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einem erden. sowie irißv ekt an ch: i stets S6N 7 0. 96. lü attes. )6r 'r. 66. uu- rvdr dem dio aofi- und mek dsu i>68- >8t68 !U. 15«/, juni o. oraus- 29 90 e« aäen. fiisd U86r obv, 0, täten »«r. bei rk, 8dl, Blatt Amts und des Stadtrathes des Aonigt. Amtsgerichts Wutsnitz DugiundMu^igstex Jahrgang Erscheint: ittwoch und Sonnabend. Druck und Verlag von E. L. Für st er's Erden in Pulsnitz. Verantwortlicher Redakteur Otto Dorn in PulSnitz. Al« Beiblätter: I. Jllustrirte« SonntagSblatt (wöchentlich); . Landwirthlchaftliche Beilage (monatlich). Abonnements-Preis Bierteljährl. 1 Mk. 28 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. eschen ^füc Pulsnitz, ? «miigsdrück, «adebers, Kadedurg, Moritzdmg M Um,egend. m»-- Vorm. S Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor. puSzeile (oder deren Raum) 10 Pennige. Kefchästsstelcerr: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureauS von Haasen- stein L Vogler, Jnqalidendank, Rudolph Moff« und T. L. Daube L Tomp. Sonnabend. L3. «Ml L-VI. Auf Blatt 264 des Handelsregisters ist heute die Firma Schubert L Paust in Pulsnitz und als Inhaberin die Materialwaarenhändlerin Frau Auguste Ida verehel. Krumpolt, geb. Sommer in Pulsnitz eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Maschinenfabrikation. Pulsnitz, den 6. April 1901. Königliches Amtsgeri ch t. Bekanntmachung. Mittwoch, den 17. April d. I., nachmittags 5 Uhr soll die in Folge Ableben des bisherigen Pächters pachtfrei gewordene, an dem Obersteinaer Wege gelegene Feld parzelle Nr. 532 anderweit unter den bestehenden Bedingungen bis 30. September 1805 verpachtet werden. Pachtliebhaber wollen sich an der Rammer'schen Färberei, äußeren Schießgafse, versammeln. Pulsnitz, am 1. April 1901. Der Stadtrat h. Or. Michael, Bürgermeister. ————- Bekanntmachung, das Verbot der Abhaltung von Geflügel-Ausstellungen betreffend. Mit Rücksicht darauf, daß die zunächst in der Stadt Braunschweig ausgebrochene Geflügelcholera bereits in weiteren Theilen Deutschlands Verbreitung gefunden hat, hiernach aber auch das Gebiet des Königreichs Sachsen gefährdet erscheint, wird in Verfolg einer Anregung des Herrn Reichskanzlers die Abhaltung von Geflügelausstellungen bis auf Wei teres untersagt. Im Uebrigen werden die Vorschriften der Verordnung, Maßregeln zur Abwehr und Unterdrückung der Geflügelcholera betreffend, vom 22. Juni 1898 — Gesetz- und Ver ordnungsblatt Seite 188 fg. — noch besonders eingeschärft. Dresden, den 26. März 1901. Ministerium des Ittnern. von Metzsch. Dietze. Vorstehende Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Pulsnitz, am 6. April 1901. Der Stadlrat h. - Or. Michael, Bürgermeister. Montag, -. 13. April e : Roß- u. Viehmarkt in Königsbrück. Aus der sozialpolitischen Gesetzgebung Deutschlands. Zwanzig Jahre ist's nunmehr bald her, daß die Ein führung einer besonderen sozialpolitischen Gesetzgebung für daS deutsche Reich durch die berühmte November - Botschaft Kaiser Wilhelm's I. vom Jahre 1881 angekündigt wurde, mit welcher Gesetzgebung Deutschland vorbildlich für alle Culturstaaten geworden ist. Gewiß sind seit dem JnSlebcn- treten des ersten Neichsversicherungsgesetzes in Deutschland, des Krankenversicherungsgesetzes vom 15. Juni 1883, durch aus nicht alle Hoffnungen und Erwartungen erfüllt worden, welche man vielfach an diese anhebende socialpolitische Für sorge deS Reiches für die minder bemittelten Bevölkerung s- klaffen anknüpste, gewiß weist der Aufbau