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PAPIER-ZEITUNG Nr. 56/1912 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, tum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen'-Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str, 97—103, an jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Vorrichtung zum selbsttätigen Aufschneiden des Pappen zylinders und Abnehmen der Bogen von der Formatwalze für Pappen- und Papierstoffentwässerungsmaschinen, bei denen radial verschiebbar in der Formatwalze angeordnete Messerschienen selbsttätig durch die infolge der wachsenden Stoffschicht sich hebende Formatwalze in Tätigkeit gesetzt werden von Louis Fürstenheim in Porschendorf i. Sa. DRP 248762 (Kl. 55). Die von der Formatwalze eingestellte Auslösevorrichtung für die Messerschienen tritt nach der Einstellung zunächst nur in die Bahn der Sperrvorrichtung von einer der Messerschienen und wird erst bei der Auslösung dieser Messerschiene so einge stellt, daß sie in die Bahn der Sperrvorrichtungen der anderen Messerschienen gelangt, um nacheinander auch deren Auslösung zu bewirken und nach der Auslösung der letzten Messerschiene in die Ursprungslage zurückgeführt zu werden. Es soll hier durch mit Sicherheit vermieden werden, daß die eine oder andere Messerschiene nicht zur Auslösung gelangt und die Teilung des Pappenzylinders nicht in der gewünschten Weise statt findet. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. Streckwerk mit Schraubenwalze für den Filz von Papier maschinen von Brüder Kämmerer in Osnabrück. DRP 248760 (Kl: 55). Damit der Filz in seiner Breite nicht zu sehr eingeht, wird gewöhnlich eine Schraubenwalze benutzt, deren Windungen von der Mitte aus in Rechts- und Linksdrehung nach beiden Enden der Walze auseinandergehen. Eine solche Walze erfüllt aber ihre Aufgabe, den Filz seiner Breite nach gestreckt zu er halten und zu verhüten, daß die Maschen des Filzes sich schließen, nur unvollkommen, indem der Filz sich zu stark in der Länge ausdehnt, und zwar in nach der Mitte hin zunehmendem Maße. Zur Beseitigung dieses Mangels bleibt nach vorliegender Erfindung die Walze, wie die Abbildung zeigt, in der Mitte, etwa auf ein Drittel ihrer Länge, von den Schraubenwindungen frei. Hierdurch soll die Wirkung der Schraubengänge auf die Seiten des Filzes gerichtet werden, die durch den Längszug des Gewebes weniger stark gespannt sind als die Mitte, auch sollen die Schraubengänge den nach der Mitte hin etwas durch hängenden Filz bei dieser Anordnung kräftiger erfassen. Die Wirkung kann noch dadurch erhöht werden, daß zwei oder mehrere derartige Schraubenwalzen hintereinander an geordnet werden, von denen die erste die Windungen nur nahe am Ende der Walze trägt, während die zweite etwas längere, weiter nach der Mitte reichende Schraubenwindungen besitzt und so fort. Patent-Ansprüche : 1. Streckwerk mit Schrauben walze für den Filz von Papier maschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze in der Mitte, auf etwa ein Drittel ihrer Länge, von den Schraubenwindungen frei bleibt. 2. Streckwerk nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung mehrerer Schraubenwalzen mit abgestuften Schraubenwindungen an ihren Enden. Rundsiebpapiermaschine, bei welcher sowohl der Form zylinder als auch die hohle Gautschwalze durch Längswände in zwei Räume geteilt sind, von denen der eine unter einem Vakuum steht von Frank Eugene Keyes in New York. DRP 248759 (Kl. 55). Die Verstellung der in dem Formzylinder und in der Gautsch walze vorgesehenen Längswände soll durch diese Erfindung erleichtert und die Anordnung und Ausgestaltung der mit den Hohlräumen des Formzylinders und der Gautschwalze in Ver bindung stehenden Kammern zur Luftabsaugung und Wasser ableitung verbessert werden. Zu dem Zweck sind mit den festgelagerten, drehbaren Wellen der Gautschwalze und des Formzylinders die den Innen raum der Gautschwalze und des Formzylinders in zwei Teile teilenden Trennungswände fest verbunden, die durchbrochenen Siebmäntel der Gautschwalze und des Formzylinders aber mittels hülsenförmiger Organe auf ihren Wellen drehbar gelagert. An einer Stirnseite der Maschine sind drei durch eine senkrechte Querwand von dem Formzylinder und der Gautschwalze ge trennte Kammern vorgesehen, die durch in der Wand vorge sehene Oeffnungen mit den Hohlräumen des Formzylinders und der Gautschwalze in Verbindung stehen. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. Liegender Schleudersortierer für die Papier-, Holzstoff- und Zellstoffabrikation von Paul Karl Hermann Rohland in Nieder- schlema i. Erzgeb. DRP 248761 (Kl. 55). Der Stoff wird durch eine Rinne mit Leitschaufeln l in der Bewegungsrichtung der Verteilungsrinne r, welche einen ringförmigen Körper bildet und dem Stoff die erforderliche Beschleunigung erteilt, zugeführt. In dieser Verteilungsrinne r wird der Stoff durch die Schleuderkraft zu einem umlaufenden Ring geformt. An der Verteilungsrinne r sitzen Verteilungs taschen v, die sich achsial über das Sieb erstrecken. In diese Taschen v fließt der Stoff aus der Verteilungsrinne r. Sind Rinne r und Taschen v gefüllt, so fließt der Stoff über die offenen Ränder der Taschen v wie über ein Wehr in gleichmäßig dünnem Strahl (und zwar über die vorderen Kanten) und wird von den Wurfflächen, die sich an die Ränder der Verteilungstaschen v anschließen, gegen das Sieb s geschleudert. Die Vorderkanten der Taschen v können auch Einkerbungen erhalten, um das Stoffwasser in geringer Menge überfallen zu lassen. Unter diesen Umständen bildet sich vor den Wurfflächen der Verteilungs taschen v ein umlaufender Wasserring, so daß das Sieb über die ganze Länge gleichmäßig beaufschlagt wird. Durch diese Art der Verteilung des Stoffes über das Sieb ist die Verwendung beliebig langer Siebe ermöglicht. • Die offenen Ränder der Taschen v können auf einen Teil ihrer Länge durch im Innern dieser Taschen angeordnete Dreh schieber abgedeckt werden, so daß die Ueberfallänge bei gleich bleibender wirtschaftlicher Strahldicke geregelt werden kann. Zweckmäßig werden die Wurfflächen nach dem Auslauf des Sortierers zu schräg angeordnet, um durch diese Schrägung gleichzeitig Vorschieben des Grobzeuges nach dem Auslauf g herbeizuführen. Patent-Ansprüche : 1. Liegender Schleudersortierer für die Papier-, Holzstoff und Zellstoffabrikation, gekennzeichnet durch eine ringförmige, umlaufende Verteilungsrinne (r), welcher der Stoff in ihrer Be wegungsrichtung durch eine Leitschaufelvorrichtung (I) zu geführt wird. 2. Schleudersortierer nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß an die Verteilungsrinne (r) sich achsial über das Sortiersieb erstreckende Verteilungstaschen (v) angeordnet sind, deren Ueberfallkante sich Wurfflächen anschließen, die den über fallenden Stoff gegen das Sieb schleudern.