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1878 PAPIER-ZEITUNG Nr. 51/1912 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str. 97—103, an jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus harzigem Holze unter Abscheidung von Terpentin und Harz, welche durch Er hitzen des Holzes in einem geschlossenen Kessel ausgeschmolzen werden, worauf durch weitere Erwärmung und Vermischung mit Alkalien der Zellstoff dargestellt wird von Benjamin Franklin Armington Saylor in Rome, Georgia, V. St. A. DRP 248225. (KL 55). Fichten- oder Kiefernholz in kleinen Spänen von 12 bis 13 mm Länge und 3 bis 6 mm Dicke wird in den Zylinder 1 bis nahe an die Decke gefüllt, wobei gleichzeitig etwa 1,25 kg pro Kubik meter trockenes Aetznatron beigemengt werden. Der Mannloch deckel 24 und die Ventile 12, 28, 19, 35, 17 und 37 werden dann geschlossen und das Ventil 32 in dem Rohr, welches zu einer Luftpumpe führt, geöffnet, während die Ventile 9 und 15, die in den Mantel und den unteren Teil des Zylinders 1 führen, mäßig geöffnet werden. Hierauf wird Dampf in kleinen Mengen und unter schwachem Druck eingelassen, und gleichzeitig wird die Vakuumpumpe 33 in Tätigkeit gesetzt. Nachdem alle Luft aus dem Zylinder 1 gezogen und durch Dampf ersetzt worden ist, werden die Ventile 9 und 15 geschlossen und die Vakuum pumpe 33 in Tätigkeit belassen, bis praktisch ein vollkommenes Vakuum im Zylinder 1 erhalten ist. Die Entfernung der Luft aus dem Innern des Zylinders, bevor dieser in stärkerem Maße erhitzt wird, verhindert das Verkohlen der Späne und das Ent färben des Terpentins und Harzes. Nachdem vollkommenes Vakuum in dem Zylinder 1 er zielt ist, schließt man das Ventil 32 sowie alle Auslässe aus dem Zylinder 1 und öffnet die Ventile 9, 12 und 15, so daß Dampf in den Mantelraum und in den Zylinder 1 dringt, bis ein Druck von 5,5 bis 7 kg auf 1 qcm im Zylinder und im Mantelraum er reicht ist. Dies wird etwa 1 Stunde fortgesetzt, während welcher Zeit das Terpentin aus dem Holz abgeschieden wird und das geschmolzene Harz sich am Boden des Kochers sammelt. Das Ventil 28 wird dann geöffnet und das Heizen noch etwa 2 Stunden fortgesetzt. Während dieser 2 Stunden entweichen Terpentin und Dampf zusammen durch das Rohr 27 und werden nach Verdichtung im Kondensator 29 in den Behälter 30 abgegeben, wo sie alsdann in der üblichen Weise getrennt werden. Nach etwa 3 Stunden dieser Behandlung werden die Ventile 28 und 15 geschlossen, während das Ventil 12 geöffnet bleibt. Das Ventil 19 im Rohr 18 wird geöffnet, worauf der Dampf druck das Harz, welches sich unter dem durchlässigen Boden 6 gesammelt hat, durch das Rohr 18 in den Trichter 38 drückt, von wo es in den Harzdestillierbehälter 39 geleitet wird.? Das Ventil 12 wird dann geschlossen. Am Ende dieser Behandlung bleiben noch etwa zwei Drittel der ursprünglichen Menge Harz in dem Holz. Das Holz wird in dem Zylinder 1 nun in folgender Weise in Zellstoff verwandelt: Nachdem’das zuerst gesammelte Harz durch das Rohr 18 abgelassen wurde, wird das Ventil 19 geschlossen und eine Lösung von Aetznatron von 15 ° B. unter einem Druck, der höher ist als der Druck im Zylinder 1, durch das Rohr 34 bei geöffnetem Ventil 35 eingetrieben. Von dieser Aetznatronlösung wird ge nügend eingeführt, um die Späne vollkommen zu bedecken. Das Ventil 35 wird dann geschlossen, die Ventile 12 und 15 ge öffnet und Dampf in den Zylinder 1 und den Mantelraum ein geführt, bis der Druck im Zylinder und M antelraum 1 auf etwa 8,5 Atmosphären gebracht ist. Dieser Zustand wird etwa 5 Stunden aufrechterhalten, wobei alle Ventile zum Zylinder bis auf das Dampfeinlaßventil 12 geschlossen sind. Bald nachdem der erhöhte Druck im Zylinder 1 hergestellt ist, wird das Ventil 28 für kurze Zeit geöffnet und das noch zurückgebliebene Terpentin herausgelassen. Der Druck von 8,5 Atmosphären wird im Zylinder 1 so lange aufrechterhalten, bis das Holz in Zellstoff verwandelt ist. Dabei sammelt sich das Harz und setzt sich unter dem Boden 6 ab. Nach 11 Stunden wird das Ventil 19 geöffnet und alles angesammelte Harz durch das Rohr 18 abgelassen, worauf das Ventil 19 geschlossen wird. Am Ende dieser 5 bisJ6 Stunden dauernden Behandlung ist das Holz vollkommen in Zellstoff verwandelt. Das Ventil 15 wird dann geschlossen und das Ventil 19 für kurze Zeit geöffnet. Dabei treibt der Druck im Zylinder 1 die Lauge aus, die durch das Rohr 18 in einen Behälter abgeführt wird, von wo sie in einen Verdampfer gelangt und in bekannter Weise weiter be handelt wird. Das Ventil 19 wird dann geschlossen und das Ventil 37 geöffnet, worauf der Zellstoff durch das Rohr]36 aus geblasen wird. Das ganze Verfahren dauert etwa 10 Stunden. Patent-Ansprüche / 1. Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus harzigem Holze unter Abscheidung von Terpentin und Harz, welche durch Erhitzen des Holzes in einem geschlossenen Kessel ausgeschmolzen werden, worauf durch weitere Erwärmung und Vermischung mit Alkalien der Zellstoff dargestellt wird, dadurch gekenn zeichnet, daß zwecks Abscheidung von Terpentin und Harz das Holz mit einem geringen Prozentsatz Aetznatron gemischt in einen geschlossenen Kessel gebracht wird, in dem ein Vakuum erzeugt und gleichzeitig eine geringe Menge Dampf zugelassen wird, worauf der Kessel außen und innen durch Dampf unter Druck erhitzt wird und nach Entfernung des Terpentins und Harzes unter Erhöhung des Dampfdruckes die Darstellung des Zellstoffes in bekannter Weise erfolgt. 2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß, nachdem infolge Erhöhung des Dampfdruckes und Untermischung mit einer Lösung von Aetznatron die eigent liche Darstellung des Stoffes bereits begonnen hat, noch einmal Terpentin abgelassen wird. Füllbleistift mit verstellbarer Mine und einer die Mine um schließenden, zweiseitig gezahnten, aufgeschlitzten Metallhülse von Heinrich Kassebaum in Zipsendorf, Bez. Leipzig. DRP 242548 (Kl. 70). Bei diesem Bleistift wird die Mine durch Druck gegen ihre Spitze weitergeschoben. Erreicht wird dies durch eine die Bleimine umschließende, sperrschubartig auf zwei Seiten gezahnte, aufgeschlitzte Hülse, die von einem aus zwei Hülsen mit Federausschnitten und einer Schraubenfeder bestehenden Läufer umgeben wird, und vor deren Ende eine andere Schraubenfeder lagert. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen.