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Vertretung. Der Firma Albert Krüger & Co. in Berlin SW 48, Friedrichstraße 16, Fachgeschäft für modernen Kontorbedarf, wurde für die Bar-Lock-Typewriter Company Ltd. in London der Alleinvertrieb für ganz Deutschland übertragen, mit Ausnahme des Bezirks Hamburg, welcher in den Händen der Firma H. 0. Persiehl bleibt. Jubelfeste. Die Berliner Abendpost beging am 1. September ihr 25 jähriges Bestehen und gab aus diesem Anlaß eine reichhaltige, mit vielen Abbildungen versehene Probenummer heraus, in welcher ihre Geschichte sowie die des Verlagshauses Ullstein in Berlin aus führlich geschildert wird. Am 24. September feiert die Firma A. Forstmeyer, Verlags anstalt, Buchbinderei und Papierhandlung in Frankfurt a. M., Alte- gasse 51 ihr 25 jähriges Geschäftsjubelfest. Sedanfeier. Der Arbeiterverein der Norddeutschen Cellulose fabrik Aktien-Gesellschaft in Königsberg hielt seine Monatsversammlung verbunden mit einer Sedanfeier am Sonntag, 1. September, nach mittags 4 Uhr, im Lokale des Herrn Weist in Juditten ab. Die Versammlung war von rund 300 Personen besucht. Der Vorsitzende, Kollege Stahl, eröffnete mit begrüßenden Worten die Versammlun und brachte in üblicher Weise das Kaiserhoch aus. Das Protokoll der letzten Monatsversammlung wurde genehmigt und unter schrieben. Die Gesangsabteilung sang das Bundeslied (Brüder reicht die Hand zum Bunde) und Oberlehrer Dr. Ross aus Königs berg hielt einen Vortrag über „Die Bedeutung der Schlacht von Sedan für die Arbeiterschaft“. Redner führte etwa folgendes aus: Aus der Arbeit des Friedens, man schickte sich dazu an, die Früchte des Feldes zu ernten, riefen 1870 die Glocken alle wehrhaften Männer zur Arbeit des Krieges, die Sensen legte man nieder und ergriff das Schwert, denn der 3. Napoleon, der Kaiser der Franzosen, hatte Preußen den Krieg erklärt. Er hatte darauf gerechnet, daß ihm als größte Hilfe in diesem Werke der alte Erbfeind der Deutschen, ihre Zwietracht, zur Seite stehen würde und hoffte nun in schnellem Siegeszuge in Preußens Hauptstadt einziehen zu können. Es war sein erster und gründlichster Rechenfehler. Deutschland stand auf wie ein Mann und vom Fels zum Meer erklang das Lied: Es braust ein Ruf wie Donnerhall — Lieb Vaterland magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein. Die Geschichte lehrt ja, nicht nur fest standen sie am Rhein, nein zurückgedrängt und ge schlagen wurde der Feind über die Grenzen, und das Feindesland mußte den Krieg mit seinen unausbleiblichen Verwüstungen er tragen. Die Wiederaufrichtung des deutschen Reiches war die schönste Frucht dieses Krieges. Man hat, nachdem nun schon länger als 40 Jahre das deutsche Volk sich der Segnungen des Friedere erfreut, die Frage aufgeworfen, ob wir noch ein Recht hätten den Tag von Sedan zu feiern. Die Frage könne nur mit Ja beantwortet werden, denn wie in der Familie die Geburtstage und sonstigen Ehrentage die einzelnen Glieder wieder zusammenführen, so sollte auch im Staatsleben eines Volkes die Feier eines solchen Ehrentages das Volk mehr zusammenschließen. Redner geht dann darauf ein welchen Aufschwung das deutsche Wirtschaftsleben seit der Zeh genommen und wie Achtung vor dem deutschen Unternehmermut auf der einen Seite, Scheelsucht und Neid auf der anderen Seite, die