abständen an die Kiste geheftet. Es ist nicht notwendig vorzulochen, vielmehr durchschlägt man mit dem Nagel selbst auf der Kiste das Bandeisen und heftet dann Bandeisen und Kistendeckel zusammen an. Abnehmer von gebrauchtem Bandeisen, welche gute Preise zahlen, lassen sich gewiß durch kleine Verkaufsanzeige in der Papier- Zeitung ermitteln. G. Papier für Zündbänder Zur Herstellung eines mir patentierten Ersatzmittels für Zünd hölzer, eines Feuerzeuges mit Zündband, muß ich ein besonderes Papier haben. Das Papier muß leicht entflammbar sein, annähernd wie ein Zündholz abbrennen und darf keine störende Asche hinter lassen. Aeußerlichkeiten (Färbung, Glätte usw.) können zurück treten. Der Preis darf über 3 Pf. das Quadratmeter nicht hinaus gehen. Das mir bisher von Fabriken angebotene Papier, von dem ich Proben beifüge, entspricht dem Zweck nicht in wünschenswertem Maße, da es bei der Herstellung nicht darauf berechnet ist. Ich bin der Meinung, daß für die Zündbänder ein Sonderpapier hergestellt werden müßte. Wie erhalte ich am besten und schnellsten das Rich tige ? Es werden von dem Papier jährlich viele Wagen gebraucht werden. S. Die Muster, die uns Fragesteller mit obigem Brief sandte, sind ungefähr 100 g/qm schwere Papiere aus braunem Holz schliff oder aus Kraftstoff (Sulfatzellstoff). Da sich diese Papiere nicht eignen, so könnte sich Fragesteller an eine Zigaretten papierfabrik wenden. Zigarettenpapier muß ungefähr dieselben Eigenschaften haben, die Fragesteller von dem Papier fordert, und da die Zigarettenpapierfabriken Erfahrung in der Herstellung solcher Papiersorten haben, so werden sie wahrscheinlich ein für die Zwecke des Fragestellers geeignetes dickeres Papier leichter als andere Fabrikanten herstellen können.