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Nr. 22/1912 PAPIER-ZEITUNG 805 damit zu verunreinigen, mit der Hand herausnehmen. Der rotierende Knotenfänger kann dabei regelrecht arbeiten, und man erhält im Verhältnis zum Stoffeintrag sehr reines Papier. Dies ist aber nicht der Fall, wenn der rotierende Knotenfänger allein arbeiten muß, denn die Unreinheiten sammeln sich im Zylinder an, kugeln darin herum, bilden sich zu einer über den ganzen Zylinder reichenden Wurst und beeinträchtigen so die Durchlässigkeit gewaltig. Der Knotenfänger muß dann schneller rotieren und stärker schlagen, um den Stoff durchzubringen, dabei geht aber ein großer Teil der Unreinheiten mit durch, und das Papier wird unansehnlich. Auch nützt sich dabei das Schlagwerk sehr stark ab, ferner muß von Zeit zu Zeit abgestellt und der Knotenfänger ausgeleert werden. Es sind aber auch sehr viele gut arbeitende Planknotenfänger in Betrieb, nur sind sie keine Mädchen für alles wie der rotierende Knotenfänger. Man findet sie meistens dort, wo Spezial-Papier- Sorten erzeugt werden. Auf den Schlußsatz der Ausführungen in Nr. 13 bemerke ich noch: Diejenigen Maschinenfabriken, welche sich mit dem Bau von Knotenfängern befassen, haben solche Erfahrungen gesammelt, daß sie wohl in der Lage sind, von Fall zu Fall die richtige Schlitz weite und Größe der Knotenfänger und ihrer Platten anzugeben. Oberwerkfiihrer Versicherung gegen Hochwasserschäden Drei Verbände süd- und mitteldeutscher Wasserkraftbesitzer und vier große Fabrikanten-Verbände, darunter der Bund der In dustriellen, bitten uns um Abdruck folgenden Aufrufs: An alle Wasserkraftbesitzer und sonstigen Wasseranlieger! Alle Wasserkraftanlagen und sonstigen, bekanntlich sehr kost spieligen Wasserbauten sind selbst bei solider Ausführung einer Gefährdung durch das Wasser ausgesetzt. Aber auch Fabriken, Lagerhäuser und die verschiedensten Objekte werden durch große Hochwässer, Wolkenbrüche usw. nicht selten bedeutend beschädigt. Die Regulierungen und Schutzbauten, deren Wert gewiß sehr groß ist und deren Ausführung die größte Förderung verdient, können in der Regel diese Gefahr leider nur teilweise beseitigen, schon weil die Ausführung solcher Bauten in einem Maßstabe, der auch den größten Hochwässern gewachsen wäre, meist unerschwingliche Kosten verursachen würde, die in keinem Verhältnisse mehr zu dem erzielten Vorteil stehen würden. In den Kreisen der Industrie ist daher das Bedürfnis nach Ein führung einer Versicherung gegen Wasserschäden laut geworden. Erhebungen, die die Wasserwirtschaftsverbände .Oesterreichs und der Schweiz angestellt haben, ergeben einerseits, daß das Bedürfnis nach einer solchen Versicherung sehr weit verbreitet ist, indem sofort für eine sehr große Zahl von Betrieben — von der kleinen Mühle bis zu den größten Unternehmungen — die Beteiligung ange meldet und die gewünschten statistischen Angaben zur Verfügung gestellt wurden, anderseits, daß die Versicherung gegen eine mäßige Prämie durchgeführt werden kann. Eine solche Versicherung würde insbesondere auch die Belehn- barkeit der Wasserkraftanlagen fördern, da heute der Geldgeber mit einer Zerstörung der Anlage samt ihren Folgen rechnen muß. Es wird daher erst möglich sein, der Wasserkraftverwertung einen entsprechenden Kredit zu verschaffen, wenn die Anlagen versichert werden können. Es soll nunmehr auch in Deutschland eine statistische Erhebung durchgeführt werden, deren Ergebnisse von großer Wichtigkeit für die Verwirklichung des Planes wären. Alles Nähere ist einem Fragebogen zu entnehmen, der gleichzeitig an eine große Zahl von Interessenten versendet wird. Die einlaufenden Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt und nur zur An stellung statistischer Berechnungen benützt, auch bedeutet die Ausfüllung des Fragebogens noch keinerlei Verpflichtung, ist viel mehr vollständig unverbindlich. Seine sorgfältige Beantwortung, wobei auch schätzungsweise Angaben von Wert sind, würde die im gemeinnützigen Interesse geplante Aktion sehr fördern