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Nr. 30/1912 PAPIER-ZEITUNG 1099 Salomon R. Wagg, Appleton, Wise. Naßpresse für Papier maschinen. Am. Pat. Nr. 933604. P.-Z. 35, 890 (1910). Die als Oberwalze der ersten Presse dienende Granitwalze sitzt auf einer hohlen Welle. Zwischen dieser und der Bohrung der Granitwalze ist ein erheblicher Spielraum gelassen, der mit Schwefel o. dgl. ausgegossen wird. Beim Schadhaftwerden der Granitwalze wird durch Einführen eines heißen Eisens in die hohle Welle der Schwefel zum Schmelzen gebracht und so eine leichte Auswechslung des Grahitkörpers ermöglicht. P.-Z. 35, 1189 (1910). . In dem obigen Amerikanischen Patent ist nur die Befestigung zwischen Welle und Walzenkörper, nicht aber die Verwendung von Granit an sich geschützt. Die Verwendung von Granit ist Gegenstand des DRP Nr. 103677. Georg Löbbecke, Berlin. Vorrichtung zum Kreppen nasser Papierbahnen auf der Papiermaschine mit Hilfe der Preßwalze. DRP Nr. 221777. W.-B. 41, 1791 — 1792; P.-Z. 35, 1574; P.-F. 8, 463 (1910). An Stelle des Kreppschabers arbeitet gegen die obere Naß preßwalze eine langsamer als diese umlaufende Messer- oder Rippen walze, in deren Vertiefungen die nasse Bahn gestaucht und gekreppt wird. Durch die Tiefe der Messer oder Rippen, sowie den Abstand und den Unterschied in der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen kann die Art der Kreppung verändert werden. F... .r. Starkes Papier auf Selbstabnahmemaschinen. W.-B. 41, 281 (1910). Papiere über 60 g/qm arbeiten sich, besonders bei schmierigem Stoff, schlecht auf Selbstabnahmemaschinen. Nach dem Einziehen eines neuen Obertuchs fertige man zunächst dünneres Papier von etwa 25 bis 30 g. Schnallen bilden sich durch Luftblasen zwischen Filz und Papierbahn. Zur Verhütung derselben ist auf genügende Vorpressung zu achten. Auch ein zu heißer Zylinder und Verwendung sehr feiner Siebe kann Schnallenbildung verursachen. Johann Proetsch, Ober-Leschen. starkes Papier auf Selbst abnahmemaschinen. W.-B. 41, 1010 (1910). Für Papiere über 40 g/qm sind dünne, durchlässige Obertücher nötig, durch welche die Luft entweichen kann, sonst ist Schnallen bildung unausbleiblich. Diese tritt bei abgearbeiteten, glatten Obertüchern nicht ein, weil hier keine Luft zwischen Filz und Papier eingeschlossen wird. Joseph A. White, Philadelphia. Papiermaschine. Amer. Pat. Nr. 941968. P.-Z. 35, 1774—1775; P.-F. 8, 106 (1910). Die Siebpartie arbeitet mit Selbstabnahmeoberfilz, in dem ein Saugkasten oder eine Saugwalze angeordnet ist, um die Bahn gegen den Oberfilz zu saugen und dadurch sicher vom Sieb abzuheben. Die Gautschwalze fällt dabei weg. K. E Ausschuß durch schlecht verpaßte Schaber. P.-F. 8, 126—127 (1910). Schlecht sitzende Schaber bringe man nicht durch Klopfen, sondern mit der Feile zum Anliegen. Beim Einlegen der Schaber klingen ist darauf zu achten, daß die Schneide genau gerade sei, und daß im Schaberhalter sich kein Stoff oder Schmutz abgesetzt habe. Kleine Beulen werden durch vorübergehende Anwendung von Gewichtshebeln ausgeglichen. M. Dampf- und Kraftverbrauch einer Rundsiebkarton maschine. W.-B. 41, 108 (1910). Es werden Angaben über den Dampf- und Kraftverbrauch einer modernen Acht-Rundsiebmaschine von 2,1 m Arbeitsbreite und 12—20 000 kg Tagesleistung gemacht. Hergestellt wird Karton im Gewicht von 200—900 g/qm. Getrocknet wird mit Abdampf und direktem Dampf, Der Stoffcharakter und die Dicke sind von großem Einfluß auf den Dampfverbrauch. Das Beziehen der Rundsiebzylinder. P.-F. 8, 559 (1910). Um ein nachträgliches Längerwerden des Untersiebes zu ver hindern, läßt man dasselbe vor dem Aufziehen auf denSiebzylinder unter mäßigem Druck zwischen Brust- und Formatwalze hindurch gehen, nachdem man den Filz zwischen diesen Walzen heraus genommen hat. Die beim Aufziehen des Obersiebes erforderlichen Handgriffe werden eingehend beschrieben. Ungleich dicke Kartons. P.-F. 8, 56 (1910). Bei Rundsiebmaschinen kann ungleiche Dicke u. a. auch von ungleichmäßig bewickelter Gautschwalze oder abgeschabten Streifen im Naßfilz kommen. W. H. Decker, Syracuse, New York. P.