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Nr. 54/1912 PAPIER-ZEITUNG 1977 Gebrüder Laiblin, Papierfabrik in Pfullingen. In Anbetracht vorgerückten Alters und mangels direkter Nachkommen haben sich die Firmeninhaber entschlossen, die Herren Karl Stapf, Direktor der Papierfabrik Gölzern i. S., und Manfred Hähnle, Kaufmann in Reutlingen, mit Wirkung vom 1. Juli 1912 an als weitere Teilhaber in ihre offene Handelsgesellschaft auf zunehmen. Das Unternehmen wird unverändert fortgeführt werden. Schrödersche Papierfabrik Gebrüder Schröder in Gölzern. Die Prokura des Fabrikdirektors Herrn Karl Stapf ist erloschen. Gebrüder Buhl, Papierfabrik in Ettlingen, Baden. Die Prokura des Herrn Albert Schwenger ist erloschen. Herrn Eugen Schmidt wurde Prokura erteilt. K. Julius Glatz, Seidenpapier-Fabrik in Neidenfels (A. G. Lud wigshafen a. Rhein). In die Gesellschaft ist am 1. Juli Herr Dr.-Ing. Ernst Glatz als weiterer Gesellschafter eingetreten. K. Tapetenindustrie Akt.-Ges. in Berlin (Tiag). Der Jahresbericht für 1912 teilt mit, daß die Abzahlungen von den beteiligten Werken an die Gesellschaft in vertragsmäßiger Weise erfolgt seien. Der neue Aufbau der Rheinischen Tapetenfabrik Akt.-Ges. in Beuel habe den Erwartungen voll entsprochen, dagegen habe die Abwicklung der Geschäfte der „Tiag“ noch eine Reihe von Verlusten gebracht, die zur Abschreibung gebracht wurden, soweit sie feststanden. Weitere Abbuchungen würden aber noch auf das Chemnitzer Werk zu machen sein; sie lassen sich der Höhe nach zurzeit auch nicht annähernd beziffern. Es wird ein Gewinn aus Zinsen und sonstigen Einnahmen von 528 242 M. verzeichnet (i. V. Fabrikationsgewinn 353 267 M. und Zinseinnahmen aus Pachtungen 509 147 M.). Gehälter und Abschreibungen werden mit 808 610 M. (2 915 572 M.) nachgewiesen. Das Geschäftsjahr hat einen Verlust von 280 368 M. gebracht, so daß der Vortrag sich auf 14 291 M. reduziert. Die Bilanz ver zeichnet bei 7,25 Millionen M. Aktienkapital und 1,01 (1,22) Millionen M. Hypothekenlast Bankschulden 4,35 Millionen M. neben 93,041 Millionen M. sonstigen Verbindlichkeiten. Ander seits sind die Grundstücke mit 2,34 Millionen M. (2,35) Ge bäude, Hofanlagen und feststehende Maschinen mit 4,61 Millionen Mark (4,60) bewertet, die beweglichen Maschinen und Utensilien mit 97,107 Millionen M., die Beteiligungen mit 0,46 Millionen Mark (wie i. V.) bewertet. An Brr, Bankguthaben und Wechseln waren 0,37 Millionen Mark (0,34), an Effekten und Depots 0,30 Millionen M. (11,095) vorhanden. Bei Schuldnern standen 3,54 Millionen Mark (5,35) aus. (Berliner Börsen-Courier) Continentale Papiersack-Fabrik A.-G. in Berlin SIE 68, Schwestergesellschaft der Continental Paper Bag Co., in New York, und Unternehmen der Grafen Henckel von Donnersmarck, Beuthen. Herr Bernhard Corweg wurde zum Prokuristen mit dem Titel eines Direktors ernannt. — Das Unternehmen hat im abgelaufenen ersten Betriebs] ahre die aus der Gründung stam mende Unterbilanz von 24 878 M. nicht zu tilgen vermocht; es ergibt sich vielmehr nach dem Jahresbericht eine Erhöhung des Fehlbetrags auf 60 697 M. Der Bericht beklagt, daß die in Deutschland üblichen Papiere' sich für die Zwecke der Gesellschaft teilweise schlecht verarbeiten ließen. Auch heute stoße die Papier verarbeitung stellenweise noch auf Schwierigkeiten. Schwer sei es auch, von den Käufern für die sogenannten „Alphabet säcke” bessere Preise als für die gewöhnliche Form zu erlangen. Verkäufe und Versand steigerten sich aber von Monat zu Monat. K. (Tgl. Rundschau) Die Rheinische Papierindustrie Osthofen, Spangenmacher & Cie. in Osthofen errichtete in Berlin eine Zweigniederlassung. Herr Valentin Spangenmacher III ist aus der Gesellschaft ge schieden. Gretschel & Ulbrich, Luxuspapierfabrik in Dresden, St- phanienstraße 38. