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1378 PAPIER-ZEITUN G Nr. 37/1912 traten. Wir sind seit dieser Zeit mit Bestellungen überhäuft, können infolge günstiger Auswahl der Aufträge die Maschinen vorteilhaft beschäftigen, und infolgedessen hat sich die Erzeugung schon jetzt bedeutend erhöht. Da wir in diesem Jahre streng bilanziert und sämtliche zweifelhaften Forderungen abgeschrieben haben, nehmen wir an, daß wir im Jahre 1912 ein günstiges Ergebnis erzielen werden. Den Verlust, welcher sich durch den Gewinnvortrag vom Jahre 1910 um 7500 Kr. vermindert, beantragen wir auf neue Rechnung vorzu tragen. Hauptzijjern der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Gebäude 1 824 700 Kr., Fabriks- und Reservegrund 150 500 Kr., Industrie- Gleise 39 200 Kr., Holzschl. Demcseny 187 900 Kr., Maschinen 2 524 600 Kr., Utensilien 17 300 Kr., Gespann 3300 Kr., Rimessen und Effekten 12 000 Kr., Bargeld 6600 Kr., Papierlager 452 500 Kr., Roh- und Betriebsmateriallager 292 300 Kr., Feuerungsmaterial 52 100 Kr., Außenstände 654 200 Kr., transitorische Außenstände 41 600 Kr., Holzbeschaffung 465 700 Kr., Verlust in 1911 abzüglich Gewinn aus 1910 140 900 Kr. Passiva : Aktienkapital 2 000 000 Kr., Prioritätsaktien 500 000 Kronen, Hypothekar-Darlehen 1 423 100 Kr., Akzepte 1 843 600 Kr., Verbindlichkeiten 782 500 Kr., Wertverminderungskonto 306 300 Kr., Reserve 10 000 Kr. Verlust- und Gewinnrechnung. Soll: Fabrikationsmaterial, Reparaturen und Löhne 1 413 200 Kr., Feuerungsmaterial 384 300 Kr., Gehalte, Provisionen, Frachten und allgemeine Regie 278 800 Kr., Zinsen und Skonto 244 400 Kr., Steuer und Assekuranz 18 000 Kr., Unfallversicherung und Krankenkasse 6100 Kr., Dubiosen 21 300 Kr., Gewinnvortrag vom Jahre 1910 7500 Kr. Haben: Fabrikation 2 217 900 Kr., Verlust in 1911 abzüglich Gewinnvortrag vom Jahre 1910 141 000 Kr. Rosenberger Papierstof/abrik, Aktiengesellscha/t in Liptö-Rözsa- hegy, Ungarn. Nach dem Geschäftsbericht unterschied sich das Ge schäftsjahr von dem Vorjahr darin, daß die Fabrik nicht mit Verlust gearbeitet hat. Die schlechte Geschäftslage auf dem Papiermarkt hat angehalten und wirkte besonders ungünstig auf die mit Wasser kraft arbeitenden Unternehmungen. In der ersten Hälfte des Jahres konnten wir mit voller Kraft arbeiten, und die Ware ging leicht ab. Dann begann die große Dürre, welche fast bis zum Jahresschluß angehalten hat. Während voller 4 Monate konnten wir nur mit 1/4 unserer Leistungsfähigkeit arbeiten. Infolge dieser Dürre konnten wir jedoch die großen Holzschliffvorräte, die sich im Jahre 1911 aufgehäuft hatten, ausverkaufen. Auch haben sich Anfang 1912 die Holzschliffpreise etwas gebessert. Der Reingewinn betrug rund 12 200 Kr., und nach Abzug des Verlustvortrages von 1400 Kr. bleibt ein Reingewinn von 10 800 Kr., welcher zu Abschreibungen auf Ma schinen und Gebäude verwendet werden soll. Hauptzahlen der Bilanz: Aktiven: Grundstücke, Gebäude, Wasserkraft-Anlage und Maschinen 808 000, Einrichtungen, Holz und andere Vorräte 44 700, Aktien und Wertpapiere 112 800, Schuldner 70 900, Bargeld 6500 