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SCHREIBWAREN-HANDEL | r»' 56 (EHUED U. Juh 1912 || 1. Leder-Einband der Adresse Einhaltung der Sonntagsruhe. Das Berliner Polizei-Präsidium erinnert in einer Bekanntmachung daran, daß nach einer Entschei- Neue Künstlerpostkarten H[von Raphael Tuck & Sons mit Rasterplatten ist vorzu ¬ ziehen, weil dadurch die Ausgiebigkeit des Papiers erhöht wird. Die zur Verwendung kommende Rasterplatte stellt ebenfalls eine neue Erfindung dar, deren Patentfähigkeit gegenwärtig geprüft wird. Auf dem Wege des Druckverfahrens läßt sich eine viel innigere Verbindung der Farbe mit dem Papier herstellen, als es im Streich- oder Tränkverfahren möglich ist. Entsprechend dieser eigenartigen Verbindung der Farbe mit dem Papier ist die Farbabgabe bis zuletzt fast ganz gleichmäßig und klar, aber nie schmierig. Ein weiterer Vorzug des neuen Verfahrens, das übrigens sich auch auf den Steindruck übertragen läßt, ist außer der Billigkeit die mannigfache Verwendbarkeit. Es können mittels desselben eine Anzahl völlig neuer Waren hergestellt werden. C. Kulbe, Groß-Lichterfelde-Süd Kohlepapier In Nr. 37 und Nr. 40 hat Herr M. Th. den Lesern der Papier- Zeitung seine Erfahrungen und Kenntnisse über Kohlepapiere zum besten gegeben. Durch die moderne Geschäft sorganisation wird diese Ware in Mengen verbraucht und alle, welche sich als Händler oder Verbraucher damit herumärgern müssen, werden die Ausführungen des Herrn Th. mit Interesse gelesen haben. Auf Grund meiner Erfahrungen muß ich diesen Ausführungen voll zustimmen, in Sonderheit dem, was Herr Th. über die Mängel der Farbpapiere sagt. Nach einem neuen Verfahren werden Kohle papiere, also Papiere mit farb abgebenden Flächen mittels Buchdruckes hergestellt. Die praktische Durchführung dieser schon mehrfach patentierten Erfindung stieß anfänglich auf Schwierigkeiten, nach deren Be seitigung ein mustergültiges Kohlepapier weit billiger her gestellt werden kann als bisher, dessenAnwendungsmöglichkeiten viel größer sind. Alle Mängel, welche Herr Th. als wesentlich hervorhebt, werden durch die Art der Herstellung beseitigt. Wie Herr Th. sehr richtig sagt, ist die Farbabgabe bisher oft mangelhaft. Die ersten Kopien geben ein unsauberes Schriftbild, weil die Farbe aus derFläche förmlich herausgerissen wird. Die Farbe steht mit dem Papier in zu loser Verbindung; die ersten Kopien nehmen zuviel Farbe vom Papier fort und werden schmierig. Darunter leidet natürlich die Ausgiebigkeit des Papiers erheblich, weshalb manche Sorten schon nach kur zem Gebrauch nur noch blasse Kopien geben. Diesen Mangel soll in erster Linie die neue Erfindung beseitigen. Die ab gebende Farbe, welche Patent geheimnis ist, wird wie ge wöhnliche Buchdruckfarbe auf Schnellpressen oder Rotations maschinen verdruckt. Als Druck düng des Reichsgerichts vom 29. Juni 1905 an Sonn- und Festtagen die Käufer bis zum Ladenschluß die Verkaufsstellen bereits ver lassen haben müssen und ein Ausbedienen der vor Ladenschluß ein getretenen Kundschaft nicht zulässig ist, ferner daß die Angestellten pünktlich zu entlassen und nicht etwa nach Ladenschluß noch mit Abrechnen, Aufräumen oder sonstwie beschäftigt werden dürfen. Die Geschäftsinhaber und deren Stellvertreter haben für pünktliche Innehaltung der zugelassenen Verkaufs- und Beschäftigungszeiten an Sonn- und Festtagen Sorge zu tragen. Die Exekutivbeamten sind neuerdings angewiesen worden, streng auf etwaige Zuwider handlungen zu achten und jede Uebertretung unnachsichtlich zur Anzeige zu bringen, Künstlerische Adresse De Ehrenmitglied-Adresse für Herrn Emil Mann in Potsdam, die ihm, wie wir in Nr. 53 be richteten, am 1. Juli 1912 über reicht wurde, ist in der Fabrik von Alexander Weber, Berlin SW, Neuenburger Str. 17, an gefertigt worden. Der Deckel besteht aus brau nem Rindleder, Bild 1. Die Dekoration ist in Lederschnitt und Bunzarbeit hergestellt. Der Reichsadler oben links soll das Symbol des 4 Deutschen Papier vereins bedeuten. Das Berliner Wappen und das Wappen der Provinz Brandenburg sollen den Papierverein Berlin und Provinz Brandenburg versinnbildlichen. DasWappen unten in der rechten Ecke bezeichnet das Handwerk des Herrn Mann (das Buch binder-Handwerk). Die Eichen laubborde bedeutet den stets unermüdlichen Fleiß des Herm Mann für den Papierverein. Das Monogramm auf dem Deckel ist mit einem Lorbeerkranz um geben. Der Deckel ist mit brauner Moireeseide gefüttert, und durch braune Seidenschnur und Quasten werden die auf Pergament kalligraphisch ausge führten Diplome gehalten. Bil der 2 und 3 auf folgender Seite zeigen die beiden in der Mappe enthaltenen Urkunden. platten können volle Ton platten oder Rasterplatten Ver wendung finden. Der Druck Die Kartenbilder sind Reproduktionen von Kunstwerken neuer und neuester Meister. Ein Kunstwerk ist „ein Winkel der Schöpfung, gesehen durch ein Temperament." Dem Oilette-Verfahren gebührt das Verdienst der farbigen Wiedergabe von Landschaften, Städtebildern, Stilleben und figür lichen Darstellungen, die, den Temperamenten des Künstlers ent sprechend, verschiedene Gesichte zeigen. „Ueberlingen am Boden see”, „St. Blasien”, „Konstanz”, Bad Landeck in Schlesien”, „Magdeburg” sind Wiedergaben nach Originalgemälden von Noel Beraud, das alte Lübeck wird von Charles Flower charakterisiert, Königsberg von Paul Thomas. Heidebilder bringt die Folge „Wenn die Heide blüht” von C. Präsent. Feine landschaftliche Stimmungsbilder in Aquarette bietet auch die Folge „Herbst- Idylle” nach Originalaufnahmen. „Blühende Wiesen” schildert Paul Günther, Frühlingsstimmungen malt Franz Xaver Schmidt in der Folge „Alles neu macht der Mai”. Feine Winterstimmungen veranschaulichen uns die beiden Aquaretteserien nach Original aufnahmen: „Winterpracht” und „Im tiefen Schnee”.,,Winter-