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Nr. 35/1912 PAPIER-ZEITUNG 1285 Stojf- Verbrauch Erzeugung«- Buch Monat Januar 1910 Wareii-Erzeugung bo s Kohlen- Verbrauch Zellulose Baumwolle Leinenstoff Papier- Abfälle Maschinen- Ausschuß Holzstoff Gesamt- Eintrag Maschinen- Gewicht Geschnitten- Gewicht Versand Bemerkungen gebl. la Ib Ila Illa HIb M. I M.II Ge samt M. I M. II Ge samt 1 2 3 4 5 6 7 18 000 740 260 990 700 — — 340 200 220 300 — 3750 1500 1860 3360 1360 1640 3000 3240 M. I Sieb eingez. Sa. Papiergewicht von der Maschine weg sagt uns täglich, wie viel Faserstoff während der Verarbeitung verloren geht. Ist an einem Tage dieser Verlust übermäßig hoch, so wird man sofort auf frischer Tat nachforschen und die Ursachen meist bald er mitteln. Bei solcher Kontrolle ist es unmöglich, daß der Holländer müller einen verpfuschten Holländerinhalt unbemerkt in den Mühlgraben fließen läßt! Unter „Maschinen-Gewicht" buchen wir das Gewicht des fertigen Papiers, wie es von der Maschine kommt, also das Haspel oder Rollengewicht. Haben die Papierschneider ihre Arbeit beendet, so wird das geschnittene Papier beim Hereinnehmen in den Papiersaal gewogen. Wir erfahren aus dem Unterschied zwischen Maschinengewicht und Geschnittengewicht, welcher Prozentsatz beim Schneiden verloren ging, und können über mäßigen Verlusten auf den Grund gehen. So erfahren wir, ■daß vielleicht der Haspel falsch gestellt war, wodurch zu viel Schnittabfall entstand, oder daß ein mit Quetschfalten Siebspritzern oder sonstwie fehlerhaft gearbeitetes Pöstchen garnicht erst den Papiersaal passierte, um dort nicht die Aus schußziffer hinaufzutreiben, sondern sogleich den Weg zum Kollergang fand. ' Die Versandziffer kann zu Vergleichen mit den Fabrikations- Ergebnissen nicht herangezogen werden, weil sie von der übrigen Tagesarbeit unabhängig ist. Nichtsdestoweniger hat ihre Führung Wert für den Akkordlohn der Packer. Es wäre vorteilhaft, in dieses Erzeugungsbuch auch noch das sich im Papiersaal ergebende reine Versandgewicht aufzu nehmen, um einen Ueberblick über die Höhe des Papiersaal- Ausschusses zu haben. Solches Beginnen stößt aber auf un überwindbare Hindernisse, denn im Papiersaal kann nicht jeder Posten schlank hintereinander aufgearbeitet werden, auch kann man in diesem Erzeugungsbuch die einzelnen Partien nicht getrennt aufführen, um jene Angaben einordnen zu können. Um den Papiersaal-Ausschuß überwachen zu können, muß deshalb der Papiersaalmeister über jeden einzelnen Posten be sondere Aufstellung machen. Schluß folgt. Verpackung von Holzkarton Aus Mitteldeutschland In Nr. 28 Ihres Blattes bringen Sie auf Seite 1033 unter „Ver packung von Holzkarton“ einen Artikel, welcher eine von mir stam mende Kartonlieferung betrifft. Die Darstellung des Sachverhaltes seitens des Empfängers ist richtig, nur vergißt er mitzuteilen, daß ich die Verpackung des Kartons in Päcken zu 25 kg bestätigt hatte, und daß er es unterlassen hat, dieser Bestätigung zu widersprechen. Wie schon aus dem Gutachten des Großhändlers hervorgeht, gibt es Fabrikanten, die derartigen Karton nicht in Holzrahmen verpacken, und es hat sich um eine geschlossene 15 000-Kilo-Ladung gehandelt, welche nach dem Niederrhein rollte. Ich glaubte umsomehr, daß die Verpackung in Päcken zu 25 kg •ausreichen würde, als ich den Karton vom Packraum unmittelbar in den Eisenbahnwaggon verlade und nur franko Waggon der Emp fangsstation zu liefern habe. Im übrigen kostet der Karton in Schwere 240 g/qm, durchgefärbt und geleimt, erheblich unter 20 M. die 100 Kilo ab Fabrik, und auch aus diesem Preise geht schon hervor, daß Ballenpackung nicht eingerechnet sein kann. Ich wäre