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Papier-Industrie-Husstellung vom 3.—14. Mai 1913 in Berlin, Philharmonie veranstaltet vom Zentral-Verband der Schulbuchhändler, Papier- und Schreibwaren-Detaillisten Deutschlands E. V. (Sitz Berlin) (S. Nr. 72 S. 2587) Gruppen-Einteilung Gruppe 1: Papierfabrikation und Papierverarbeitung Rohstoffe und Halbfabrikate; Rohpapiere und Pappen aller Art; Papier-Ausstattung und Kartonnagen; Briefumschlag- und Tütenfabrikation; Photographische und technische Papiere. Gruppe II: Die graphischen Gewerbe Buch- und Steindruck, Lichtdruck, Stahlstich und Gravuren, Druckfarben, Prägungen und Klischees. Untergruppe: Plakate, Kunstblätter und Postkarten. Briefmarken. Gruppe III: Buchbinderei und Lederwaren-Industrie Einbände; Album- und Geschäftsbücherfabrikation; Koffer- und Reise-Effekten; Täschnerei; Rahmen- und Etuifabrikation. Gruppe IV: Büroutensilien Büromöbel; Schreibmaschinen; Schreib- und Zeichenutensilien; Schulbedarf. Gruppe V: Maschinen und Werkzeuge Hilfsmaschinen und Werkzeuge, sowie technische Hilfs mittel für die Papier- und Druckindustrie. Gruppe VI: Die Spielwaren- und Galanteriewaren- Industrie Gruppe VII: Bücher und Zeitschriften Gruppe VIII: Fachschulen und Fachliteratur Gruppe IX: Moderne Laden-Ausstattungen Ausbauten; Inneneinrichtungen; Regale; Kassen; Beleuchtungs wesen und Firmenschilder. Gruppe X: Historische Gruppe Vorführung von Schreibmaschinen durch Mechaniker Mechaniker sind meiner Erfahrung nach in der Regel zum Vor führen von Schreibmaschinen wenig geeignet. Sie ergehen sich zum größten Teile in rein technischen Erläuterungen, welche die Kauf lustigen meist nicht verstehen, und durch die sie deshalb gelangweilt werden. Zum Beispiel sind lange Ausführungen über Hebel- und Kugellagerung, über Bandführung u. dgl. für Leute, die derlei Dinge nicht verstehen, durchaus unangebracht. Das Publikum sieht leider immer nur auf Aeußerlichkeiten, auf den Bau, auf die Schrift, auf den Anschlag der Maschine, allenfalfs auch auf die Zweifarbenband vorrichtung und dergleichen mehr. Empfehlenswert ist es vor jeder Erklärung den Kaufenden, vorausgesetzt, daß er schreiben kann, einige Zeilen fertigen zu lassen. Technische Erklärungen, die immer nur für einen Laien zugeschnitten sein müssen, sind nur auf be sonderes Verlangen, oder wenn es die Umstände erfordern, vom Stapel zu lassen. So viel ich aber bisher hörte, beginnt der Me chaniker mit der Vorführung ungefähr folgendermaßen: „Bei der Y.-Maschine haben Sie dieses und jenes. Infolge einer patentierten Vorrichtung bei unserer Maschine sind diese Nachteile vollkommen ausgeschlossen usw. usw.“ Derartige Vorträge können wohl seitens der Fabrikvertreter den Wiederverkäufern gehalten werden, nicht aber in jedem Falle dem Verbraucher, weil solches zu Weitschwei figkeiten führt, die oft das Geschäft geradezu erschweren. Durch Zufall fängt z. B. der Kauflustige einen Nachteil der vorgeführten Maschine auf, der Mechaniker kann den Punkt nicht gleich technisch klar widerlegen, und die Folge ist das Scheitern der Verhandlung. Die Mechaniker sollten sich also bemühen, eine dem Publikum angebrachte Vorführung zu erlernen und ihre Kenntnisse auf dem technischen Gebiete erst dann auszuschütten, wenn es die Um stände durchaus erfordern. S. Spielkartenerzeugung in Oesterreich. Nach dem Berichte des Finanzministeriums beschäftigten sich mit der Herstellung der Spiel karten in Oesterreich 13 Fabriken mit 421 Gehilfen. Die Karten wurden von 40 Koloristen gemalt und in 12 070 Stellen verkauft. Hergestellt wurden im letzten Jahre gestempelte Spiele 1 812 874, davon einheimische mit 36 Blättern 1 422 821, über 36 Blätter hatten 380 745; fremde Spiele mit 36 Blättern 1777 und 7531 mit über -36 Blättern. Nach der Art waren: 780 759 deutsche Karten, 170228 Tarockkarten, 151 802 Whistkarten und 503 230 Piketkarten; lackierte und waschbare Spiele gab es 185 805, gewöhnliche 1 238 793. Die Stempelgebühren betrugen 762 224 Kr. 70 h. Ueberdies wurden von 5 Produzenten 3 324 814 ungestempelte Spiele ausgeführt. Internationale Büro-Ausstellung Antwerpen 1912. Für die vom 16. November bis 1. Dezember 1912 in Antwerpen stattfindende Exposition Internationale du Bureau et de son Organisation Moderne läßt, wie die „Ständige Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie" im Anschluß an frühere Erkundigungen erfährt, die Aus stellungsleitung gegenwärtig Deutschland und England bereisen. Man stehe mit einer größeren Zahl deutscher Geschäfte im Schrift wechsel, doch sollen Zusagen noch nicht vorliegen. Auch sonst seien Plätze noch nicht fest vergeben. Etwa 10 Firmen hätten ihre Entscheidung für die nächste Zeit in Aussicht gestellt. Weitere Mitteilung bleibt vorbehalten. Britische Schreibmöbel und Schreibgeräte Eigenbericht. Nachdruck verboten. London, im August 1912. England geht einer ernsten, ■ schweren Zeit entgegen. Die fortgesetzt in Szene gesetzten Ausstände, durch welche die verschiedensten Industrien geschädigt werden, und dfe Finanz politik der Regierung, welche es sich, wie es scheint, zur Auf gabe gemacht hat, die englischen Kapitalisten ins Ausland zu treiben, machen es heute allen Fabrikanten schwer, vorwärts zu kommen. Eine Folge davon ist, daß der Markt mit Neuheiten überschwemmt wird, denn daran ist noch immer mehr zu ver dienen als an den gewöhnlichen, dem Wettbewerb ausgesetzten Waren. Die Fabrikanten von Luxus-Schreib waren machen darin keine Ausnahme. Wer z. B. glaubt, daß in zusammenlegbaren Schreibtischen nichts Neues mehr hergestellt werden könnte, sieht sich getäuscht, denn beinahe jede Schreibwarenhandlung des vornehmen Londoner Westends führt in ihren Schaufenstern mehrere z. T. recht zweckmäßige Neuheiten vor. Bild 1 stellt einen sich selbst Bild 1 schließenden Schreibtisch vor, welcher sich überall bewähren wird, wo der Raum beschränkt ist. Man schließt ihn, indem man die im Bilde rechts und links vorstehenden Seitenteile in die Höhe hebt. Dieses Möbel ist in der Mitte mit einem Ständer für verschiedenen Schreibbedarf ausgestattet und enthält eine Löschpapierunterlage, zwei Tintenfässer, Vormerktafel, Kalender, Federhalter, Bleistift und Brieföffner. Auch besitzt es unter der Löschpapierunterlage einen ziemlichen Raum für Briefe. In massivem Mahagoni ausgeführt ist der Ladenpreis 10 Lstr., in eingelegtem Mahagoni 12 Lstr.