Volltext Seite (XML)
826 PAPIER-ZEITUNG Nr. 22/1912 Geschäfts-Nachrichten - Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Feldmühle, Papier- und Zellstojfwerke A.-G. in Breslau. Dem Geschäftsbericht über das Betriebsjahr 1911 entnehmen wir folgendes: In Verfolg des Generalversammlungsbeschlusses vom 24. März 1911 wurde das Aktienkapital der Gesellschaft zunächst um 2 000 000 Mark, d. i. auf 6 000 000 M. erhöht. Diese neuen Aktien wurden am 30. Juni 1911 von einem Konsortium zu einem Kurse von 150 v.H., mit halber Dividendenberechnung für 1911, pro ratä temporis, übernommen. Die erste Einzahlung von 50 v. H., zuzüglich des Agios von 50 v. H., erfolgte am 30. Juni 1911; die Restzahlung von 50 v. H. am 31. Dezember 1911. Das Konsortium übernahm die Verpflichtung, die neuen Aktien den bisherigen Aktionären nach Verhältnis ihres Aktienbesitzes zum Kurse von 155 v. H. unter gleichen Zahlungsbedingungen zum Bezüge anzubieten. Das Agio von 1 000 000 M. wurde, abzüglich sämtlicher durch die Neu-Emission entstandenen Kosten im Betrage von 135 000 M. mit 865 000 M. dem Reservefonds I zugeschrieben; dieser erreicht somit eine Höhe von 2 040 000 M. Die weiteren für Anlage und Betrieb der Werke in Odermünde nach voller Inbetriebsetzung der Fabriken erforder lichen Kosten sind, soweit sie nicht durch die später erfolgende fernere Erhöhung des Aktienkapitals gedeckt werden, durch eine Obligationsanleihe von 3 500 000 M., zu 4 % v. H. verzinslich und zu 102 v. H. rückzahlbar, aufgebracht worden. Die neuen Aktien und die Obligationsanleihe sollen im Laufe dieses Jahres an den Börsen Breslau und Berlin zur Einführung gelangen. Das Geschäftsjahr 1911 brachte für unsere Papierfabriken in Cosel und Liebau erhebliche Steigerung des Absatzes, leider aber auf den meisten Gebieten weiteres Sinken der Verkaufspreise, während die Holzpreise im Gegensatz hierzu Erhöhung erfuhren. Die Nach frage ist auch weiter in zum Teil erheblicher Steigerung begriffen. Die rückgängige Bewegung der Preise gelangte zurzeit zum Still stand, teilweise sind in neuester Zeit Erhöhungen eingetreten, deren allgemeine Durchführung dringend wünschenswert wäre, um die Verkaufspreise mit den gestiegenen Selbstkosten in Einklang zu setzen. Wenn der Bedarf, wie anzunehmen ist, in weiterer Zunahme ver harrt, hoffen wir für die Zukunft wieder allmählich besseren Papier preisen entgegensehen zu können. Zu berücksichtigen ist ferner, daß während eines großen Teils des Berichtsjahres das Daniederliegen der Flußschiffahrt sowohl auf die Papierfrachten, wie zum Teil auf den Bezug der Rohstoffe gewinnschmälernden Einfluß ausübte. Die Zugänge zu den verschiedenen Konten betragen: Zell stoff- und Papierfabrik I 417 294 M., Papierfabrik II 188 455 M., Bahnanlagen 11 759 M., Wohnhäuser 626 M. Die Zellstoff- und Papierfabrik I erhielt eine Erweiterung der Kesselanlage, eine Dampfturbine für Gegendruck, sowie eine dritte Papiermaschine (Nr. VIII Cosel) mit Hilfsmaschinen. Die Kraft zentrale in Papierfabrik II wurde durch Aufstellung einer Dampf turbine von 1800 KW verstärkt. Für Odermünde wurden im Jahre 1911 das Krug-Grundstück, welches für den Eingang zum Stichkanal wünschenswert war, so wie ein Grundstück, welches später Wohnhauszwecken dienen kann, für 50 400 M. erworben. Im Laufe des Dezember wurde die eine Hälfte der neuen Druckpapierfabrik in Gang gesetzt. Die Inbetrieb setzung der anderen Hälfte soll gegen Mitte dieses Jahres, und der Betriebsbeginn der Zellstoffanlage und Zellstoffpapierfabrik vor aussichtlich zu Beginn dieses Sommers erfolgen. Die in der Druck papierfabrik hergestellten Erzeugnisse, für deren Verkauf wir schon lange vor Inbetriebsetzung bemüht waren, fanden inzwischen flotten Absatz. Für diese Anlage sind wir inzwischen dem Verband Deutscher Druckpapierfabrikanten beigetreten. Der Verlust des ersten Be triebsmonats in Odermünde sowie verschiedene durch die Vor bereitung der