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bald lag die großartige Alpenwelt mit ihren von Neuschnee be deckten Häuptern vor uns, die bei wunderbar klarer Fernsicht in herrlichem Sonnenschein sich den Blicken darboten. Vorüber ging es an der legendenumsponnenen Roseninsel, und in Felda fing betraten wir wieder das Land. Inzwischen hatten die vereinigten Bemühungen des Süd deutschen Papiergroßhändler-Vereins und der München-Da chauer Fabrikleitung um schönes Wetter einen Sieg auf der ganzen Linie herbeigeführt, denn gleichsam als schönes Sinnbild des Erfolges gemeinsamen verständnisvollen Strebens strahlte die Sonne für den Rest des Tages in voller Pracht. Auf schönem Waldweg wurde bald das Hotel Kaiserin Eli sabeth erreicht, Herr Geheimrat Grotjan bot seinen Gästen ein herzliches Willkommen und lud zu einem einfachen bayrischen Mittagsmahl ein, dessen Einfachheit erfreulicherweise die besten Schlüsse auf das Wohlergehen des bayrischen Volkes zuließ. Das Mittagsmahl verlief in angeregtester Stimmung, und großen Beifall fand eine von Herrn Kommerzienrat Otto Heck, München, den Damen gestiftete Erinnerungsmappe zur Aufbewahrung aller Festgaben, die als letzte Ueberraschung gereicht wurde. Herr Alexander Flinsch, Berlin, sprach den Dank des Verbandes für die liebenswürdige Einladung und die Fülle der dargebotenen Genüsse aus, der in ein Hoch auf Herrn Geheimrat Grotjan gipfelte, in das die Gäste jubelnd einfielen. Noch manches gute Wort wurde gesprochen und noch mancher gute Tropfen getrunken. In tief empfundener gemütvoller Rede blickte Herr Blankenstein, Berlin, indem er des nahen Abschiedes gedachte, auf die Münchener Festtage zurück, und daß er im Sinne aller Teilnehmer sprach, als er versicherte, diese Tage würden unvergeßlich sein und bleiben, bewies die begeisterte Aufnahme seines Hoch auf das wackere Bayernvolk. Der Kaffee wurde auf der Veranda, von der man einen ent zückenden Rundblick auf die großartige Alpenwelt hatte, ein genommen und die Klänge der Musik verlockten so manchen, sonst so ernsten Papiermenschen zu einem Tänzchen im Freien mit schöner Partnerin. Allen überraschend kam die Stunde des Aufbruchs. Die Dampferfahrt von Feldafing erfolgte bei herrlichstem Wetter. Spiegelglatt lag der See, der morgens noch heftig bewegt war, und die laute Fröhlichkeit des Tages ebbte langsam ab. Am Hauptbahnhof in München eingetroffen, brachen die Festteilnehmer in ein spontanes Hoch auf Herrn Geheimrat Grotjan aus. Dann mußte geschieden sein. Unvergessen werden allen Teilnehmern die schönen Tage in München sein, die ihnen der Süddeutsche Papiergroßhändler- Verein und die München-Dachauer Akt .-Gesellschaft für Maschinen papierfabrikation in so herzlicher Weise bereitet haben. Der Deutsche Papiergroßhändler-Verband aber wird diese Tage nicht zu den verlorenen rechnen, denn in seiner Einladung war zu lesen: „Nichts ist neben ernster Arbeit so sehr geeignet, das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu fördern, wie gemeinsam verlebte fröhliche Stunden.” Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Zum Mitglieder-Verzeichnis Siehe Nr. 45, S. 1629 Als Mitglied hat sich gemeldet: Herr Ingenieur und Papierchemiker Gerhard Kaul in Höchst am Main, Königsteinerstr. 