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476 PAPIER-ZEITUNG Nr. 13 begleitet sein und dann wesentlich zur Erzielung besserer Ergebnisse beitragen. Der Fabrikationsgewinn des letzten Jahres beläuft sich auf 1 160 908,53 M. dazu Gewinn auf Grundstücks-Konto .... 203626,04 ,, 1 364 534,57 M. Hiervon sind abzuziehen: Handlungsunkosten, Provisio ¬ nen, Lizenzen usw 1 010 724,64 M. Bankzinsen und Diskonto . . . 88 220,71 „ Teilschuldverschreibungs-Zinsen 90 977,50 ,, 1 189 922,85 M. sodaß sich ein Gewinn ergibt von 174 611,72 M. Im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrate werden wir der später einzuberufenden ordentlichen General versammlung folgende Abschreibungen vorschlagen auf: Gebäude 15 813,95 M. Mobilien, Maschinen, Kraft- und Beleuch tungs-Anlagen-, Dampf- heizungs- und Wasser leitungsanlagen, Appa rate u. Buchdruckerei 78 581,74 ,, Kino-Einrichtung ... 2 364,12 ,, Vorlagen, Reproduk tionsrechte und Ne gative 102 894,91 „ 199 654,72 M. Extra-Abschreibun gen auf: Bromüra 96 717,07 M. . Deutsche Raster-Gesell- schaftm. b. H 169 642,66 , Effekten und Beteili gungen 124 932,50 „ Delkredere-Konto . . . 5 000,00 „ 396 292,23 „ 595 946,95 M. sodaß sich ein Gesamt-Verlust von 421 335,23 M. zum 31. Dezember 1911 ergibt. Üm diesen Verlust von 421 335,— M. zu beseitigen, sowie den Verlust aus der Transaktion von Meßtcr und Ebbinghaus von 322 310,— ,, zu decken und durch Abschreibungen von .... 641 699,— ,, für die Zukunft jeglichen Verlust an unserem Enga- würden bereits 1 385 344,— M. erforderlich sein; durch den vorliegenden Sanierungsplan werden uns aber Abschreibungen von 3 194 000 M. zur Verfügung gestellt, welche ausreichen werden, die Bilanz auf gesunder Grundlage aufzu stellen und dadurch der Gesellschaft nutzbringendes Weiterarbeiten zu ermöglichen. Wir werden nach Durchführung unseres Planes unsere sämtlichen Schulden begleichen und die jetzt infolge dieser Kredite aufgewendeten Zinsen in Zukunft für die 6 prozentige Vor zugs-Dividende zur Verfügung haben. Diese neue 6 prozentige Vor zugs-Dividende beeinträchtigt also die alten Aktionäre nicht. Die Abschreibungen, die durch Zusammenlegung vorgenommen werden, befreien uns für die Zukunft nicht nur von allen außerordentlichen Abschreibungen, die in den letzten drei Jahren 144 920 M., 225 000 M., 200 000 M. betragen haben, sondern entlasten unsere zukünftigen Bilanzen auch um mindestens 100 000 M. jährlicher ordentlicher Abschrcibu ngen. Hauptzijfern der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Grundstücke 300 000 M„ Gebäude 1 565 500 M„ Mobilien, Maschinen, Kraft- und Beleuchtungs-Anlagen usw. 707 200 M., Kino-Einrichtung 21 300 M., Vorlagen, Reproduktionsrechte und Negative 154 300 M., Bargeld einschließlich Reichsbank-Giro-Konto 23 600 M. Effekten (eigene Aktien) 20 750 M., Effekten (eigene Obligationen) 26 800 M., Außenstände 997 200 M., Restkaufgeld-Forderung aus Grund stücksverkauf 353 900 M., Wechsel 86 900 M., Inkasso-Wechsel 133 700 M. Beteiligung und sonstige Effekten 1 100 700 M., Roh material 255 400 M., Waren 1 044 200 M., Verlust 421.300 M. Passiva : Stammaktien 694 000 M., Vorzugsaktien 3 306 000 M., hypothekarische Teilschuldverschreibungen 1 956 000 M., ausgeloste Teilschuldverschreibungen 2000 M., Akzepte 93 700 M., Bank schulden 425 000 M., Warenschulden 676 300 M., Delkrederekonto 5000 M., Teilschuldverschreibungszinsen 22 700 M., Grundstücks- Reserve 20 000 M., Reservefonds 12 200 M. Gewinn- und Verlustrechnung. Soll: Unkosten 821200 M., Agio, Diskont, Zinsen und Steuern 88 200 M., Provisionen, Reise spesen 189 500 M;, Teilschuldverschreibungszinsen 91 000 M., Ab schreibungen 199 700 M., Extraabschreibungen 396 300 M. Haben: Gewinn aus Beteiligungen 8100 M., Betriebsgewinn 1 152 800 M„ Grundstückskonto 203 600 M„ Verlust 421 300 M. Vertretung. Herr Alois Klempera in Prag 1, Graben 13, bisheriger Vertreter der Böhm. Kamnitzer Papierfabriken, hat ab 1. Februar die Niederlage für Böhmen der Firma Leop. Wiener, Wien, „Moldaumühl" Brüder Porak, Papier- und Pappen fabriken A.