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General »MWlW»d «> M'i^MWWWWWAWW 'MW Sonntag, den 9. April. Anzeiger für Chemnitz und Umgegend. («Schfifch«» Laude».««,«»««rl. - «egrüudet 1»v» «I» „««leiger" X. ««klag «ud RotatiouSmaschtueu-Dru» von «lerande» Wied« »n Chemnitz» Dheateesteaße «». 8. Anzeigenpreis,' S^espalle»« TorvuSzeilesca.S Ailbsnsaffeub) oder deren Raum 20 Pfg> (Preis verzeichnisse ä. Zeile 25 Pfg.) — Bevorzugte Stelle (S gespalten, Petit-Zeile circa N Silben fassend) 40 Pfg. — Anzeigen können nur bis Vormittag lo Uh» angenommen werden, da Druck und Verbreitung der große» Auslage längere Zelt erfordern. Geschäftliche Anzeiger-Inserat» finden für billigsten Prei« zugleich Verbreitung durch dt« täglich erscheinende Shemnitzev EUeubah»-Ztit»»g. Politische Rundschau. Chemnitz, den s. April 18SS. Deutsches Reich. man der „Voss. Zig.* aus Metz schreibt, wird di« Ankunft des Kaisers daselbst voraussichtlich am 10. Juni er folgen. Das evangelische Konsistorium in Metz hat an den Kaiser die Bitte gerichtet, der Grundsteinlegung zu der neuen Stadtkirche beiwohnen zu wollen, hat aber eine Zusage bi- jetzt noch nicht er halte». » — Der amerikanische Botschafter in Berlin Mr. White hat sich über die Samoa-Angelegenheit und die Gestaltung der politischen Beziehungen zwischen Deutschland und de» beiden anderen Vertrags staaten dem Berichterstatter der „Münchener Allg. Zig." gegenüber wie folgt geäußert: Mr. White betonte, er sei ohne jede Information über die Gründe, welche England zu einer abfälligen Beurtheilnug der deutschen Politik, bezw. des Verhaltens der deutschen Beamte» i» Samoa veranlaßten. Jedenfalls könne er versichern, daß man sich in Amerika durch die Bemühungen der englischen Jingos in eigenen Entschließungen nicht beeinflussen lassen werde, da die amerilanischc Negierung prinzipiell geneigt sei, mit Deutschland in Frieden und Einvernehmen z» leben. Die besser« amerikanische Presse denke nicht daran, jene Hetzereien der „gelben" Presse, di« leider aus englische» Kreise» unterstützt werde, irgendwie ernst zu nehmen. Wen» infolge der Be« urtheilnng, welche die kriegerische» Ereignisse des vorigen Sommers in einem Theil der dentschen Presse gesunde», ein Nest der Bitterkeit auch in den Herzen derjenigen Amerikaner zurückgeblieben sei, die da auf die deutsche Freundschaft stets einen besonders große» Werth legten, so dürfe man in Deutschland darum doch nicht llagen. daß die Amerikaner für den Werth einer solche» Freundschaft »»empfindlich geworden seien, möge auch englischer- seitS der Versuch unternommen werde», aus jener Bitterkeit im gegenwärtigen Augenblick Kapital zu schlage». Mr. White fügte Hinz», daß sein Ideal allerdings eine Verbrüderung der drei verwandten Nationen, Deutschlands, Englands und Amerikas, sei; er könne jedoch nicht verhehlen, daß zur Zeit in England gewisse Einflüsse der Erfüllung eines solchen Wunsches feirdlich gegen»» rstäudeu; aber er glaube trotzdem, daß die Ursache der gegenwärtigen Ve timmnng zu geringfügig sei, als daß eS bei einer entgegenkommenden Ha, ,«»g des in seinem eigenen Machtbereich so konsolidirt wie nur möglich dastehenden Deutschland nicht gelingen sollte, dieselbe zn überwinden. — Die „Südd. Reichs Corr." schreibt: Der Staatssekretär d-S Innern, Graf v. Posadowskh, hat, wie uns berichtet ivird, am 1. April im Gewerbe-Hhgienischen Museum, welches in einem Stadt bahnbo^en am Zoologischen Garten in Berlin untergcbracht ist, und demnächst im Neichsversicheruugsamt die Sammlung von Maschinen besichtigt, welche die verschiedenen Vorrichtungen im Interesse der Unfallverhütung darstellen. Wie erinnerlich, wurde im Reichstage von den verschiedensten Parteien angeregt, ein Museum zu errichten, welches