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PAPIER-ZEITUNG Nr. 30/1912 mengen werden dargelegt und ein Beispiel des Heizvorgangs in einer modernen Papiermaschine durchgerechnet. Der Wärme bedarf zum Trocknen für 1 kg fertiges Papier beträgt bei 331/3 und 50 v. H. Trockengehalt der aus der letzten Presse kommenden Bahn etwa 1300 bzw. 675 W.-E. Dazu kommen die Wärmemengen für das Anwärmen der vorbeiziehenden Trockenluft (siehe am Schluß). Der Wärmeübergang zwischen zwei Körpern hängt in der Hauptsache ab von dem zwischen beiden vorhandenen Temperatur gefälle. Dieses ist am größten beim ersten Trockenzylinder (etwa 65°) und fällt rasch nach dem letzten Zylinder zu (etwa 4 bis 20° bei 0,2 bzw. 1 Atm. Ueberdruck). Dementsprechend berechnet sich die für 1 qm Heizfläche stündlich übergehende Wärmemenge auf 25025 bzw. 16 bis 80 W.-E. Die von einer 12-Zylinder-Trocken- partie von durchweg 1,25 m Durchmesser für 1 m Bahnbreite stünd lich an das Papier abgegebene Wärmemenge berechnet sich bei 0,2 bzw. 1 Atm. Ueberdruck im letzten Zylinder auf 264 000 bzw. 300 000 W.-E. Die Erhöhung des Ueberdrucks von 0,2 auf 1 Atm. steigert also die Leistung der Trockenpartie nur auf das 1,14 fache. Die stündliche Trockenleistung in Kilo für 1 m Bahnbreite erhält man durch Division der stündlich zur Verfügung stehenden Anzahl W.-E. mit dem Wärmebedarf für das Trocknen von 1 kg fertigen Papiers: bei einem Ueber druck im letzten Zylinder von bei 331/, v. H. Trocke bei 50 v. H. ngehalt 1 Atm. 300 000 233 kg 300 000 _ 445 kg - 1300 675 0,2 Atm. 264 000 _ 1300 203 kg 264 000 _ 675“ 390 kg Die Leistung für 2,5 m Bahnbreite in 23 Betriebsstunden er gibt sich durch einfache Multiplikation zu 13 400 kg 25 600 kg 11 650 kg 22 400 kg Der Trockengehalt von der Naßpresse her hat also viel mehr Einfluß auf die Leistung als die Temperatur des letzten Zylinders. Der Durchmesser der Dampfeinlaßöffnung beim ersten Zylinder zapfen berechnet sich im obigen Beispiel (0,5 Atm. Vakuum im Zylinder) für Frischdampf von 3 Atm. zu 15 mm, für Abdampf von 0,3 Atm. zu 30 mm. Entsprechend dem höchsten Dampf verbrauch muß der erste Trockenzylinder auch den größten Quer schnitt für die Dampfzuführung erhalten, und aus demselben Grunde empfiehlt es sich, den Anschluß der Heizleitung in der Nähe des ersten Zylinders zu machen. Der von den nackten Zylinder- und Stirnflächen abgegebene Dampf (für die obigen 12 Zylinder von 1,25 m Durchmesser etwa 40 kg stündlich) ist nicht verloren, sondern erhöht die Aufnahmefähigkeit der umgebenden Luft für Wasser dampf. Georg Löbbecke, Berlin. Verfahren zur Fertigstellung der von dem Trockenapparat einer Papiermaschine oder von der Kartonklebemaschine kommenden Papier- bzw. Kartonbahn in einem Arbeitsgange. DRP Nr. 217372 (vom 25. Februar 1909 ab). W.-B. 41, 112; P.-Z. 35, 210; P.-F. 8, 34 (1910). Die Papierbahn wandert nach dem Verlassen der Trockner in Hängefalten durch einen Kühl- und Feuchtraum (C) und wird unmittelbar nach Verlassen desselben geglättet und geschnitten. Die geschnittenen Bogen werden zwischen Bändern in geeignetem Winkel auf- und abgeführt und dabei die unreinen und zerrissenen aussortiert. Die guten Bogen werden selbsttätig gezählt und ries- weise abgeteilt. Das Verfahren kann auch beim Kleben von Papier angewandt werden. L Georg Löbbecke, Berlin. Verfahren zur Fertigstellung der von dem Trockenapparate einer Papiermaschine oder von der Kartonklebemaschine kommenden Papier- bzw. Kartonbahn in einem Arbeitsgange. DRP Nr. 221541. Zusatz zum Patent Nr. 217372. W.-B. 41, 1906; P.-Z. 35, 1377; P.-F. 8, 437 (1910). Das Verfahren nach dem Hauptpatent hat sich für dünne Papiere bewährt. Für dicke oder harte Papiere wird hinter der Trocken partie eine starke Feuchtung angewandt, damit sich die Bahn (im Raum C des Hauptpatentes) in glatte Hängen legt. Der Ueberschuß an Feuchtigkeit wird in dem sonst zum Feuchten und Kühlen be nützten Raum (C) durch Zufuhr von trockener, warmer Luft be seitigt. Papiermaschinenführer a. D. Trockenzylinderbelag. Seine Nachteile und Beseitigung. W.