Kronen. Passiva : Aktienkapital 500 000, Rückstellungen für Wertverminderung der Maschinen und Gebäude 153 600, Hypothekenschuld 241 600, Gläubiger 137 000, Gewinn 10 800 Kronen. Gewinn- und Verlust-Konto: Ausgaben: Versicherung 900, Zinsen und Skonto 24 100, Gehälter 7400, Frachten 3900, Holz 55 900, Arbeitslohn 27 400, Oele, Filze, Riemen, Re paraturen und Miete 13 500, Steuer 2400, Miete 100, Verlust des Jahres 1910 1400, Gewinn des Jahres 1911 10 800 Kronen. Ein nahmen: Für verkaufte Waren 147 300, verschiedene Einnahmen 500 Kronen. Stora Kopparbergs Bergslags Aktiebolag in Falun, Schweden, welche außer Waldbau, Sägewerken, Eisen- und Kupferhütten, auch Holzschleiferei, die Papierfabrik Domnarfvets Pappersbruk (Kvarnsveden) und die Sulfit- und Sulfatzellstoffabriken in Skutskär betreibt, erzielte 1911 aus dem Verkauf ihrer Erzeugnisse und aus Aktien in anderen Firmen einen Rohgewinn von (abgerundet) 6 172000 (i. V. 4 993 000) Kr., einen Reingewinn von 3 142 000 (i. V. 2 884 000) Kr. Trotz des bedeutend größeren Rohgewinns ist der Reingewinn deshalb nicht so stark gestiegen, weil auf Aktien (wahrscheinlich in der Maschinenfabrik Vagn- u. Maskinfabriks A. B., Falun, die aber in den letzten Monaten des 2. Halbjahres wieder in vollem Betrieb war und .Gewinn gab) 467 749 Kr. abgeschrieben und auf Zinsen, Kapitalrabatte und Anleihekosten 545 000 Kr. mehr aufgewendet sind. Die Gewinne aus dem Verkauf von Zellstoff stiegen von 328 000 auf 634 000 Kr., für Nebenprodukte von 195 000 auf 246 000 Kronen, für Papier von 1 106 000 auf 1 260 000 Kr.; für Kraft aus der neuen Kraftstation Bullerforsen wurden 146 000 Kr. verein nahmt. In Prozenten des Verkaufsbetrages betrug der Rohgewinn für Zellstoff 17,0, v. H. (i. V. nur 10,7 v. H.), für Druckpapier 24,9 (i. V. 23,7) v. H. Hergestellt wurden u. a.: 15 197 (i. V. 15 444) t Sulfatzellstoff, 20 386 (i. V. nur 12 733) t Sulfitzellstoff, 37 305 (i. V. nur 33 618) t Druckpapier. Die Marktlage für Zellstoff war für die Firma günstiger als in 1910. Die Einnahme aus der Papierfabrik ist gegen 1910 um 14 v. H., ihre Herstellung um reichlich 11 v. H. gestiegen. Gegenüber dem Jahre 1908 ist die Einnahme der Papier fabrik nur um knapp 9 v. H., ihre Herstellung jedoch um fast 25 v. H. gestiegen. Es scheint hieraus (schreibt ,,Affärsvärlden“) hervor zugehen, daß auf dem Weltmarkt in Papier jetzt stärkerer Wett bewerb herrscht. Der Vorstand schlägt vor, wie i. V. 2 400 000 Kronen als 20 prozentige Dividende zu verteilen, 496 000 (i. V. 484 000 Kr. und für Motoren für die Fabriken in Skutskär 500 000 Kronen) auf den Austeilungsgarantiefonds zu übertragen, 246 000 Kr. auf neue Rechnung vorzutragen. Aus dem Vorstandsbericht sei folgendes mitgeteilt: die 1911 fertiggestellte Kraftstation im Vester- dalelfven wird der Firma einen vermehrten Kraftzuschuß von durch schnittlich 5000 PS geben. Die Anlage der Essigfabrik Falu ättik- fabrik kam im Sommer 1911 in Betrieb und arbeitet befriedigend. Aktiebolaget Ethyl hat das Patent der Firma für die Vereinigten Staaten und Kanada für 134 000 Kr. in bar und für Gewinnanteil an