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2214 PAPIER-ZEITUNG Nr. 61/1912 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str. 97—103, an jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Vorrichtung zum Abheben der Auftragwalzen vom Form zylinder von Rotationsdruckpressen von Jean Goebel in Darmstadt. DRP 244413 (Kl. 15). Die Uebertragungs- oder Auftragwalze c ist durchbohrt und dreht sich mit ihrer Laufbüchse c 1 auf dem Kern g, der exzentrisch zu den Lagerzapfen g 1 g 2 sitzt. Der Lagerzapfen g 1 ruht drehbar in der Lagerbüchse m, die am Lagerkopf n sitzt, achsial durch drei Stellschrauben einstellbar ist und durch stern förmige Ansätze und die Schlußscheibe m+ achsial geführt und gegen Drehung gesichert ist. Der Lagerzapfen g 2 auf der rechten Seite ist dicker als der Zapfen g 1 , damit er trotz des exzentrisch sitzenden Kernes g von der rechten Seite her in die Maschine eingeführt werden kann. Der Zapfen g 2 ruht in dem Lager m’, das im Lagerzapfen n' ebenso wie die linke Lagerbüchse m fest gehalten ist. Beide Lagerköpfe n und n* sind mit Schrauben an dem Maschinengestell d befestigt, können aber auch mit ihm ein Stück bilden. Das nach rechts vorstehende Ende g 3 des Zapfens g 2 hat bei o eine Aussparung, in der ein unter Feder druck stehender Sperrhebel p ruht, der den Zweck hat, mit seinem linken hakenförmigen Ende p 1 in zwei um etwa 120° vonein ander entfernte Vertiefungen einzugreifen, die sich in dem Lager m5 befinden und den Zapfen g nicht nur in achsialer Richtung fest halten, sondern auch diejenige Exzenterstellung festlegen, die einerseits nötig ist, um die Uebertragungswalze c mit den beiden Walzen a und b in Berührung zu bringen, anderseits die Ueber tragungswalze c von der zu speisenden Walze b, meist dem Druck- ]>lattenzylinder, abzuheben/ und zwar unter Aufrechterhaltung der Berührung mit der farbegebenden Walze a. Eine etwaige dritte Vertiefung in der Mittelstellung würde es ermöglichen, die Uebertragungswalze c ganz frei zu stellen. Das Heraus nehmen der Uebertragungswalze c geschieht dadurch, daß der Sperrhebel p gelöst und die ganze Achse nach rechts heraus gezogen wird. Das Einsetzen geschieht umgekehrt. Der Zeiger r soll äußerlich erkennbar machen, ob die Uebertragungswalze c die beiden Walzen a und b berührt oder nur die Walze a. Patent-Ansprüche: 1. Vorrichtung zum Abheben der Auftragwalzen vom Formzylinder von Rotationsdruckpressen, dadurch gekenn zeichnet, daß die Auftragwalze (c) achsial durchbohrt ist und von einem von einer Seite der Maschine zur anderen durch gehenden Kem (g) getragen wird, der beiderseitig mit exzentri schen Zapfen (g 1 g 2 ) gelagert ist, damit seine Umschaltung von einer Seite der Maschine bewirkt werden und der durchgehende K ern nach einer Maschinenseite ganz herausgenommen werden kann. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abheben und Anstellen der Auftragwalzen und die Fest stellung der exzentrischen Zapfen des durchgehenden Kernes derselben gemäß den verschiedenen Stellungen der Auftrag walzen durch einen Sperrhebel (p) bewirkt wird, der in zwei oder mehreren Vertiefungen des den einen exzentrischen Lager zapfen (g 2 ) tragenden Lagers (m) eingreift und im freien Ende (g 3 ) des Kernes drehbar gelagert ist. Bogenzuführungsvorrichtung für Druck-, Falz- und andere Bogen verarbeitende Maschinen mit Reibrädern von Gustav Edmund Reinhardt in Leipzig-Connewitz. DRP 246031. (Kl. 15.) Bei3 Bogenzuführungsvorrichtungen für Druck-, Falz- und andere Bogen verarbeitende Maschinen mit Reibrädern muß man die Einwirkung der Reibräder aufheben, wenn der oberste Bogen des ausgestrichenen Papierstoßes bis zu einer bestimmten Stelle gefördert ist. Die Weiterbeförderung besorgen dann andere Vorrichtungen. Nach vorliegender Erfindung wird die Einwirkung der Reib räder auf den Bogen dadurch aufgehoben, daß durch den vom Papierbogen angehobenen Taster unmittelbar oder mittelbar eine Zunge unter die Reibrollen geschoben wird, so daß diese den Bogen nicht mehr vorwärts bewegen können. Das von der Welle g her angetriebene Reibrad c wirkt auf den obersten Papierbogen und schiebt ihn vorwärts. Die vordere Bogenkante hebt den Taster a und bringt die mit ihm durch einen Winkel hebel verbundene Zunge b unter das Reibrad. So bald die Spitze der Zunge von 1 den Reibrollen des Rades gefaßt wird, zieht sich die Zunge unter das Reibrad und wird durch einen Anschlagstift d aufgehalten. Das Reibrad dreht sich dann weiter, kann aber wegen der untergeschobenen Zunge den Bogen nicht mehr fördern. Inzwischen hat sich die während des Arbeits vorganges einmal umlaufende Welle h so weit gedreht, daß der Nocken e auf die Rolle f wirkt und das Streichrad von dem Bogen abhebt. Patent-Anspruch: Bogenzuführungsvorrichtung für Druck-, Falz- und andere Bogen verarbeitende Maschinen mit Reib rädern, die das Lösen des Bogenstapels be wirken, und mit Tastern, die, vom vor geschobenen Bogen bewegt, die Wirkung der Reibräder aus lösen, dadurch ge kennzeichnet, daß vom Taster (a) mit telbar oder unmittel bar eine Zunge (ö) unter das Reibrad (c) geschoben wird, die die fördernde Wirkung des Rades auf den Bogen auf hebt. Schreibfeder von Benno Schmitz in Bonn. DRP 245161 (Kl. 70). Diese Schreibfeder soll immer richtig für die Handhaltung stehen und leichtes und müheloses Schreiben ermöglichen. Das Becken c der Feder steht s es an den Schaft a der Feder anschließt, gegen die Schaftmittellinie nach rechts versetzt, derart, daß die Spitze d mit dem Spalt e von rechts nach links schräg gegen die Schaft mittellinie läuft, d. h. letz tere kreuzt. Ferner liegt das Becken c mit seinem Hinterende höher als die eigentliche Schreibspitze / der Feder, so daß das Becken c und die Spitze d nach vorn geneigt sind. Die Schreibspitze / liegt min destens in gleicher Höhe mit dem Rücken des Schaftes a, so daß also das Becken c an .seinem hinteren Ende stets höher liegt als der Schaftrücken. Die Ver bindung zwischen Schaft a und Becken c wird unmittelbar vom Schaft schräg ansteigend in das Becken übergeführt. Infolge dieser Anordnung und Form der Feder wird das untere Ende des Halters, worin der Schaft a sitzt und worauf der Druck mit den Fingern beim Schreiben lastet, von der auf dem Papier seinem Grunde an dem Hals b, wo