namentlich alle Neuerungen auf dem Gebiete der Unfallverhütung zur Darstellung bringen soll. Unseres Erachtens würde sich praktisch mit einem solche» Museum eine wissenschaftliche Darstellung der Vvikseruährung und der Wohnungshygieine verbinde» lassen. Würde man in diesem Rahmen im Interesse der arbeitenden Klasse» und zur Förderung wichtiger sozial praktischer Zwecke ein Gesnndhiitsmusenm begründen, so würde allerdings nur das Reich die geeignete Stelle zur Ausführung eines solchen Unternehmens sein können. Wir glauben, daß hierdurch wichtige praktische Anregungen gegeben werden könnten, welche bleibend auf alle betheiligten Kreise rinwirkcn würden. — Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Agster, der sich nach seiner Entlassung aus einer Heilanstalt bei Verwandten in Tuttlingen anfhielt, wurde von diesen, da sich sein Zustand verschlimmerte, in eine Irrenanstalt gebracht. — Der Arbeitgeberverband für das Maurer und Zimmerergewerbe von Berlin und den Vororten hat der Lohnkominission ein Schreibe» zugesendet, worin er die Forderungen der Bauarveitnchmer grund ätzlich ablehnt. Daraufhin beschloß eine allgemeine Versammlung der Putzer, ihre scimmtlichen Forderungen (Nennstundcntag, Beginn der Arbeit am Montag um 8 Uhr, Arbeits schluß am Sonnabend um 4 Uhr, Anerkennung de- 1. Mai als Feiertag) aufrecht zn erhalten, und überall dort, wo dem Verlangen der Arbeiter nicht entsprochen wird, die Arbeit niederz»legen. Für den 1. Mai wurde Arbeitsruhe beschlossen. Gleichzeitig soll am 1. Mai die Forderung des Achtcinhalbstundcntagcs erhoben werden. — De Sleinse er Berlins sind in eine allgemeine Lohnbewegung eingetretcn. Ihre Forderungen auf Festlegung eines Mindestlohnes und einer Mv.ri'nalarbeitszeit sind von der Innung abgelehnt worden. Ausland. Oester»cich-Ungant. Der Bischof von Linz a. D. vervffcnt licht folgende Anordnung: „Die maßlosen Angriffe in öffentlichen Versammlungen und Blätter» gegen unsere heilige Religion, die ge- Heime und offene Wühlarbeit, durch die ein Massenabfall von unserer heiligen Kirche angestrebt wird, erfordern dringend unsere innigsten Gebete um Gottes Schutz für die bedrängte Kirche Oesterreichs, um seine Barmherzigkeit für Jene, die als verirrte Schäflcin bereits die Heerde Christi verlasse» haben, um seine Erleuchtung und Stärkung für Jene, dir in Gefahr sind, diese» unglüctseligc» Schritt zn untcr- n hme». Zn diese», Sinne wird eine Betstunde in alle» Psarr- und Klosterkirchen der Diözese vor dem ansgesetztc» hochwürdigstcn Gute angcordnet." — Die beim Bau der Landwchrkaserne in Bndweis be schäftigten Arbeiter stellten am Donnerstag die Arbeit «in und zogen in größeren Gruppen nach anderen Bauplätze», um Weitere Arbeiter znm Ausstand zn bewegen. Dies gelang ihnen bei dem Ban der böhmischen Schule. Bisher ist es zu leinen größere» Ruhestörungen gekommen. Die Ortsbehörd« traf entsprechende Ver fügungen. Die Arbeiter fordern eine lOstündige Arbeitszeit »nd die Festlegung eines Minimallohns. Eine Deputation von Arbeitern er suchte den Bezirkshauptmann um Intervention bei den Arbeitnehmern 'behufs Anbahnung eines Vergleichs. Frankreich. Neinach richtete an den c,stell Präsident.» des Kassation-Hofes Mazeau «in Schreibe», in dem er cezcn die heute i»> „Figaro* veröffentlichte Aussage de- Generals Roget Einspruch er hebt und Roget gegenüber gestellt zu werden verlangt. — Von Toulon au- ist am Freitag ein Manövergeschwader unter dem Kommando de- Admirals Fournier zur Repräsentation der Regierung bei dem zu Ehren de- Königs und der Königin von Italien in Sardinien stattsnidenden Feste dahin abgegangen. Belgien. In der Festung Huy erfolgte gestern Vormittag eine Explosion, wobei ein Granatsplitter Patronen und ein Pulverfaß entzündete. Zwei