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behandelten Karbonpapiere und Schreibmaschinenbänder beim Berühren, sogar neue, noch unbenutzte leicht ab, und be nützte Karbonpapiere tun dies erst recht. Der Lack, der zum Ueberzuge der getränkten Bänder und Papiere benutzt wird, ist in seiner Zusammensetzung ein Geheimnis der Karbonpapier fabrikanten. M. E. hat es wenig Zweck, ist sogar überflüssig, denn ausreichenden Schutz gegen Abfärben gewährt der Lack doch nicht, weil der Karbonpapierstrich wesentlich aus einer mit Anilinfarbe vermengten Glyzerinmasse besteht, die infolge ihrer Fettigkeit durch jede Lackschicht und durch jedes Faserstoff gewebe dringt. Ich halte es für das beste, Gummifinger überzu ziehen, wenn man mit den getränkten Streifen hantieren muß. Man schützt sich so am besten vor Beschmutzung. Um die Vor richtung vor Beschmutzen zu schützen, bringe man Spritzbleche, Schaber oder Abstreicher an. Man kann dem Fragesteller schwer raten, wenn er den Verwendungszweck der Bänder und die Bauart der Vorrichtung verschweigt. L. N. IV. Niederschlesischer Buchbindertag Hirschberg (Schlesien), 16. September 1912 Der „Verband Niederschlesischer Buchbinderei-Inhaber und Schreibwarenhändler“ hielt in Hirschberg in Schlesien im Hotel „Kaiserhof“ seinen vierten Verbandstag ab. Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden wurde der verstorbenen Mitglieder, Weber, Liegnitz, und Fehringer, Görlitz, durch Erheben von den Plätzen gedacht. In dem Jahresbericht wurde mitgeteilt, daß die Mitgliederzahl von 62 auf 94 gestiegen ist. Betreffs der Neueinführung der Schreib hefte Ostern 1912 sind außer von Liegnitz keine Klagen eingegangen. Von der Görlitzer Vereinigung wurde besonders das Entgegen kommen der Schuldirektoren anerkannt, welche in betreff der Neu einführung der Schreibhefte für die Volksschulen mit dem Vor stand der Görlitzer Papierhändler-Vereinigung genaue Abmachungen getroffen haben. Ein gleicher Wunsch wurde auch für Liegnitz geäußert. Beschlossen wurde, daß der Erlaß des Unterrichts ministers vom 30. Januar 1912 über Vertrieb von Lehr- und Lern mitteln (s. Nr. 64 S. 2301 d. Bl') vervielfältigt und an alle Mitglieder Verteilt werden soll. Herr Leigelt, Warmbrunn, stellte den Antrag, eine Zentralstelle für Austausch von Schulbüchern zu schaffen; dies wurde beschlossen. Der aus 9 Mitgliedern bestehende Vor stand wurde durch Zuruf wiedergewählt und als nächstjähriger Tagungsort Goldberg in Schlesien bestimmt. Nach Schluß der Versammlung fand Mittagstafel und ein Aus flug nach Warmbrunn statt, woselbst die Gräflich Schaffgotschsche Bibliothek besichtigt wurde, die eine Fülle sehenswerter alter Kunst- und Prachteinbände sowie andere Altertümer birgt. Nach Be sichtigung der Schaffgotschschen Sammlungen vereinigten sich die Teilnehmer zu einem gemütlichen Beisammensein im Restaurant Blockhaus (Füllner-Park), bis die Zeit zur Heimreise mahnte. Einige Teilnehmer unternahmen am zweiten Tage einen Ausflug in das Riesengebirge. Klauke Unterstützung der’Kleinhändler durch Reklame. Der Ver trieb von Markenartikeln wird erheblich gefördert, wenn die Verbraucher durch Anzeigen der Tageszeitungen auf diese Waren hingewiesen werden. Von dieser Erfahrung geleitet, läßt die Tintenfabrik H. von Gimborn A.-G. in Emmerich a. Rh. durch die verbreitetsten Tageszeitungen') in allen Gegenden des Deut schen Reiches Beilagen verbreiten, wie eine solche unserer heutigen Nummer beiliegt. Der rote Ueberdruck dieser Beilage berichtet über weitere Maßregeln der Firma, die den Absatz ihrer Tinte bei den Schreibwarenhändlern erhöhen sollen. Probenschau Luxus-Penkala-Füllbleistift von Actiengesellscha/t Edmund Moster & Co. in Berlin-Neukölln und Zagreb-Agram. Der Stift wird in schönen,‘leuchtenden Farben in zwei Größen hergestellt, zum Teil mit Silber- oder Golddoubleringen versehen und ist besonders für Geschenkzwecke vorzüglich geeignet. Die Preise sind nicht hoch, und den Händlern wird ein besonders hoher Rabatt eingeräumt. Die