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der Gesell schafter Herr Curt Richter ist ausgeschieden, und Herr Hermann Armin Arnold führt das Geschäft und die Firma als Alleininhaber fort. K. Herr Karl Häfele, Kaufmann in Tübingen (Wttbg.) errichtet im Laufe dieses Jahres in Lustnau bei Tübingen ein Pappen- und Kartonnagengeschäft, in welchem etwa 40 Arbeiter beschäftigt werden. Den Baugrund gab die Gemeinde unentgeltlich, ebenso gewährt sie für das erste Betriebsjahr Steuerfreiheit. M. Luckenwalder Wellpappen- und Kartonnagen-Fabrik Bern hard & Co. in Luckenwalde. Herr Wilhelm Levin ist durch Tod aus der Gesellschaft geschieden. Herr Wilhelm Fritz in Berlin hat infolge anderweitiger Unter nehmungen am 30. Juni sein Papierfabriklager und seine Papier warenfabrik mit sämtlichen Warenbeständen und Außenstände sowie sämtlichen vorhandenen Abschlüssen an Herrn Julius Goldemann, Packpapier- und Pappengroßhändler in Berlin 0 27. Alexanderstr. 22, verkauft. W. Hagelberg, Akt.-Ges. in Berlin. Dem Geschäftsbericht über das 14. Rechnungsjahr vom 1. April 1911 bis 31. März 1912 ent nehmen wir folgendes: Die allgemein ungünstige Geschäftslage unseres Betriebszweiges spiegelt sich auch in unserer Bilanz wieder. Der Markt im Ausland wird uns durch die hohen Zollschranken von Jahr zu Jahr mehr verschlossen. Ein Land nach dem anderen legt zum Schutz seiner heimischen Industrie hohe Zölle auf unsere Fabrikate; der Markt im Inlande aber ist nicht groß genug, um für sich allein die Waren aufzunehmen, welche früher auch vom Auslande mit verbraucht wurden. Die Folge ist ein allgemeiner Preissturz in fast unseren gesamten Fabrikaten. Anderseits erhöhten sich auch im Berichts jahre die Herstellungskosten. Die Löhne zeigten steigende Richtung, und auch die Rohstoffe mußten zum großen Teil teurer eingekauft werden als in den Vorjahren. Ferner hatten wir mehrere größere Verluste bei unserm New Yorker Zweiggeschäft zu verzeichnen, welche sich im wesentlichen dadurch erklären, daß die dortigen Zwischenhändler unter großer Uebererzeugung der amerikanischen Fabrikanten zu leiden haben. Diese Uebererzeugung entstand durch die übermäßige Ausdehnung der dortigen durch die Zölle geschützten. Industrie; wir glauben aber, daß bei unsern Abnehmern in den Vereinigten Staaten jetzt eine Reinigung eingetreten ist, so daß weitere Verluste kaum zu befürchten sein werden. Hinderlich für den Umsatz war auch ein über drei Monate währender Aus stand, welcher fast unsern gesamten Industriezweig erfaßte. Wenn es uns auch möglich war, einen Teil des Betriebes in Tätigkeit zu erhalten, so traf uns doch der Schaden dieses Ausstandes von zwei Seiten; wir wurden nicht nur an der Herstellung bereits verkaufter Ware behindert, sondern konnten auch die Muster für die kommende Saison nicht zur rechten