Personen wurden getödtet, ein Offizier, ein Adjutant und vier Soldaten verwundet. Dian glaubt, daß die Explosion durch Unvorsichtigkeit verursacht worden ist. Die benach barten Straßen sind völlig verwüstet. Besuch der Kaiserin -ei Drillingen. Bei der Gattin des Tischler- W. Stumkowska in der Wiener straße in Berlin hatte der Storch Ende Januar wieder einmal eine Visite abgestattet. Er hält mit den bescheidenen Leuten gute Freundschaft und verkehrte bei ihnen so zu sagen al» Stammgast. Denn da» Ehepaar ist jetzt just zwölf Jahre verheirathet. In diesem Zeitraum aber hatte Meister Langbein sieben Mädchen gebracht. Drei hiervon starben; den Ausfall aber glaubte der kluge Vogel bei der Ultimoabrechnung de» Januar auf eine sehr gentile Weise decken zu können. Er lieferte nämlich den Eltern drei Knaben, herzige Drilling«, auf einmal ab. Oder um streng bei der Thatsache zu bleiben: der erste Baterlandsvertheidiger erschien am 29., dir beiden anderen schlossen sich am 30. Januar an. Herr vr. nasä. Belde war de» kleinen Herrschaften bei ihrem Einzug in die Kapitale behilflich und nahm sie auch fernerhin in seine spezielle Obhut. Wie erstaunte der gute Vater über den reichen Segen, als er in seine Wohnung trat! ES war ihm schon unterwegs etwas beklommen zu Muthe gewesen und er erzählte später, daß er auf der vierten Treppe — das Heim befindet sich im fünften Stockwerk — starkes Herzklopfen verspürt habe. Denn ach, wenn die Kosten kommen! ... Bei aller Freude über den Familienzuwachs trat bald eine fatale Erscheinung ein: Da» Stunikvwska'sche Budget begann derartig zu schwanken, baß ein gehöriges Defizit sichtbar wurde. In diesem kritischen Moment nahmen sich die Heinzel männchen, von welchen die Drillinge in'S Herz geschloffen worden Ware», der Sache an. Es begann ein geheimnißvolle» Treiben im Hause; eS kamen Packcte mit Wäsche und anderen nützlichen Dingen. Der Abfender war den beglückten Empfängern ganz unbekannt: Graf Keller war als solcher genannt. Wer das wohl sein mochte? Eine fronime Schwester, welche der Wöchnerin zur Seite stand und wohl auch bei der weiteren Entwicklung der Dinge nicht uiibetheiligt war, wußte Rath. Sie erklärt« dem verdutzten Ehepaare, daß der Herr Absender ei» Kammerherr der Kaiserin sei, und daß diese selbst vielleicht der Angelegenheit nicht fernstände. Da- Familien oberhaupt griff hiernach zur Feder und schrieb einen zwar nicht formalen, aber desto kernigere» Dankbrief, in welchem er erklärte, daß ihm „ein ganz ungeheurer Gefallen* mit der unvermuthete» Sendung erwiesen worden sei. Das scheint an hoher Stelle recht erfreut zu habe». Donnerstag Nachmittag nuu gab e» an der Eck« der Glvgaücr und Wiener Straße einen gehörigen Auflauf. Es hielt dort eine königliche Equipage; die Insassen, zwei Damen und ein Herr, waren ausgestiegen und hatten sich »ach dem Hause Wienerstraße 49 Gegeben. Dort traten die Herrschaften ein: die eine Dame kaufte im Bäckerladen etwas Kuchen und bat, noch einige Brote nach der fünften Etage zu schicken. Dann stiege» die Damen und der Herr noch dem obersten Stockwerk empor. „Guten Tag, liebe Fra»,* sagte die eine Dame, „wir wollen uns erlauben, einmal nach den Drillingen zu sehen!" Die Mutter wies stolz auf ihre Lieblinge, die friedlich in Vaters Bett neben einander lagen, den Finger i>» Munde hatten und den Besuch mit ihren blauen Acuglein musterten. „Es sieht sehr sauber und accurat bei Ihnen aus,* fuhr die Sprecherin fort. „Schaffe» Sie denn Alles ganz allein?