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166 mit nachdrücklichster Strenge qnbeßohlW. Da hatte man bald sich vergegenwärtige» sollten, ward bestimmt, dieses BackwM nur während dieser Zeit zu bereiten. wollen wir noch eines Gebäckes gedenken, das — 0 - in Nom und Venedig der Karneval gefeiert als ein Fest, welches sich das Volk selbst giebt. und gesp zerrissen, riß über ten auf und ab- Glieder wenden Personei oder die terzuklet Arzt des nen und hinüber; gung in deck stür Kinder geklamn 14 Perl sonen n und ver und nm der gier Wer außerdem noch den Kalender in die Hand nimmt uH die den einzelnen Tagen beigefügten Namen ansieht, wird nH wissen, woher selbige so Jahr aus, Jahr ein verewigt werde, Es sinh diese Ramen meist Benennungen aus der Geschichte da christlichen Kirche; einige dieser Kalendernamen wollen wir zy Erläuterung hervorheben. Die bcmerkenswerthesten im Februy sind etwa folgende: den 3. Blasius, Stifter eines Klosters i« Schwarzwalde, aus dem manche berühmte Gelehrte hervorg«- gangen sind; den 6. Dorothea, eine Jungfrau, welche der christ lichen Religion halber den Tod erlitt; den 14. Valentin, ei, Bischof und Märtyrer; den 16. Juliana, eine Nonne in Lüt Der dischen streitig z an Umf Amazone in der Jan. Lii fen und! Schiff ko der zum kehren u Hestigkei das Sch trieben Möglich- Entsetzen furchtbar gen eine ten. D< Mund all Mfand es UMädche M°gen M Worten »Meer l Mwie die Dies, gm W<wie z. > Tobten »großen Mauf ein Wsem Zi wöchentliche und jährlich« Kasten. Zn den letzteren gehörten unter andern auch die Fasten zu Anfänge der vier Jahreszeiten tich, die im Jahre 1230 im Vollmonde eine Lücke erblickt he ben will und dadurch die Offenbarung erhalten haben soll, noch ein Fest für die Katholiken fehle; am 18. Concordia, em standhafte Christin, wurde getödtet; den 22. Petri Stuhlftier Der Apostel Petrus soll angeblich erster Bischof in Nom gi- wesen sein und da das päpstliche Regiment anzeordnet haben; am 22. Febr. habe Petrus seinen bischöflichen Sitz eingenom men; den 24. Matthias, Apostel, soll den Märtyrertod erlitten haben. Schließlich wollen wir noch einigen Wetterregeln gedenken, die auf diesen Monat Bezug haben. Obgleich wir dadurch ih nen nicht unbedingte Geltung zuerkcnnen wollen, so sind es doch immer die Landleute, welche sich ihre Witterung darnach bestim men. Zudem sind es meist Wetterbeobachtungen, welche in Laufe von Jahrhunderten entstanden und die darum nichts« ganz unbeachtet zu lassen sind. Wenns der Hornung gnädig macht, Bringt der Lenz den Frost bei Nacht. Lichtmessen hell, Schindet den Buurn dat Fell; Lichtmesser: dunkel, Maakt den Buur tom Junker. Je stürmischer um Lichtmeß, je sicherer ein schön Frühjahr. Wenn't friert op Petri Stuhlfcier, Friert et noch Vierzehnmal Heuer. Wenns nach Fastnacht lange Eiszapfen giebt, wird der FlaP schön lange. zendsten wird Volksfest, als (Fasching). Außerdem (guatuor tompora anni). Aus dieser lateinischen Bezeichnung entstand unser Wort Quatember. In der alten Zeit wurde» die Quatembertage Mittwochs begangen und zwar als Buß-, Bet- und Fasttage. Das schwerste und heiligste Fasten war nun aber eben das vierzigtägige vor Ostern. Jetzt wird es in der griechisch-katho lischen Kirche noch mit größter Strenge beobachtet, während in der römisch-katholischen wenigstens der Genuß von Fisch- und Eierspeisen gestattet ist. In der protestantischen Kirche aber sind nur äußere Andeutungen übrig geblieben. Wie man nämlich in der alten Kirche außer der Vollziehung von Todesurtheilen auch rauschende Vergnügungen, als Hochzeiten, Schauspiele und Tanzvergnügungen während dieser Zeit streng untersagte, so finden auch jetzt noch bei uns in der Fastenzeit weder Trauun gen Statt, noch ist während derselben öffentliche Tanzmusik ge stattet, Von der Sitte ferner, in dieser Zeit nicht nur selbst in Trauerkleidern einherzugehen, sondern auch die Kirchen und Altäre von allem sonst gewöhnlichen Schmucke zu entkleiden, schreibt es sich her, daß auch bei uns heute noch in dieser Zeit Kanzel, Altar re. schwarz bekleidet werden. Dem Gebrauche endlich, während der Fastenzeit täglich Nachmittagsgottesdienst zu halten, haben unsere Fastenpredigten während der Woche ihre Entstehung zu verdanken. Wie der heilige Abend der Vorbereituugstag auf ein Fest ist, so war der Fastenabend oder die Fastnacht ursprünglich der Vorbereitungstag auf die mit dem folgenden Tage beginnenden Fasten. Ehe jedoch diese Fasten anging, war den Christen er laubt, sich auf eine anständige Art zu ergötzen. Sie stellten daher Gastmähler unter einander an. Seit jedoch das 40tägige Festen mit der größten Strenge eingeschärft und gehalten wurde, überließ man sich zur Fastnacht, um sich für das darauf fol gende lange Fasten schadlos zu halten, allen nur möglichen Vergnügungen, zum Theil den größten Ausschweifungen. Da her schreiben sich noch unsere Fastnachtsschmäuse und überhaupt die für Nichtfastende allerdings sinnlose Gewohnheit, zur Fast nacht sich möglichst in sinnlichen Genüssen zu ergehen. Von diesen Lustbarkeiten hat auch in katholischen Ländern das Kar neval seine Entstehung erhalten. Larne vale d. i. Fleisch, lleh' wohll — weil nun der Fleischgenuß aufhörte. Am Glän- bei uns die Fastenzeit hindurch bis zum grünen Donnerstage bereitet und genossen zu werden pflegt, nämlich der Brezel. Die Benennung dieser Fastenspeise hat man von den verschie denartigsten Worten herzuleiten versucht. Am Einfachsten und zugleich am Wahrscheinlichsten ist es, wenn man Brezel von „brezeln" d. i. fesseln ableitet und daran denkt, daß dieses Ge bäck mit seiner üblichen Windung die bei der Gefangennehmung gebundenen, gefesselten Hände Jesu versinnlichen sollen. Damit aber überhaupt die Christen zur Fastenzeit täglich den Tod Jesu St. Dorothee bringt den meisten Schnee. St. Mattheis brichts Eis, Find't er keins, macht er eins. Der Engländer hat folgende Sprüche: Der Februar füllt dü Gräben schwarz oder weiß (mit Koth oder Schnee); füllt er weiß, so ist cs besser. Lichtmessen, ist sie hell und schön, Will Winter noch nicht weiter gehn; Steigt aber Regen zu Lichtmeß nieder, Dann kommt der Regen gewiß nicht wieder.