Firma hat auch für hübsche und eigefartige Aufmachung gesorgt, welche der Ware einen be sonderen Reiz im Schaufenster und auf dem Ladentisch ver leiht. Die Händler werden bei Einführung und Verkauf der neuen Luxus-Penkala durch kostenfreie Hergabe von wirksamem Reklamematerial unterstützt. Geld-Auszahlmaschine. Angeregt durch die Beschreibung des „Union Cashier” in Nr. 71 S. 2554 senden uns Biernatzki & Co. in Hamburg eine Beschreibung der „Biernatzki”, .welche mit Registrier- und Kontrolleinrichtung versehen ist. Briefpapiere von F. H. Schmidt in Torgau. Die Firma sandte uns verschiedene Muster der von ihr auf den Markt gebrachten Papierausstattungen. Die Kassette „Kaiserpreis”, die mit weißem Papier überzogen ist und ein kleines Bild vom Pferde rennen trägt, enthält 25 Briefbogen von 18x14 cm Größe aus kräftigem rauhem weißem Papier, die Umschläge dazu sind aus dem gleichen Papier gefertigt und blau hinterfüttert. Die Kassette „Durch Stadt und Land” trägt auf dem weiß über zogenen Deckel das Bild eines amerikanischen Eisenbahnzuges, das Briefpapier hat feine Leinenprägung, und die Umschläge sind mit lila Seidenpapier gefüttert. Während die genannten beiden Briefpapiersorten gleiches Format haben, ist das Papier „Queen” nur 17x13 cm groß. Es trägt feine, wasserzeichen artige Querrippung, die bei den dunkelblau gefütterten Um schlägen schräg verarbeitet ist. Die weiß überzogene Schachtel trägt auf dem Deckel den in Gold geprägten Namen, der von der Königinnenkrone überragt wird. Eine andere Kassette ist mit lichtgrauem Papier überzogen und trägt unter einem Doppelwappen, das von einem aufsteigenden Adler überragt wird, die Aufschrift „The Governor”. Das kräftige weiße Papier im Format von 16x20 cm hat feine Leinenprägung, ebenso wie die mit braunem Seidenpapier gefütterten Umschläge. Alle diese Kassetten sind sorgsam gearbeitet und zeigen in ihrer Ausstattung feinen Geschmack. Das Briefpapier ist durchweg gut und kräftig, sowie ansprechend in Format und Aufmachung. Japon-Papiere von Glaserfeld & Jacoby in Berlin SW 68, Lindenstr. 106. Eine Serie neuer Papier-Ausstattungen unter obigem Namen ist schon äußerlich durch ihre eigenartige Aus stattung auffallend. Die Kassette ,, Japon” wird in vier Formaten geliefert, die alle neu und abweichend von den bisher gewohnten sind, und auch die Farben des Papiers in silbergrau, lederbraun, fraise und königsblau sind der Eigenart der ganzen Ausstattung gut angepaßt. Das Papier hat stoffartige Oberfläche, welche wohl durch die Verwendung von japanischen Pflanzenfasern hervorgebracht sein dürfte, und die Bogen sowie die Umschläge tragen ein schmales Goldrändchen. Die Form der Kassetten ist den Formaten der Papiere angepaßt und außergewöhnlich groß. Die Schachtel ist außen mit einem antiken Silberbrokat papier bezogen und trägt in Goldprägung den Titel der Aus stattung. In der Ecke befindet sich ein in Japan gemaltes Bild chen. Dieselbe Firma hat in letzter Zeit u. a. folgende Papier- Ausstattungen auf den Markt gebracht: „Teile de Chine”, „Bleu Royal”, eine Serie „Marga"-Papiere, eine Serie „Saxonia"- Papiere. Auch die soeben erschienene Kassette „High Holborn” ist recht gefällig. Weißes Moireepapier bildet den Ueberzug der Schachtel, auf dem sich das englische Wappen und der Name „High Holborn” in Gold- und Farbenprägung prächtig abheben. Das starke weiße Papier hat kräftige Leinenprägung, und die Umschläge sind mit grauem Seidenpapier gefüttert. Kassettenpackung „Sekretair“ von Reinhart Schmidt in Elberfeld. Auf der Leipziger Herbstmesse fand diese durch DRGM geschützte Packung freundliche Aufnahme. Die Kassette hat geneigten Boden, auf dem 25 Bogen „klein Herrenquart”, 10 Karten und 35 Briefumschläge mit Seiden-Einlage so einander überragend angeordnet sind, daß man jede Sorte sofort greifen kann. Es sind zwei Ausführungen vorhanden: bei der einen ist die Kassette mit „weiß Parchment”, bei der anderen mit „weiß Leinen” überzogen. Die Verkaufspreise sind vorgeschrieben und mäßig.