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PAPIER-ZEITUNG Nr. 47/1912 Stuttgarter Brief Keine Staatsdruckerei Schon verschiedentlich hat man sich in unserem Landtag mit der Errichtung einer Stäatsdruckerei be- . schäftigt, doch kam man über Erwägungen nicht hinaus, und die vielen Druckereien, welche Staatsarbeiten anfertigen, hätten diese verloren; die den „Staatsanzeiger“ und die Landtagsarbeiten her stellenden Druckereien hätten den größten Verlust gehabt. Da man zurzeit sich damit beschäftigt, Ersparnisse in den Staats betrieben durchzuführen durch Vereinfachungen in der Staats verwaltung und eine Denkschrift hierüber im württembergischen Landtag zur Beratung stand, so wurde auch die Frage der Staats druckerei wieder berührt, welche vorher schon im Finanz-Ausschuß zur Beratung gestanden. Der Berichterstatter erklärte, daß der Aus schuß mit einer einzigen Ausnahme der Anschauung gewesen sei, daß ein solches staatliches Unternehmen sich nicht empfehle; zweifel haft sei die für den Staat herausspringende Ersparnis, sicher dagegen ein unnötiges Risiko für den Staat und die Schädigung der Privat industrie. Die Bezirksvereine des Deutschen Buchdruckervereins hatten in einer Eingabe an die Landstände gebeten, die Errichtung einer Staatsdruckerei abzulehnen, wie schon bei früherer Gelegen heit gleichfalls geschehen, da doch bereits eine Post- und Billett druckerei bestehe. Da der Ministerpräsident sagte, daß man über die Staatsdruckerei, falls der Landtag nicht darauf eingehen wolle, sich nicht weiter zu bemühen brauche, so dürfte damit diese Frage auf Jahre wieder von der Tagesordnung verschwinden. Wettbewerb. Zur Erlangung von Entwürfen für ein Programm zum diesjährigen Gutenbergfest Stuttgarts hatte der Gauvorstand Anfang des Jahres ein Preisauschreiben für Mitglieder des Gau- vereins-des Verbandes erlassen und mit der Begutachtung der ein gehenden Entwürfe den Graphischen Klub betraut. Das aus dem Klub gebildete Preisgericht hatte die Münchener Typographische Gesellschaft damit betraut. Von beiden Preisgerichten wurden die Fortschritte in der modernen Gestaltung bei den 62 Arbeiten an erkannt und dahin entschieden, daß ein 1. Preis zu 30 M., ein 2. zu 25, ein 3. zu 20, ein 4. zu 15 und ein 5., 6. und 7. Preis zu je 10 M. zur Verteilung kommen; ferner wurden 8 ehrende Anerkennungen zügeteilt. Zwei Preise und zwei Anerkennungen kamen in die Provinz, davon der erste (Einsender K. Milkowitsch) nach Heilbronn, die übrigen Preise und Anerkennungen kamen nach Stuttgart. Fünfzigjähriges Stiftungsfest. In großartiger Weise feierte der Gutenbergverein Stuttgart, welcher durch seinen mehr denn 100 Sänger zählenden Singchor weithin bekannt geworden, zu Pfingsten sein fünfzigjähriges Stiftungsfest. —s— i Verband der Deutschen Buchdrucker. Im Jahre 1911 erfuhr der Verband einen Zuwachs von 2869 Mitgliedern und erreichte damit die Zahl 64 793. Damit dürfte, wie es im Geschäftsbericht des Vorstandes heißt, der Verband diejenige Bedeutung im Gewerbe erlangt haben, die das Ziel jeder gewerkschaftlichen Organisation sein sollte; der Zuwachs dürfte sich nur noch auf die Ausgelernten beschränken, weil alle anderen für den Verband in Frage Kommenden bereits Mitglieder seien. Aus dem Kassenbericht ist ersichtlich, daß - im letzten Jahre 3 704 623 M. eingenommen und 2 913 526 M. aus gegeben wurden, davon an Reise- und Arbeitslosenunterstützung 1 104 198 M., an Krankenunterstützung 977 420 M., an Invaliden unterstützung 334 518 M., an Begräbnisgeld 93 400 M. Die Ver waltungskosten in den Haupt- und in den Gauverwaltungen betrugen 211 754 M. Das Vermögen vermehrte sich um 2 913 562 M. und betrug am Jahresschluß 8 998 458 M. In bezug auf die Tarif beratungen wird berichtet, daß sich diese schwierig gestalteten wegen gewisser scharfmacherischer Elemente der Prinzipalsvertretung, zu denen noch die Verlegerorganisationen des Buchhandels und der Zeitungen als Auftraggeber mit Anforderungen herangetreten seien, die wenig geeignet gewesen seien, einen befriedigenden Ausgang ( der Beratungen herbeizuführen. Wenn dessenungeachtet eine Ver ständigung erzielt wurde, so sei das nur durch beiderseitiges Ent- ' gegenkommen in dem Bestreben, das bewährte friedliche Verhältnis im Gewerbe aufrechtzuerhalten, möglich geworden. Einige Ver- ' schlechterungen der Arbeitsbedingungen für die Maschinensetzer OT hätten in den Kauf genommen werden müssen, um Zugeständnisse i für die Gesamtheit zu erreichen. Hierbei sei zu berücksichtigen, daß die erste Tarifierung der Arbeiten an der Setzmaschine zu einer Zeit erfolgt sei, als die Maschinen erst vereinzelt eingeführt waren und das Interesse der Prinzipale an einer genau zutreffenden Tarifierung noch gering gewesen sei. Mit der Verallgemeinerung der Setzmaschinen sei das anders geworden, und es habe, um nicht alles in Frage zu stellen, ein Ausgleich geschaffen werden müssen. Wenn das Ergebnis der Tarifberatung, besonders von dem Teil, der von seinen Errungenschaften etwas preisgeben mußte, zunächst nicht besonders freundlich aufgenommen worden sei, so sei doch beim größten Teile der Mitglieder die ruhige Ueberlegung eingekehrt und wohl auch die Erkenntnis, daß nicht anders gehandelt werden konnte. Ungeachtet des friedlichen Tarifabschlusses dürfe man nicht allzu hoffnungsfroh in die Zukunft blicken, denn durch die schnelle Verbreitung der Setzmaschinen und die ganze technische Entwick lung werde die Zahl der Arbeitslosen immer größer. Darum müsse namentlich den jüngeren Kollegen ans Herz gelegt werden, jede Gelegenheit zur technischen Fortbildung zu benutzen, um allen Anforderungen des Berufes gewachsen zu sein. urchschreib- apiere Gebrüder Herzheim G. m. b. H. Düren, Rhld. Fabrik nicht rollender gummierter Papiere DRP. 1 Deutsche Kreppfabrik 1 BERLIN N 4 Georg Bürger Wöhlertstr. 12 Fernsprecher Amt Norden Nr. 2146 [45860 Zur Messe Leipzig I Petersstrasse 44, II. 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