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Nr. 27/1912 PAPIER-ZEITUNG 997 Pergamyn mit 2 Papiermaschinen von 3050 mm beschnittener Breite sind für jede Papiermaschine zur Stoffaufbereitung nur zwei Holländer, eine Sammelbütte, eine Stoffpumpe und zwei Spezial- Kegelstoffmühlen in Verwendung. Der Zellstoff wird in den Hollän dern nur aufgeschlagen und mit den erforderlichen Zusatzstoffen gemischt. Ein Mahlprozeß findet dabei nicht statt. Der aufge schlagene Stoff wird dann in den Stoffmühlen vom Maschinenführer für den jeweiligen Zweck passend gemahlen. Man spart mit Kegel stoffmühlen gegenüber Basaltlavamahlgeschirr an Kraft, Personal, Platz und Anlagekapital. Die Güte des Pergamyns läßt nichts zu wünschen übrig. Der Zellstoff muß natürlich für Pergamyn geeignet und die Stoffmühlen müssen entsprechend konstruiert sein. J. Krieger, Betriebsingenieur. Basaltlava-Mahlgeschirr oder Kegelstoffmühle? W.-B. 41, 360—361 (1910). Die Mahldauer für fettdichte Papiere schwankt bei Stein mahlzeug zwischen 1 — 1 % Stunden. Der Kraftbedarf für das Stein mahlzeug erscheint in Nr. 2, S. 95 bis 97 des W.-B. zu hoch an gegeben. Verfasser kommt auf Grund von Dampfmaschinen-Indi- zierungen auf einen Kraftbedarf für 1 Holländer von 43,57 PS. Was die Eigenschaft des mit Steinmahlzeug gemahlenen Stoffes betrifft, so gilt für Kegelstoffmühlen dasselbe wie für Holländer. Clayton Beadle und Henry P. Stevens. Kurze Baumwoll lasern als Papierrohstoff. P.-Z. 35, 530—532 (1910). Es wurde durch Laboratoriumsversuche festgestellt, daß kurze Baumwollfasern, wie sie beim Gewinnen der Baumwolle als feiner Plaum auf den Samenschalen hängen bleiben, sich ohne wesent liche Verkürzung zu einem mehr oder weniger schmierigen Stoff mahlen lassen und ein Papier ebenso guter Art liefern, wie Baum- wollumpen. Maschinenbau-Aktiengesellschaft Golzern-Grimma. W-Hol- länder. DRP-Anmeldung M. 38630 VII. 55 c. P.-Z. 35,530 (1910). Beide Trogkanäle haben nach unten verjüngten, abgerundeten Querschnitt. Dadurch sollen die bei rechteckigem Trogquerschnitt vorhandenen Unterschiede in der Stoffgeschwindigkeit beseitigt und dickerer Eintrag ermöglicht werden. Rudolf Naegeli in Stuttgart. Mahlwerk für Papierstoffholländer DRP 218297 (vom 7. April 1909 ab), Zusatz zum Patent 186913 vom 23. Juni 1906. Längste Dauer 1912. W.-B. 41, 375, P.-Z. 35, 480, P.-F. 8, 133 (1910). Die Messer der Walze sind auf ringförmigen Vorsprüngen des Walzenkörpers gelagert, sodaß die Luft zwischen den Messern durch treten und seitlich entweichen kann, wodurch sich die Transport zellen leichter füllen und entleeren. John Melrose Arnot, Cöslin. Stoffmühle mit unter dem Ein fluß der Fliehkraft gegen feststehende Messer gedrückten beweg lichen Messern. DRP 221725. W.-B. 41, 1715—1716; P.-Z. 35, 1498; P.-F. 8, 462 (1910). Der Walzenkörper hat auf seinem Umfang zylindrisch aus- gebildete, parallel mit der Achse verlaufende Schlitze. In diese Schlitze werden die an der Vorderseite der Messersegmente sitzenden Zapfen von der Seite eingeschoben. Beim Umlaufen der Walze schwingen die Segmente infolge der Fliehkraft um ihre Zapfen nach außen und werden dabei gegen die feststehenden Messer des Gehäuses gedrückt. J. Melrose Arnot, Cöslin. Fliehkraft-Holländer. W.-B. 41, 1784—1785 (1910). Die Kegelstoffmühle arbeitet, wenn richtig gehandhabt, öko nomisch für Zellstoff- und Holzschliffpapiere, eignet sich aber weniger für Lumpenpapiere. Der Fliehkraft-Holländer liefert unabhängig ■vom Holländermüller stets gleichmäßigen Stoff. Die Umdrehungs zahl der Mahlwalze und die Geschwindigkeit des Stoffdurchlaufes ist verstellbar zur Regelung der Stoffbeschaffenheit. Der Halbstoff wird vorher aufgelöst und aus einer erhöhten Bütte zugeführt. Mit verschieden geformten Mahlorganen wurde Papierstoff von ge wöhnlichem Druck bis Normal 3 b mit Erfolg gemahlen. Holzfrei Schreib brauchte für eine Leistung von 400 kg in der Stunde 55 PS. Frederic W. Quantz, Vincennes, Indiana. Jordan-Stoffmühle. Am. Pat. 933582. P.-Z. 35,570 (1910). Zwischen den Messern des Gehäuses sind hölzerne Füllstücke eingesetzt, welche stellenweise ebenso hoch stehen wie die Messer, sodaß der Stoff schrittweise durch die Mühle gehen und dabei immer wieder die Mahlflächen passieren muß. G. Der Raffineur in der Zellstoffabrik. P.