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Bild 1 Bild 2 Bild 3 gelagert, die durch ihre Lagerbüchsen b und d in einem be stimmten Abstand voneinander gehalten werden. Auf dem Mantel der oberen Walze B sind bogenförmige Erhöhungen f (siehe Bilder 2 und 3) angebracht, welche diejenigen Zeichen eingraviert oder auf andere Weise erzeugt tragen, die als Wasser zeichen in die Papierbahn eingeprägt werden sollen. Die Papier bahn x läuft, wie aus Bild 1 zu ersehen, in üblicher Weise, durch einen Filz angepreßt, um die Trockenzylinder 10 und 12 und wird dann aufwärts zwischen den Walzen A und B hindurch geführt, um von da auf den dritten Trockenzylinder 13 und die folgenden (nicht dargestellten) Trockenzylinder zu gelangen. Beim Passieren der Walzen A und B werden die in den Er höhungen / angebrachten Muster y (Bild 3) in die Papierbahn eingeprägt. Um den von der oberen Walze B ausgeübten Präge druck verstärken zu können, steht sie unter der Einwirkung eines Stempels g, der mittels eines Gewichts G und Hebels F belastet wird. Einrichtung zum Anbringen von Wasserzeichen in Papier Mit Hilfe dieser Einrichtung, für die James Speed und Alexander Whitton in West Springfield, Staat Massachusetts, das amerikanische Patent 1018849 erhielten, werden die Wasser zeichen in der Papierbahn angebracht, wenn diese vom zweiten zum dritten Trockenzylinder läuft, also nicht mehr naß, sondern nur noch feucht ist. Bild 1 zeigt einen Schnitt durch die ersten drei Trockenzylinder 10, 12 und 13. Oberhalb des zweiten und dritten Zylinders sind in Ständern D zwei Walzen A und B Ausländische Namen und Wasserzeichen Zu Nr. 73, Titelseite Der Inhaber einer der bedeutendsten rheinischen Papier- Firmen sandte uns Abschrift eines Briefes, dem wir folgende Sätze entnehmen: Haben Maßnahmen, wie sie durch die „französierten Emser Pastillen“ gekennzeichnet sind, dem deutschen Volke, seiner In dustrie, seinem Handel und seinem Gewerbe jemals zur Ehre ge reicht ? Müssen wir Deutschen, die doch nur Gott, sonst aber nichts auf der Welt fürchten, denn überall auf diesem Erdenrund den Duckmäuser spielen ? Ist es angesichts dessen nicht die allerhöchste Zeit, in andere Bahnen einzulenken und gestützt auf die Eigen schaften des deutschen Volkes, seine Geistesstärke und sein Genie, mit höheren Gesichtspunkten vorwärts zu streben, als die sklavische Anwendung fremder Bezeichnungen für unsere Erzeugnisse zeigt ? Wir sind doch nicht das Volk von anno dazumal, sondern längst unserer Kraft bewußt; und zwar durch Erfolge ohne Gleichen. Wenn der Artikelschreiber der Kölnischen Zeitung, dessen Darlegungen an sich nicht unzutreffend sind, weiter ausführt, daß d.c ceutsche Industrie gerade dadurch groß geworden sei, daß sie zum Unterschiede von der französischen, englischen und amerika nischen den Wünschen der Abnehmer so weit als angängig entgegen kommt, so behaupte ich, daß es sich dabei nicht so sehr um ein Entgegenkommen als um einen bedauerlichen Mangel an Selbst bewußtsein handelt, um einen Mangel an Charakter, wie er wohl keinem anderen Volke vorzuwerfen ist. Wenn darauf er widert wird, daß in solchen Fragen der Magen, nicht aber platonische Neigung oder Gemütsstimmung entscheidet, so mag es teilweise richtig sein. Wem aber sind die wundervollen Pfründen zu verdanken, aus denen der deutsche Magen seit 1870/71 seine satte Nahrung schöpft? Wem anders, als dem eigenen Kraftbewußtsein ? Wir können diesen auf Erfahrung gestützten Worten zu- fügen, daß es erfreulicher Weise viele deutsche Firmen gibt, die danach handeln. Wasserdichtes Papier . Zu S. 2576 in Nr. 72 Ich habe viel Arten dieser Papiere, die allen möglichen Zwecken dienten, gefertigt. Unsere Fabrik unterschied streng zwischen wasserdichten Papieren I und II und zwischen wasserabstoßenden Papieren. Unter der Sorte I wurden solche Papiere erzeugt, die so wasserdicht waren, wie dies von Papier überhaupt verlangt werden kann, d. h. es wurde unter I Papier geliefert, welches Wasser erst nach 6 Stunden durchdringen ließ. Diese Papiersorte wurde (wie alle wasserdichten Papiere und Pappen) mit besonderen Chemi kalien nach eigenen Verfahren getränkt und auch das Rohpapier wurde eigens angefertigt. Unter wasserdichten Papieren II lieferten wir Papiere, welche Wasser schon nach 2 Stunden durchtreten • ließen, und „wasserabstoßende“ Sorten ließen Wasser schon nach Yi—% Stunde eindringen. Der Verwendungszweck des Papiers muß dem Hersteller stets genau angegeben werden. Manche Papiere sind ohne nachträgliche Behandlung mit Chemikalien bis zu ge wissem Grade wasserdicht. Zur Feststellung des Wasserdichtigkeits grades solcher sowie getränkter Papiere umschließt man eine Glas röhre von 50 mm Weite und 500 mm Länge an einer Seite mit dem Papier und läßt darauf die Wassersäule wirken. Je nachdem das Wasser früher oder später durchdringt, ist das Papier weniger oder mehr wasserdicht. V. L. Herstellung von sehr dehnbarem Papier Zur Herstellung von Zementsäcken und Kabeln bedarf man eines nach allen Richtungen gleichmäßig dehnbaren, aber doch sehr festen Papiers. Will man aus schmierig gemahlenem Stoff, wie er für solche Zwecke erforderlich ist, auf der Papier maschine unmittelbar dickes Papier erzeugen, so scheitert dies daran, daß der schmierig gemahlene Stoff nur schwierig hin reichend zu entwässern ist, sodaß man ihn nur zu dünnem Papier verarbeiten kann. Um aber dennoch aus solchem schmierig gemahlenem Stoff Papier von der zu Zementsäcken u. dgl. er forderlichen Stärke und Widerstandsfähigkeit zu erzeugen, werden nach dieser Erfindung, für welche Adalbert Geissler in Niederau bei Düren (Deutschland), in Verbindung mit der Firma J. W. Erkens daselbst, das amerikanische Patent 1018897 erhielt, die auf einer Anzahl übereinander angeordneter Lang sieb-Papiermaschinen erzeugten dünnen Papierstoffbahnen nach dem Passieren der Gautsche zusammen zwischen Preßwalzen hindurchgeführt und so vereinigt. Mehrere so vereinigte Bahnen werden wieder in gleicher Weise mit mehreren anderen ver einigten Bahnen zu einer einheitlichen Bahn vereinigt, durch die üblichen Naßpressen und über die Trockenzylinder geführt, um in Stücke von gewünschter Länge zerschnitten zu werden. Es macht bei dieser Anordnung keine Schwierigkeit, zur weiteren Verstärkung des zu erzeugenden Papiers eine Stoff- oder Draht gewebebahn, die sich von einer Rolle abwickelt, zwischen die Papierstoffbahnen laufen zu lassen und in der Presse mit diesen zu vereinigen.