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Nr. 49/1912 PAPIER-ZEITUN G 1787 Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Zum MitgliedervErzeichnis Siehe Nr. 47 S. 1719 Als Mitglieder haben sich gemeldet: Herr Ingenieur C. Fr. Lindström von Sagene in Hurum, Schweden. Herr Karl Georg Kothen in Warburg, Westf. Herr Ingenieur Eugen Lendholt in Rathsdamnitz. Herr Ingenieur Carl Heinemann, Zellstoffabrik Hoesch & Co. in Pirna. Herr Direktor Rudolf Küchler, Papierfabrik Sandow bei Ziebingen. Mitgliederzahl: 380. * * * Erweiterte Vorstandssitzung in Straßburg, Hotel Rotes Haus, am 10. Juni 1912 Anwesende : Name Wohnort Hans Bayer A. Brune Franz Dietrich Oscar Dietrich jr. L. J. Dorenfeldt Oscar Eppen S. Ferenczi Carl Franck Herm. Franke Kuno Franz Gustav Güntter Adolf Hamburger Dr. Hasterlik Arno Holz Gerh. Kaul Dr. Paul Klemm R. Küchler Heinr. Lange Ernst Lehmann Alphons Lottes Alfred Lutz H. Michael Dr. Max Müller Ph. Offenheimer F. Ottens Palm Dr. J. Pelzer Dr. Bruno v. Possanner Willi Schacht A. Schiffner Schoop Prof. Dr. Carl G. Schwalbe Richard Trierenberg R. Wieselgren Dr. Hans Wrede Dr. Casimir Wurster Altdamm Nestersitz Weißenfels a. S. Weißenfels a. S. Kristiania ■ Winsen a. Luhe Berlin Berlin-Karlshorst Kehl a. Rh. Höchst a. M. Biberach i. Wttbg. Wien Aschaffenburg Ammendorf Höchst a. M. Gautzsch b. Leipzig Ziebingen Bernburg Königsberg i. Pr. Cöln Groß-Lichterfelde-West Niederschlema i. Sa. Finkenwalde b. Stettin Okriftel a. M. I Cröllwitz bei Halle a. S. Neukochen Laubenheim b. Mainz Cöthen i. Anhalt Weißenfels a. S. Alfeld a. Leine Königsberg i. Pr. Eberswalde Arheilgen Witzenhausen a. Werra New York Dresden Der Vorsitzende Dr. Max Müller begrüßt die erschienenen Mitglieder, besonders die aus dem Auslande gekommenen. " 1. Geschäftliche Mitteilungen. Der Vorsitzende gibt bekannt, daß sich folgende Herren zur Aufnahme in den Verein gemeldet haben: Ingenieur C. Fr. Lindström von Sagene, Hurum, Schweden; Ingenieur Karl Georg Kothen, Warburg, Westf.; Ingenieur Eugen Lendholt, Rathsdamnitz; Ingenieur Carl Heinemann, Zellstoffabrik Hoesch & Co., Pirna; Direktor Rudolf Küchler, Papierfabrik Sandow bei Ziebingen. Der Vorsitzende dankt Herrn Direktor Heigis in Pilsen für Stiftung eines freiwilligen Beitrags zum Studienfonds und wünscht, daß andere Mitglieder diesem Beispiel folgen mögen. 2. Bericht des Geschäftsführers. Prof. Dr. Schwalbe : Unser Verein war auf der Hauptversammlung des Vereins Deutscher Chemiker in Freiburg i. B. durch den Redner vertreten. An fragen von Mitgliedern lagen vor über das Fachschulwesen, über die Patentliteratur der Sulfit-A 1 lauge. Mit einem Chemiker wurde über dessen Wunsch, der Verein möge seine Doktor-Arbeit als Vereinsschrift herausgeben, unterhandelt. Für einen Stu dierenden wurde literarische Beihilfe zu einer Untersuchung von Sisalhanf beschafft. Von Prof. W. Herzberg ist ein aus gezeichneter Fachbericht über die Fortschritte der Papier-Prüfung in 1911 eingelaufen und wird nächstens in den Vereins-Zeit schriften veröffentlicht. Da außer Prof. Herzberg und Dr. Vieweg die Mitglieder, welche sich zur Erstattung von Fachberichten erboten haben, damit in Rückstand sind, sei zu erwägen, ob die Einrichtung der Fachberichte in bisheriger Weise weiter be stehen soll. Die im Auftrage des Vereins unternommenen Ar beiten über die Rolle des fettsauren Kalks beim Bleichen von Lumpenstoff und über das Färben von Papier auf der Papier maschine konnten bisher nicht veröffentlicht werden, weil sie seitens der Verfasser noch nicht abgeliefert wurden. Der Vorsitzende fügt hinzu, daß das vom Verein veranlaßte Werk über die Literatur der Sulfitablauge weite Verbreitung gefunden, aufklärend gewirkt und Weiterarbeit auf dem Gebiete erleichtert habe. Dies folge aus zahlreichen Zuschriften, welche teilweise neue Vorschläge zur Verwertung der Sulfitablauge gebracht haben. Ueber dieselben wird in der Hauptversammlung voraussichtlich berichtet werden können. Ferenczi meint, die Fachberichte von Prof. Herzberg und Dr. Vieweg sollten wie bisher vom Verein herausgegeben werden, aber vielleicht unter einem weniger umfassenden Titel, da leider nach den bisherigen Erfahrungen wenig Hoffnung bestehe, daß für die anderen Abschnitte der Papier-Technik ebenso pünkt liche Mitarbeiter gefunden werden können. 