eine Gesellschaft verkauft, die in Amerika zur Verwertung der Erfindung gebildet werden soll, nachdem die erste Sulfitspritfabrik dort in Betrieb gebracht ist und den Erwartungen entsprochen hat. Zur Ausnutzung des neuen Verfahrens für Herstellung von Sulfat stoff wurde Aktiebolaget Cellulosa mit 160 000 Kr. gebildet, wovon die Firma 40 000 Kr. gegen Ueberlassung ihres Anteils an dem Patent erhielt. Die Stora-Kopparberg-Firma hat sich außerdem, ebenso wie bei A. B. Ethyl, das freie Ausübungsrecht der Patente in den eigenen Werken vorbehalten. Ihr Kontor in Stockholm wurde im Dezember 1911 nach Falun verlegt. Ihre Kontore in London, Ham burg und Paris haben befriedigend gearbeitet und erhebliche Vorteile gebracht, bg. Anerkennung treuer Mitarbeit. Die beiden Arbeiter Karl Her mann Kaden aus Buchholz und Friedr. Aug. Gustav Ed. Reuther aus Annaberg sind seit 40 Jahren ununterbrochen in der Fabrik von Georg Adler in Buchholz, Sachsen, als Kartonnagenarbeiter tätig. Aus diesem Anlaß wurde ihnen am 30. April an Ratsstelle das „Silberne Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit" überreicht. Von der Firma erhielten beide je ein Geldgeschenk, und der Papier industrie-Verein ehrte sie durch Ueberreichung je eines Diploms. Stiftung. Anläßlich seines 40 jährigen persönlichen Geschäfts- Jubelfestes stiftete der Inhaber der Graphischen Kunstdruckerei, Prägeanstalt und Chromopapierfabrik Wilhelm Wefers, Crefeld, Herr Ernst Schlinkmann senr. zum Grundstock einer Pensions- und Unterstützungskasse 50 000 M. Aus diesem Anlaß veranstaltet die Firma ihren Angestellten und Arbeitern am 11. Mai im „Tiergarten“ eine Feier, die nachmittags mit einem Festessen beginnt. Bei der Gelegenheit wird sich den schon zahlreichen Jubilaren der Firma noch eine weitere Reihe anschließen. Brände. Die Papierfabrik Gustav Eichler in P.-Neamts (Bulgarien) wurde durch einen Brand eingeäschert. In wenigen Minuten stand das ganze Fabrikgebäude in Flammen, die in den großen Vorräten von Papier und Pappe reiche Nahrung fanden. Die Feuerwehr mußte sich darauf beschränken, das Umsichgreifen des Brandes auf die in unmittelbarer Nähe befindlichen und der gleichen Firma gehörenden Sägewerke und Holzlager zu verhindern. Der Schaden ist sehr groß, da das ganze Fabrikgebäude, sämtliche Maschinen und das gesamte Material vernichtet wurden. In der Dachpappenfabrik von C. F. Weber in Bamberg brach Feuer aus. Das ganze Warenlager mit seinen Vorräten wurde ver nichtet. Der Schaden ist groß. K. (Augsb. Abendztg.) Unfall. In der Fabrik beklebter Papiere von H. Lehnen in Süchteln, Rheinland, wurde am 6. Mai der Deckel eines Kessels durch den übermäßigen Dampfdruck fortgeschleudert. Die siedende Masse ergoß sich über drei Arbeiter, die schwere Brandwunden erlitten. (Berliner Tageblatt) Beilage. Deutsche Babcock & Wilcox Dampfkesselwerke- Aktiengesellscha/t in Oberhausen, Rhld. Die Firma beschreibt im reich illustrierten Flugblatt, das unserer heutigen Nummer beiliegt, eingehend die von ihr gebauten Babcock- & Wilcox-Kessel, Stirlingkessel und Babcock- & Wilcox-Hochleistungskessel.