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2554 PAPIER-ZEITUNG Nr. 71/1912 kommt auf die Seite, wo der Aufdruck „Löschblätter“ nebst dem Namen des Händlers angebracht ist, sodaß der Stundenplan nur ab getrennt zu werden braucht. B. Geld-Huszahlmaschine Seit einiger Zeit werden Lohnzahlmaschinen hergestellt, mittels derer durch Druck auf ein paar Hebel die gewünschten Summen der Maschine entfallen und in die Lohntüten geschüttet werden. Hat man mit den Maschinen günstige Ergebnisse erzielt ? R Einer Druckschrift der „Union Spezial - Maschinenfabrik G. m. b. H.” in Stuttgart entnehmen wir folgendes: Eine der zeitraubendsten und umständlichsten Arbeiten ist in größeren Betrieben die Lohnauszahlung. Selbst wenn ein Kassierer noch so rasch von Hand auszahlt, ist doch ein bedeutender Auf wand an Zeit nötig und viel Gelegenheit zu Irrtümern vorhanden. Diese Arbeit wird durch die neue patentierte Geldauszahlmaschine „Union Cashier“ auf den vierten Teil der sonst erforderlichen Zeit beschränkt, wobei sich unbedingte Gewähr für richtige Auszahlung bietet. Der Union Cashier zahlt jeden Betrag von 1 Pf. bis 100 M. selbsttätig auf einmal aus, erspart daher Zeit, Geld und .Kopfarbeit und macht sich in kurzer Zeit bezahlt. Wenn ein Kassierer beispielsweise 99 M. 98 Pf. von Hand aus zuzahlen hat und dabei 4 Stück . . . . zu 20 M. 1 10 „ 1 5 ,, 2 2 ,, 1 50 Pf. 4 10 „ 1 „ 5 ,, 1 2 ,, 1 1 „ zusammenrechnen soll, so braucht er doch einen großen Aufwand an Zeit und hat viel Gelegenheit zu Irrtümern. Wird aber derselbe Betrag auf der Union-Cashier-Maschine ausbezahlt, braucht man nur mit dem Zeige- oder Mittelfinger beider Hände gleichzeitig auf die Knöpfe 99 und 98 der Mark- und Pfennig- Tastaturen zu drücken und der ganze Betrag von 99 M. 98 Pf. wird selbsttätig auf einmal ausgestoßen, ohne das Geld vorher einzeln in die Hand nehmen zu müssen. Kein Nachzählen ist mehr nötig, kein Irrtum möglich, man ist immer sicher, daß der ausbezahlte Betrag richtig ist. Die Beträge, welche auf den Mark- und Pfennig-Tastaturen angegeben sind, werden in der kleinsten Anzahl Münzen ausbezahlt und jeder Betrag ebenso rasch auf einmal ausgestoßen, als wenn nur eine Münze ausbe zahlt würde. Bei Verwendung von Lohn beuteln wird nach beistehender Abbildung der Beutel unter die Oeffnung der Maschine ge stellt, auf die Tastatur ge drückt und der Betrag fällt dann in den Beutel. In Bankanstalten, Handels häusern usw., bei denen Schecke eingelöst, Rechnungen bezahlt oder Gelder gewechselt werden, schiebt man eine Geldschaufel unter die Oeffnung der Maschine, drückt auf die Tastaturen, worauf der ganze Betrag gleich sortiert (in Mark und Pfennig) in die Schaufel fällt, durch welche das Geld dann dem Empfänger verabreicht wird. Die Münzenbehälter für Mark und Pfennige fassen rund 7000 M. und können jederzeit beliebig aufgefüllt werden; sie sind immer sichtbar für den Geldausgeber, und sobald eine Münzrille leer gelaufen ist, verweigert die Maschine die Zahlung des ganzen Be trages. Die Münzenbehälter sind abnehmbar, um das übrige Geld mitsamt den Behältern während der Nacht in dem Geldschrank auf bewahren zu können. Wenn abends Kasse gemacht wird, ist es nicht nötig, daß das Geld am andern Morgen nachgezählt wird, sondern die Behälter werden auf die Maschine gesetzt, welche dann fertig zum Ausbezahlen ist. Für große Zahltage werden Ersatzbehälter benützt. Die leergewordenen Münzenbehälter können dann jedesmal durch die aufgefüllten Ersatzbehälter ausgewechselt werden, sodaß fort gesetzt ausbezahlt werden kann und durch öfteres Auffüllen keine Zeit verloren geht. Die Tastaturen des Union Cashiers können auf Wunsch je nach der Wahl der vorkommenden Lohnbeträge und vorhandenen Geldsorten verschieden zusammengestellt und die Geldrillen da nach eingerichtet werden. Das Union-Cashier-Modell 8 ist beispielsweise derart gebaut, daß bis 60 M. und von 1—100 Pfennig ausbezahlt werden kann, wobei die 10-M.