der deutschen Ar- beiterversicherung mancherlei Schwächen und Mängel aus, aber dennoch läßt sich heute getrost behaupten, daß diese neue Gesetzgebung mit zu den größten Errungenschaften des Deut schen Reiches gehört und daß ihre Wohlthaten trotz ver schiedener Schattenseiten der Arbeiteiversicherung ganz un bestreitbar sind. Die weitgreifende Bedeutung der staat lichen Arbeitersürsorge erhellt schon daraus, daß etwa ein Drittel der gesammten Bevölkerung des Deutschen Reiches den staatlichen Versicherungsgesetzcn unterliegt, die ihrerseits bekanntlich in die drei Hauptkategorien des Krankenversicher ungsgesetzes, des Unfallversicherungsgesetzes, und des Jnvali- ditäts- und Altersversicherungsgesetzes zerfallen, und ent sprechend der Zahl der gegenwärtig auf rund 18 Millionen Köpfe zu veranschlagenden gesammten Versicherungspflichtigen sind die alljährlich aufzubringcnden finanziellen Leistungen anläßlich der Arbeiterversicherung. Die Beiträge der Arbeit geber für die verschiedenen Versicherungszwecke belaufen sich zur Zeit auf zusammen etwa 200 Millionen Mark pro Jahr, während sich der jährliche Gesammtbeitrag der Arbeiterschaft aus ungefähr 180 Millionen Mark stellt, wobei die freiwil ligen Beiträge bei der Krankenversicherung mit eingerechnet sind. Das Reich seinerseits gewährt zur Jnvaliditäts- und Altersversicherung einen durchschnittlichen Zuschuß von 30 Mil lionen Mark jährlich. An Zinsen treten zu diesen Summen noch etwa 40 Millionen Mark hinzu, so daß die jährliche Gesammteinnahme der drei Versicherungskategorien aus rund 450 Millionen Mark zu veranschlagen ist, welcher Einnahme eine auf rund 340 Millionen Mark jährlich zu schätzende Gesammtausgabe — 30 Millionen Mark Verwaltungskosten und 310 Millionen Mark Entschädigungen — gegenübersteht. Das sind gewaltige Ziffern, sie zeugen hinlänglich von der Bedeutung und der Leistungsfähigkeit der sozialpolitischen Versicherungsgesetzgebung, und letzere kommt schließlich doch immer wieder den Versicherten zu Gute, wenn sie auch ge halten sind, mit ihr Theil zu den Kosten der Versicherung beizusteuern. Mit Gelassenheit kann man daher über die hetzerischen Verdrehungen hinweggehen, mit denen die sozial demokratischen Agitatoren auS leicht erklärlichen Gründen die wohlthätige Bedeutung der sozialpolitischen Gesetzgebung für die Greise der Versicherten herabzusetzen suchen, beginnt sich doch in den Schichten der Versicherungspflichtigen selbst all mählich die Erkenntniß durchzuringen, wie sehr ihren eigenen Interessen diese Fürsorge des Reiches enspricht. Aber trotz aller imposanten Leistungen der Arbeiterversicherung ist nicht zu verkennen, daß dieselbe noch immer weit davon entfernt ist, allen an sie zu stellenden berechtigten Anforderungen zu genügen, namentlich erscheint sie noch fernerhin ausbildungs- bedürstig. Indessen gilt eS anderseits zu berücksichtigen, daß eine Erweiterung der gesammten sozialpolitischen Versicherung, z. B. durch die geplante Wittwen- und Waisenversicherung, und dann eine eventuelle Erhöhung gewisser Rentensätze die deutsche Industrie in erster Linie im internationalen Wett bewerbe bedenklich belasten würden, so daß derartige Erwei terungen und Umgestaltungen der deutschen Arbeiterversicher ung so lange zurückgestellt werden müssen, bis die übrigen Industriestaaten Europas sich ebenfalls eine dem deutschen Vorbilde einigermaßen nahekommende sozialpolitische Gesetz gebung geschaffen haben werden. Bis dahin würde mehr auf Beseitigung der noch im Organismus