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1074 PAPIER-ZEITUNG Nr. 29/1912 tons angeklebt wird, so daß a auf a trifft, und hierauf das Hauptteil durch den Gürtel durchgezogen wird. Der Verschluß . des Kartons befindet sich an der Vorderseite, und die an der vorderen Klappe befindliche Zunge c wird in den mit d bezeichneten Schlitz gesteckt. Bild 5 zeigt einen Gürtelkarton, bei welchem sich am Hauptteil die Seitenwände c befinden, während der Gürtel an die beiden schraffierten Klappen angeklebt wird. Die Schlie ßung des Kartons geschieht in der Weise, daß man die Seitenwände c etwas nach innen biegt und den an- geklebten Gürtel darüber setzt. Der Deckel wird entweder in derselben Weise verschlossen wie bei Nr. 4, oder mit Klappe zum Einstecken hinter der Vorderseite (Bild 6), oder mit Haken-Verschluß. An der Vorderseite (Bild 7) be findet sich rechts und links je ein Haken-Einschnitt, in welchen die Verschluß klappe oder -Lasche eingesteckt wird. Zur Aufnahme größerer oder schwerer Ware werden diese Bild 5 Bild 6 Bild 7 Kartone auch wohl mit Bandklammern versehen (Bild 8), wobei man an die beiden Seitenwände a des Hauptteils je eine Band Bild 8 klammer befestigt, welche man, nachdem man den Gürtel über gesteckt hat, durch die im Gürtel eingestanzten Schlitze b steckt und umlegt, wodurch die Festigkeit des Kartons vollkommen ist. Bild 9 zeigt einen flachliegenden Umkarton, welcher zur Aufnahme größerer Mengen dient. Er ist ein einfacher Deckel karton, in dessen vier Seiten a man, nachdem man den Karton gebogen und gestanzt hat (Bild 9) eine Bandklammer anschlägt und beim Deckel nur an 2 Seiten a je eine Klammer anschlägt, während die eine Längsseite b an beiden Ecken abgeschrägt und am Unterteil angeklebt oder angeheftet wird. Die Befestigung der Bandklammer geschieht am billigsten und schnellsten mit der Bandklammer-Anschlag-Maschine der Sächs. Kart.-Masch.- A.-G., welche von endloser Rolle arbeitet. Fortsetzung folgt Faltschachteln Der Einsender des Artikels in Nr. 26, welcher sich als Papier warenfabrikant zu erkennen gibt, ist sich wohl bewußt, daß die langfristigen Abschlüsse mit der Kundschaft dem ganzen Gewerbe nicht zum Segen gereichen, versucht es aber so hinzustellen, als ob an diesem Mißstände lediglich die Vertreter der Fabriken schuld wären. Diese Auffassung ist schon deshalb unrichtig, weil es im Be lieben des Fabrikanten liegt, ob er einen Auftrag annehmen will oder nicht. Wenn er, wie der Einsender in Nr. 26, der Ansicht ist, daß ein so langfristiger Abschluß nicht in seinem Interesse liegt, so ist nicht einzusehen, warum er einen solchen bestätigt anstatt ihn abzulehnen. Ergeben sich aus einem derartigen Abschluß hinterher Schwierigkeiten oder Verluste, so trifft die Schuld hier für doch lediglich den Fabrikanten, welcher den Auftrag angenommen hat. Wären sich alle Papierwarenfabrikanten darüber einig, Ab schlüsse nicht auf länger als ein Jahr zu machen, so fiele es keinem Vertreter ein, einen Kunden auf längere Zeit binden zu wollen. Ein Papierwarenvertreter ist nicht auf Rosen gebettet, und der großen Verantwortung und anstrengenden Arbeit steht häufig so geringe Entlohnung gegenüber, daß der Vertreter gezwungen ist, noch andere Waren mit zu verkaufen. Infolgedessen kann er sich nur selten in die Schwierigkeiten des Faches einarbeiten und macht oft der Kundschaft Zugeständnisse, deren Tragweite er nicht kennt, da er oft von der Fabrikation keine genügende Kenntnis hat. Dies wird nur dann anders werden, wenn die Fabrikanten nur Fach leute als Vertreter anstellen und so entlohnen, daß sie ohne Sorgen arbeiten können. Meistens aber übernimmt der Vertreter die Ein führung, setzt dabei oft seine Ersparnisse zu, und den Nutzen seiner Arbeit erntet später der Fabrikant, der auf diese Weise einen wirk samen Reklamereisenden gehabt hat, der ihm nichts kostete. Cerberus Verpackung von Fahrkarten Zu Nr. 25 S. 930 Reklamekarten oder Wiegekarten mit Bindfaden zu schnüren ist für kleine Formate nicht angebracht. Diese Drucksachen hält man mit kleinen dünnen Gummiringen zusammen (Kuponringe im Handel genannt). Diese Ringe sind sehr billig und werden so verwendet, daß zwei Stück über Kreuz gelegt das Päckchen zusammenhalten. Es gibt verschiedene Stärken und Größen; man verlange Muster. Der Preis wird seltener nach Stück als nach Gewicht gestellt, nach Gewicht sind Kuponringe billiger, weil das Zählen fortfällt. Beim flotten Hantieren ist darauf zu achten, daß die schwächeren Ringe nicht zerrissen werden. Durchsichtige Pergamynbeutel stellen sich teurer (kosten je nach Stärke der Karten 4 bis 5 M. das Tausend) und sind unpraktischer beim Verpacken als Kuponringe. Für den angegebenen Verwendungs zweck sind sie aber vielleicht vorzuziehen, da damit festgestellt werden kann, ob Karten entnommen sind. Pergamynbeutel sind für Verpacken von Karten aber nicht zu empfehlen, weil sie sich nur für Inhalt, der eingeschüttet wird, bewährt haben. Da außer dem diese Beutel mit Kreuzboden gefertigt werden müssen, muß auf gute Klebung geachtet werden. Am vorteilhaftesten dürften Pergamynstreifbänder sein, welche vorher gummiert, beim Ver packen angefeuchtet, an der Seite des Päckchens geschlossen werden. Die Verwendung von Streifbändern ist besonders der Billigkeit wegen zu empfehlen. Q. Fensterbriefe mit vertikalem Fenster. Der Ausschuß des Deut schen Handelstages hat es seinerzeit abgelehnt, den von den Handels kammern Elberfeld, Stuttgart, Halberstadt, Stolberg, Berlin ge stellten Antrag auf Zulassung von Fensterbriefen mit vertikalem Fenster zu unterstützen. Die Handelskammer zu Elberfeld beschloß jetzt von neuem, den Handelstag um Verfolgung dieser Angelegen heit beim Reichspostamt zu ersuchen. Sollte vom Reichspostamt die Einführung der genannten Fensterbriefe, die außer in Deutsch land und Oesterreich nur noch in der Schweiz verboten, in allen anderen europäischen Staaten aber zugelassen sein sollen, nicht gestattet werden, so bleibt den Geschäftsleuten nur noch der für die Postverwaltung sicher unerwünschte Ausweg übrig, durch Einführung größerer Umschläge den jetzigen Nachteil des um ständlichen Faltens der Briefe zu beseitigen. Die Elberfelder Handels kammer hofft in ihren Bestrebungen von anderer Seite Unterstützung zu finden. —t.