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DDAPIER-VERARBEITUNG BU CHG EU ERBE EES Papierindustrie-Verein, E. V. Von zuverlässiger Seite ist uns eine vertrauliche Mitteilung betreffend Kasein-Industrie in Neuseeland zugegangen. Mit glieder, welche sich für diese Mitteilung interessieren, können eine Abschrift kostenfrei von unserer Geschäftsstelle Berlin W 9, Linkstraße 22, beziehen. 35. ordentliche Hauptversammlung Freitag, 24. Mai 1912, in Konstanz, im Insel-Hotel Fortsetzung zu Nr. 51, S 1851 5. Erteilung von Diplomen für treue Mitarbeit. Geschäftsführer Hager : Nach den Sitzungen soll die Be willigung von Diplomen durch die jährliche ordentliche Haupt versammlung erfolgen. Da aber die meisten Diplome schon vor Abhaltung der Hauptversammlung in die Hände der zu diplo mierenden Angestellten und Arbeiter gelangen sollen, so sind wir bisher in der Weise vorgegangen, daß diejenigen Diplome, die zu einem bestimmten Jubiläum oder dergleichen fällig waren, in Voraussicht der Zustimmung der späteren Hauptversammlung ausgeschrieben und den betreffenden Mitgliedern zugesandt wurden. Außerdem sind, sobald die Hauptversammlung heran nahte, die Mitglieder aufgefordert worden, etwaige Anträge auf Er teilung vomDiplomen für die Tagung der Hauptversammlung ein zureichen. Demgemäß haben wir bereits eine große Anzahl von Diplomen verteilt, zu deren Abgabe Sie noch nachträglich Ihre Zustimmung zu gewähren haben. Es handelt sich hierbei um 251 Diplome gegen 276 Diplome im Vorjahr, so daß also hier eine Abnahme von 25 Diplomen zu verzeichnen ist. Außerdem sind noch für die heutige Tagung weitere 92 Diplome angemeldet gegen 42 im Vorjahr, was also bei dieser Gruppe eine Vermehrung um 50 Diplome bedeutet. Insgesamt haben wir also zu bewilligen 343 Diplome gegen 318 Diplome im Vorjahr, was eine Vermehrung um 25 Diplome bedeutet. Unter den 343 Diplomen, die heute zu bewilligen sind, befinden sich 83 Diplome für 25 und mehr jährige Dienstzeit gegen 84 im Vorjahr. Die Bewilligung ge schah seither stets in Bausch und Bogen; namentlich ist davon Abstand genommen worden, die Firmen in der Versammlung zu nennen, da es sich teilweise um Ehrungen handelt, die den Betreffenden vorher nicht bekannt gegeben werden sollen. Vorsitzender bittet, jetzt sogleich die bei Punkt 12 der Tages ordnung vorgesehene Satzungsänderung zu beraten. In § 10, Absatz 2 soll es heißen: „Die Bewilligung der Diplome erfolgt durch den Vor sitzenden oder dessen Stellvertreter und ist von der näch sten Hauptversammlung zu bestätigen.” Diese Aenderung ist schon von der vorjährigen Haupt versammlung beschlossen worden, konnte raber nicht in die Satzungen aufgenommen werden, da sie nicht auf der Tages ordnung stand. Das Wort wird hierzu nicht gewünscht. Ferner hat der Vorstand folgende Satzungsänderung empfohlen. In § 10 der Satzung soll der zweite Satz im zweiten Absatz „Der Preis ist: 1 eingerahmtes Diplom 8 M„ 1 unge rahmtes Diplom 3 M„ beide zu Lasten des Empfängers” gestrichen werden. Die Preisbemessung der Diplome gehört ja eigentlich nicht in die Satzung. Deshalb beantragt der Vor stand, die Preisbezeichnung zu entfernen. Im Anschluß hieran schlägt der Vorstand vor, die Preise für die Diplome von 8 M. auf 10 M. bzw. von 3 M. auf 5 M. zu erhöhen, was mit Rücksicht auf die gestiegenen Materialkosten notwendig ist. Das Wort wird hierzu nicht gewünscht. 6. Schaffung eines neuen Diploms Vorsitzender: Die vorjährige Hauptversammlung hat 1500 M. für den Entwurf eines neuen Diploms bewilligt, und der Vor stand hat eine Kommission, bestehend aus den Herren Gump recht, Konsul Heuser, Direktor Kraemer, Krause und Loefftz eingesetzt, um mit einer Anzahl von Künstlern zu verhandeln. Die Kommission hat in 5 Sitzungen getagt und ist mit vielen Künstlern in Verbindung getreten, in fast allen Fällen ohne den gewünschten Erfolg. Schließlich wurde- Professor Doepier auf gefordert, einen Entwurf zu liefern, der hach einigen Abänderungen vom Vorstand angenommen wurde. Der Entwurf liegt hier vor. Unter den uns zugegangenen Entwürfen befand sich auch eine Skizze von dem Zeichner, Herrn Rudolf Teichmann, die außer ordentlich gut gefallen hat. Von der Diplom-Kommission ist nun die Anregung gegeben worden, diese hübsche Skizze als Mitgliedskarte des Papierindustrie-Vereins zu verwenden. Herr Teichmann ist gefragt worden, was er für die reproduktionsfähige Zeichnung verlangen würde, und er hat einen Preis von 75 M. angegeben. Wir werden im Vorstand noch erörtern, ob wir der Anregung, eine hübsche Mitgliedskarte zu schaffen, näher treten wollen. Das Wort wird hierzu nicht gewünscht. (Nachdem das Doeplersche Diplom von den Anwesenden besichtigt worden ist, wird festgestellt, daß Einwendungen dagegen nicht geltend gemacht worden sind. Die Annahme ist somit beschlossen.) 7. Bericht über die vertraulichen Listen und die Auskunfts erteilung durch den Vertrauensmann Vorsitzender: Da 'Herr Geheimrat Hofmann leider ver hindert ist, zu erscheinen, wird Herr Dr. Hans Hofmann den Bericht seines Vaters verlesen: Dr. Hofmann : Vertrauliche Listen sind im vorigen Jahr 215 (39 Seiten) eingegangen, die in 11 (im Vorjahr 8) Ausgaben Ver sandt wurden. Im Jahr 1910 stellte sich die Zahl der eingegan genen Listen auf 175 (35 Seiten), so daß eine Zunahme um 40 Listen (4 Seiten) vorhanden ist. Seit Gründung des Vereins bis Ende 1911 sind 4567 Listen gedruckt und versandt worden. Seit dem 1. Januar 1912 sind bis jetzt 63 vertrauliche Listen eingegangen und in 4 Ausgaben versandt worden, d. s. weniger 23 gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zu den ver traulichen Listen ist ein Register in Arbeit, welches die in den Listen aufgeführten Namen des Jahres 1911 enthalten wird. Geschäftliche Auskünfte wurden insgesamt 240 gegen 269 im Vorjahr erteilt, mithin weniger 29. Die Gesamtzahl der seit Gründung des Vereins erteilten Auskünfte betrug Ende des letzten Jahres 26375. Seit 1. Januar 1912 wurden 51 Auskünfte verlangt, 36 weniger als in der gleichen Zeit des Vorjahrs. Vorsitzender: Da niemand das Wort zu dem Bericht des Herrn Vertrauensmannes wünscht, so können wir wohl Herrn Geheimrat Hofmann unseren Dank für die große Mühe und Arbeit, die er stets für uns geleistet hat, aussprechen. Auf Antrag des Herrn Geheimrats Hofmann ist in einer Sitzung der Berliner Vorstandsmitglieder am 13. Oktober 1911 beschlossen worden, in die Listen auch Angaben über Vertreter (Agenten usw.) auf zunehmen, außer wenn es sich um reine Personalstreitigkeiten handelt. Ein Vereinsmitglied hat nun am 15. April 1912 einen Antrag an den Vorstand gerichtet, daß der § 7 der Satzungen dahin geändert werden soll, daß in den vertraulichen Listen nicht nur schlechte Zahler bekannt gegeben werden, sondern überhaupt Geschäftsverbindungen, vor denen zu warnen ist. Namentlich wünschte die Firma, daß die vielen Vertreter ge kennzeichnet werden, die teils auf eigene Rechnung, teils als Agenten ihre Dienste anbieten. Dieser Antrag scheint auf den ersten Blick dem vorhin erwähnten Beschluß der Berliner Vor standsmitglieder zu entsprechen und wurde deshalb auf die Tages ordnung der heutigen Hauptversammlung gesetzt. Nachträglich habe ich erst erfahren, daß es sich hier um folgendes handelt: Der Vertrauensmann hatte unter Billigung der Kommission, die die verschiedenen Mitteilungen für die, Schutzlisten prüft, abgelehnt, eine Mitteilung über einen Vertreter jener Mitglieds firma aufzunehmen, hat aber die betreffende Firma an die Haupt versammlung wegen Abänderung des § 7 der Satzungen ver wiesen. Eine derartige Satzungsänderung ist nun sehr bedenklich. Wir müssen unseren Vertrauensmann schützen. Geschäftsführer Hager erwähnt, daß Herr Geheimrat Hof mann die heutige Hauptversammlung dringend bitte, den Antrag jener Mitgliedfirma abzulehnen. Nach dem Beschluß der Berliner Vorstandsmitglieder vom 13. Oktober 1911 können jetzt auch Mitteilungen über Agenten auf genommen werden, aber nur dann, wenn es sich auch tatsächlich um schlechte Zahler handelt. Dar-