dankbar, wenn weitere Gutachten von Händlern, Verbrauchern und Fabrikanten abgegeben würden. Karton-Fabrik Papierprüfung in Norwegen Kristiania Materialpröveanstalt in Kristiania, zu deren Direktor der deutsche Oberingenieur G. Watzau berufen wurde, wird in aller Kürze ihre Tätigkeit beginnen, wozu auch die Prüfung von Papier gehört. Ueber die Regelung des Materialprüfungswesens in ganz Norwegen steht die Entscheidung des Ministeriums noch aus. Es soll nämlich auch in Trondhjem in Verbindung mit der neuen Tech nischen Hochschule Norwegens eine Materialprüfungsanstalt ein gerichtet werden. Im Gegensatz zu dem Regierungsausschuß ist ein norwegisches Fachblatt der Meinung, daß die Anstalt in Kri stiania besser wirken dürfte, wenn sie nicht staatlich wird, sondern die für ihre A.-G. 1911 angenommenen Satzungen behält, -wonach sie nur staatlichen Zuschuß bekommt und unter Aufsicht des Staates steht. Eine reine Staatsanstalt würde eine weitläufige Verwaltung erfordern, infolgedessen langsam arbeiten und zudem in erster Linie für öffentliche Institute. Infolge ihrer Lage im Industriemittelpunkt des Landes wird die Anstalt in Kristiania aber ihre Hauptaufgabe darin sehen müssen, die Bedürfnisse der Industrie zu befriedigen, während die Anstalt in Trondhjem hauptsächlich die Zwecke des Unterrichts zu berücksichtigen haben wird. Da die meisten Be triebe der norwegischen Papierindustrie im südöstlichen Teil des Landes liegen, so sind diese nahezu ausschließlich auf die Anstalt in Kristiania angewiesen. Den Vorstand von Kristiania Material pröveanstalt bilden Oberingenieur Jonassen, Chefingenieur S. A. Lund und Abteilungsingenieur Baalsrud sowie, als von der Stadtverwaltung gewähltes Mitglied, Oberingenieur Roshauw. bg. Eingänge Elektrische Kraftanlagen in Papier- und Papierstoffabriken. Die Siemens-Schuckertwerke in Berlin veröffentlichen eine Emp fehlungsliste für elektrische Kraftanlagen in Papier- und Papier stoffabriken. Nach dieser gut ausgestatteten Schrift von 72 Groß oktav-Seiten hat die Firma bis Finde 1911 über 150 elektrische Antriebe für Papiermaschinen geliefert, außerdem Einzelantriebe für Kalander, Umroller, Holländer usw. Einige dieser Anlagen sind abgebildet. Bemerkenswert ist unter anderem ein Dreh strommotor zum Einzelantrieb eines Holländers der Papierfabrik Julius Glatz in Neidenfels, wobei die Vorrichtung zum Heben und Senken der Holländerwalzen an das Gehäuse des Motors angebaut ist. Gegen 116 Papierfabriken in vielen Orten des In- und Auslandes werden als Bezieher von Kraftanlagen auf geführt. Sodann werden alle in Deutschland und im Ausland aufgeführten Anlagen eingehend beschrieben, insbesondere wird die Leistung der Motoren in PS, die Stromart, die Spannung in Volt, die Zahl, Art und Größe der Kraftmaschinen und der angetriebenen Maschinen mitgeteilt, ebenso die größte Papier geschwindigkeit in Metern in der Minute, die Siebbreite, Art der Regulierung usw. Diese Zusammenstellung ergibt, welche gewaltigen Kräfte heutzutage in Papierfabriken und Dampf schleifereien elektrisch übertragen werden. So ist in der Papier fabrik Krappitz eine Dampfturbine von 7000 PS mit elektrischen Generatoren gekuppelt. In der Papierfabrik von Siegel & Haase in Grünhainichen entwickelt die elektrische Zentrale 4000 PS. Bei F. E. Weidenmüller in Dreiwerden leistet sie 5000 PS und in der Papierfabrik Ammendorf 5650 PS, bei Oscar Dietrich in Weißenfels 4600 PS, bei M. Ellern in Forchheim 4000 PS, bei J. W. Zanders in Berg.-Gladbach 5000 PS und in der Papier fabrik Reisholz 9000 PS. Hier sind nur einige der größten Kraft leistungen aufgeführt, solche von 2—3000 PS kommen außer dem sehr zahlreich vor.