der heutigen Ar beiterversicherung Deutschlands bestehenden Mängel zu sehen sein, die besonders in der Schwerfälligkeit und in der Com- plicirtheit des ganzen Organismus liegen. Oertliche «uv sächsische Angelegenheiten. PulSnitz. Zu denjenigen Schulen, welche ihren Zöglingen die für das Leben und den Beruf unbedingt nothwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten aneigncn, gehört auch die hiesige handclswiffenschastliche Schule. Infolge der regen Unterstützung, welcher sich die Schule erfreuen konnte, konnte für den am Montag, den 15. April beginnenden neuen Unterrichtskursus eine neue Klaffe gebildet werden. Die Einteilung der neugebildeten Klössen und des er höhten Lehrplanes ist bereits vom kaufmännischen Verein bekannt gegeben worden. Genannte Schule ist somit eine gute Bildungsstätte für den angehenden Kaufmann und werden beim Beginn eines neuen Kursus Eltern und Prin zipale ersucht, ihre Söhne dieser Schule anzuvertrauen. Die Herren A. Cunradi und Lehrer Heinrich ertheilen jeder Zeit bereitwilligst Auskunft und nehmen Anmeldungen ent gegen. PulSnitz. Am 3. April d. I. vollendeten sich 50 Jahre, seitdem der Schuhmachermeister Herr Friedrich Julius Führlich der hiesigen Schuhmacher-Innung als Mitglied angehört. Dieser Zeitabschnitt gab der Innung Anlaß, den Jubilar am 3. Osterfeiertag in Pollack- Restauration unter markigen, zu Herzen gehenden Worten durch den Obermeister zum Ehrenmitglied zu ernennen. Diesem feierlichen Akte folgte eine herzliche Beglückwün schung und die Ueberreichuvg einer Gedenktafel. PulSnitz. Unsere schulpflichtigen Kleinen. Mit dem Beginn der Schulzeit tritt ein neuer Factor in da» Leben deS Kindes, der ganze Wesen umzugestalten droht, wenn nicht im Elterhause die bisherige Sorgfalt der Er ziehung gleichsam verdoppelt wird. Allerdings wohnt der Schule auch ein erziehendes Moment bei, aber man darf keinen Augenblick außer Acht lassen, daß die Schule nicht eigentlich erzieht, sondern bildet. Haben die Eltern ihre Pflicht bis dahin gethan, dann fällt eS dem Kinde nicht allzuschwer, wenn eS unmittelbar auS den Händen der Mutter zum ersten Male hinaustritt ins Leden, im Gegen- theil, viele Kinder können kaum die Zeit erwarten, bis sie, mit Ränzel und Frühstückstäschchen — letztere» darf ja aus keinen Fall fehlen — auSgestattet, den Weg zur Schule antreten türfeu. Viele Eltern haben jedoch ihre Lieblinge unverantwortlich verzärtelt, indem sie dieselben erfirnS viel zu viel von der freien Luft abschlossen, auS Furcht, sie könnten sich erkälten; dann sind ost die Kinder durch Nä schereien verwöhnt, welche ihnen zu jeder Tageszeit ver abfolgt wurden, oder ihnen wird in allen Dingen der Wil len gethan und ihre Unarten werden ungestraft gelassen mit der Entschuldigung, daß die freie Zeit ja doch bald aufhöre. Am verwerflichsten sind aber Redensarten den Kindern gegenüber wie: „Warte nur, wenn Du erst zur Schule gehst, wird daS anders; der Lehrer wird Dich für solche Unarten gehörig strafen u. s. w." Den Kindern die Schule als (einen Ort der Qual hinzustellen, ist ein großes Unrecht und gereicht ihnen sehr zum Schaden, ein solches Kind wird vom ersten Tage an scheu und ängstlich seinem Lehrer entgegentreten. Ist die ersehnte Stunde ge kommen, ,o nehmt Eure Kleinen bei der Hand und führt sie selbst dem Lehrer zu, laßt Euch in ein Gespräch mit ihm ein, damit die Kinder sofort Zutrauen fassen; auch ist eS gut, den Lehrer auf etwaige Fehler wie Schwerhö rigkeit, Kurzsichtigkeit u. s. w. aufmerksam zu machen.