Zeit wie sonst auf den Markt bringen. Die neuen Artikel, welche wir aufgenommen haben, waren noch nicht imstande, den Ausfall des Umsatzes, welchen wir im Aus lande, besonders in Amerika hatten, auszugleichen, doch muß unser Bestreben dahin gehen, uns von dem ausländischen Markt möglichst frei zu machen und als Ersatz ein lohnendes Geschäft im Inlande aufzubauen. Zurzeit ist unser Betrieb, wenn auch zu gedrückten Preisen, voll beschäftigt. Wir haben nach Abzug der Geschäftsunkosten und Zinsen einen Gewinn von 199 546 M. erzielt, hierzu kommt der Gewinn- vortrag des Vorjahres mit 43 818 M., so daß 243 364 M. zur Verfügung der Generalversammlung stehen. Die Abschreibungen betragen 402 355 M., so daß sich ein Verlust von 158 991 M. ergibt, der sich zuzüglich des Verlustes des New Yorker Zweiggeschäftes von 93 589 Mark auf 252 579 M. erhöht. Der Vorstand schlägt vor, diesen Fehl betrag dem Reservefonds zu entnehmen. Der Saldo des Reserve fonds lautet 290 959 M., so daß nach Abzug der obigen 252 579 M. als Saldo dieses Kontos 38 379 M. bleiben. Hauptziffern der Bilanz (abgerundet). Debet: Grundstück Marienstr. 19/22 737 100 M„ Gebäude Marienstr. 19/22 379 000 M., Grundstück Marienstr. 13 196 000 M., Maschinen I 68 000 M., Ma schinen II 205 000 M., Utensilien 41 000 M., Originale und Urheber rechte 94 000 M., Lithographien 180 000 M., Platten und Schnitte 54 000 M., Walzen 27 000 M., Steine 118 500 M., Zinkdruckplatten 1200 M., Feuerversicherung 7000 M., Materialien 172 300 M., Waren 607 400 M., Filiale London 310 000 M., Filiale New York 450 800 M., Außenstände 441 900 M., Bank-Guthaben 56 300 M., Wechsel 36 000 M„ Bargeld 82 400 M„ Verlust 1911/12 296 400 M. Kredit: Aktienkapital 3 200 000 M., Hypotheken 740 000 M., Reservefonds 291 000 M., Verbindlichkeiten 146 500 M., Rück stellung für Abzüge und Verluste 40 000 M., Arbeiter-Stiftung 100 000 M., Vortrag vom Jahre 1911 43 800 M. Gewinn- und Verlustkonto. Soll: Geschäftsunkosten 308 800 M., Zinsen 38 100 M., Abschreibungen 402 400 M., Verlust New York 93 600 M. Haben: Reingewinn Filiale London 41 300 M., Rohgewinn des Berliner Hauses 501 800 M., Grundstücksertrag Marienstr. 13 3300 M., Gewinnvortrag 1910711 43 800 M.5 Verlust 252 600 M. Neuheitenvertrieb~ElektraYPaul~Hoffmann & Co.''G.^m. b. H. in Berlin-Schöneberg. Gegenstand des Unternehmens ist'Betrieb des bisher von der Firma Neuheiten-Vertrieb Elektra Paul Hoffmann & Co. in Berlin-Schöneberg betriebenen Ge schäfts sowie allgemein der Vertrieb von Ansichtskarten, Re klameartikeln und sonstigen Neuheiten. Das Stammkapital be trägt 25 000 M. Geschäftsführer sind die Herren Felix Freund und Paul Hoffmann. Aug. Leonhardi, Tintenfabrik’ in Dresden, Antonstr. 29. Die bisherige Inhaberin Apoline Marie Agnes verw. Leonhardi, geb. Schotel, ist gestorben. Das Geschäft und die Firma haben der Kunstmaler Wolfram Christian August Leonhardi in Blase witz als persönlich haftender Gesellschafter und sieben Kom manditisten erworben. Die hierdurch begründete Kommandit gesellschaft hat am 1. Januar 1912 begonnen. K. Schlesische Verbandsdruckerei G. m. b. H. in Hirschberg, Schlesien. Die Herren Hans von Carlowitz und Heinrich Thiemann wurden von ihrem Amte als Geschäftsführer abberufen. Zum Geschäftsführer ist Herr Karl Bernhardt in Hirschberg bestellt.