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Farbbänder Ein’großer Uebelstand im Kontor ist das schlechte Kopieren der Briefschaften, und es werden vielfach Klagen laut, daß die Farbbänder die Schuld tragen sollen. Mit der Hand geschriebene Schriftstücke waren immer deutlich zu lesen, und es kam bei solchen höchstens vor, daß sie verschwammen, wenn zu feucht kopiert wurde. Bei Schriftstücken mit Schreibmaschine wird aber oft die Kopierpresse zu wenig festgeschraubt oder die Kopiermaschine weniger hart eingestellt, weil angenommen wird, daß die Schrift deutlich lesbar kopiert sein wird. Der Uebelstand des schlechten Kopierens wird oft dem Seidenpapier zugeschoben, aber dies wird von den Lieferanten vielfach widerlegt. Die Farbbänder tragen die Hauptschuld, und dies liegt daran, daß sie aus wirtschaftlichen Gründen voll- kommen ausgenützt, also oft zu lange benützt werden und dann schlechte, d. h. matte Schriftzeichen ergeben. Manches noch wenig abgenützte Farbband ergibt undeut liche Kopien. Der Grund ist folgender: Die Schreibmaschinen - Farbbänder enthalten Glyzerin, Feuchtigkeit und Farbstoff. Werden sie nicht verschlossen aufbewahrt, so verdunstet all mählich das Wasser, und das Farbband gibt deshalb keine deut lichen Abdrücke. Es ist deshalb unbedingt nötig, daß die Schreib maschine bei Nichtgebrauch zugedeckt bleibt, um das Verdunsten des Wassers möglichst zu verhindern. Auch hüte man sich da vor, von Schreibmaschinen-Farbbändern zu großes Lager zu halten, da die Bänder durch längere Aufbewahrung an Wert verlieren. Der Verbraucher kaufe nur ein Band, aber man biete ihm Ermäßigung des Preises für den Fall an, daß er seinen ganzen Jahresbedarf beim Lieferer bezieht. Papierhändler geben Be stellhefte auf 6 und 12 Stück Farbbänder aus, und der Kunde braucht nur einen solchen Bestellzettel bei Bedarf einzusenden. G. Arbeiten nach Geschäftsschluß Eine Verkäuferin war von ihrem Chef kündigungslos entlassen worden, weil sie sich geweigert hatte, noch nach Geschäftsschluß das Schaufenster, das geputzt werden sollte, mit auszuräumen. Sie klagte vor dem Kaufmannsgericht zu Leipzig auf Zahlung des Restgehalts, da sie zu der verlangten Dienstleistung nicht ver pflichtet gewesen sei. Das Kaufmannsgericht stellte sich jedoch auf den Standpunkt, daß solche Arbeiten, wie das Ausräumen des Schaufensters von den Angestellten auch noch nach Geschäfts schluß auf Verlangen geleistet werden müssen, wenn die gesetzlich garantierte elfstündige Ruhezeit gewahrt bleibt, eine Weigerung des Angestellten sei genügender Grund zur sofortigen Entlassung. der Draht 9 Raum für seine Vor- und Rückbewegung hat und sich beim Herausstoßen der Schreibfeder, was durch einen Druck auf die Haube 8 bewirkt wird, nicht festklemmt. Füllfeder von Louis Ignatius Perry in London, England. Amerik. Patent Nr. 982527. B,E Die Erfindung bezieht sich auf Füllfedern, bei welchen die Tinte zu der Spitze der Schreibfeder durch ein hohles Mund stück c aus Vulkanit, Zelluloid oder Metall geleitet wird, welches Zungen al angebracht. sich von unten in die Höhlung der Schreibfeder legt und mit der Spitze die Schreibfeder be rührt. Wenn man bei solchen Füllfederhaltern eine Goldfeder a benutzt, so ist diese oft zu weich oder zu elastisch, so daß sie sich beim Schreiben zu weit von dem Mundstück c abhebt und die Tinte zu reichlich fließt. Um diesem Mangel abzuhelfen, sind nach dieser Erfindung an den Längsrändern der Schreibfeder welche nach unten um das Mundstück c geklappt werden und so Schreibfeder und Mundstück in inniger Verbindung halten. Probenschau Tintenpapier der Hammonia Tinten-Industrie in Hamburg, Eppendorfer Baum 23-25. Die Firma bringt Tintenpapier in den Handel, welches in zweckmäßiger Packung zum 10-Pf.