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Sicherheits-Riemenausrücker g-A 0l Nr; 3763 Der hier neben abgebildete gesetzlich geschützte Herstellung von Faltschachteln an, BEl l 8 schnitten, wie an beiliegendem Karton ersichtlich. Diese zeitraubende Arbeit machten wir bis jetzt mit der Stanzmaschine, welche zuerst die oberen und dann die unteren Einschnitte mit 2 geraden Messern stanzte. Da die Einschnitte genau stimmen müssen, so können wir jeweils nur wenige Bogen zum Stanzen nehmen, was die Arbeit sehr verteuert. Ist Ihnen ein anderes Verfahren bekannt, womit man diese Arbeit rationeller machen kann ? X. & Y. Das Anbringen der Schlitze in die Umschläge von Doppel kartonen geschieht am besten auf der Stanzmaschine, d. h. auf einer Stanze, die in der Hauptsache Etiketten, Tüten und Beutel stanzt, oder wenn eine solche nicht vorhanden, auf einer Kniehebelpresse kleineren Systems. Hierzu läßt man sich ein kleines verstellbares Stanzeisen machen in der Weise, daß zwei Stanzmesser durch eine verstellbare Schiene verbunden werden, so daß man das Stanzeisen für verschiedene Größen benutzen kann, siehe Skizze. Je nach Stärke des Umschlagpapiers können jedesmal etwa 50 Blatt auf einmal geschlitzt werden, in der Weise, daß man die 50 Blatt gerade stößt, ein kleines Klötzchen auf- Dehnung des Kartons beim Steindruck Mit gleicher Post sende ich Ihnen je einen Bogen holzfrei und holzhaltig gedeckten Karton, welcher sich beim Drucken in der Steinpresse so gedehnt hat, daß die einzelnen Drucke nicht mehr aufeinander passen. Ich fertige seit % Jahren diese Kartonsorten und habe bisher eine diesbezügliche Reklamation noch nicht er halten, obwohl sämtlicher weiß gedeckter Karton bedruckt wird. Ich bitte, mir an Hand der Muster zu sagen, auf welchen Grund das Längerwerden des Kartons zurückzuführen ist. Maschinenmeister Der Grund des Streckens des Kartons läßt sich an Hand der beiden Muster mit Bestimmtheit nicht feststellen. Vielleicht wurde der Karton zu frisch verarbeitet, war also nicht genügend abgelagert, um sich den Temperaturverhältnissen der üruckerei- räume anzupassen. Aber auch die Witterungsverhältnisse wäh rend des Druckens der einzelnen Farben konnten Einfluß haben. Ferner kann übermäßiges nasses Wischen des Steines den Karton, welcher sehr wassersaugend ist, zu stark gefeuchtet haben. Bei dem mit Nr. 1 bezeichneten Karton wurde jedenfalls beim Drucken insofern unpraktisch gearbeitet, als von dem Vermerk „so dehnt sich der Karton” ausgehend, das Blau als erste Farbe gedruckt worden ist. Der Karton hat sich im Verhältnis zu den beiden später gedruckten Farben Gelb und Rot um das nennenswert große Stück von vier Millimetern gedehnt, wohingegen die zweite und dritte Farbe genau aufeinander passen. Wenn z. B. das Gelb als erste Farbe gedruckt worden wäre, so würde das Länger- werden der gelben Zeichnung nicht nennenswert und unschön zur Geltung kommen, und Blau und Rot als hauptpassende Farben würden aufeinander genau stimmen. Falls es der Preis erlaubt, empfiehlt es sich stets, den Karton vorher in der Stein druckmaschine zu satinieren. Dies kann erstens durch Aufdrucken eines leeren Firnis-Tones ohne Verwendung der Feuchtwalzen geschehen, oder was noch zweckentsprechender und besser ist, man verwendet die gelbe Platte zum Satinieren, indem man das Papier vom „gelben” Stein mit einem leichten Firnisaufdruck bedruckt. Dem Firnis setze man das nötige Kremser Weiß hinzu, um Schmieren beim Druck zu vermeiden. Hierbei sind die Feucht walzen mit zu verwenden,das Papier erhält dadurch die erste Riemen-Ausrücker unterscheidet sich von anderen da durch, daß das Einrücken sowohl als das Ausrücken mittels ein und desselben Zugseiles bewirkt wird. Das Zugseil setzt eine Scheibe in Bewegung, welche