2 I. Mitgliederzahl: 375. Druckpapier in Baden Der in Nr. 44 Ihrer Zeitung gebrachte Auszug aus dem Karls ruher Handelskammerbericht erregt gewiß insofern allgemeines Interesse, als gerade diejenige Fabrik, von der der Bericht ausgehen dürfte, satiniert Druckpapier ebenso billig verkauft, wie der Verband Zeitungsdruck anbietet, und daher den Preis für satiniert Druck in Süddeutschland auf einen Stand herabgedrückt hat, wie man ihn bisher kaum kannte. Zu was also dann das Gejammer ? Carl Berberich Technische Buchhaltung in Papierfabriken Von Gustav Hippe Fortsetzung zu Nr. 37 Seite 1355 Filz- und Sieb-Konto 1 ) Im Fabrikationsbetrieb tritt jedesmal eine unerwünschte Störung ein, wenn Filz- oder Siebwechsel mitten in der Woche notwendig wird. Diese Störung kann sehr unangenehm werden, wenn kein Ersatzstück am Lager ist. Solch ein Mangel ist meist auf grobe Nachlässigkeit des verantwortlichen Lagerverwalters zurückzuführen, kann aber durch geeignete Buchführung unter gleichmäßiger Ueberwachung vermieden werden. Nachstehender Vordruck „Sieb-Konto” gibt ein Beispiel, wie die Einrichtung zweckmäßig erfolgen kann. Das Filz-Konto, gegliedert in Naß- filz-Konto, Trockenfilz-Konto, Manchon-Konto, wird in gleicher oder ähnlicher Weise wie das Sieb-Konto geführt. Bei dieser Hilfs-Buchhaltung kann man mit einem Blick auf das Konto den gesamten Bestand feststellen. Rechtzeitiges Bestellen kann gar nicht versäumt werden. Hat einmal vielleicht nachts der Werkführer dem Bestand ein Sieb entnommen, ohne den Lagerverwalter in vorschriftsmäßiger Weise, sei es durch Eintrag in das bereitliegende Ausgabebuch oder Aufschreiben auf eine im Lager hängende Tafel, zu verständigen, so kann dieser doch die Unterlassungssünde leicht gut machen, denn er muß spätestens bei nächster Ausgabe finden, daß sein Buch-Soll- Bestand mit dem Ist-Bestand nicht übereinstimmt. Seine dann sofort anzustellenden Nachforschungen verhindern, daß man einmal ohne Sieb dasitzt. Der Lagerverwalter muß, sobald sein Soll-Bestand bis auf zwei Stück zusammengeschmolzen ist, für Neubestellung sorgen. Auch ein übermäßig großer Lagerbestand an Filzen und Sieben ist geschäftlich unklug, denn diese Bestände kosten viel Sieb-Konto Maschine II. 960x 160 cm Maschine I. 850x160 cm Lieferant Eingang Stück Ausgang Preis Bemerkungen Lieferant Eingang Stück Ausgang Preis Bemerkungen 1910 1910 X & Co. 5. 1. 1 17. 1. R & Z 16. 1. 1 7. 2. Probe sehr 1 21. 2. 1 21. 3. zufrieden 1 28. 3. Beim Einz. A. R. 25. 1. 1 28. 4. Am 3. Tage beseh. in Falten X & Co. 25. 2. 1 15. 4. 1 1 1 1 Papierholz in Japan. Auf der Insel Sachalin hat eine japanische Firma Wälder festgestellt, deren Holz sich nach der Deutschen Japan-Post Yokohama ausgezeichnet für die Herstellung von Holz schliff zur Papierfabrikation eignet. Die Ausnützung der Wälder soll sofort in Angriff genommen und eine größere 'Gesellschaft zu diesem Zwecke gegründet werden. K. Geld, das keine Zinsen trägt. In einer mit vier Papiermaschinen arbeitenden Papierfabrik waren bei einem Brandunglück über 80 Siebe mit vernichtet worden. 1) Mehrere Vordrucke und dazugehörige Erklärungen sind in einzelnen, von mir verfaßten Aufsätzen in verschiedenen Nummern der „Papier-Zeitung” erschienen.