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1210 PAPIER-ZEITUNG Nr. 33/1912 7. Wahl von drei Revisoren für die Prüfung der Jahres rechnung 1912. 8. Etwaige Anträge des Sektionsvorstandes oder der Sektionsmitglieder. 9. Verschiedenes. Leipzig, 20. April 1912 Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft Sektion III: Leipzig Der Vorstand In Vertretung des Vorsitzenden: Heinrich Wagner *** muß als vor 2 oder 3 Jahren. Auch der Verlag des New York Herald muß 200 000 Dollar seines früheren Gewinnes opfern. Da sich die International Paper Company irgendwie mit den anderen Zeitungspapierfabrikanten der Vereinigten Staaten und Kanadas verständigt hat, so wären sie wohl imstande, einen noch höheren Preis zu erzwingen, wollen sich aber anscheinend mit bescheidenem Nutzen begnügen. Die freie Einfuhr von Zeitungs papier Und Papierstoff aus Kanada hat bis jetzt keinerlei Ein fluß auf den Preis des Druckpapiers geübt. Herr Hastings von der Cliff Paper Co. in Niagara Falls, Präsident und Geschäfts führer des Vereins amerikanischer Papierfabrikanten, der uns vor einigen Tagen mit einem kurzen Besuch beehrte, bestätigte diese Tatsache. Sektion VIII: Nürnberg Wir beehren uns hierdurch, die Mitglieder unserer Sektion zu der am Montag, 13. Mai 1912, vormittags 10 Uhr, im Saalbau des Industrie- und Kulturvereins dahier Zimmer Nr. 3 im II. Stock stattfindenden Sektionsversammlung ergebenst einzuladen. Tagesordnung : 1. Verwaltungsbericht, Prüfung und Abnahme der Jahres rechnung für das Jahr 1911. 2. Feststellung des Voranschlages für die Verwaltungs kosten der Sektion für das Jahr 1913. 3. Ersatzwahl für die ausscheidenden Vorstandsmitglieder und ihre Ersatzmänner. Es scheiden aus die Herren Kommerzienrat Theodor Koerner, Hermann Richter, Albert Crönlein, sowie die Ersatzmänner Herren Kommerzienrat Rosenfelder, Direktor W. Schmitt, Chr. Weiersmüller. 4. Wahl der Delegierten und ihrer Stellvertreter für die nächste Genossenschaftsversammiung. 5. Wahl der Prüfungskommission. 6. Bestimmung der öffentlichen Blätter, durch welche die Bekanntmachungen des Sektionsvorstandes er folgen sollen. 7. Anträge von Mitgliedern und Allgemeines. Nürnberg, 19. April 1912 Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft Sektion VIII Der Vorstand Eugen Mayer, Vorsitzender Zeitungspapier in Rmerika Die Zeitungsverleger der Vereinigten Staaten führen seit vielen Jahren erbitterten Krieg gegen die Druckpapierfabri kanten. Sie behaupten, daß die Fabrikanten ungebührlich hohen Nutzen aus ihren Fabriken ziehen, und verlangten von jeher freie Einfuhr von Druckpapier. Als im ver gangenen Jahr die geplante gegenseitige Oeffnung der Grenzen von Kanada abgelehnt wurde, ver fügte die Regierung der Vereinigten Staaten unter dem Einfluß der Zeitungsverleger, daß trotzdem , -r - -- -- kanadisches Zeitungspapier zollfrei eingeführt O _ werden solle. •O- Es wurde allgemein angenommen, daß infolge dessen der Preis von Zeitungspapier bedeutend fallen würde, aber es kam auch diesmal anders als man dachte. Nach einer Mitteilung des Paper Trade Journal machten die Zeitungsverleger in früheren Jahren großen Gewinn auf Kosten der Papierfabrikanten, der sich z. B. für die unter Hearstscher Leitung befindlichen vielen Blätter auf 7—800 000 Dollar im Jahr belief. Dieser Nutzen rührte zum großen Teil daher, daß die jährlich erforderlichen 125 000 Tonnen Zeitungspapier für 1,8 cent das Pfund (16,7 Pf. das Kilo) geliefert wurden. Als sich aber die Fabrikanten ver einigten, um ihr Papier fernerhin nicht mehr mit Verlust zu verkaufen, und die Zeitungsverleger zwangen, 2% cent für das Pfund zu bezahlen, hatte das Hearstsche