- Verkauf an die Schreibwarenhändler gelangt. Die Blätter sind 60 X 100 mm groß. Legt man ein Stück dieses Papiers in Wasser, so ergibt sich in wenigen Minuten eine Lösung, die sofort als Tinte verwendet werden kann. Die Hälfte des oben angegebenen Blattes genügt zur Herstellung von etwa 1/32 Liter Tinte. Die so bereitete Tinte ist sehr wohlfeil, sie bleibt stets klar ohne Bodensatz, oxydiert die Feder nicht und ist unbegrenzt halt bar. Für die Mitnahme auf der Reise, zum Füllen der Füllfeder dürfte diese Form der Tinte am praktischsten sein. Schreibunterlage von Alexander Weber Geschäftsbücher fabrik in Berlin SW 68, Neuenburger Str. 17. Die Firma fertigt Schreibunterlagen, die sich besonders gut für eine dauernde Reklame eignen. Die Unterlagen, wie nachstehend abgebildet, sind 31x45 cm gioß, sie werden als einfacher Block oder auch Amerikanische Schreibwaren Federhalter von Frank P. Bailey in Kalamazoo, Michigan. Amerik. Patent 972146. Dieser Federhalter versucht, wie so viele andere, die Auf gabe zu lösen, die abgenutzte Schreibfeder auf bequeme Weise, und ohne sie mit den Fingern erfassen zu .müssen ,'aus*dem Halter zu entfernen. Die Abbildungen zeigen einen Längsschnitt und Querschnitt des Halters. Die zu entfernende Schreibfeder 7 wird wie üblich zwischen einem festsitzenden Einsatzstück 6 und der Halterhülse 5 eingeschoben und beim Schreiben fest gehalten. Gegen das hintere Ende der Schreibfeder legt sich ein Draht 9, der bis an das hintere Ende des Halters geführt ist und sich dort gegen eine verschiebbare Haube 8 stützt. Der Draht ist an seiner hinteren Hälfte von einer Schraubenfeder 10 umgeben, die sich einerseits gegen die Haube 8, anderseits gegen eine feste Querwand 13 stützt. Vor der Querwand 13 weist der Draht 9 eine rechtwinklige Abbiegung 12 auf, die ermöglicht, daß er im hinteren Teile zentral angeordnet ist, während der vordere Teil sich an die Innenwand der Hülse 5 legt. Die Quer wand 13 begrenzt zugleich die Rückbewegung des Drahtes 9, während eine zweite Querwand 14 seine Vorbewegung begrenzt. Die Hülse 5 zeigt im vorderen Teil (bei 15) eine geringe Aus buchtung nach oben (siehe Bild 2,. größerer Maßstab), so daß als Mappe mit oder ohne Tasche geliefert, und die Ausführung wird je nach Bestellung von der einfachsten bis zur besten’ in Leder mit echter Vergoldung gefertigt. Die Reklameaufschrift wird ebenfalls in Golddruck hergestellt. Die uns zugesandten Muster sind sehr sauber gearbeitet und bilden ein praktisches Hilfsmittel auf dem Schreibtisch. Bromsilberkarten von der Großen Berliner Kunstausstellung, Verlag der Neuen Photographischen Gesellschaft, A.-G. in Steglitz- Berlin. Die große Sammlung, die in Nr. 46 bereits beschrieben wurde, ist in letzter Zeit durch weitere Karten ergänzt worden. Es sind durchweg plastische Arbeiten, die zur Reproduktion ausgewählt wurden, da die Photographie für die einfarbigen Bildhauerarbeiten, ob sie nun in Gips, Marmor, Bronze oder Holz ausgeführt sind, ein vollkommen erschöpfendes Repro duktionsmittel ist. Bis auf wenige Arbeiten in Bronze sind auf allen Karten die Kunstwerke vor‘einem]schwarzen Hinter grund dargestellt, von dem sie sich wirkungsvoll abheben