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W)APIER-VERARBEITUNG ö B'U CH GEWERBE Die Buchdruck-Rotationsmaschinen Von Front Bauer, k. k. Lehrer an der k. k. Graphischen Lehr und Versuchsanstalt in Wien Fortsetzung zu Nr. 38, S 1399 Zweirollenmaschinen für sechzehnseitige Zeitungen Hier sind Haupt- und Nebenmaschine gleich groß, jede druckt acht Seiten, so daß von beiden Maschinen 16 seitige Zeitungen geliefert werden. Diese Zweirollenmaschinen werden ebenfalls sowohl mit einfachbreiten als doppeltbreiten Druck werken gebaut. Bei letzterem Typ wird Schön- und Widerdruck auf jeder Maschinenseite in einem Druckwerk in der schon er wähnten Art ausgeführt. Die Plattenlage auf Zweirollenmaschinen für 16 Seiten entspricht, je nach welchem System die Presse gebaut ist, entweder jener an einfachbreiten oder jener an doppeltbreiten Achtseitenmaschinen. Einfachbreite Zweirollenmaschinen für 16 Seiten baut man sowohl als Bändermaschinen wie auch als bänderlose. An Bänder maschinen werden die beiden Papierstränge nach dem Druck zuerst in ihre Schneidezylinder geführt und hier zu Bogen in der Größe des halben Druckzylinderumfanges zerschnitten. Die Bogen beider Druckwerke laufen nun zu dem in der Mitte zwischen beiden Maschinen angeordneten Sammler, werden hier vereinigt, kommen dann zum Trichter, wo sie den Längsfalz erhalten und darauf zur Falztrommel, die ihnen den Querfalz erteilt. Die gefalzten Exemplare werden zu je fünf gesammelt und dann ausgelegt Leistung und Betätigung beider Maschinen vel den ver schiedenen hier möglichen Arbeitsarten sind folgende: 16 Seiten = 4 Bogen zu je vier Seiten, beide Maschinen haben gleiche Gangart; 12 Seiten = 3 Bogen zu je vier Seiten, die Nebenmaschine hat doppelte Plattenlage und läuft auf halbem Gang; 10 Seiten = 2 Bogen zu je vier Seiten und ein halber Bogen zu zwei Seiten, die Nebenmaschine hat halbe Geschwindigkeit, doppelte Platten und druckt von halbbreiter Rolle; 8 Seiten = 2 Bogen zu je 4 Seiten auf jeder Maschine, beide haben gleiche Gangart und doppelte Stereotypie, der Sammler ist abgestellt; 6 Seiten = 1 Bogen zu vier Seiten und ein halber zu zwei Seiten, auf der Nebenmaschine wird eine halbbreite Rolle verwendet; 4 Seiten = 1 Bogen, doppelte Stereotypie, Nebenmaschine ab gestellt. Hat die Maschine zwei Falzwerke, so kann man auf beiden Maschinenhälften drucken und erzielt 4 seitige Zeitungen in vierfacher Menge; 2 Seiten = % Bogen einmal gefalzt oder ungefalzt. Es läuft entweder nur eine Maschine mit halber Rolle oder beide mit ganzer Rolle. In beiden Fällen Lwird doppelte bezw. achtfache Stereotypie notwendig. Die stündliche Arbeitsmenge ist ungefähr: 16, 12 oder 10 Seiten 12 000 Exemplare zweimal gefalzt 8, 6 oder 4 ,, 24 000 ,, ,, ,, 4 • „ 48 000 2 ,, 24 000 ,, einmal 2 ,, 96 000 „ ,, oder ungefalzt An bänderlosen Maschinen werden die beiden Papierstränge, nachdem sie über verschiedene Walzen gelaufen, bei den Einlauf walzen des Trichters zusammengeführt, gehen gemeinsam über den Trichter, vgl. Bild 26, und erhalten hier den ersten Falz. In kombinierten Schneid-, Sammel- und Falzzylindern werden vom Strange Stücke in der Größe des halben Druckzylinder umfanges abgetrennt und diese zum zweiten Male gefalzt. Das Sammeln geschieht auf einem dieser Zylinder, und man erhält dabei doppelt so starke Exemplare als sonst, wenn der Sammler abgestellt ist. Da aber nach dem ersten Falz gesammelt wird, so liegen die Bogen nicht wie an Bändermaschinen ineinander, sondern je zwei gefalzte Bogen aufeinander. Auf den bänderlosen Maschinen lassen sich mit Ausnahme von 10 seifigen Exemplaren ebenso alle Zeitungen in der gleichen Seitenzahl herstellen, wie an Bändermaschinen. Die Herstellung 10 seifiger Exemplare auf einfachbreiten bänderlosen Zweirollen maschinen wird auch möglich, wenn für diesen Zweck eine be sondere Bogenführung vorhanden ist. Eine solche wurde in neuerer Zeit der Schnellpressenfabrik Frankenthal geschützt. Der Druck von 12 Seiten fällt auf bänderlosen Maschinen insofern anders aus, als man an solchen die Nebenmaschine nicht mit halber Geschwindigkeit laufen lassen kann, man hilft sich in der Weise, daß man sie mit halber Papierbreite beschickt. Das fertige 12 seitige Exemplar unterscheidet sich von jenem auf einer Bändermaschine gedruckten dadurch, daß es nicht aus drei ganzen Bogen, sondern aus zwei Bogen und zwei halben besteht. Bild 69. Zweirollen-Rotationsmaschine für 16seitige Zeitungen der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, Akt.-Ges. In Bildern 69 und 70 werden 16 seitige Zweirollenmaschinen der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, Akt.-Ges., gezeigt. Erstere ist mit Bänderfalz versehen, die andere arbeitet voll ständig bänderlos. Bild 70. Bänderlose Zweirollen-Rotationsmaschine für 16seitige Zeitungen der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, Akt.-Ges. Als doppeltbreite Zweirollenmaschine für 16 seitige Zei tungen wird von der Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer auch ein Typ nach dem Ponysystem gebaut, vgl. Bild 71. Diese entstand durch Verbindung zweier achtseitiger Einrollen-Pony- maschinell und arbeitet wie jene mit einfachbreiten Rollen unter Anwendung der schon beschriebenen, bei Ausführung von Schön- und Widerdruck in einem Druckwerk notwendig werdenden Wendevorrichtung, vgl. Bild 18, die an der Zweirollenmaschine doppelt vorhanden sein muß. Die beiden Stränge laufen nach dem Widerdruck zusammen, werden geschnitten und die Bogen im Falzapparat zweimal gefalzt. Letzterer wird auf Verlangen