Gegnerschaft der mächtigsten Nationen herausfordert. Wir haben wohl der Freunde nicht viel und Feinde desto mehr, jedoch wollen wir uns trösten mit dem schönen deutschen Trutzworte: „Viel Feind, viel Ehr“. Der Segen des Friedens macht sich beim ganzen deutschen Volke bemerkbar, nicht nur bei einzelnen be vorzugten Klassen, sondern bei allen, Fabrikherr und Arbeiter, Kaufmann und Angestellter oder besser gesagt Arbeitgeber und Arbeitnehmer. War früher vor dem Kriege ein Goldstück ein seltener Gast in dem Geldbeutel eines Mannes, so ist es heute ein Geldstück geworden, welches jedem wohlbekannt ist, hauptsächlich an Tagen, an denen Lohn oder Gehalt gezahlt werden, wenn sich mancher auch nicht lange im Glück seines Besitzes erfreuen kann. Für Faulenzer ist auch das heutige Reich kein Platz, ein Schlaraffen land gibts eben nur im Märchen. Redner verweist auf die Segnungen der sozialen Gesetzgebung und der Arbeiterfürsorge und spricht dann über Freiheit und Gleichheit, diesen Worten, die auf jeden ihren Zauber ausüben. So genießen wir heute die Früchte der Arbeit unserer Väter, die sich um den Sieg bei Sedan und um die Wiederaufrichtung des deutschen Reiches verdient gemacht haben Als Schirmherr des Friedens wacht unser Kaiser darüber, daß wir ruhig unserem Gewerbe nachgehen können; er, dessen Herz warm schlägt für das Wohl jeden Bürgers in seinem Reiche, der getreu dem Vorbilde seines heldenmütigen Großvaters seine Sorge be sonders den Angehörigen des Arbeiterstandes angedeihen läßt und mitfühlenden Sinnes teilnimmt an dem Geschick aller derer, die durch ihrer Hände Fleiß, den Wohlstand unseres Volkes vermehren helfen. Erst kürzlich beim Jubelfeste des Hauses Krupp hat er dies wieder bekundet, als er kaum angelangt, die Kunde von dem Grubenunglück bei Bochum erhielt. Da sprach er das herrliche Wort von den „Rittern der Kohle“, die ihr Leben auf der Wah' statt der Arbeit gelassen hätten. Wünschen wir ihm noch lange Jahre segensreicher Arbeit an der hohen Stelle, durch die ihn die Geburt gestellt und danken wir es ihm, daß er als Kriegsherr eines der stärksten Heere weiter nichts sein will als ein Hort des Friedens. Herr Direktor Lehmann dankte dem Redner. Sein Hoch galt dem Arbeiterverein. Vorsitzender Stahl teilte mit, daß im letzten Monat 18 Mitglieder dem Verein beigetreten sind und weitere Anträge zur Aufnahme vorliegen. Der Verein zählt jetzt rund 400 Mitglieder bei rund 600 Beschäftigten. Nachdem die Gesangsabteilung die Zuhörer mit drei patriotischen Liedern erfreut hatte, schloß der Vorsitzende die Versammlung und brachte ein Hoch auf Herrn Direktor Lehmann aus. Dieser fügte seinem Danke hierfür hinzu, daß das Wort Arbeit geber ihm stets unangenehm gewesen sei. Er sei zwar Vorstand der Aktiengesellschaft, jedoch auch Arbeiter und wie eine Kette, wenn nur ein Glied schlecht und mürbe sei, zerreißt, so könne auch ein Werk wie das der Gesellschaft nur gut arbeiten, wenn alle Arbeiter im guten Einvernehmen miteinander wirken und schaffen. Durch den Arbeiterverein können Alle ihre Wünsche vorbringen und er hoffe, daß diese nach Möglichkeit in Erfüllung gehen. Der Verein biete ferner einen starken Schutz gegen die Angriffe von außen. Nach einer Pause begann der gesellige Teil, der bis 10 Uhr die Teil nehmer zusammenhielt. Musikalische