3. Studienreise nach Frankreich. Ferenczi gibt die Teil nehmerliste bekannt, wonach bisher 17 Vereinsmitglieder sich zur Studienreise angemeldet haben und berichtet über die Vor bereitungen für diese Reise. Hauptstationen werden bilden Lyon, Grenoble, Riouperoux. Der Vorsitzende dankt dem Vorredner für seine eifrigen Bemühungen um die Studienfahrt. 4. Bericht des Ausschusses zur Prüfung von neuen Papier- leimen des Handels. Prof. Dr. Schwalbe: Zur Lösung der Auf gabe werden zunächst Handversuche vorgenommen. Die Hand papierversuche sollen die Grundlage zur Beurteilung der Leim wirkung verschiedener Handelsprodukte von Papierleimen im Vergleich zu reinem Harzleim schaffen. Für Ausführung der Handversuche wird Coethen vorge schlagen. Herr Dr. P. Klemm und Herr Dr. v. Possanner werden vom Verein mit der Leitung der Versuche betraut. In Aussicht genommen wird, mit denjenigen Papierleimen, die einen tech nischen Fortschritt erkennen lassen auch in Darmstadt auf der dortigen Versuchspapiermaschine Versuche anzustellen. Zur Einsichtnahme in die Yersuchsanordnung entsendet die Kom mission sowohl nach Coethen wie nach Darmstadt einen Vertreter. Ueber die näheren Bedingungen der Versuchsarbeit, übet die Verteilung der Versuchskosten sind mit den betreffenden Lehranstalten Verträge abzuschließen. Die Kosten der Ver suche werden von den sich für die Versuche interessierenden Papierfabriken usw. unter Unterstützung durch die genannten Lehranstalten aufgebracht. Die zur Untersuchung kommenden Proben werden von den Papierfabriken erbeten unter Angabe des Lieferanten des Preises und der vom Lieferanten gegebenen Verarbeitungsvorschriften. Der Prüfungsstelle bleibt es überlassen, vom Lieferanten weitere Erkundigungen bezüglich der Verarbeitung einzuziehen, oder den Lieferanten bei Papiermaschinen versuchen teilnehmen zu lassen. Direkter Bezug der Papierleimproben ist ausgeschlossen zur Vermeidung geschmeichelter Muster. Die Probeentnahme in den Papierfabriken geschieht nach einer von der Kommission auszuarbeitenden und streng zu be folgenden Prüfungsvorschrift, damit tatsächlich Durchschnitts proben aus größeren Sendungen erhalten werden. Zur Untersuchung gelangen auch Harzleime, wie sie Papier fabrikanten selber herstellen. Auf Wunsch werden die Firmen namen geheim gehalten und die Proben nur markiert. Die Papierleimproben, die auf ihre Wirkung zu prüfen sind, werden vollständig analysiert. Die Ergebnisse dieser Analysen werden in einem Nummernverzeichnis, also ohne die Lieferanten zu nennen, veröffentlicht, ebenso die bei den Leimungsversuchen erzielten Ergebnisse. In einer zweiten Liste werden die Handels namen in der in bezug auf Preis und Güte der Leimung sich er gebenden Reihenfolge jedoch ohne Bezugnahme auf das Nummern verzeichnis veröffentlicht. Die Prüfung erstreckt sich nur auf schreibgeleimte Proben. Die fertig geleimten Papiere werden auf Tintenfestigkeit und Radierbarkeit geprüft. Die Prüfung ist zwecks Feststellung der Beständigkeit der Leimung nach einigen Monaten zu wieder holen. Sämtliche Leimungsversuche werden an Stoffen gleicher Qualität und unter peinlichster Wahrung gleicher Arbeits bedingungen vorgenommen. Als Papierstoffe werden zur An-