* Fra» Stumkowska erwiderte, daß sie selbstverständlich tüchtig arbeiten müsse. „Das glaube ich Ihnen schon!" war die Antwort, „ich habe seist Kinder, aber freilich Drillinge nicht!" Die Damen lachten herzlich, und auch der Herr bekundete seine Theilnahme durch ein freuudliches Lächeln- Allein die Tome, die das Wort führte, sagte: „Aber mein Herr, Sie verstehen doch eigentlich recht wenig von kleinen Kindern!" Nun fragte die Sprecherin weiter, ob der Ehe mann Arbeit habe und wie die Mutter fern rhin mit den drei Jungen fertig zu werde» gedenke. Das erste wnrde freudig bejaht, die letzt.« Frage aber dahin beantwortet, daß Irin Stumkowska freudiger in die Zukunft blicken würde, wenn sie einen Kinderwagen ihr eigen nenne» würde. Die Drillinge hätten nämlich bisher eigentlich keine richtige Unterkunft. Wiederum lachten nie Herrschaften und nickten vergnügt. Dann erhoben sie sich und die Dame, welche die Unterredung geführt hatte, sagte: „Ich wünsche von ganzem Herzen, daß Sie Ihre Kinder gesund großziehe» und daß dieselben ordentliche Menschen werden möchten!" Hierbei überreichte sie der Ueberraschien eine Spende. Die gütige Gcocrtn wandt: sich schon zum Gehen, als die Begleiterin fragte: Wissen Lie denn, liebe Frau, wer die Dame ist?" „Mein Gott, ich glaube gar, es ist die Kaiserin! Ach Majestät, ich danke auch vielmals!" Di« Kaiserin neigte lächelnd »nd grüßend das Haupt und schritt mit der Gräfin und dem Grafen Keller zu der ihrer harrenben Equipage. Ilinschai» im Laude. — Dresden. Jü der in der Mathildenstraße gelegenen Storch- Apotheke erfolgte am Freitag Vormittag eine Kessclcxplosivn, durch die zw.i Personen schwer und eine leicht verwundet worden sind. — Dresden. Dem König Albert soll als vornehmstem und berühmtestem Düppelveteran — für seine Tapferkeit bei Düppel, we er vor 50 Jahren al» 22 jähriger Jüngling seine» ersten Waffengang machte und in der ersten Feuerlinie kämpfte, erhielt er außer dem sächsischen Heinrichsorden auch den Orden pour Is msrits, dessen ältester Ritter er heute ist — am 13. April eine seltene Huldigung dargebracht werden. Auf Veranlassung des Dresdener Kriegerverein» und der Vereinigung schleSwig-holsteinischer Veteranen kommen zur Jubelfeier au» dem ganzen Lande mehr al» 700 alte Soldaten, welche 1849 entweder i» Schleswig-Holstein oder in Dresden mit- gefochten haben. Keiner von ihnen zählt unter 70 Lebensjahren, und zusammen werden sie ca. 5000 Lebensjahre verkörpern. Die alten 49er, auf welche König Albert trotz seiner späteren große» kriegerischen Erfolge immer sehr große Stücke gehalten, werden vom Monarchen im Garten seiner Billa empfangen, da er, obgleich der überwiegende Theil der Veteranen nur geringen Standes ist, jeden Einzelnen sehen und sprechen will. Biel: derselben kennt er schon von früheren Gelegenheiten her, und sein ausgezeichnetes Personen- dedächtniß wird ihn die Meisten wiedererkennen laste». Diese Huldigung der ältesten Soldaten und Veteranen de» Königreiches, die sie ihrem Landes- und Krieg-Herrn bereiten, ruft die Erinnerung wach an rin andere» ähnliches Ereignis; in Sachsen, nämlich da» Festmahl bei der 85. Geburtstagsfeier des damaligen Kommandanten der Festung Königstein, de» Generalleutnants Heinrich Adolf vo» Boblick» am 5. Juni 1804. Er hatte dazu von der die Besatzung der Festung damals bildenden Halbinvalidenkompagnie alle Diejenige» eingeladen, welche übe, 70 Jahre gelebt hatten. Der Aelteste zählte 93 Jahre und die ganze Tafelrunde 1000 Dienstjahre und 1500 Lebensjahre. — Leipzig. Ein geriebener Gauner ist in der Person eine» 20 jährigen Kaufmanns aus Halle a. S. festgcnommcu worden. Er war in einigen Uhrenhandlungeu erschienen und hatte sich werth volle goldene Uhren und Ringe zur Auswahl vorlegen lassen, mit der beiläufig von ihm gemachten Bemerkung, daß er Jemandem ein Präsent mache» wolle. Nachdem der Mensch, ohne etwas gekauft zn habe», sich wieder entfernt, mußt, n die betreffende» Geschäfts inhaber die nnangenehme Entdeckung machen, daß der