mittels eines Schalt werkes der mit den Riemengabeln versehenen Ausrück schiene die hin- und hergehende Bewegung vermittelt. Nach erfolgtem Hingang, wie auch nach dem Rückgang der Schiene, wickelt die Scheibe durch eine eigenartige Vorrichtung das bei der vorhergegangenen Bewegung von ihr abgelaufene Stück des Zugseiles selbsttätig während des Stillstandes der Ausrückerschiene wieder auf, so daß die Vorrichtung sofort wieder in Tätigkeit treten kann. Unbeabsichtigtes Ein- und Ausrücken ist dadurch vermieden, daß die Ausrückerschiene selbsttätig in der gewünschten Lage gesperrt wird. Bei lebhaftem Betriebe und besonders in Fällen der Gefahr muß es als Vorzug dieses Ausrückers angesehen werden, daß nur ein Zugseil vorhanden ist, so daß das Suchen nach dem richtigen Seil für das Ein- oder Ausrücken vermieden und jeder Irrtum dabei ausgeschlossen ist. Auch kann das Zugseil leicht über Leitrollen nach einem von dem Riemenbetriebe entfernten Orte geleitet werden, so daß die Ein- oder Ausrückung auch von dort aus be wirkt werden kann, was im Falle der Gefahr von großer Bedeutung ist. Der Sicherheits-Riemenausrücker wird in der Eisengießerei und Maschinenfabrik von H. Polysius in Dessau ausgeführt in drei Größen für Riemen in der Breite von 75, 100 und 125 mm; seine Anbringung bereitet in keinem Falle besondere Schwierigkeiten. Submissionen im Kunstgewerbe Der Allgemeine Deutsche Kunstgewerbetag, München, faßte am 25. Juni 1912 folgende von Herrn Haupt beantragte Entschließung. Der zweiundzwanzigste Delegierten tag des Verbandes deutscher Kunstgewerbevereine begrüßt mit Genugtuung die Schritte, die Regierungen, Behörden und Vereinigungen unternommen haben, um die Uebelstände zu beseitigen, die dem Verdingungswesen bisher anhaften. Der Delegiertentag sieht darin eine gebieterische Not wendigkeit, daß dies Ziel baldmöglichst erreicht werde, in der Ueber- zeugung, daß das zukünftige Gedeihen des Handwerks und damit des Kunstgewerbes in erheblichem Maße von dieser Regelung ab hängen wird. Der Delegiertentag betrachtet zu solchem Zwecke die nach folgenden Punkte als die wichtigsten: 1. Daß Arbeiten, insbesondere kunstgewerbliche, zu deren Aus führung es besonderer Befähigung oder Kunstfertigkeit bedarf, oder die nur von einigen besonders Geeigneten herzustellen sind, nur der beschränkten oder der freihändigen Vergebung unterliegen. 2. Daß in der Ausschreibung, Uebertragung und Abnahme von Arbeiten, die das Kunstgewerbe herstellt, Sachverständige wirksam sind. 3. Daß der Zuschlag in keinem Falle ausschließlich zum nied rigsten Preise erfolgt, sondern derjenige den Zuschlag erhält, dessen Angebot die größtmögliche Gewähr für preiswerte und gediegene Ausführung der Arbeit, Leistung oder Lieferung bietet. Ausge schlossen sein sollen solche Angebote, die eine offenbar zu dem zu Liefernden im Mißverhältnisse stehende Preisforderung enthalten, sodaß eine tüchtige Leistung nicht erwartet werden kann. 4. Daß die Regelung des öffentlichen Verdingungswesens durch Reichsgesetz oder, wenn dies unausführbar ist, durch Landesgesetz erfolgt. 5. Sind Kostenanschläge, Projekte, zeichnerische Darstellungen, Modelle usw. von den Bewerbern gefordert, so sind die Selbstkosten hierfür nach besonderen Taxen von Sachverständigen zu erstatten, wenn das Ausschreiben ein beschränktes war. 6. Daß Ueberwachungsämter die richtige Handhabung des Verdingungswesens beaufsichtigen. . 1 Wir fertigen seit einiger Zeit Kartone in großen Mengen und eine Anzahl Kunden wünschen das Oberblatt viermal einge- legt, damit sich das Papier nicht verschiebt und dann das Eisen genau auf die Stelle setzt, wo die Einschnitte gemacht werden sollen. Ein einigermaßen geschicktes Stanzmädchen schlitzt auf diese Weise 1500 bis 2000 Stück in der Stunde. P. W.