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Glückwunschkaiten und Glückwunschpostkarten von Raphael Tuck & Sons in Berlin Der Gebrauch der Weihnachts-Glückwunschkarten, Christ- mas-Cards, ist uns von England übermittelt worden, doch wird dort häufig der Weihnachtswunsch mit dem Neujahrswunsch verbunden, während wir für beide Feste besondere Karten haben. Der ausgedehnte Wirkungskreis, den die Christmas-Cards ge nießen, und der alle Schichten der Gesellschaft umfaßt, fordert einen großen Reichtum von verschiedenen Mustern und Aus führungen. Bildliche Darstellungen nehmen entweder die ganze erste Seite ein oder bilden mit Ausstattung und schmückendem Beiwerk ein dekoratives Ganzes. Auch die Schrift wird in das dekorative Gesamtbild einbezogen und sucht sich in Charakter, Anordnung und Ausführung dem Hauptbilde anzupassen. Die sogenannten „Christinas Auto Stationery” (Selbstschrift-Weih nachtskarten) lassen neben dem gedruckten Glückwunsch Raum frei für den Namen des Absenders und fügen so zu dem all gemeinen Ausdruck eine persönliche Note. Auch hier ergibt sich eine große Auswahl von Mustern und Ausführungen, vom Ornament- bis zum Vollbild. Spruchkarten wirken allein durch das Schriftbild, das in Schönheit der Typen, der Initialen und der Farbenharmonien die Meisterwerke der alten Buchkunst zum Vorbilde genommen hat. Vollbilder in Oilette und Gravüre weisen die Karten der englischen Königsfamilie und des Deut schen Kaisers, die Originale sind Schöpfungen bedeutender englischer Künstler. Wiedergaben in bescheidenerer Ausführung und zu geringeren Preisen machen diese Karten auch dem großen Publikum zugänglich. Außer Oilette und Gravüre kommen hauptsächlich folgende Verfahren zur Geltung: Radierung, Crayon, Federzeichnung, Oilette-Pastell, Handmalerei, Stickerei in Seide, die sich mit der Wiedergabe von Blumen beschäftigt, natürliche Nachbildung von Vögeln. Der Humor bevorzugt die Schwarzkunst und die Wirkung durch starke Umrisse. Die Darstellungen, welche Hunderte verschiedener Muster bieten, bewegen sich auf einfachem Karton, auf Pergament oder Bütten karton. Viele von der in Nr. 56, S. 2035 beschriebenen Ansichts karten erscheinen hier mit Glückwünschen bedruckt, von neuem. In der Folge „Schlemmertage” trinken Dackel Champagner auf ein frohes Weihnachts- und Neujahrsfest. Fröhliche Fahrten ins neue Jahr bedeuten die feinen Wintersportbilder von Ludwig Fromme und die Bilderfolge „Im Fluge durch die Welt” von Luda. Für Weihnachten und Neujahr eignen sich die Gruppen bilder „Spielgefährten”, demselben Zweck dienen die Dackelbilder ,,Frisch und Unverfroren”. Die „Puppentypen” von Fritz Hildebrandt sind für Weihnachten und Geburtstag, die hübschen Charakterpuppen von Käte Kruse, „Einjährige” sind Geburts gaben. „Die fünfte Schwadron” und „Landsturm drittes Auf gebot”, humoristische Soldatenbilder, dienen beiden Winterfesten. Von der „Kollektion Moderner Meister” sind „Moderne Miniaturen”, dann „Jettchen Gebert” von Voss, die Bilderfolgen „Mutters Liebling” und die „Oberen Zehntausend” von E. Occhi pinti für Neujahr bestimmt. Nähere Beziehungen zum Weihnachtsfest weisen folgende Serien: „Weihnachtsmann im Walde”, „Knecht Rupprecht als Luftschiffer” und „Knecht Rupprecht geht um”, die in großen Zügen und sympathischen Farben den Weihnachtsmann als Kinderfreund darstellen. „Weihnachtsfreuden” auf länglichem Rand und im hellgrünen mit Weihnachtszweigen geschmückten Rahmen werden dargestellt von A. L. Bowley. Hübsche Kinder gruppen birgt die Folge „Unter dem Weihnachtsbaum”. Zu erwähnen sind noch „Weihnachtsträume” und „Heilige Nacht”. Ansichtskarten zur Pflege des Heimatsinnes. Die Königliche Regierung zu Kassel hat die