Unternehmen für sein Papier 700000 Dollar jährlich mehr aufzuwenden, und der frühere große Gewinn war dadurch zu Ende. Der Nutzen, den die Papier macher erzielen, soll auch bei den jetzigen 2% Cent nicht mehr als 4 Dollar auf die Tonne ausmachen, d. h. weniger als 10 v. H. vom Verkaufspreis und weniger als in den meisten anderen Industriezweigen erzielt wird. Die New York World versichert, daß sie jetzt jährlich 300 000 Dollar mehr für ihr Papier bezahlen Staatliche Papierlieferungen in Rumänien. Der rumänische Ministerpräsident und Finanzminister hat im Parlament einen Gesetzentwurf eingebracht, der nachstehende Bestimmungen enthält: Der Gesetzartikel vom 13. Februar 1908, der die Regierung ermächtigt, mit den inländischen Papierfabriken Lieferungsverträge betreffend Papiere und Kartone für den Staat und die Eisenbahn direktionen abzuschließen, wird dahin abgeändert, daß die Dauer dieser Ermächtigung ab 30. März 1914 auf weitere 10 Jahre ver längert wird, wobei der Regierung das Recht zusteht, von fünf zu fünf Jahren die Papier- und _Kartonpreisc zu revidieren. Maschinen zur Herstellung von Sonderpapieren Von H. Postl, Fabrikdirektor a. D. in Nürnberg (Nachdruck nur mit Genehmigung des Verfassers gestattet) Fortsetzu 3 zu Nr. 29 Pappen für Bieruntersetzer, Bütten-Akten, Mode-Umschläge u. dgl. werden mittels einfacher Einrichtungen, die im Bild skizziert sind, erzeugt. Sehr schmierige Stoffe werden auf dem Sieb tisch (Lang sieb) unter Zuhilfenahme der Sauger und der Vordruckwalze E bis auf etwa 20 v. H. Trockengehalt entwässert und die dünne Stoffbahn auf die Formatwalze G gewickelt. Rösche Stoffe, wie man solche zu Pappen für Bieruntersetzer, Filtermasse usw. benötigt, werden ohne Sauger und Vordruckwalze gearbeitet. Die weitere Entwässerung der von der Formatwalze genommenen Pappen erfolgt auf der nahe vor der Gautschpresse stehenden Naßpresse N P. Diese läuft langsam und ist, wenn glatte Pappen, Aktendeckel u. dgl. erzeugt werden, nur mit einem unteren, gewöhnlichen Naßfilz versehen. Sollen einseitig gerippte, genarbte oder gemaserte Pappen angefertigt werden, so wird der Filz durch ein einfaches oder drilliertes Sieb oder durch einen Markierfilz ersetzt. Handelt es sich um die Anfertigung beiderseitig genarbter Akten usw., so muß durch die Presse N P auch ein Oberfilz oder ein Ober sieb geführt werden. Zwischen der Formatwalze G und der Filzleitwalze FS' ist soviel Raum zu lassen, daß der die Maschine zu bedienende Maschinenführer die Ware bequem von der Formatwalze ab nehmen und auf den unteren Filz oder auf das Untere Sieb der 'Naßpresse NP legen kann. Die auf den Naß filz gelegten Pappen werden zwischen den Naßpreßwalzen entwässert, nötigenfalls genarbt und in der Nähe der Filzleitwalze FS t abgenommen, auf einen Rollwagen ge stapelt und nach dem Trockenraum gefahren. Sollen Aktendeckel vierseitigen rauhen Büttenrand be kommen, so nehme man für jede Bogengröße eine Formatwalze von passenden Abmessungen. Wenn die Formatwalze G durch eine Gautschwalze ersetzt, die Filzleitwalze FS nahe an letztere gelegt und der Naß filz entsprechend verlängert wird, wenn man ferner vor der Walze F S t einen Haspel aufstellt, so kann man auf der Maschine auch luftgetrocknete Papiere aller Art, wie Lösch-, Filtrier-, zähe Packpapiere usw., anfertigen. Rüstet man aber den Siebtisch noch mit hohen Deckelriemen, einem Obersieb nebst Vorpressen sowie mit einer Saugerpumpe aus und montiert vor die Filzleitwalze FS t anstatt eines Haspels eine Pappenschere, so kann man auf dieser billigen und viel seitigen Maschine auch dicke Langsiebpappen, welche aus einer Stofflage bestehen, anfertigen.