sauber« Peäsentmacher eine ansehnliche Zahl recht werthvoller Uhren und Ringe hatte m.tgehe» heißen. Der Mensch dürfte auch in andere» Städte» sein Geschäft betriebe» haben. — Zu einem nervösen Mann in Lindenau kam kürzlich ein Mensch und pries ein Heilmittel gegen Nervosität an. Bald darauf erschien ein Zweiter, der Arzneien eines angeblichen vr. Jllmer bei sich führte. Der Letztere goß nuu »nter Assistenz des ersten Unbekannten aus mehreren Flaschen, sehr geheimnißvoll Ihnend, eine rothe Flüssigkeit zusammen, die er sich mit 6 Mark bezahlen ließ. Der Kranke begann »ach Entfernung der zwei Nervenärzte mit der Kur. Diese hatte keinen Erfolg. Der Inhalt der Flasche war ein Gemisch von Wasser und Poineranzen- aft im Werthe von etwa 2b Pfg. Die Kurpfuscher werden be- chrieben der eine als 23 bis 26 Jahre all, von langer Gestalt mit kleinem dunkle» Schnurrbart, der andere als etwa 38 Jahre alt, von mittlerer Gestalt, mit blondem dünnen Vollbart. Die Schwindler dürsten demnächst in andere» Städle» auftretcn. — Ei» Hochstapler, der bei hiesigen Aerzten und Hebammen unter dem Namen vr. Schweiger, auch vr. msck. Harden ausgetreten ist, hat sich in frechster Weise Unterstütz >»gen vo» 3 bis 4 Mark zu erschwindeln gewußt. Der Betrüger ist ein 23 Jahre alter Kellner Namen» Moritz Erdiuger aus Wie». Nach Ausschneiden in Pvlizeiblättern ist der Festgenommene auch in anderen Städten in gleicher Weis« ausgetreten. Er ging stets in Zylinder und fiel durch eine schwarz« Kniistlermähne aus. — Freiverg. An dem riesigen Bahnhofs-Erweiterungsbau wird rüstig gearbeitet. Augciiblicltich arbeiten viele Personen am Eingänge des zu erweiternden Bahnhofes (rvn Chemnitz her). Der Bahndamm ist bedeutend zu verbreitern. Zu diesem Behuf« waren größere Arealerwerbungeu nöthig. Cs mußte z. B- die Maschinen- -abrik von Leinhaas weichen; sie legte in der Nähe neue Gebäude Bon sehr großer Bedeutung bei dem Erweiternngsban ist die an. Verlegung der alten Brander Straße, die a» dem der Bahnbaue» wegen verschwundenen Gasthose „Znm deutschen Hans" vorübersührte. A» dieser Stelle wird der Aahuzngsvcrkchr so rapid steigen» daß daselbst ein Ucbergang unmöglich bleiben kan». Daher hat der Bau einer neuen Straßcnstrecke bereits begonnen uns zwar hinter der Leinhaas'schen Fa.rik. Die neue Straße >»»ß in Zickzackform ange legt werden, da die räumliche» Verhältnisse es nicht anders gestatten. Dabei muß eine größere Untertunuclnng hcrgcflellt werden, um Ver bindung der neuen mit den anderen Straß.» erzielen zu können. Ein Theil des Tunnels ist bereits fertig. Ziemlich gegenüber der Stelle, wo die Verlegung der Brander Straße beginnt, fängt links seitig eine sehr schön hergcrichtele, breite, nach dcm Dorfe Zug führende Fahrstraße an. Diese ist ne» angelegt und stellt nuu eine» sehr vortyeilhafle» Verkehr zwischen Stadt und Land her. — Ja seiner Wohnung an der Franc»stei»er)r ißc entleibte sich am Freita, Bormittag ein Haudclsfleischer. — Crimmitschau. Schon wieder hat sich hier ein junger Mann ein Sittlichkeitsvergrhen zu Schulden kommen lassen. Es ist dies der 19 Jahre alte, in einem hiesigen Fabrikationsgeschäft al» Kaufmann thälige Sch... r, welcher mit zwei noch die Schule be- suchenden Mädchen Unsittlichkciten vorgenomme» hat, indem er di«- seköen an sich heranzulocken wußte »nd nach dem Postneubau führte. Sch., aus Werdau von besseren Eltern abstammciid, wurde am Mitt woch durch die Polizei festgenommen und nach dem Aisitsgerichts- gcfciilgniß cingeliefert. — Sebuitz. Trotz energischer Nachforschungen dcr Polizcl- b,-Hörde* ist es noch nicht gelungen, den Mörder der 19jShngcn Tochter des Blumcnfabrikanten König zu ermitteln. Die Annahme^ daß der Mvrdbnbe mit einem früheren Liebhabvj der Ermordete» 'c ' - X.