und wird daher angelegentlich empfohlen. Auch wird ersucht, andere Inte ressenten aufmerksam zu machen und sie zur Beantwortung des Fragebogens zu veranlassen. Mit Rücksicht auf die Bedeutung der Angelegenheit für die mit Wasserkraft arbeitenden oder an den Wasserläufen liegenden Industriebetriebe haben die unterzeichneten Verbände beschlossen, ihren Mitgliedern die Beteiligung an den statistischen Erhebungen nahezulegen. Es wird gebeten, die ausgefüllten Bogen möglichst bald zurückzusenden. Die Einsammlung der ausgefüllten und die Zusendung weiterer Fragebogen, sowie die Erteilung von Auskünften usw. hat für ganz Deutschland der Verband bayerischer Wasser kraftbesitzer in Schoenmühle bei Pensberg übernommen, mit Aus nahme des Großherzogtums Baden, von Rheinhessen und Elsaß- Eothringen, wo der Verband südwestdeutscher Industrieller in Mannheim, Prinz-Wilhelm-Straße Nr. 23, Sammelstelle ist. Maschinen zur Herstellung von Sonderpapieren Von H. Postl, Fabrikdirektor a. D. in Nürnberg (Nachdruck nur mit Genehmigung des Verfassers gestattet) Fortsetzung zu Nr. 16, S. 574 Asbestpapier und Asbestpappen werden ausschließlich auf Rundsiebmaschinen erzeugt, wie eine im Bild skizziert ist. Der Rundsiebzylinder R nimmt eine dünne Asbeststoff Schicht auf, diese wird durch die Walze G auf den Naßfilz gegautscht und mit ihm durch die Vorgautschen VGI und VGI 1 sowie durch Presse P geführt. Die Asbeststoff Schicht gibt das Wasser schwer ab und besitzt im Vergleich zum Papier stoff nur geringe Festigkeit, sie muß demnach unter der Gautsche G sowie in den beiden Vorpressen sehr vorsichtig behandelt werden. Damit die lockere Stoffbahn nicht an den beiden oberen Vor gautschwalzen hängen bleibt, leitet man um diese eine Anzahl Wollfäden WF, welche in Abständen von 3 bis 4 cm neben einander laufen. W/F Der klebrige, feine Asbeststoff verschmiert und verlegt die Maschen des Naßfilzes schnell, daher muß für gute Wäsche des Filzes gesorgt werden. Zu diesem Zwecke wird der Filz durch den fortwährend mit frischem Wasser gespeisten Trog F W in mehreren Schleifen durchgezogen. Ferner wird der Filz durch ein Spritzrohr bespritzt und durch zwei Klopflatten geklopft. Klopflatten haben vor dem Schlaghaspel den Vorzug, daß sie die Wolle von dem Filz nicht abschaben, und der Schmutz aus den Maschen des Filzes gründlich herausgeklopft wird. Asbestpappen werden wie alle anderen Pappen auf die Formatwalze P gewickelt und mit der Hand abgenommen. Wenn man Asbestpapier arbeitet, legt man anstatt der Wickelwalze P eine obere Preßwalze in die Maschine und führt die Stoffbahn unmittelbar von hier über einen kleinen, vor der Presse errichteten Dampftrockner. • Saugwalze und Gautschpresse 133/139, Finsbury Pavement, London, E. C., 28. Februar Wir haben in Ihrer geschätzten Zeitschrift häufiger Artikel über die ,,Saugwalze'' gelesen, auch neuerdings einen in Ihrer Nr. 10 vom 4. Februar 1912, worin der Verfasser einzig und allein über die Millspaugh-Saugwalze schreibt. Dies kann bei unbefangenen Lesern den Glauben erwecken, als ob die Millspaugh-Walze die einzige Saugwalze sei, welche praktisch im Gebrauch ist. Diese Vorstellung wäre aber irrig. So stimmen die in Nr. 10 mitgeteilten Erfahrungen mit der Millspaugh-Saugwalze mit den beim Betrieb unserer Margalt-Walze gewonnenen nicht überein. J. Marx & Co. Versammlung nordischer Sulfatzellstoff-Erzeuger Am 15. März hielten in Stockholm Vertreter der Sulfatzellstoff- Fabriken Schwedens, Norwegens und Finlands eine Versammlung ab, um über die Marktlage zu beraten. Während nämlich der Markt für Sulfitzellstoff und Holzschliff befriedigend ist, gestaltet sich der Absatz von Sulfatstoff weniger gut. Ueber das Ergebnis der Versammlung werden wir berichten. Die finländischen Sulfatstoff-Fabriken haben sich bisher im allgemeinen noch nicht geneigt gezeigt, Lieferungsverträge für 1913 und 1914 abzuschließen, während mehrere schwedische und'nor wegische Fabriken solche Abschlüsse zu verhältnismäßig niedrigen Preisen gemacht haben sollen. (,,Mercator.“) bg.