-B. 41, 2269—2271 (1910). Die Verwendung eines Abdampfentölers zwischen Dampf maschine und Trockenpartie verhindert den Oelbelag im Innern der Trockenzylinder, verbessert den Wärmedurchgang und ermöglicht die Wiederverwendung des Kondenswassers zum Kesselspeisen. Je höher der Erde- und Stärkezusatz zum Papier, desto größer die Gefahr des äußeren Verschmutzens, der Zylinder. Je trockner das Papier auf die Trockenpartie kommt, desto geringer die Neigung zum Verschmutzen. Unter den Schabern der oberen Zylinder sind Rinnen anzubringen, um den Schaberschmutz aufzufangen, der sonst ins Papier fällt. Für Herstellung einseitig glatter Papiere ist ein Wasserschaber unerläßlich. Carl Veit in Göppingen. Trockenfilz für Papiermaschinen. DRP Nr. 218321 (vom 29. September 1908 ab). Zusatz zum Patent Nr. 203182 vom 28. Dezember 1907. Längste Dauer 28. Dezember 1922. W.-B. 41, 376; P.-Z. 35, 364; P.-F. 8, 105 (1910). Die rückwärtige Schicht des Trockenfilzes besteht aus mit Wolle vermischter Baumwolle. Die beiden Schichten sind durch Bindung miteinander vereinigt. Albert Buchgraber, Cannstatt-Stuttgart. Sicherheitsventil für Trocken- und Schlichtzylinder. DRP Nr. 218078. W.-B. 41, 930; P.-F. 8, 80 (1910). Das einfach gebaute Sicherheitsventil wird in die Kondens wasserableitung eingeschaltet und öffnet sich 1. beim Aufhören des Kondenswasserabflusses (zum Verhüten von Vakuum bei Störungen oder Stillstand), 2. bei zu hohem Druck im Zylinder. ..Reform" Gesellschaft für Heiz- und Trockenanlagen m. b. H., Görlitz. Verfahren zum Trocknen und Wiederanfeuchten von Pappe, Karton usw. DRP Nr. 221915. W.-B. 41, 1792—1793; P.-Z. 35, 1650; P.-F. 8, 487 (1910). Der ausziehende, mit Feuchtigkeit gesättigte Heißluftstrom wird ganz oder teilweise durch die Wiederbefeuchtungskanalstrecke geleitet. Benno Schilde in Hersfeld. Aufhängevorrichtung für Papier, Pappen u. dgl. DRP Nr. 217258 (vom 15. November 1908 ab). W.-B. 41, 29; P.-Z. 35, 176; P.-F. 8, 11 (1910). An der aus Flacheisen hergestellten Aufhängeklammer ist das schräg nach unten gehende, den Wälzungskörper tragende Ende zuerst wagerecht und dann senkrecht nach oben abgebogen zu dem Zwecke, der Klammer dadurch mehr Steifigkeit zu geben. Ueber den so entstandenen Z-förmigen Körper greift von oben ein U- förmig gebogener Blechstreifen als seitliche Führung für den Wälzungskörper. H. Füllner in Warmbrunn i. Schl. Längsschneider für Papier bahnen, bei welchem die Papierbahn vor dem Anlaufen auf den Wickelstab in Einzelstreifen geschnitten wird. DRP Nr. 217176 (vom 12. Dezember 1908 ab). W.-B. 41, 28; P.-Z. 35 66' P-F. 8, 11 (1910). Zwischen der Andrückwalze und einer darüber liegenden Papier leitwalze ist ein Schneidetisch von T-förmigem Querschnitt ange ordnet. Kurz bevor das Papier auf die Andrückwalze aufläuft, wird es zwischen rotierenden Messerscheiben und zungenförmigen Gegen messern in Bahnen getrennt. Der Mittelsteg des T-förmigen Schneide tisches ist gegen die Andrückwalze durch einen elastischen Streifen abgedichtet, so daß zusammen mit der Walze und dem Papier ei« Längsraum von dreieckigem Querschnitt entsteht, aus dem der beim Schneiden entstehende Staub abgesaugt wird. G. C. Chaney. Messen der Dicke und Schwere von laufenden Papierbahnen. Franz. Pat. Nr. 402225 v. 20. 4. 1909. P.-Z. 35, 298 (1910). Die Papierbahn wird zwischen einer beständigen Wärme- oder Lichtquelle, z. B. einer Glühlampe und einer Vorrichtung durch geführt, welche die durch das Papier gehende Wärme- oder Licht menge mißt. (Thermosäule mit Galvanometer bzw. Selenzelle.) Aenderungen der Papierdicke oder -schwere spiegeln sich in dem Wärme- oder Lichtdurchgang wieder. Schutzvorrichtung an der Papiermaschine. P.-F. 8, 128 bis 129 (1910). Die Laufstege aus Riffelblech quer über die Naßpartie und längs der Trockenpartie werden durch Oel und Nässe leicht rutschig. Durch Aufschrauben von Winkeleisen auf den Kanten der Bleche und Ausgießen der so entstandenen Mulden mit einem Gemisch von *f t Zement und 2/3 Bausand nebst etwas Sägespänen wird eine rauhe, poröse Oberfläche geschaffen, die dem Fuß besseren Halt gibt. Fortsetzung folgt.