Inbetriebsetzung entstandene Unkosten wurden von dem Gesamtgewinn vorweg in Abzug gebracht. Der Januar brachte für den in Betrieb befindlichen Teil der Neuanlage bereits einen bescheidenen Nutzen. Steuern und gesetzliche Beiträge für Kranken- und Arbeiter versicherung erforderten 101 720 M. Reparaturen und Instand haltung der Anlagen wurden wie üblich auf Betriebskonto verbucht. Für Odermünde haben wir pro rata der Zeit und des in Betrieb befindlichen Teils der Anlage 20 000 M. abgeschrieben. Der Rohgewinn beträgt nach Abzug der vertragsmäßigen Tantiemen für Vorstand und Beamte, ohne den Vortrag aus 1910 von 100 051 M 1 090 186 M. nach Abschreibungen von 403 008 ,, bleiben 687 178 ,, ab 4 v. H. an die Aktionäre von 4 000 000 160 000 M. 2 000 000 M. (pro rata temporis). . . . 20 000 ,, 180 000 ,, 507 178 M. Tantieme an den Aufsichtsrat 50 718 ,, 456 460 M. hierzu der Vortrag des Vorjahres 100 051 „ 556 511 M. 556 511 M. ab 8 v. H. Superdividende von 4 000 000 M 320 000 M. 2 000 000 , (pro rata temporis). . . . 40 000 ,, 360 000 , von den verbleibenden 196 511 M. beantragen wir 10 000 „ für Talonsteuer zurückzustellen, so daß als Vortrag auf neue Rechnung 186 511 M. verbleiben würden. Hauptzif/ern der Bilanz (abgerundet) Aktiva: Passiva: M. Papierfabrik Liebau: Grundstück und Ge bäude 143 300 Maschinen 97 400 Wohnhaus-Kolonie Liebau 30 300 Grundstücke Cosel und Klodnitz . . 258 900 Cellulose u. Papier ¬ fabrik I, Cosel: Gebäude 807 900 Maschinen 1 412 800 Papierfabrik 11, Cosel: Gebäude 821 900 Maschinen 1 521 900 Bahnanlagen Cosel . 172 000 Wohnhaus- Kolonien Cosel u. Klodnitz 331 400 Ziegelei Klodnitz . . 26 000 Neubauten, Papier- u. Zellstoffabriken Gdermünde bei Stettin 4 519 000 Kautionen 128 200 Aktien der Pommer- sehen Zellstoff- Fabrik, A.-G. . . 423 000 Außenstände ... 1 535 700 Bankguthaben ... 371 800 Wechsel und Bargeld 80 800 Vorräte (Liebau,Cosel u. Odermünde) an Holz u. Rohstoffen 1 382 800 Vorräte an fertigen Fabrikaten, Be triebsmaterialien u. Reserveteilen . . . 646 000 V orausbezahlteFeue r- Versicherungs- Prämien .... 56 500 M. Aktienkapital ... 6 000 000 Reservefonds I . . . 2 040 000 Reservefonds II . . 150 000 Teilschuld-Verschrei- bungen I . . . . 200 000 Teilschuld-Verschrei- bungen II . . . . 440 000 Teilschuld-Verschrei ¬ bungen III . . . 580 000 Teilschuld-Verschrei ¬ bungen IV . . . . 1 000 000 Delkrederefonds... 30 000 Pensionsfonds ... 90 000 Unterstützungsfonds. 82 000 Talonsteuer-Reserve 10 000 Verbindlichkeiten(ein- schließlich 750 690 Mark noch nicht fälliger Zahlungen für Bauten Cosel und Odermünde) . 1 227 000 Bankschuld (für Neu ¬ bauten Odermünde) 1519 300 Pommersche Zellstoff- Fabrik, A.-G. . . 412 000 Sparkasse 29 700 Skonti für Zellstoff- - Stoff- und Papier außenstände ... 20 000 Zurückgestellt f. Teil schuldverschrei bungszinsen IV. Emission .... 10 000 Zurückgestellt für Löhne u. Prämien 37 000 Zurückgestellter Bei trag für die Berufs genossenschaft für 1911 27 000 Gewinn 863 600 14 767 600 Soll Gewinn- und 14 767 600 Verlust-Konto Haben M. Handlungsunkosten, Steuern usw. . . . 276 300 Skonti 112 500 Teilschuld-V erschrei- bungszinsen ... 90 500 Arbeiterversicherung 44 300 Feuerversicherungs prämien 23 900 Abschreibungen . . 403 000 Reingewinn einschließ lich Vortrag aus 1910 863 600 M. Vortrag aus 1910. . 100 050 Fabrikationsgewinn . 1 714 100 1 814 100 1 814 100 Dem Geschäfts-Bericht der Hannoverschen Papierfabriken Alfeld- Gronau vormals Gebr. Woge in Alfeld a. d. Leine über das Betriebsjahr 1911 entnehmen wir folgendes: Der Beschäftigungsgrad unserer Werke im Laufe des Jahres 1911 war durchgängig gut, und wir konnten die maschinelle Leistungs fähigkeit unserer »Anlagen voll ausnützen. Nur in unserer Papier fabrik Gronau, welche zum großen Teile mit Wasserkraft betrieben wird, wurde die Papiererzeugung während der lang andauernden Trockenheit vermindert; dies veranlaßte uns, daselbst eine neue