Kreisschulinspektoren ihres Bezirks angewiesen, die Pflege des Heimatsinnes in den Schulen auch da durch zu fördern, daß Sammlungen von Postkarten mit Abbildungen aus der Heimat in gemeinsamer Arbeit von Lehrern und Schülern angelegt und, auf Pappbogen oder in Sammelrahmen befestigt, an den Wänden der Schulzimmer in Kopfhöhe der Kinder ange- bracht werden. CI. Gefängnis-Rrbeit Wie wir in Erfahrung bringen, liefert die Druckerei des hiesigen Gefängnisses Drucksachen und Geschäftsbücher zu ungewöhnlichen Preisen an die Industrie. Wir sowohl als auch jedenfalls andere Druckereien und Geschäftsbücherfabriken, die auf Lieferung guter Ware und angemessene Preise, halten, erblicken darin eine Schädi gung des Geschäfts. Wir würden gerne Ihre Ansicht hören, ob gegen die Gefängnisverwaltung angegangen werden kann und in welcher Weise. X & Y Fragesteller haben keine gesetzliche Handhabe gegen die Gefängnisverwaltung. Wir empfehlen abe- sich mit anderen Firmen am Platze zusammenzutun und gemeinsam bei der Ge fängnisverwaltung und weiter beim Minister mit der Bitte um Abhilfe vorstellig zu werden. Der Staat kann die Gefängnis- Arbeit nicht entbehren, der Minister hat Jaber wiederholt zu gesagt, daß die Gefängnisse mit den Gewerben möglichst wenig in Wettbewerb treten und hauptsächlich dem Bedarf der Be hörden dienen sollen. Ordnung im Ladengeschäft Fortsetzung zu Nr. 60 S. 2169 16. Briefumschläge Briefumschläge jeder Art und Größe zählen zu denjenigen Waren, welche in jeder Papier- und Schreibwarenhandlung täglich stark verlangt werden, es ist -daher notwendig, sie nur nach dem Musterbuch zu verkaufen. Würde man bei jedem Verkauf dem Kunden Originalpackungen vorlegen, so hätte man in kurzer Zeit eine Menge angebrochener Schachteln auf Lager, und die verschiedenen Sorten würden trotz aller Ordnungs liebe stets durcheinander geraten. Um ein übersichtliches Musterbuch und eine schnelles Be dienen ermöglichende Verkaufs-Einrichtung zu erhalten, schlage ich folgende Einrichtung vor: Der geformte Lagerbestand wird in folgende Gruppen eingeteilt: A. Visit-Umschläge (breite Form) B. Visit-Umschläge (lange schmale Form) C. Billett und Groß-Billett D. Postformat, für dreiteilig gefalzte Oktav-Bogen E. Quart und Ueberquart (nur weiße) F. Kanzlei, Oktav, weiß und farbig (für lang und quer gefalzte Kanzlei-Bogen) G. Aktensäcke, weiß und farbig H. Größere Umschläge, weiß und farbig, Querformat, mit und ohne Klammerverschluß J. Größere Umschläge, weiß und farbig, in Sackform, mit und ohne Klammerverschluß K. Musterbeutel und Lohntüten L. Geschäftsbriefumschläge (farbige Hanfsorten) und Fenster- Briefumschläge Jede dieser Gruppen wird nach Sorten, Preisen und Schnitt gefüttert und ungefüttert sortiert, und dann werden in der gleichen Reihenfolge Muster gezogen. Jetzt werden für alle Gruppen laufende Nummern festgesetzt, z. B. für Gruppe A. 1—25, Gruppe B 26—50 usw., doch achte man darauf, daß jede Gruppe genügend viele Nummern erhält, damit neue Sorten später an richtiger Stelle eingeordnet werden können. Die Feststellung der Lieferanten nebst Fabriknummern und Bezeichnung der Einkaufspreise kommen jetzt in Betracht; zu diesem Zwecke lege man im Preisbuch oder in einem besonderen Heft für jede Gruppe eine oder mehrere Seiten nach folgendem Schema an und trage die Sorten unter Ueberspringung von je einer Nummer laut Musterbuchung ein. Nach dieser Preisliste können dann mit geringster Mühe die Preise der verschiedenen Fabrikanten verglichen und Anfragen der Kunden schnell er ledigt werden, auch; kann der jüngste Lehrling leicht eine Lager aufnahme machen, an Hand deren der Geschäftsherr dann unter Zuhilfenahme der Preisliste die neu zu bestellenden Mengen bestimmen kann.