sowie humoristische Vor träge, Sologesänge und gemeinsame Gesänge wechselten miteinander. Brandstiftung. Der 15 jährige Fabrikarbeiter Seidel aus Carls- feld, der im Verdacht steht, die Friedrich’sche Holzschleiferei in Wilzschhaus in Brand gesteckt zu haben, wurde dem Eibenstocker Amtsgericht zugeführt. (Vogtl. Anz.) Eg. -TAusstellungswesen. Internationale Baufachausstellung Leipzig 1913. Wir erhielten von der Leitung dieser Ausstellung eine Druck sache mit guten Abbildungen der Gesamtanlage dieser Ausstellung in der Nähe des Völkerschlachtdenkmals, ferner mit Abbildungen des Haupteingangs, des Verwaltungsgebäudes, der Brückenanlag * in derStraße des 18. Oktober, sowie mit den Bildern mehrerer Bauten ’ welche Alt-Leipzig darstellen. Von technischer Bedeutung werden die Betonhalle und das Kuppelgebäude des Stahlwerkverbandes sein. Eigenartig und großzügig ist das Hauptrestaurant angelegt, während die Kirche in der Dorfanlage und die Ausstellungs-Garten stadt als Muster für die bauliche Ausgestaltung von ländlichen Ansiedlungen gelten können. Auch das Plakat der Ausstellung ist abgebildet, es ist von E. Waschnek in Eilenburg entworfen und stellt eine einfach gestaltete Säule dar, welche ebenso wie die Schrift des Plakates weiß auf schwarzem Hintergrund steht. Die Aus stellung verspricht in jeder Beziehung großartig belehrend zu werden. J Zeitungswesen. In Mölln i. Lbg. hat die seit einer Reihe von Jahren erscheinende liberale Zeitung ,,Rundschau für den Kreis Herzogtum Lauenburg" ihr selbständiges Erscheinen aufgegeben und sich mit den ,,Lübecker Nachrichten" vorm. Eisenbahnzeitung in Lübeck vereinigt. —n. Im Verlag von A. Ulrich in Ravensburg (Wttbg.) erscheint vom 1. Oktober ab für Ravensburg und Oberschwaben eine neue Tages zeitung unter dem Titel: ,.Oberschwäbische Volkszeitung." M. Die „Mitteilungen des Instituts für Gewerbehygiene“ in Frank furt a. M., herausgegeben vom Regierungsrat Dr. Fischer (Lüne burg), werden vom nächsten Jahr an mit der „Rundschau des Instituts für Gewerbehygiene“ vereinigt und unter dem Titel ,.Zentralblatt für Gewerbehygiene" im Verlag von Julius Springer in Berlin W 9 als Monatsschrift erscheinen. Das neue „Zentral blatt" wird das Gesamtgebiet der Gewerbehygiene und Unfall verhütung bearbeiten. C/.j " Vom 1. Oktober an erscheint in Liebstadt, Ostpr., die Lieb städter Zeitung. K. Der Sport-Spiegel, eine Wochenschrift für alle Sportarten, ist im Verlag von J. B. Jung & Cie. in Colmar i. Els. erschienen. Heraus geber ist Herr Paul Jung, verantwortlicher Redakteur Herr Anton Feger. K. (Els. Kurier) • Die Deutsche Kunst-Händler-Gilde, die kürzlich in München ihre Hauptversammlung abhielt, beschloß die Herausgabe, einer Fachzeitung. K. TAMit Beginn des nächsten Jahres wird im Verlage R. Oldenbourg in München eine Vierteljahresschrift unter dem Titel l„Heimatbilder von Oberfranken" erscheinen. CI. Die ,, Augsburger Postzeitung" in Augsburg, welche bisher täglich erschien, wird ab 1. Oktober 1912 zweimal täglich erscheinen. M. Sein Erscheinen eingestellt hat am 1. September das im elften Jahrgange stehende ,, Lübecker Tageblatt" in Lübeck, früher Stadt- und Landbote, Herausgeber Julius Heise, ’n. Beilage. Der heutigen Nummer liegt eine Beilage der Firma Oscar Krieger, Fabrik für Transportgeräte in Dresden-F. 55, bei*