-Z. 35, 1033 (1910). Infolge Ausschaltens der Raffineure in einer Sulfitstoffabrik wurde der Stoff unrein und brauchte längere Zeit zur Mahlung im Holländer. Durch Wiederbenützung der Raffineure wurde wieder die alte Güte des Stoffes erreicht. Für die Raffineure haben sich Lavasteine bewährt. Der Stoff darf nicht zu dünn eingeführt werden. J. M. Voith, Heidenheim. Drehknotenfänger mit seitlich gegen den Fangzylinder um feste Drehpunkte schwingenden Schüttel platten. DRP 219100. W.-B. 41, 640—641; P.-Z. 35, 678; P.-F. 8, 180 (1910). Der Drehpunkt der Schüttelplatten liegt nicht mehr im Stoff, sondern oberhalb des Stoffspiegels. Curt Max Tamaschke in Rhumspringe bei Herzberg a. H. Liegender Schleudersortierer für die Papier-, Holzstoff- und Zellu losefabrikation mit innerhalb eines Siebmantels rotierenden Schleuder flügeln und getrennter Zuführung des Stoffwassers zu den einzelnen Schleuderflügeln. W.-B. 41, 27; P.-Z. 35,100; P.-F. 8, 1317 (1910). An Stelle eines einzigen Einlaufstutzens ragen eine Anzahl von Röhren oder Mulden in die Schleuderflügel hinein und führen den letzteren das Stoff wasser aus einem höher gelegenen Behälter zu. Ein alter Praktiker. Zentrifugalsortierer mit liegender Welle oder mit stehender Wellel P.-F. 8, 229 (1910). Sortierer mit stehender Welle verstopfen sich weniger leicht, und der Einlauftrichter ist leichter zugänglich zur Reinigung als bei Sortierern mit liegender Welle. Auch wird bei letzteren die obere Hälfte des Siebes weniger ausgenutzt als die untere. Maschinenbau-Aktiengesellschaft Golzern-Grimma, Gölzern. Schleudersortierer für Holzstoff, Zellstoff u. dgl. mit liegender Welle und in das Innere des Schleuderflügels hineinragendem^ feststehendem Einlauf. DRP 222078. W.-B. 41, 1793—1794; P.-Z. 35, 1650; P.-F. 8, 516 (1910). An beiden Enden des Sortierzylinders ist ein Einlauf angeordnet, und das Schleuderflügelrad liegt symmetrisch oder nahezu symme trisch zu seinem in der Mitte befindlichen Armkreuz. Gustav Toelle, Niederschlema. Schleudersortierer für Holz stoff, Zellstoff u. dgl. mit einem innerhalb einer liegenden zylin- schen Siebtrommel um eine horizontale Achse rotierenden Schleuder flügelsystem. DRP 221117. W.-B. 41, 1450—1451; P.-Z. 35, 1376; P.-F. 8, 407 (1910). Die Schleuderflügel sitzen innerhalb einer konischen, in Richtung des Stoffeintritts sich erweiternden Trommel. Der zwischen die Schleuderflügel eingeführte Stoff tritt durch die Oeffnungen der Trommel und wird von den außen auf dieser sitzenden Schrauben flügeln sowie radialen Längsschaufeln gegen das Sortiersieb ge schleudert. (Fortsetzung folgt.) Versammlung nordischer Sulfatzellstoff-Erzeuger Auf der Zusammenkunft von Vertretern der schwedischen norwegischen und finländischen Sulfatstoffindustrie in Stockholm am 15. März (s. Nr. 22 S. 805) wurde, um den schlechten Markt verhältnissen der letzten Jahre abzuhelfen und womöglich eine Preissteigerung für Sulfatstofferzeugnisse zu erzielen, von fin- ländischer Seite der Vorschlag gemacht, in London ein Verkaufs kontor einzurichten. Der Vorschlag' fand bei den norwegischen und schwedischen Vertretern Anklang, und es wurde zur Förderung der Angelegenheit ein Ausschuß von 6 Personen eingesetzt (darunter als Vertreter der finländischen Fabriken Staatsrat Aug. Ramsay und Dr. Fellman). Der Ausschuß wird Anfang April in Stockholm zusammentreten, bg. (,,Mercator") Zusammenschluß der finnischen Papierfabriken. Die finländi schen Papierfabrikanten (42 Firmen) haben behufs Reglung der Preise und des Absatzes ein Abkommen geschlossen. Erhöhung der russischen Papierpreise dürfte wohl nicht allzu lange auf sich warten lassen. K. (St. Petersb. Herold) Schweizer Zoll auf rauhes Papier Die Einsenderin des Zollartikels in Nr. 12 vom 11. Februar scheint im Konkurrenzkampf etwas schwarz zu sehen. Mit ihren Ausführungen über die schweizerische Zollpraxis im Papierverkehr gehen wir ja ganz einig, etwas schwerfällig scheint aber die Ein senderin zwischen den Zeilen zu lesen, denn sonst würde sie den Inhalt unserer Mitteilungen richtig gedeutet haben. Gerade unser Haus hat alle Mittel aufgeboten, um gegen die neue schweizerische Zoll praxis zu protestieren. Wenn wir unserseits richtig zwischen den Zeilen zu lesen vermögen, so stehen wir nach den örtlichen Angaben der Einsenderin mit ihr unter Kontrakt. Es würde sich lächerlich ausnehmen, wenn wir in diesem Falle trachteten, den deutschen Fabrikanten in Anbetracht der Zollereignisse die Einfuhr nicht zu empfehlen. Papiergroßhandlung