-G. Kienberg, übernommen. Berufung. (Ergänzung zur Nachricht in Nr. 12 S. 436.) Der außeretatsmäßige, außerordentliche Professor an der Tech nischen Hochschule zu Darmstadt Dr. phil. Carl G. Schwalbe hat einen Ruf als ordentlicher Professor für Chemie an die königl. Forstakademie Eberswalde bei Berlin als Nachfolger des in den Ruhestand tretenden Geh. Regierungsrates Professor Dr. Remele erhalten und angenommen. Wir hören, daß Herr Prof. Schwalbe auch in seinem neuen Wirkungskreis sich vorzugs weise zellulosechemischen Studien widmen wird. Brände. Durch eine ziemlich große Feuersbrunst wurde während der Nacht vom 3. zum 4. Februar das Ladengeschäft der Firma Paul Esser, Spezialgeschäft für Kontor- und Schulbedarf in Berlin- Tegel, vollständig vernichtet. Der Großvertrieb ist nicht in Mit leidenschaft gezogen worden und erleidet daher keine Unter brechung. Die Papierhülsenfabrik von Wondrak in Niemes (Böh.) ist samt Maschinenhaus und Warenlager vollständig abgebrannt. M. Am 7. Februar brach Feuer in der Papierfabrik Magglemölle, der größten Fabrik Dänemarks für Anfertigung von Papier und Pappe, aus. Das Feuer blieb auf drei Gebäude, die die Färbereien enthalten, beschränkt. Der Schaden wird auf etwa 100 000 Kronen angeschlagen; man hofft in einigen Tagen den Vollbetrieb der Fabrik wieder eröffnen zu können. E. Explosion. In der Wäscherei der Sulfatzellstoffabrik Avesta Nya Sulfat Aktiebolag in Avesta, Schweden, wurd der Deckel eines ,,Diffuseurs“ durch den Dampfdruck herausgeschleudert und schlug ein Loch durch das Fabrikdach. Der Sulfatstoffbrei floß die Treppen hinab und die Arbeiter mußten sich, indem sie an den Leitstangen des Treppengeländers hinabglitten oder aus den Fenstern sprangen, retten; einer wurde bewußtlos, kam aber bald zu sich. Der Fabrik betrieb ist für ein paar Tage unterbrochen, bg. Preisaufschlag auf Schachteln. Der Verband Nürnberger Kartonnagen-Fabrikanten hat beschlossen, alle Kartonnagen ab 1. März um 10 v. H. zu erhöhen. Da diese Vereinigung dem Zentral verband deutscher Kartonnagen-Fabrikanten angeschlossen ist, so ist anzunehmen, daß die von Nürnberg ausgehende Preissteige rung sich innerhalb der Kartonnagenindustrie verallgemeinern wird. CI. (Frkf. Ztg.) Verein deutscher Zeitungsverleger. Der Vorstand wählte am 9. Februar an Stelle des verstorbenen Dr. Max Jänecke, des Ver legers des Hannoverschen Couricrs, Herrn Dr. Robert Faber in Magde burg einstimmig zum Vorsitzenden des Vereins. Hrbeitsstreit Lohnbewegung in der Karton- und Kartonnagen-Erzeugung Berlins. Ueber die Einleitung dieser Bewegung berichteten wir in Nr. 7, Seite 246. Am 9. Februar fand nun im Berliner Gewerkschafts hause eine Versammlung von Arbeitern und Arbeiterinnen des Kartonfaches statt, um zu den Antworten der Unternehmer auf die cingercichten Arbeiterforderungen Stellung zu nehmen. Der Be vollmächtigte des Buchbinderverbandes berichtete, daß die Lohn kommission die in der Versammlung am 18. Januar beschlossene Tarifvorlage in Druck gegeben und am 26. Januar an 112 Arbeit geber versandt habe. Die Antworten waren bis zum 5. Februar erbeten worden. Die Arbeitgeber aber haben diese Forderungen dem Schutzverband der Kartonfabrikanten zur Erledigung über geben, was dem Buchbinderverband von 13 Arbeitgebern mitgeteilt wurde. Auch der Arbeitgeberschutzverband teilte dem Gehilfen- verbände mit, daß ihm von seinen Mitgliedern diese Angelegenheit übertragen worden sei, und er sich ihrer angenommen habe. Er habe eine Kommission gewählt, deren Mitglieder benannt und um Mitteilung ersucht, welche Arbeitervertreter an den Verhand lungen teilnehmen werden. Dem wurde entsprochen und um baldige Ansetzung eines Termins für die Verhandlungen gebeten. Gleich zeitig wurde um ein Verzeichnis der dem Schutzverbande angc- hörenden Arbeitgeber ersucht, damit der Buchbinder- (Gehilfen-) Verband gegen die außerhalb des Schutzverbandes stehenden Fabri kanten, die sich zu den Forderungen noch nicht erklärt haben, vor gehen könne. Der Redner warnte jedoch vor vorzeitigen Arbeits einstellungen — Die Versammlung stimmte einer Resolution zu. in der die Bereitwilligkeit des Arbeitgeberschutzverbandes, durch Verhandlungen über die Forderungen sich gegenseitig zu ver ständigen, anerkannt und der Lohnkommission zu diesbezüglichen Verhandlungen und Vertragsabschluß Vollmacht erteilt wurde. Jedoch wurde der Kommission auf den Weg gegeben, auf schnelle Erledigung der Angelegenheit zu drängen und diese nicht ver schleppen zu lassen. * * * Der Streit in der Sulfitstoffabrik in Kramfors ist beigelegt. Die Parteien haben sich dahin geeinigt, daß sie sich über die ent lassenen Arbeiter dem Schiedspruch des Svenska Pappersmasse- förbundet und Svenska Sagverksindustriarbetareförbundet unter werfen. E.