-F. 8, 81 (1910). Innerhalb des Rundsiebes sind vier Saugkästen angebracht, zwei davon unter der Stoffoberfläche, die beiden anderen darüber liegend; erstere arbeiten mit einem Vakuum von 7 Zoll, letztere von 12—14 Zoll Wassersäule. B. Gautschwalzenlagerung an Rundsiebpapiermaschinen. P.-Z. 35, 450 (1910). Je tiefer die Gautschwalze liegt, d. h. je weiter sie über den Scheitelpunkt des Rundsiebs hinausverlegt ist, umsomehr wird das Rundsieb vom Naßfilz umspannt und die Entwässerungsfläche der Papierbahn vergrößert; zugleich wird, da der Naßfilz in seiner ganzen Breite als Treibriemen wirkt, der Antrieb des Rundsiebes; erleichtert, und die Gautschwalze braucht für die Mitnahme des Rundsiebes weniger angepreßt zu' werden. Zwischen der Auflauf stelle des Filzes und der Gautschwalze ist ein .Holzschaber anzu- bringen, der das durch den Filz nach oben tretende Wasser seitlich ableitet. K. Neue Entwässerungsmaschinen. W.-B. 41. 1103—1105 (1910). Durch Erhöhung des Rundsiebdurchmessers auf 2000 mm hat man im praktischen Dauerbetrieb Arbeitsgeschwindigkeiten von 35 m Min. erreicht und auf einer Maschine 10 000 kg trocken gedachten Stoff in 24 Stunden entwässert. Der Stoffeinlauf erfolgt an der aufsteigenden Seite; Rührer ist nicht vorhanden. Eine Vor gautschwalze und eine Vorpreßwalze (letztere mit der oberen Walze der Naßpresse zusammen arbeitend) erleichtern die Entwässerung. Eine andere Art Entwässerungsmaschine besteht aus einem - Stoffbehälter, dessen eine Seiten wand durch das nach oben laufende Trum eines endlosen Siebes gebildet wird. Die Stoffäblagerung auf dem Sieb wird durch einen Sauger verstärkt. Die Faserschicht wandert mit dem Sieb durch die Gautsche, bleibt am Manchon der oberen Gautschwalze hängen und geht von hier auf eine Format walze über, die mit einer Preß walze zusammenarbeitet. Die so ge bildeten Pappen werden in gewöhnlicher Weise abgenommen. Durch Verwendung eines Filzes an Stelle des Siebes wird die Maschine auch als Abwasserfilter geeignet. Von der Trocknung des Papiers. P.-F. 9, 103 (1910). Durch regelmäßige Feststellung der Leistung -jedes einzelnen Trockenzylinders werden Unregelmäßigkeiten in der Trocknung aufgedeckt und der Verlauf der Trocknung klargestellt. ‘ Papiertrocknung auf den Trockenzylindern. P.-F. 8, 298 (1910). Angaben über Trockengehaltsbestimmungen der Papierbahn an verschiedenen Stellen der Papiermaschine. Die in Heft 5 des P.-F. vorgeschlagene Art, den Verlauf der Trocknung wiederzu geben, wird verworfen und dafür empfohlen, den Fortgang der Entwässerung in Prozenten der Gesamtverdampfung anzugeben. Lew. Papiertrocknung auf den Trockenzylindern. P.-F. 8, 173—177 (1910). Der Verlauf der Trocknung auf den Zylindern wird an Hand von experimentellen Beobachtungen und rechnerischen Ueber- legungen eingehend verfolgt. Am meisten Wärme nimmt das Papier am ersten Zylinder auf, während der Wärmeübergang gegen das Ende der Trockenpartie mit abnehmendem Temperaturgefälle rasch zurückgeht. M. Papiertrocknung auf den Trockenzylindern. P.-F. 8, 479 ff. (1910). Ein Weg, das Temperaturgefälle zu erhöhen und dadurch die Uebertragung von Wärme an das Papier zu begünstigen, wäre der, die Temperatur des Papiers zwischen den einzelnen Zylindern zu erniedrigen, indem man seinen Weg von einem Trockner zum andern verlängert. Dies kann z. B. geschehen durch Einschalten von Wind haspeln. Die zum Trocknen von I kg Papier notwendige Dampf menge schwankt je nach dem Feuchtigkeitsgehalt des Papiers und dem Wärmegehalt des Dampfes zwischen 2—3,5 kg. Lew. Papiertrocknung auf Trockenzylindern. P.-F. 8, 529 ff. (1910). Bei Ersatz der gußeisernen Trockenzylinder durch solche aus Kupfer könnte man mit dem Druck des Heizdampfes niedriger gehen. Die gußeiserne Trockenpartie muß, um bei gleichen Ver hältnissen ebensoviel Wärme abgeben zu können wie die kupferne, etwa 1,4 mal so groß sein wie diese. Die von M. vertretene An sicht, daß durch lange Wege des Papiers zwischen den Trocken zylindern die Verdampfung begünstigt werde, wird bestätigt. Zum Schluß werden für acht Papiermaschinen die Leistungen für den Quadratmeter „Brutto-Gesamttrockenfläche“ angegeben. Diese schwanken zwischen 3,5 und 6,8 kg für die Stunde und den qm. Geh. Baurat Professor Pfarr, Darmstadt. Der Heizvorgang in der Papiermaschine. W.-B. 41, 1972 ff. (1910). Die Beziehungen zwischen Temperatur, Druck und Wärme-