-Stücke nur in den Beträgen 16—19, 36—39 und 56-—59 enthalten sind, während die übrigen 10 M.-Beträge mit 2 X 5- Markstücken ausbezahlt werden. Die Union-Cashier-Maschine Modell 1907 ist 45 cm breit, 35 cm tief, 20 cm hoch und wiegt 25 kg, hat zwei Tastaturen mit je 100 Tasten für Mark und Pfennig. Das neue Modell 1908, welches Geldrillen für die neuen 3-Mark- und 25-Pfennig-Stücke enthält, ist 50 cm breit, 37 cm tief und 20 cm hoch und wiegt 30 kg. Die Druckschrift führt eine große Anzahl von Anerkennungs schreiben erster Häuser auf, unter denen auch das Papierfach gut vertreten ist.*] Unberechtigte Abzüge Zu^Nr. 69, S. 2484 Die Lieferanten selbst tragen viel Schuld daran, wenn die Kunden Abzüge machen. Wir erhalten in jeder Woche mehrmals Fracht briefe, auf denen der Spediteur seine Anfuhrspesen nachnimmt. Haben die Herren Lieferanten denn noch niemals daran gedacht, daß die Nachnahme des Rollgeldes von nur etwa 50 Pfennigen stets besondere 10 Pf. Gebühr ausmacht, die in die Kasse der Bahnver waltung fließen? Sobald man nicht vorschreibt „frei Bahnhof“, ist der Lieferant flugs dabei, die Anfuhrspesen dem Spediteur zu über lassen, denn, so rechnet der Lieferant, den Frachtbrief sieht sich ja der Kunde doch nicht an. Aber abgesehen hiervon läßt sich der Spediteur auch die Ausfertigung des Frachtbriefes bezahlen, denn umsonst kann diese Arbeit nicht gut verlangt werden. Die Lie feranten könnten jedoch den Frachtbrief sehr gut selbst ausfüllen, denn in der Zeit, die darauf verwendet wird, die Notizen für den Spe diteur niederzuschreiben, ist der Frachtbrief selbst geschrieben. Dem Kunden würden im Jahre 25 M. und mehr erspart. Wie uns, so geht es Tausenden von Firmen; dem Kleinhändler könnten also sehr wohl Hunderttausende erhalten bleiben, die in die Hände der Spediteure und der Bahn fließen. Kleinhändler Die Messe in Nischni-Nowgorod. Wie dem „Wiener Handels museum“ aus Warschau unterm 19. August gemeldet wird, gestaltet sich die Messe in Nischni sehr belebt. Aus allen Teilen des Reiches strömen Käufer zusammen. Die Richtung des Marktes war recht fest. Der für Rußland so bedeutende Handel in Heiligenbildern liegt nach wie vor in den Händen der Moskauer Kaufleute, die Preise für diese Gegenstände sind in diesem Jahre etwas höher. Auf der Messe werden verhältnismäßig wenig Abschlüsse gemacht, da in Moskau die Auswahl reichhaltiger ist. Besonders blüht der Handel in Abreißkalendern, Märchen und Erzählungen, Detektivgeschichten usw. Die Nachfrage nach Schreibmaschinen ist sehr lebhaft. Amerikanische Schreib waren Füllfeder von Marvin Earl Turner in Lookout Mountain, Tennessee. Amerik. Patent 989451. Bei dieser Füllfeder soll das bei anderen Füllfedern häufig eintretende Abtropfen der Tinte auf das Papier nicht erfolgen. Bild 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Füllfeder / und den unteren Teil des Halters h, Bild 2 die Füllfeder für sich allein von oben und Bild 3 von unten gesehen. Die Füllfeder bildet Bild 1 Bild 2 Bild 3 einen Hohlkörper, der an seinem hinteren Ende sich nach dem Hohlraum des Halters h, der einen Tintenvorrat aufnimmt, öffnet und an seinem vorderen Ende eine kleine Oeffnung zum Austreten der Tinte beim Schreiben besitzt. Vorn ist die Füll feder ferner auf der oberen und der unteren Seite mit einem Längsschlitz l versehen, und innen ist sie mit Längsriefen aus gestattet, die die aus dem Halter h zufließende Tinte sicher zur Spitze leiten.